nen;
ausgedehnte finſtere Wälder datbietet, hatten die Osmanen ein Heer von 20,000 Mann aufgeſtellt, und ihr Lager mit Verſchanzungen umgebend, glaubten ſie in den Wildniſſen der Natur den ſichern Bundesgenoſſen gefunden zu haben, deſ⸗ ſen ſie bedurften, um Eurem Ungeſtuͤm ein Ziel zu ſetzen; aber eine Handvoll aus Eurer Mitte war hinreichend, den Feind hinter ſeinen Verſchanzungen zu beunruhigen, und die Wachſamkeit des Turkiſchen Heerfuͤhrers zu hin⸗ tergehen; durch einen vorher ſchon berechneten ſcheinbaren Ruͤckzug gelang es Euch, ſeine Colonnen durch den Wald zu ſocken und auf dieſe Art unſerer ubrigen Heeresmacht, auf einer andern Seite, einen ſtillen, ungehinderten Durchgang zu verſchaffen. Einen Marſch von 0 Werſt in einer Nacht zuruͤcklegend, erſchien dieſe Heeresmacht, einem plötzlichen Ge⸗ witter gleich, dem feindlichen Flügel e nude, Allein ahn⸗ liche Hinderniſſe wie dort, jaͤhe Abgruͤnde, himmelanſteigen⸗ de Felſen, dicht verwachſene Walder, erſchwerten auch hier die Annäherung an das Lager der Türken. Doch ich wußte, daß Euer Heldenmuth kein Hinderniß der Natur ſcheut; viele unter Euch baten mich ſogar, das wohlerprobte Heer gerade dieſen Weg zu fuͤhren; ich wählte ihn nicht, denn ich ſchonte Euer Blut: dort hätten wir den Sieg mit Aufopfe⸗ rung vieler unter Euch theuer erkauft, und Jeder der Euri— en iſt mir theuer, ſowohl wegen des Opfers, das Ihr dem aterlande bringt, als auch wegen meiner perſönlichen An⸗ hänglichkeit an Euch. Ich fuͤhrte Euch dem Feinde in den Ruͤcken; aber kaum hatten wir ein Drittheil des Weges zuruͤckgelegt, ſiehe da ſtellte ſich ein anderer Feind Euch entgegen, zahlreich an Mannſchaft und voll. Rachgier und Haß gegen die Chriſten: der Seraskier ſelbſt, der den Seinigen ein mächtiges Heer zu Hulfe führte. Beim erſten Waffengetöſe flog aus dem feſten Lager die ganze Tuͤrkiſche Cavallerie ihm zu. Die Uebermacht des Feindes verwirrte Euch nicht; ein einziger Angriff trennte das Heer der Osmanen, deren Reiterei ſich in ihren Zu— . das befeſtigte Lager, rettete; noch einmal grifft i erasklers an, und von ſeinem Heere f au . n Mann übrig auf dem ganzen Wege des Sa- ganlugh- Gebirges. Ihr verfolgter ihn mehr als 36 Werſt weit, Tod und Verderben in ſeine Reihen tragend; den Weg ſeiner ſchimpflichen Flucht bejeichneten ſeine Leichen, ſeine weggeworfenen Gewehre und die Ueberreſte ſeines zerſtreuten Eigenthums. Raſtlos wie ein reißender Strom, eiltet Ihr mit Tagesanbruch Eurem vorigen Ziele wieder zu und ſtell⸗ tet Euch dem Lager des Feindes in den Ruͤcken. Obgleich ermattet von der Hitze des Verfolgens, erſtiegt Ihr muthig
die ſteilen Berge und erſchient plötzlich dem erſtaunten Feinde,
der von der Niederlage des Seraskiers noch keine Kunde
atte. Angeſichts des Feindes, dichte Colonnen bildend, zogt
hr in drohenden Maſſen gegen ihn an, und er vermochte es nicht, Eurem gewaltigen Arme zu widerſtehen: er ließ ſein Lager im Stiche, warf ſich in die Schluchten und Walder, floh ohne des Weges zu achten, und ward vdn Euch mit ſchrecklicher Verheerung verfolgt; nur die Entfernung, die Klüfte und Walder konnten ihn vor einem gänzlichen Ver— derben retten.“
