auſend Menſchen verſammelt, beſonders Weber und andere ] Se
— Gewerksleute. In dieſer Zuſammenkunft ward faſt einſtim mig beſchloſſen, ſich ein Jahr lang des Gebrauches von
und Butter zu enthalten, bis erſtere zu 11 Pence (ohngefähr 1 Silbergr. I Pf.) das Quart, und letztere 2 S Pence (ohn⸗ gefaͤhr 7 Silbergr.) das Pfund, zu haben ſeyn wurde.
Nach den letzten Berichten aus Van⸗-⸗Diemens- Land ſah es dort in Geſchaͤften ſehr traurig aus. Die Aerndte verſpricht zwar ſehr geſegnet zu werden; es fehlte aber Aus—⸗ ſicht zum Abſatz. Raub und Mord von Seiten der einge⸗
borenen Schwarzen gegen die Coloniſten fingen an ſo häufig zu werden, daß man der Ankunft des neuen Gouverneurs, der 6 aus England erwartet wurde, mit Sehnſucht ent⸗ . merkwürdig ſind die Verſuche, die ein Herr Cha—⸗ bert mit Gegengiften ſeiner Erfindung gemacht hat. Die dige Literary ⸗Gazette giebt daruber folgenden Bericht: „Wir waren gegenwärtig, als Herr Chabert, derſelbe, der früher zeigte, wie ſehr ein Menſch der Hitze widerſtehen koöͤnne, 83 er in einem gluͤhenden Ofen, der jedes andere lebende Weſen erſtickt hatte, eine Zeit lang verweilte, kuͤrz⸗ lich auch in Argyll Rroms ſeine wunderbaren Verſuche, al⸗ len Giften, äußerlichen ſowohl als innern, zu widerſtehen, in Gegenwart von 15 Perſonen, wobei ſich zwei Aerzte und mehrere andere wiſſenſchaftlich gebildete Manner befanden, an⸗ ſtellte. Nachdem er zuvor das Mittel, welches ihn gegen die Wir⸗ kung animaliſcher Gifte ſchuͤtzen ſollte, zu ſich genommen hatte, verſchluckte Herr Chabert, zum Erſtaunen aller Anweſenden, nicht weniger als 40 Gran Phosphor. Es wurde ihm daſ⸗— ſelbe von einem der anweſenden Herren auf die Zunge ge⸗ legt, und konnte man ſich deutlich davon uͤber zeugen, daß er ihn wirklich verſchluckt habe. Eine ſolche Quantität Phos“ phor hätte aber hingereicht, wenn auch nicht alle, doch einen großen Theil der anweſenden Perſonen zu tödten. Naͤchſtdem verſchluckte er zwei Löffel voll Oel, die eine Hitze von 330 Grad Fahrenheit), michin 126 Grad mehr, als ſie— dendes Vaſſer, hatten. Er chat dies ohne den gering= en Anſchein von Anſtrengung, wiewohl der Löffel, noch ange Zeit nach vollbrachtem Ver ſuch, ſo heiß blieb, daß ihn Niemand von der Geſellſchaft anfaſſen konnte. Zuletzt hielt — — ſeinen Kopf direct uber und mitten in dem ampfe von Arſenik, der, als er ſich nach und nach auch über die anderen Theile des Saales verbreitete, ſo betaͤubend wirkte, daß die Anweſenden ſich ſchleunig entfernen mußten. Wir waren (fährt der Berichterſtatter fort) ſeelenvergnügt, als wir den Darſteller hernach mit großem Appetit ſein Mittagbrodt verzehren und ſeinen Wein trinken ſahen, denn nur zu aͤngſtlich waren wir fruͤher daruber geweſen, daß wir doch die Zeugen eines Selbſtmordes werden durften.“ — Es wird hinzugefuͤgt, daß Herr Chabert verſichert, mit ſei⸗ nen Mitteln jedem Menſchen, der Gift genommen hat, das Leben retten zu konnen, und zwar beſitzt er eins gegen vege— tabile, ein anderes gegen thieriſche und ein drittes Mittel egen mineraliſche Gifte. Selbſt die fuͤrchterliche Blauſaure f durch ſein Mittel ihre Kraft verlieren; auch glaubt er, aus den . die er mit dem Biſſe von Vipern und anderen giftigen Thieren bereits gemacht hat, ſchließen zu duͤrfen, daß ſein Mittel gegen die Waſſerſcheu ebenfalls wirk⸗ ſam ſey. Die Literary ⸗ Gazette iſt der Meinung, daß die Erfindungen des Herrn Chabert, nachdem, was man be— reits davon geſehen, die Unterſuchung aller wiſſenſchaftlichen Maäͤnner und, wenn ſie ſich ferner bewährten, die hoͤchſte Be⸗ lohnung der Regierung verdienten.
