Abtheilungen bildete ein großes, von 216 Pfeilern getragenes und mit eben ſo vielen vergoldeten Knaäufen verziertes Dach, unter welchem * zum ruͤckwärtigen, halbzirkelförmigen, mit dem reichſten Damaſte und den koſtbarſten Tapeten um haͤngten 9, des Zeltes gelangte, in deſſen Hintergrunde der großherrliche Thron errichtet war; uͤber dieſen war eine mit den groͤßten Perlen und mit Edelſteinen überaus reich geſtickte rothſammtne Decke ausgebreitet. Hinter dieſem großen, zur Audienz beſtimmten Zelte war ein anderes klei⸗ neres Zelt angebracht, in dem ein mit reichen Stoffen über zogener Sopha ſtand, welcher dem Großherrn zur Ruheſtaäͤtte diente. Rechts von dieſen Zelten waren einige andere für das Miniſterium, den Seraskier und das Gefolge des Sul—⸗ tans, und links ſuͤr das diplomatiſche Corps aufgeſchlagen, hinter welchen ſich das große, auf Pfeilern ruhende, den

Diwans⸗Saal vorſtellende Zelt des Kaimakan⸗Paſcha befand,

wo der Botſchafter empfangen wurde. Ganz im Hinter⸗ grunde ſah man die Zelte der Großherrlichen Kuͤche, endlich jene, welche das uͤbrige Großherrliche Lager bildeten.

Der Bot ſchafter 22 um 10 Uhr Morgens die Fre⸗ gatte, und begab ſich ins Lager. Sein Zug war folgender⸗ maaßen geordnet: Zuerſt die Muſikbande der Fregatte und eine Abtheilung Engliſcher Marine⸗-Infanterie; ſodann 14 weiß und 18 roth gekleidete Tſchokadare des Botſchafters; 16 Bediente in gelber, 6 Kammerdiener in dunkelblauer Li⸗ vree mit Goldborten; die Officiere der Engliſchen Kriegs ſchiffe; die Sprachknaben, die Dolmetſche, der Botſchafts—⸗ Secretair Hr. Pariſh und der erſte Dolmetſch Hr. Chabert; der Botſchafter Herr Robert Gordon zu Pferde; die Lords YJarmouth und Dunlo und die Botſchafts,Attach« 's; einige Engliſche Officiere und Schiffsmannſchaft. Der Zug begab ſich in dieſer Oednung bis zum Zelte des Kaimakan⸗Paſcha, wo der Botſchafter vom Pferde ſtieg, und vom Seraskier⸗

Paſcha empfangen und bewillkommt wurde. Herr Gordon unterhielt ſich eine Zeit ang mittelſt des als Pforten⸗Dol⸗ metſch fungirenden Esrar- Efendi und ſeines erſten Dolmet⸗ ſches Hen. Chabert mit dem Kaimakan,- Paſcha, worauf ein reich beſetztes Mahl an fänf Tafeln aufgetragen wurde. Der Botſchafter ſaß allein au der Tafel des Raimakans, die Lords Yarmouth und Dunlo, Hr. Parifh und die Dolmet⸗ ſche Chabert und Wood an jener des Serastiers; die HH. Melliſh, Villiers, Eartweight und Srosvenor ſpeiſten an der Tafel des Defterdars; das übrige Botſchaſts - Perſonale ward an den zwei andern Tafeln vertheilt.

Um 11 Uhr verkuͤndigten Artillerie⸗Salven die Ankunft des Großherrn, welcher am Landungsplatze der Wieſe zu Pferde ſtieg, und von ſeiner Garde der Peiks und Solaks ECSpießträger und Bogenſchuͤtzen) umgeben, und begleitet von ſeinem militairiſchen Gefolge, nach dem großen Audienz⸗Zelte zog. Se. Hoheit trug einen reich geſtickten, am Kragen mit Diamanten beſetzten Herwani (militairiſchen Mantel) von violettfarbigem Tuche; den Kopf bedeckte eine gleichfalls mit Brillanten reich beſetzte militairiſche Haube (Fes), und die Schabracke ſeines Pferdes, ſo wie des ihm folgenden Handpferdes, war ebenfalls mit Brillanten überaus reich und geſchmackvoll geſtickt. Während der Großherr vor den in Parade aufgeſtellten Truppen vorüberzog, wurde er von denſelben mit dreimaligem Vivat Rufe begrüßt, welches im Augenblicke, als er vom Pferde ſtieg, und ſich in ſein Zelt begab, wiederholt wurde; hierauf empfing Se. Hoheit die Aufwartung des Miniſteriums, des Kaimakan's und des Seraskiers.

