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ſchaͤfte iberdrůſſi iſt; daraus erklutt ſich die Nachlaͤſſigkeit,

welche er in der Discuſſion zeigt, die Kurze ſeiner Antwor⸗ ten, das Ungenuͤgende ſeiner Aufſchluͤſſe, endlich das Still⸗ ſchweigen, welches er uͤber ſeine ferneren Finanz⸗Plane beob⸗ achtet. Beſſer hat der Vicomte von Caux durch die lehr⸗ teiche und einfache Weiſe gefallen, mit der er uͤber ſein Bud⸗

t ſprach, und er iſt gewiß einer von den Miniſtern, welche die Kammer am ungernſten austreten ſehen wurde. Die ubrigen Miniſter, auf ihr beſonderes Departement be⸗ a, haben auf die parlamentariſche Stellung des

Miniſteriums wenig Einfluß. Im Ganzen genommen zeigt

ſich das Miniſterium den laufenden Geſchäͤften gewachſen

und in den Details ſogar zur Verbeſſerung geneigt. So oft

es ſich aber um allgemeine Fragen und um große Intereſſen handelt, kommt ihre Unfähigkeit an den Tag. Eine falſche Gewandtheit vertritt die der 4 Geſchicklich⸗

keit, und indem es die Kammer weder zu befriedigen noch zu beherrſchen weiß, verwirrt es die Berathungen, ſtatt ſie zu leiten, und ſchaͤtzt ſich gluͤcklich, wenn es Sachen in die Zu‚ kanft hinaus geſchoben hat, die ihm dann nur noch theurer zu ſtehen kommen werden.“

Der Profeſſor Geofft o) Saint / Hilaire hielt am vergan⸗ genen Sonntagt in dem Pavillon, wo das große Wallſiſch⸗ Skelett des Herrn Keſſels aufgeſtellt iſt, aber dieſe naturhi— ſtoriſche Merkwuͤrdigkeit eine Vorleſung.

In der vorigen Woche fand der oͤffentliche Verkauf des Moblliars des Marſchalls Fuͤrſten von Hohenlohe ſtatt; un⸗ 2 wurde auch ein Portrait Dom Miguel s, wel— ches diefer dem Marſchall ſelbſt geſchenkt hatte, fuͤr 5 Fr.

20 Sous verkauft.

Die Akademie der ſchoͤnen Kuͤnſte wird am Ilſten d. M. eine öffentliche Sitzung halten, in welcher der Graf Alexan— der von Laborde einen Aufſatz „uͤber die Bildung durch das Reiſen“ vorleſen wird.

. ein Beweis der Unwiſſenheit des Landvolkes kann eführt werden, daß unter 60 Kindern, welche vor einiger Zeit in einem Darfe des Departements des Cher zur erſten CTommunion gelaſſen wurden, nur eins leſen konnte.

Einem Gerüchte zufolge haben die Mitglieder des obern Kriegs-Rathes ihre Verſammlungen auf Befehl .

Man verſichert jedoch, daß die Miniſter und namentlich der Vicomte von Caux, dieſe Suspenſion nicht fͤr dauernd halten.

In Nantes hat ſich ein Verein zu dem Unternehmen gebildet, durch Dampf⸗Schiffe die Markte von Nantes, An⸗

gers und Paris mit friſchen, getrockneten und geſalzenen

Seeſiſchen zu verſehen. :

Wie man verſichert, hat ein hieſiger Profeſſor den Plan, mit einem Theil ſeitſer Zoͤglinge die Untverſitäten Deutſch— lands und Englands zu beſuchen, und dann eine Reiſe nach Italien zu unternehmen. .

Der Meſſager des Chambres macht bekannt, daß er kuͤnftig täglich um 12 Uhr in einer zweiten Ausgabe, welche die allerneuſten Nachrichten enthalten ſoll, erſcheinen werde. Abonnements werden auf dieſelbe nicht angenommen, ſondern ſie wird durch Herumträger und auf dem Redactions⸗ Bureau einzeln verkauft.