Das Schiff „Exquiſite“, welches den verneur Grafen von Villa Flor mit ſeinem Generalſtabe durch das Miguelitiſche Blokade⸗Geſchwader nach Terceira
ᷣ 422 iſt gluͤcklich wieder in England angekommen. Beim uüuslaufen ward der Capitain von dem Geſchwader 272 erhielt auch 11 Kanonen⸗Kugeln, war aber nicht zum Beile⸗ gen zu bewegen.
General und Gou⸗
Nieder lande.
Bruͤſſel, 21. Juli. Se. Majeſtät der König haben
der Stadt Antwerpen ein großes Gemälde von van Bree, den Tod Rubens vorſtellend, zum Geſchenk gemacht; es wird im dortigen Muſeum aufbewahrt werden. * Gent iſt eine Medaille fertig geworden, welche der ſeit Ku dort errichtete Induſtrie⸗ erein, zur Erinnerung an den letzten Aufenthalt des Königs in dieſer Stadt, hat verfertigen laſſen, und die er, wie es heißt, Seiner Majeſtat durch eine Deputation wird uberreichen laſſen.
Die Provinzialſtaaten von Brabant haben dem Kaͤnige folgende Adreſſe überreicht: „Sire! die Staaten von Sad, Brabant halten es für ihre Pflicht, bei Ihrer Majeſtät das
Bewohner Wiederein des GS — * r ,n und ge n, *
öffentl. Acten und tli dl ,,,
keit allgemein in der wird, * unterſtuͤtzen. Um die eugung zu gewinnen, daß dieſer freie Gebrauch immer beſtanden darf man nur die aͤlteſten — — der Provinz unterſuchen; es heißt in ſelbigen unter Anderm, daß Se. Majeſtät Ihren Rath von Brabant aus Perſonen bilden werden, die Tatei⸗ niſch, Walloniſch und Flamlaͤndiſch verſtehen, und daß die von ſelbigen erlaſſenen Acten in der Sprache abgefaßt wer⸗ den ſollen, die an dem Orte, auf welche ſie ſich beziehen, ge⸗ ſprochen wird. Die Lateiniſche Sprache ſchreibt ſich von der Roͤmerherrſchaft her, unter welcher alle Rechtsverhandlungen in Lateiniſcher Sprache gende! wurden, und iſt nicht mehr gebräuchlich; dagegen haben ſich die beiden andern Sprachen erhalten, was den Beweis ihrer Nothwendigkeit liefert und auch davon, daß das Franzsſiſche mit dem Flamländiſchen gleichzeitig die Sprache der Bewohner Brabants für Alles war, was ſich auf oͤffentliche Aeten und gerichtliche Verhand⸗ lungen bezog, und notoriſch iſt es, daß das Hollaͤndiſche dort nicht mehr im Gange war, als jede andere fremde Sprache. Mehr als einmal ward Brabant von Frankreich uͤberzogen, und dennoch iſt der freie Gebrauch beider Spra— chen beibeh alten worden, bis die Franzoͤſiſche Regierung im Jahre 1791 den ausſchließlichen Gebrauch der Franzöſiſchen anbefahl. Die Bezeichnung des Jahres 1794 charakteriſirt hinlänglich dieſe Maaßregel, die indeſſen nicht ſehr fuͤhlbar wurde, weil das Franzöſiſche damals in Brabant unter allen Klaſſen ſo einheimiſch war, als fruͤher unter Oeſterreichiſcher Herrſchaft in den Niederlanden. Seit langer als 20 Jah⸗ ren ſprach man in Brabant nur Franzbͤſiſch, und ſeitdem hat ſich der Gebrauch der Flamlaändiſchen Sprache aus