ſcheen ſorgfaͤltig ver
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die Koſaken weichen mußten. Der General ließ ſie ſogleich durch die zweite Brigade der Iten Uhlanen-Diviſton und 4 Stuͤck reitende Artillerie, unter Befehl des General⸗Ma⸗ jors Scheremetieff, unterſtuͤtzen, dem es, der Uebermacht des Feindes ungeachtet, nach einem der hartnäckigſten Kämpfe endlich gelang, den Feind vom Schlachtfelde zu vertreiben, und 214 Aidos zuruͤckzudraͤngen.“ . „Die feindliche 2 hielt in ſtarken Colonnen die Stadt, und eine jenfeits derſelben, zwiſchen den Straßen
von Karnabat und Schumla genommene, Stellung beſetzt,
und ſchickte ſich zu einer kräftigen Gegenwehr an. Das wohlgerichtete Feuer unſers Geſchuͤtzes, das vortheilhaft auf. llt war, die Bewegung des ö und 37ſten Jäͤger— egimentes, die von der ganzen Jufanterie der 18ten, unter dem Befehl des General? Majors Fuͤrſten Gortſchakoff ſte⸗ benden Diviſion, unterſtuͤtzt, von einer Seite auf die Stadt zu, und von der andern auf den rechten Fluͤ—⸗ =. des Feindes losmarſchirten, um ihn zu umgehen, und endlich die Bewegung der Reiterei, durch welche der Feind Gefahr lief, ſeinen Ruͤckzug auf Karnabat abge⸗ ſchnitten zu ſehen, begannen Verwirrung in die Turkiſchen Colonnen zu bringen, auf welche in dieſem Augenblick ein allgemeiner Angriff gerichtet wurde. Die Stadt ward ge⸗ nommen, und der Feind, nach einem hartnaͤckigen dreiſtuͤndi⸗ gen Gefecht, vollſtändig geſchlagen, und auf den Straßen von Karnabat und Schumla in die Berge getrieben, wobei er 1000 Mann an Todten und Verwundeten verlor. Eine Menge Todter, welche die Straßen der Stadt und das Ter⸗ rain bedeckte, auf dem unſer neues Lager ſtand, wurden den⸗ ſelben Tag * Wir nahmen dem Feinde unter Anderm 7 Officiere, 20 Gemeine, 3 Kanonen und 4 Fahnen, welche letztere ich die Ehre habe, Ew. Kaiſerl. Majeſtaͤt zu Fuͤßen zu legen. Unſer Verluſt belaͤuft ſich auf 100 Mann.“ In Aidos fand man bedeutende Vorräthe jeder Gat⸗ tung vor, und namentlich 600 Zelte, 448 Faͤſſer Pulver, 236 Patronen „10 Laffeten, über 3000 Kugeln und ande
res Wur verſchiedenes Befeſtigungs Geraͤth, große Vorrathe an e. ein Magazin, — *. Zwieback und 3000 faſt neuen, für die regulairen Truppen beſſimmten Sol.