Großbritanien und Irland. London, 22. Juli. Der Herzog und die Herzogin von Clarence, begleitet von der Herzogin von Sachſen⸗Wei⸗ mar und deren Durchlauchtigen Kindern, haben vorgeſtern die Reſidenz in der Stadt verlaſſen und ſich nach dem Landſitze in Bu * begeben. Ihre ſaͤmmtlichen Hofſtaaten ſind ihnen ts dahin gefolgt.

en Die K deren Chef der Herzog von Suſſer iſt, beging vorgeſtern den Krönungstag St. Majeſtät durch eine große Parade, die der Herzog von Suſſer abnahm, ſo wie durch ein glänzendes Mittagsmahl, bei welchem Se. Königl. Hoheit praͤſidirte.

SBeſtern gab der Staats- Secretair fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Aberdeen, dem Markgrafen von Baden ein großes Diner in Argyll Houſe. Es waren dabei nnn der Spaniſche und Neapolitaniſche Geſandte,

ord und Lady Lyndhurſt, Herr Peel und ſeine Gemahlin,

ſo wie mehrere andere ausgeſeichnete Perſonen. Tages vor⸗ her hatte Herr Peel Sr. He. ein Diner gegeben, bei welchem ſich auch der Preußſſche Geſandte befand= In 2 iſt y Proelamation des Lord, Liente⸗ nants, Herzogs von Northumberland, und des Geheimen Raths 8 2 * fo „Da kurzlich in mehreren Grafſchaften dieſes Theils der Vereinigten Königreiche ſehr zahlreiche ee. ſtatt gefunden haben, und zwar eines Theils zu dem Zwecke, poll tiſche Begebenheiten zu feiern, oder beſondere polltiſche und

reltzisſte Meinungen n manifeſtieen, und andern heils ju den eigen

itzte 6 und ſolchen Ma⸗ nifeſtationen durch gewaltſame die dem oͤffentlichen Frieden gefährlich und den ruheliebenden Unterthanen St. Majeſtät ein Schrecken ſind, zu verhindern; da ferner bei ſolchen Verſammlungen, die kurzlich ſtatt . mehrere Menſchen das Leben verloren 2 und Andere thaͤtlich ver⸗ letzt wurden und wir Urſache haben zu fuͤrchten, daß derglei⸗ chen große Verſammlungen auch in der Folge wieder ſtatt ſinden, ſo wie daß manche wohlgeſinnte fr zende In⸗ dividuen durch allerlei Vorwaͤnde dazu v werden konnten; ſo haben wir, Lord Lieutenant und Rath, beſchloſſen, Bchüfs Unterdruͤcköang und Vorbeugung ſol⸗ cher Zuſammenkünfte, gegenwärtige Proclamation zu er⸗ laſſen, um hiedurch alle getreuen Unterthanen Sr. Maj. da⸗ vor zu verwarnen, und fordern wir ſie hierdurch dringend auf, alle Verſammlungen jener Art aufzugeben, damit Gefahr und Unglück, die daraus entſtehen, vermieden werden. Da wir feſt entſchloſſen ſind, das Geſetz und die Strafen gegen Alle, welche dawider handeln, in ihrer ganzen Strenge auzu⸗ wenden, ſo befehlen wir auch allen Sheriffs, Mayors, Frie= densrichtern, n und anderen Beamten, die es angeht, uns in der Ausführung des Geſetzes beizuſte⸗ hen, damit Zuſammenkünfte jener Art nicht gehalten, oder, wo ſie ſtatt finden, zerſtreut und diejenigen verfolgt werden konnen, die dem Gegenwaͤrtigen nicht nachkommen. Gegeben in der Königl. Reſidenz zu Phoͤnix⸗Park am 18. Juli 1829.“ Gele die Unterſchriften der Geheimen Räthe; der Name des Lord Lieutenants iſt der Proclamation voran gedruckt.) Der Marquis von Barbacena * vorgeſtern nach wem Continent ab, um die neue Kaiſerin von Braſilien zu ihrem Beſtimmungs⸗Orte zu geleiten. Die, in Portsmouth liegenden Braſilianiſchen Fregatten, haben die Anweiſung er⸗ halten, nähere Befehle abzuwarten. 23