den oͤffent⸗ lichen Acten und gerichtlichen Verhandlungen ganz verloren; es iſt daher natärlich, daß die Ausſchließung der Franzoͤſiſchen Sprache den Bewohnern unſerer Provinz ſehr fuͤhlbar ſeyn, und . Geſuch derſelben an Ew. Majeſtaät werden mußte. Ew. Majeſtaͤt wollen eine volle und gaͤnz⸗ liche Ausuͤbung des Grundgeſetzes, und hierauf geſtützt bitten wir um deutliche und genaue Verfügungen in De e n auf die uns ue ſ erer, Gerechtſame; der freie Gebrauch beider Sprachen in den öffentlichen Acten und gerichtlichen Ver handlungen gehört zu den Gerechtſamen der Bewohner
anzen Prov
* 3 Suͤd⸗ Brabants; er gruͤndet ſich auf das Recht eines Beſitzes, deſſen Urſprung ſich im Dunkel vergangener Zeiten verliert, und mithin zu den unbeſtreitbarſten Rechten gehort, welche die Jurisprudenz kennt. Unſern Per ſonen und unſerm Eigenthum iſt Schutz verſprochen worden und dennoch werden die Bewohner der Provinz, die nicht Flamlaͤndiſch verſtehen, gerichtet und verurtheilt, ohne ein Wort von dem begriffen zu haben, was in den Verhandlungen fuͤr und gegen ſie geſagt wurde; mit einem Wort, die erſte Garantie 6. die Oeffentlichkeit der Verhandlungen beſteht nicht mehr; denn wozu kann eine Oeffentlichkeit nutzen, ſobald ausſchließlich in einer Sprache verhandelt wird, die der Mehrzahl der Betheiligten unbe⸗ kannt iſt. Wir bitten Ew. Majeſtaͤt auf das ehrfurchtvollſte, unſeren Wunſch und das Geſuch der Einwohner unſerer Provinz, wegen Wiedereinführung des freien rr . der Sprachen in offentlichen Acten und gerichtlichen Ver⸗ handlungen, in Allergnädigſte Erwägung zu ziehen.“
In unſeren ſuͤdlichen io einen ſind die neuen Wahlen faſt õhne Ausnahme auf die populairſten Candidaten, es ſeyen das nun die eben ausgetretenen oder neue Mitglieder der General⸗ Staaten, gefallen, und haben Gumal die in Maſtricht auf s Neue auf Herrn de Brouckere gefallene) öf⸗ fentliche Bezeugungen des lebhafteſten Enthuſſasmus durch kebehoch, Abendmuſtken, Wahlſchmäuſe, Transparente u. ſ. w. erregt. In den nördlichen Provinzen dagegen ſind faſt größtentheils die alten Mitglieder aufs Neue erwählt wor⸗ den. Die einzige bedeutende Ausnahme von dem Geſagten in unſeren ſuͤdlichen —— iſt, daß, zu faſt allgemeiner Unzufriedenheit, in Brügge der verdiente und höchſt geach⸗ tete Herr de Meulenaere in der Wahl verdrängt worden. Der Catholigue verſichert, daß Herr de Meulengerr 2 in der oͤffentlichen Meinung verloren habe, die ſich im
gentheil auf Lie auffallendſte Weiſe fuͤr ihn kund gegeben,
und die er bei den kuͤnftigen Wahlen ſtärker und inſonder⸗ heit aufgeklärter wieder vorſinden werde. Geſtern ward unſere Stadt von einem heftigen, mit 6 begleiteten, Gewitter heimgeſucht, der, wie man rſache zu farchten hat, in der Umgegend bedeutenden Scha⸗ den gethan haben muß. ö Beilage