daten⸗Maͤnteln angefüllt war. Zugleich ich die Fr . ſere, der 19ten Artillerie⸗Beigade gehörende Kanone, d am 18. (30) September vorigen Jahres in der Schlacht bei Kurteps vom Feinde abgenommen, aber nicht von ihm benutzt worden war, vorgefunden haben.“ „Am 14ten (26.) beſetzten die Koſaken des General⸗Ma⸗ jors Schiroff ohne Widerſtand die Stadt Karnabat, wo ſie 40, Gefangene machten; am 16ten (28) traf das Corps des Generals Ruͤdiger dort ein.“ ö ELEine aus dem 5ten Regiment der Koſaken des Schwar⸗ zen⸗Meers und dem Huſaren⸗Regiment Erzherzog Ferdinand be⸗ ſtehende Abtheilung, beſetzte unter den Befehlen des General⸗ Majors Montreſor das kleine Dorf Ruſſo⸗Kaſtro, wodurch ſie bei Karabunar eine ſtarke Stellung bekam, und = ih⸗ rer Rechten mit dem General Ruͤdiger, und zu ihrer Linken mit den Koſaken des Regimentes Baklanoff, die zur Garni—⸗ ſon von Burgas gehören, und deren Poſten auf der Straße von Burgas nach Faki ausgeſtellt ſind, in Verbindung geſetzt ſah. Mehrere Trupps Koſaken des General⸗Majors Schi—⸗ k die Straßen von Jambol und Slivno, anf denen der Feind entflohen iſt.“ Mit dem größten Schmerz ſehe ich mich genothigt, Ew. Kaiſerl. Majeſtaͤt von dem Elende zu unterrichten, das die ungluͤcklichen Bewohner der Gegenden von der Wuth des fliehenden Feindes zu erdulden haben. In Aidos ſind alle chriſtlichen Kirchen zerſtoͤrt worden, während wir die Mo— — Die Tuͤrken pluͤnderten alle Ein⸗ wohner, die ſich nicht hatten retten koͤnnen, während Letztere in uns nur Vertheidiger und Beſchuͤtzer finden. In der . 5 ſah man auch, am Tage nach unſerer Ankunft, von allen Seiten die Bewohner der Stadt aus den Wäldern und von den Bergen mit ihren beladenen Wagen herannahen, um ihre Wohnungen wieder zu beziehen. Wenn es immer ich wäre, den Feind zu verfolgen, ſo wurde dieſem Elend ; kiſe vorgebeugt werden koͤnnen; die Umſtaͤnde erlauben es aber nicht immer. Karnabat iſt gleich falls ruinirt, und als ſich unſere Koſaken näherten, kamen ihnen 500 Bewoh- ner entgegen, und empfingen ſie wie ihre Retter. Auf je⸗ den Fall aber laͤßt 4622 Wiederkehr der noch zerſtreuten Einwohner zu ihten Wohnungen hoffen, und daß ſie die von ihnen begonnene Aerndte auch ſelbſt beendigen, und uns da⸗ durch hinlanglichen Vorrath fuͤr unſere Winterquartiere ver ſchaffen werden.“ ꝛ
„Ein Bericht des General⸗Lͤeutenant Kraſſoffsky, vom
ihr
1Iäten (2ßſten) meldet mir, daß die feindlichen Vorpoſten ſich
* 9116 ea —
auf Schumla zuruͤcdkgezogen, und ſich laͤngs dem kleinen Fluſſe Bulanyk feſtgeſetzt n. Der General , ſich dieſem Platze mit ſeinem genen Corps zu nähern, um 21 2 den Feind dahin zu bringen, daß er denfelben ver laſſe. — 2 . „Den letzten Berichten des General⸗Adjutanten Kiſſeleff zufolge, waren die bei Schurſcha und Widdin ſtehenden Truppen völlig unthäͤtig geblieben. Da der General⸗Adjutant Baron Geismar den Einwohnern der Umgebungen von Rachova er⸗ laubt hatte, in ihre Wohnungen zuruͤckzukehren, ſo ſind da⸗ durch nicht nur dieſe zum Bleiben veranlaßt worden, ſon⸗ dern es melden ſich ſogar fortwaͤhrend Tuͤrken, die in einem Umkreiſe von 50 Werſt und weiter wohnen, oder ſenden Bulgaren ab, und bitten um Ruſſiſchen Schutz.“ ᷣ
Rußland. t
St. Petersburg, 11. Auguſt. Am 5ten d. M. wurde zur Feier der Einnahme von Haſſan⸗Kalé und Erzerum, der . Natoliens, um 2 Uhr Nachmittags in der Ka— thedrale zur Mutter Gottes von Kaſan, in Gegenwart Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers, Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, des ganzen Hofes, der Mitglieder des Reichs⸗Rathes, der Mini—⸗ ſter, der ſammtlichen hier anweſenden Generale und Stabs⸗ und Ober⸗Officiere von der Garde und der Armer, der aus⸗ wärtigen Geſandten, aller heffaͤhigen Perſonen beiderlei Ge⸗ ſchlechts und unter dem Zulauf einer zahlloſen Menge Volks, Gott dem Herrn ein Dankgebet dargebracht. Wahrend das Te Deum geſungen ward, wurden 101 Kanonenſchuͤſſ ge⸗ loͤſt. — Abends war die Stadt erleuchtet.