Mittlerweile wurde der Botſchafter und ſein Geſolge im Zelte des Kaimakans mit dem Herwani bekleidet, und zog um 12 Uhr, von den Großherrlichen Kapidſchi⸗Baſchis de— leitet und eingeführt, mit den Betſchafts-Beamten in das

udienz · Zelt.) Die Engliſche Anrede des Hrn. Gordon wurde von Esrar- Efendi ins Tuͤrkiſche überſetzt, und vom Kai⸗ makan - Paſcha erwiedert, nachdem der Großherr durch einige Worte den Sinn der Antwort angedeutet hatte. Se. Ho— heit drückten hiebei Ihr Wohlgefallen darüber aus, „daß der König von England eimen ſo weiſen und gemäßigten Wann zum Botſchafter bei der hohen Pforte gewahlt habe.“ Nach Veendigung der Antworts Rede des Kaimakan Paſcha verließ der Botſchafter das Audienz Zet, und zog ſich ins Empfang, Zelt zurück. Ungefähr ein? halbe Stunde darauf verließ der Grohherr unter Artillerie Salven, und dem Vi vat / Rufe ſeiner 2 das Lager, um ſich nach Therapia e , n, 8 Botſchafter mit ſei⸗

das Ufe der Engliſchen Fregatte einſchiffte. e n n Dart ; Nach unſerer geſtrigen aus ciner Privat ö ichutehn Nachricht wurde der Se d , . du k BVaſchis (Kammerherrn ſondern durch Adjutanten begleitet.

bei ſolchen Anlaͤſſen

Mexiko vom 14.

Wahrend dieſer Feierlichkeit und den ganzen übrigen Tag . flaggten die Engliſchen Sarner , ſo wie die Franzoͤſiſche Fregatte; erſtere begruͤßten den Großherrn, als er bei ihnen vorüberſchiffte, mit neunmaligem Hurrah. Das neue, bei dieſer Audienz beobachtete Ceremoniell,

wobei bemerkt zu werden verdient, daß dem Botſchafter

und ſeinem Gefolge geſtattet wurde, ihre Degen, die ſonſt legt werden mußten, behalten zu durfen die große der anweſenden Truppen, der Reichthum und die Pracht der Zelte, und des Großherrlichen Aufzuges, das Seltene des Anblicks fremden Militairs, end⸗ lich die ungemein große Zahl der aus allen Umgebungen her⸗ beigeſtroͤmten Zuſchauer machten dieſe Feierlichkeit zu einem der großartigſten und merkwuürdigſten Schauſpiele, die in dieſer Gegend jemals ſtatt gefunden haben.“

In einem, von der Allgemeinen Zeitung mit⸗ etheilten . aus Konſtantinopel vom 11. Juni eißt es: „Aus Aegypten erſährt man, daß der Paſcha mit

großem Eifer die neuen Infanterie⸗ und Cavallerie⸗Regimen⸗ ter organiſirt, daß er aber alle Hulfeleiſtung fuͤr die Pforte auf Subſidien beſchraͤnken will, da er ſeine Truppen gegen die We⸗ chabiten braucht. Der Kapudan⸗Paſcha ruͤſtet ſeine Flotte, um in das Schwarze Meer zu gehen, und der Bau der auf den Werften beſindlichen Schiffe wird auf das Schleunigſie be⸗ trieben. Vorgeſtern lief eines von 80 Kanonen vom Sta pel, verungluͤckte aber, und viele Leute wurden dabei beſchä⸗— digt, man hat mit Muͤhe das Gerippe deſſelben gerettet.

