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63 und entehrt hat. Noch behaftet mit der Schmach der lUUnterſchleife, durch . Cotterie ſich in der Kam⸗ mer von 1824 eins dienſterg Maſoritat — hatte, verfolgt ſie jetzt mit Haß die Freiheit der Wahlen unter dem Namen leitender Ausſchüſſe. Unter einem Volke, welches ſchon den bloßen Namen der — 2 verabſcheut, blickt ſie dieſen mit Thraͤnen der Sehnſucht nach, und nimmt dabei die Freiheit des Unterrichts zu ihrem Aushäͤngeſchilde. Wir wiſſen aber zu gut, daß ſie, wenn ſie jemals wieder die Ge⸗ walt in ihre Hände bekäme, dieſelbe benutzen würde, um alle Elementar- Schulen und unabhangigen Lehrſtüͤhle zu vernichten. Wir wollen ihr verzeihen, ſie weiß nicht, was ſie thut. An wen wendet ſie ſich denn in Frank reich? Welches Echo antwortet ihrem Nothgeſchrei? Wo wird ſie Schutz und Unterſtuͤtzung finden? In Erman gelung groößherziger Geſinnungen ware ihr wenigſtens Ge⸗ hn (gr nöthig; aber es fehlt ihr an Allem. Wir be— dauern den Marquis von Villefranche, aber wir können nicht verhehlen, daß wir zu obigen Betrachtungen durch ſeinen Vortrag gefuͤhrt worden ſind, den er vor Kurzem in der Pairs⸗Kammer hielt, und den er beſſer in ſeinem Schreib⸗ tiſche bewahrt hatte. Man kann es fuͤr ein Gluck halten, wenn man auf einen ſolchen Vortrag und ſolche Vorwürfe h antworten hat, und Niemand weiß eine gute Gelegenheit eſſer zu benutzen, als unſer Miniſter des Innern. Es möchte ſchwer halten, eine feine Ironie und ſcharfen Verſtand mit mehr Anmuth und Urbanität zu vereinen, als der Vicomte v. Martignac dies gethan hat. Möchte doch das Miniſte⸗ rium bei jeder Gelegenheit die wahren Principien der Frei⸗ heit mit eben ſo viel Kraft und Verſtand vertheidigen. Wir glauben nicht zu Üͤbertreiben, wenn wir beſonders den Theil der Rede, wo der Miniſter ſich gezwungen ſieht, von ſich ſelbſt und von dem Urtheil zu ſprechen, welches die Geſchichte einſt uͤber ſeine Verwaltung fällen werde, das Muſter einer edeln und beſcheidenen Beredſamkeit nennen.“ Der Königl. Sieilianiſche Botſchafter am hieſigen Hoſe ir von Caſtelcieala macht im Moniteur bekannt, daß am Juni d. J. ven der Neapolitaniſchen Rente 36, 13 Du— caten durch Lie dazu niedergeſetzte Eommiſſion getilgt wor, den ſeyen. Die bis zum zi. Dechr. v. J. gerilzte Summe belaufe ſich auf 138 017 Ducaten; es enen iſo bis jetzt im Ganzen getilgt worden 174,269 Ducaten; die noch zu til⸗ ende Summe der Neapolitaniſchen Rente betrage demnach „596,581 Ducaten.
Morgen wird endlich die lang erwartete Darſtellung der neuen Roſſiniſchen Oper „Wilhelm Tell“ ſtatt finden; ſie wurde ſeit mehreren Wochen immer von einem Tage auf den andern verſchoben. Der Globe beklagt bei dieſer Gelegenheit, daß der Eigenſinn und die Anforderungen der erſten Ballet⸗
Taͤnzerinnen, welche, allem Geſchmacke und aller Kunſt zum Trotze, ihre Entrechats und Pirouetten gerade an den unpaſ⸗— ſendſten Stellen anbringen wollen, die Auffüͤhrung jener Oper ſo lange verzögert habe.
Durch einen Polizei⸗Befehl ſind die Brodpreiſe um zwei Liards herabgeſetzt worden; der Preis des pfandigen Brod— tes beſter Qualität iſt nämlich für die erſte Hälfte d. M. auf g2] Centimen feſtgeſetzt.
Durch eine Verordnung vom 22. Juli iſt die Stadt Paris ermächtigt werden, von dem öffentlichen Fubrwerk, welches unter dem Namen Omnibus u. ſ. w. im Innern der Stadt an beſtimmten Plätzen hält, eine jährliche Abgabe von 120 Fr. fuͤr den zweiſpännigen und 150 Fr. ſuͤr den dreiſpaͤnnigen Wagen zu erheben.
GSreßbritanien und Irland.
London, 1. Auguſt. Der Ankunft Ihrer Königl. Ho— heiten der Herzogin von Cumberiand und des Prinzen George ſieht man binnen einigen Tagen entgegen.
Der Marquis von Chandos, begleitet von einer Depu⸗ tation von Kaufleuten, die nach Weſtindien handeln, darte vorgeſtern eine Conferenz mit Sir G. Murray im Colo, nial⸗ Amte. ;
Das Hof⸗Journal verſichert, daß der Herzog von Wel⸗ lington dem Marquis von Chandos Anträge gemacht habe, in die Adminiſtration zu treten; auch dem Herzeoge von
Cumberland die Befehlshaber, Stelle der Artilſctie angettra⸗ 2 habe. Der Fernen. fügt dieſes Blatt hinzu, habe ver⸗ prochen, ſich höer lber mit feiner Parthet zu beſprechen.