Der General- Lieutenant Kraſſoffsky hat den Wladimir⸗ Orden 1ſter Claſſe erhalten, und der General⸗Major Berg vom General⸗-Staabe, ſo wie der General⸗Major Schilder
.
von den Garde- Sapeurs, und der General- Major Kuprianoff,
Befehlshaber der Aten Brigade der 19ten Infanterie⸗Divi⸗ ſion, den St. Georgen⸗Orden Zter Claſſe.
Se. Kaiſerl. Maj. haben den Etatsrath Arnold zum Chef von der 5ten Abtheilung im Commiſſariats⸗Departement des . zu ernennen geraht. * z 2 *
Se. Majeſtät haben unterm aten v. einen, den Wirkungskreis eines — — Juſtiz⸗Miniſters beſtim menden Zuſaß Artikel zur Allgemeinen Oeganiſation der Mi⸗ niſterien beſtätigt, wonach die bereits fruher feſtgeſetzten Re= geln für alle Miniſter⸗ Collegen, mit Hinzufügnng mehrerer Periellen Beſtimmungen, auch fuͤr den Colegen eines Juſtiy / Miniſters geltend ſeyn ſollen. .
Auf den Antrag des Finanz⸗Miniſters iſt durch ein vom Reich s-Rath abgefaßtes und am 19. Julius Allerhöchſt beſtä⸗ tigtes Gutachten verordnet: Wenn ein Schiffer nach Grund⸗ lage des 5. 52 des Zoll-⸗Reglements in der Declaration die Zahl der Schiffslaſten nach dem Atteſtat des Orts, wo das Schiff gebauet oder — worden, angiebt, ſo richtet ſich das Zollamt nach dieſen Atteſtaten. Hat aber der Schiffer kein Atteſtat, ſo ſoll —— wie fruͤher ausgemeſſen und die Laſtgelder follen fuͤr die Zahl von Laſten erhoben werden, welch g — — 2 8 —
ne Maj der Kaiſer den Be des Reichs-Rathes Allerhöchſt zu beſtätigen geruht: 17 . 2 ein Rang oder Orden verliehen wird, die aber nach * der Verordnung vom 11. November 1826 dadurch nur die Rechte des perſsnlichen Adels erhalten, dürfen, des Landbaues wegen, ſolchen Bauern, die von ihren Gutsherr⸗ ſchaften die Freiheit erhalten haben, aber nach nirgends ein, geſchrieben ſind, ſo wie auch freien Ackersleuten erlauben, ſich auf ibren Grundſtücken niederzulaſſen. 2) Niederlaſſungen dieſer Art durfen nicht anders als auf ge enfeitigen, im Ge— richtshof buͤrgerlicher Sachen (Graſhdanskaja Palata), der eingeführten Ordnung gemäß atteſtirten, Abmachungen be—⸗ gruͤndet, geſchehen. 3) Dieſe Verabredungen ſind auf nicht weniger als 6 Jahre ju treffen, und muͤſſen genan die gegen ſeitigen Verpflichtungen des Gutsbeſitzers zum Fa. wie die des Anſiedlers zum Gutsbeſitzer, feſtſetzen. HI Sie ſollen, gleich den Contrakten, unverletzlich ſeyn, und im Fall ſie nicht . werden, oder ſich daruber ein Streit erheben ſollte, o iſt nach den Contrakt- Geſetzen zu entſcheiden. 5) Ueber dergleichen Anſiedler muß in jedem Gouvernement ein eige⸗ nes Kataſter gefuhrt werden, in welches ſie unter der Be—⸗ nennung der verpflichteten Anſiedler einzutragen ſind; was aber die Rekrutenſtellung betrifft, ſo ſind ſie zu den 509 Thei— len der naͤchſten Krondörfer zu rechnen. G) Die verpflichte⸗ ten Anſiedler, ſo wie Überhaupt alle Leute freien ſteuerpflich⸗ tigen Standes, ſtehen unter den Lokal Cameralhsfen, zahlen
Krone aber nur die Kopfſteuer; wenn ſie dagegen in
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