„Die Trophaͤen dieſer beiden mit unſterblichem Ruhme, in Zeit von 25 Stunden geſchlagenen, unvergeßlichen Schlach= ten, zeugen von Eurer unuͤberwindlichen Tapferkeit: Ihr entriſſet dem Feinde ſeine ganze Artillerie: 31 Kanonen, — alle feine Kriegsbeduͤrfniſſe und Mundvorräthe, und 19 Fah⸗ efangen nahmet Ihr 1500 Mann und den Tuͤrkiſchen eerf 3 ſelbſt, Hagkl⸗Paſcha, den Erſten nach dem Seras⸗ kler, ihn, der in Aſten ſowohl wegen ſeiner perſonlichen Tapferkeit als 29 ſeiner Feldherrn⸗Talente berühmt iſt.“
„Dieſen vollſtändigen Sieg verdanke ich Euch, und es iſt meine heilige Pin unſerm Aller 3 Monarchen Eure beiſpielloſe Anſtrengung und Eure Tapferkeit zu em⸗ pfehlen. Ihr habt den Feind vernichtet; Euch ſtehen alle Wege offen, die in das Innerſte der Lander von Aſien fuͤh⸗ ren, wo ſeit zwei tauſend Jahren das glorreiche Andenken der Kriegsthaten Roms fortlebt. Gehet freudig dorthin, Ihr würdigen Krieger! unſere 1 Nachkommen werden an die Siege Roms in Aſien Eure Heldenthaten knüpfen.“
Der General⸗-Adjutant, General, Lieutenant Potemkin, iſt am 21ſten d. M. aus Tiflis nach dem Hauptquartiere der activen Armee abgereiſt.
Geſtern ruͤckte hier das Borodinſche Infanterie Regi⸗ ment ein, das erſte, welches von den Regimentern der 14ten Diviſion, die jetzt mit den Truppen des abgeſonderten Kau⸗ kaſiſchen Corps ſich vereinigt, hier angelangt iſt.
— Nachrichten aus Odeſſa vom 10. Auguſt zu— folge war (wie der Oeſterreichiſche Beobachter mel⸗
det) am 9gten Abends von Seiten der Sanitäts Commiſſaire bekannt gemacht worden, daß ſaͤmmtliche Einwohner in ihren Mr, zu bleiben haben, und nur dem Haupt einer Fa⸗ e erlaubt ſeyn ſolle, mit einem verläßlichen Dienſtboten auf den Markt zu gehen, welcher an den Eingaͤngen des Freihafens gehalten wird. Ferner iſt am nämlichen Tage be⸗ kannt gemacht worden, daß in einem Dorfe im Kuſalnik, der kleine Kujalnik genannt, neben Uſſatovy⸗Khutora, drei —— an der Peſt geſtorben, und vier daran krank ſind. a dieſer Ort außer dem cernirten Bezirke und naher bei der Stadt liegt, ſo hat man denſelben ſogleich durch Ko⸗ ſaken . — Die im Hafen, wo der Geſundheits⸗ Zuſtand befriedigend war, befindlichen Kauffahter im Dienſte der Krone, ſollten nach andern Häfen, um einzuladen, ge— ſchickt werden, da man das Einladen zu Odeſſa wegen der Peſt fuͤr gefährlich hielt.
Polen.
War ch au, 24. Auguſt. Einer Bekanntmachung der hieſigen Regierungs ; Cemmiſſion der Einkuͤnfte und des Schatzes vom 14ten d. M. zufolge, iſt dieſelbe nunmehr von des Kaiſers von Rußland Majeſtaͤt autoriſirt worden, den⸗ jenigen Theil der aus der Anleihe vom Jahr 1803 herrüͤh⸗ renden Schulden unſeres Königreichs, für welche bis jetzt noch keine Hypothekenſchatzobligationen ausgegeben worden ſind, mittelſt Pfandbriefen, die auf National⸗Guͤter einge⸗ tragen ſind, zum Nominalwerthe zu berichtigen.