— Peel, der Verter des iniſters, iſt nun mit den Vorbereitungen zu der Tir nach ſeiner neuen Colonie am Schwanenſluſſe fertig. s Sciff „Gijmore“ hat von den St. Catharinen⸗ Docks nach Piy month ausgelegt, woſelbſt Herr Peel mit ſeiner Gefellſchaft an Dord geben wird Wir haben das Schiff vor der Abceiſe beſucht. Gleiiã a,
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Bevölkerung, beſonders von beiden Geſchlechtern viele der letzteren, befinden ſich am Bord. Das Verdeck iſt mit Pfer⸗ den, Rindvieh, Limmern, Gänſen, Huͤhnern, Enten u. f. w. bedeckt; ſo wie der Bauch des Schiffes mit ſonſtigen Be⸗ duͤrfniſſen a fur iſt. Das Ganze gewahrt einen erfreu⸗ lichen Anblick, um ſo mehr, da die Coloniſten, welche ſich ein neues Vaterland ſuchen, einer ſorgenloſen Lage, alſo ei⸗ nem Eldorado, nge zu ſchwimmen ſcheinen.
Seit dem E Sd. M. ſind nicht weniger als sgl 8iß Un⸗ zen Gold und Silber zur Exportation im hieſigen Zollhauſe entrirt worden, darunter 535,716 Unzen fremde Gold- und Silbermünzen und Barren nach Hamburg, 20,000 Unzen Gold, und Silbermünzen nach Malta, 26690 Unzen Golde und Silbermünzen nach Calais, 16,500 Unzen Gold und 10, 000 Unzen fremde Silbermünzen und Barren nach Ant⸗ werpen, und 206, 009 Unzen fremde Silbermünzen und Bar— ren nach Havre. Die Exportation in dieſem Monat iſt daher größer geweſen als in irgend einem früheren Monat des gegenwärtigen Jahres. 2
in hieſiger Sattler in Cornhill hat eine Veſtellung des Sultans auf 30 Sättel ausgeführt. 10 derſelben ſind ſehr prachtvoll von gruͤner, rother und gelber Farbe, und von vortrefflicher Arbeit. Die Farben und Muſter in Seide wurden ihm von Konſtantinopel aus zugeſandt. 4
Ein Brief aus Vera Cruz meldet, daß der Congreß am 22. Mai ein Decret erlaſſen * welches indeſſen erſt nach Verlauf von 6 Monaten in Kraft treten ſoll, durch welches die Einfuhr von ordinairen Wollenwaaren, Caſimir, leinene und baumwollene Bänder, baumwollene Shawls, weiße und graue Kattune, fremden Brandtwein und Wallrath Lichte, in die Mexikaniſche Republik verboten iſt. Man haͤlt indeſſen dieſes Decret fuͤr eine Liſt der Regierung, die bei ihrer Ar⸗ muth bedeutende Summen fuͤr Zoll 2 . und dieſen Zweck innerhalb der 6 Monate, waͤhrend welcher ſie glaubt, daß große Quantitäten dieſer Waaren werden eingeführt werden, zu erreichen hofft.
Durch Decret des Praäͤſidenten Bolivar, vom 23. De⸗ cember 1828, wird der 2 fremde Waaren gelegte — 7 En von 6 pCt. des Werths wieder 1 * wenn die
igenthümer eben ſo viel an gemünztem Gold und Silber ausführen, als der Werth der Waaren beträgt. 3 Auf die Utenſilien des Theaters Covent, Garden Beſchlag gelegt und es ſcheint Zahlungs, Unfähigkeit vor handen. Aus Patris hat ſich ſchon Herr Laurent, Unter. nehmer der dortigen Italieniſchen Oper, eingefunden, und ſich zu einer Pacht von 800 Pfd. erboten.
Unter dem Titel: „Liebesgeſchichten der Dichter“ iſt hier ein intereſſantes Werk erſchienen. Der erſte Theil enthält unter Mehrerem die Geſchichte der Herzens-Angelegenhelten Dante's, Petrarca's, Lorenz von Medici s, Ariſto s und ſo s: ferner der Engliſchen Dichter Chaucet, Surrey, Shake spears, Sodney, Milton und anderer beruͤhmten Fin aus d Zeitalter der Königin Eliſabeth. Der zweite Band führ uns von ausländiſchen Dichtern Klopſtock und Monti vor von Engliſchen: Swiſt, Pope, Laby Montague, Mar Blount und Andere. . :
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 31. Juli. Schon ſeit dem 15. v. war, durch das Fahrwaſſer von Sodertelſe, das von Karl krona abgegangene Geſchwader von Kanonen Jollen, 30 der Zahl, hier angekommen, um in dieſem Sommer Rude Evolutionen in den Stockholmer Scheren vorzunehmen m wie angenommen wurde, den Zweifelnden dadurch die U zeugung von der Vorzäglichkeit der Vertheidigung für! Durch die kleine Flotte, vör der durch die große beizubringa Weiterhin wurde unter Anderm beſtimmt, daß dieſes & ſchwader am morgenden 1. Auguſt nebſt der Königl. Je Amphien / unter dem unmittelbaren Befehle des Kronprin zu See- Uebungen auf der Knſte von hier auslaufen und! Tage ausdſeiben ſolle. Oberſtlicutenant Kreuger warde n ter Sr. Königl. Hoheit commandiren. 4
Der König hat einen Beitrag von 14,509 Sy 1 Collekte für die abgebrannte Kirche in Friedrichehall ſé⸗ geben. .
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Deurſchlan d.
Mainz, vom 4. Aug. Der Jahrestag des Gel ſeſtes St. Maſ. des Königs von Preußen wurde
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