Privat⸗Nachrichten aus Konſtantinopel, vom ;

. . * 2. r d

17. Juli (welche die privilegirte Schleſiſche Zeitung mittheilt) melden: „Die von Seiten der Botſchafter Eng lands und Frankreichs in Betreff Griechenlands bis jetzt 5 ö pflogenen Unterhandlungen fanden bis jetzt noch immer kei⸗

nen Eingang bei der Pforte. Sie hat, ihren alten Grund⸗ ſatzen gemäß, ſammtliche Antraͤge in der vorgelegten Form verwor fen.“

Das genannte Blatt giebt auch Folgendes aus Smyrna, vom 2. Juli: „Schon ſeit 8 Tagen heißt es hier, daß die Engländer, in Folge der Erklärung des Briti⸗ ſchen Botſchafters Herr Robert Gordon, die Blokade von Volo bereits geſprengt, und das Griechiſche Dampfſchiff Karteria“, welches Capodiſtrias zur Hand dieſer Blokade beordert hatte, in nd t hätten. Heute wird dieſes Ereigniß durch Nachrichten aus Syra in ſo weit beſtätigt, daß eine Eugliſche Fregatte das Dampfſchiff aufge ſordert habe, ſich zu entfernen, als dieſes indeß der Auffor⸗ derung nicht Genüge geleiſtet, ſo ſeyen 2 Ladungen erfolgt, die daſſelbe ſo ſtark beſchadigten, daß es vorlaͤuſig nicht mehr dienſttauglich ſeyn ſoll.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗York, 8. Juli. Die Bank der Vereinigten Staaten hat am Mittwoch uͤber 3 Millionen Dollars an Capital und Zinſen von der Staatsſchuld ausbezahlt; nach welchem Maaßſtabe man rechnet, daß die ganze Schuld in wenig Jahren abgetragen ſeyn würde. a

In der verwichenen Nacht ſind hier uͤber 20 Gebäude, von vielen Haushaltungen bewohnt, abgebrannt.

Mer iko.

Das Journal des Dabats enthält Folgendes aus uni: „Der Praͤſident des National Congreſſes hat die Sitzung mit folgender Nede geſchloſſen: Meine Herren Deputirten und Senatoren! Den Vorſchriften des Bundes Geſetzbuches gemäß erſcheine ich vor der legisla⸗ tiven Macht der Union, um die hohe Pflicht zu erfüllen, die ordentlichen Sitzungen des dritten conſtitutionnellen Con greſſes zu ſchließen. Die Erſchutterung, welche die Nation in den letzten Moaaten des vorigen Jahres erfuhr, drohte noch lange 9 dauern, weil ſie aus Principien eutſprang, welche die Geiſter tief bewegten. Aber eine lobenswerthe Neigung zum Frieden, mit den thätigen Wirken des Con greſſes und der Staats Behörden vereint, hat die Ruhe võllig wieder hergeſtellt, das Vertrauen ermuthigt und den die Ereigniſſe gelühmten Geſchäüften nenes Leben verliehen. Dieſe dem allgemeinen Beſten heilſame Tendenz iſt ſo erem⸗ plariſch geweſen, daß die Regierung nicht erſt nöthig hatte, zu ſtrengen Maaßregeln zu ſchreiten, um der Unordnung ju ſteuern. Dies gereicht ihr zu lebhafter Freude; ſie hat immer auf die . ö des großen Volkes gerechnet, welchem ſie vorgeſetzt iſt. ie un angenchmen Ereigniſſe in dem Staate von Vera Cruz. zu welchen die Inſtallirung der vorigen geſetzgebenden Ver⸗ ſammlung Anlaß gab, ſind gläcklicher Weiſe durch das De⸗ cret vom 22. Febr. d. J. und durch die neue Zuſammenſe⸗ zung der Verſammlung dieſes Staats aus den legitimen Ne- präſentanten glacklich beendigt worden. Das Dectet vom