Am 1. September wird hier die Inſtallation der neuen Schulden Tilgungs⸗ Commiſſion ſtatt finden, bei welcher Ge⸗ legenheit die Polniſche Bank oͤffentlich Bericht über ihre — ſeit dem 1ſten Januar d. J. abſtatten wird.
Die Mittelpreiſe des Roggens ſind jetzt hier 10 Fl. der 2 Weijens 22 Fl., der Gerſte 7 Fl., des Ha— ers 5 Fl. ;
Unſere Pfandbriefe ſtehen 93.
Frankreich.
Paris, 20. Auguſt. Vorgeſtern arbeitete der König mit dem 27 von Polignae, und een präͤſidirten Se. Mäajſ im Belfcyn des Danphäns in cinem Vin iſter Rathe,
Der ſe e Ünter⸗Milltair⸗Intendant Daudy iſt durch eine Königl. Verordnung vom geſtrigem Datum zum Gene—⸗ ral⸗Secretair des Kriegs⸗Minlſteriums ernannt. B! Oberſt im Generalſtabe und Requeten⸗Meiſter v. Hincourt, welcher bisher dieſen Poſten bekleidete, iſt zum General / Major be⸗ fordert worden.
Der Präfekt des Seine Departements und der Polizei⸗ Praͤfekt brachten geſtern in Begleitung ihrer General. Seere⸗ taire dem erſten Präſidenten des Caſſationshofes, Graſen Portalis ihre Gluͤckwänſche dar
Der neue Präſident des Handels Tribunals und die neu ernannten Richter dieſes Gerichtshofes werden erſt den 29ſten d. M. zur Eidesleiſtung vor dem Königl. Gerichts hofe zugelaſſen, und in ihre Funetionen eingeſetzt werden.
r Admiral v. Rigny iſt 2 nach Toulon abgereiſt.
Hr. Cout voiſier, der am 15. Auguſt von Luxeuil in Lyon angekommen war, wird heute hier erwartet.
Lord Dudley Stuart iſt mit ſeiner Gemahlin aus Ita— lien Hier angekommen. Laby Dudley Stuart iſt die Prin- zeffin Chriſtine, Tochter Lucian Vuongparte s,.
Der Courrier frangais enthält nachſtehende Alters Stamſſtit der Deyutirten Kammer: Die A bejahrteſten De⸗ patirten ſind die Herren Labbey de PompiZres, Mathieu Dumas, v. Caſſaiguoles und Despatys; die beiden Erſtern sitzen auf der linken Seite, die beiden Letztern im linken Cen⸗ trum. Die 1 angle Deputirten ſind die Herren v. Bal⸗ . v. Ehantelauze, v. Eormenin und von Laribosſſigre, die eiden Erſtern aus dem rechten, die beiden Letztern aus dem linken Eentrum. Die rechte Seite mit dem rechten Centrum zählt 63 Deputirte zwiſchen 40 und 45 Jahren, die linke Seite und das linke Centrum 55. Zwiſchen 45 und 50 Jah⸗ ren ſitzen auf der rechten Seite und im rechten Centrum 40 Deputirte; auf der linken Seite und dem linken Centrum 30. Von Deputirten endlich zwiſchen 50 und 55 Jahren zählt die rechte Seite und das rechte Centrum 23, die linke Seite und das linke Centrum 25.
Dem ſelben Blatte zufolge hat Hr. v. Berbis das Portefeuille der Finanzen ausgeſchlagen, welches hierauf Hrn. — angetragen worden ſey. Die 2 erklart dieſe
achricht far ungegruͤndet. Dis Jour ns du Commerce nennt den General- Intendanten des Königlichen Hauſes Hrn. v. la Bouillerie als wahrſcheinlichen Finanz ⸗Miniſter.
Beilage