Die letzten aus Porto hier angekommenen Berichte, die bis zum 5ten d. M. gehen, haben nichts politiſch Neues mitgebracht. -

Aus Madeira ſind Briefe bis zum 6ten d. M. einge⸗ laufen. Der dortige eta iſt nichts weniger als zufrieden ſtellend und der Handel ſtockt ganzlich. er Gouverneur hat eine ſchlechte Einnahme von der ſchöͤnen Inſel; er iſt nicht im Stande, die Ter, un beſolden, und ohne Bezah⸗ lung findet, wie die Briefe fagen, keine Treue fur Miguel ſtatt. Dieſe Lage nöͤthigte den Gouverneur, mit einem Engliſchen und einem Amerikaniſchen Kaufmanne, eines Dar— lehns wegen, in Unterhandlung zu treten, nachdem er von den dortigen Portugieſen eine abſchlägige Antwort erhalten hatte, und zwar, wie es in den Briefen heißt, in Folge der Beſorgniß, daß wenn ſie einſt die Ruͤckjahlung fordern wür⸗ den, die Verwaltung Mittel ſinden durfte, für ſie vielleicht auf Zeitlebens einen ruhigen und ſichern Zufluchtsort aus— findig zu machen. Der Gouverneur hat außerdem einige neue

auf Waaren⸗ Magazine, Comtoire und Reitpferde iſt. ö Fuͤrſt Liewen, der Ruſſiſche Geſandte, war in der vori ⸗— gen Woche, begleitet von einem vornehmen Ruſſiſchen Offi⸗= cier, auf einige Tage nach Irland hinüber gereiſt. Beide Herren reiſten, unſeren Blättern zufolge, incognito, der Fürſt unter dem Namen „Adams“, ſein Begleiter, als Ne

ville“, und kuaͤndigten ſich auf dieſe Weiſe als Engländer an.

Da jedoch ihr etwas ausländiſcher Accent damit nicht über 6 ſich, bei ihrer 9 in Irland,

einſtimmte, ſo mußten ' ramen unterwerfen. Als inzwiſchem

einem etwas ſtrengen die Beamten . 33 2 63 wejen ausgezeichneten Fremden thun hätten, ſo kamen 1. denſelben auch mit allen . Ruͤckſichten und Höſ⸗⸗ lichkeits⸗Bezeigungen entgegen. ;

Zu der Statue des verſtorbenen Herzogs von Jork, die im St. James Park aufgeſtellt werden ſoll, iſt vor einigen Tagen der Grund ausgegraben worden.

Von Gibraltar wird gemeldet, daß, auf einen Befehl des Königs von Spanien, die im Freihafen von Cadix be, ſtehenden interimiſtiſchen Vorſchriften ſo lange noch ihre Kraft behalten ſollen, bis die gemachten Erfahrungen eine Aenderung nothwendig machen werden. ö.

Die Deſterreichiſche Blokade⸗ Erklärung der Häfen von Marocco iſt bereits uber Gibraltar hier bekannt worden.

Der Marquis von Douro, Alteſter 63 des Herzege von Wellington, wird, wie man verſichert, die Tochter eines ausgejeichneten Arztes, . Hume, heirathen, der während des ganzen Spanſſchen Krieges der treue Geführte und Ver

traute des Herzogs geweſen

war. 4 Unter den Aldermen der Stadt London 2 in der letzten Zeit rinige Differenzen Über eine Veränderung der

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Auflagen ausgeſchrieben, worunter die erheblichſte, eine Tare 4

ollhauſes gewahr wurden, daß ſie es mit 4