Großbritanien und Irland.
London, 21. Aug. Heute geht das Dampfſchiff „Su⸗ perb / ab, um die Kaiſerin von Braſilien — »„MUnſere Correſpondenz von Liſſabon,“ Times, „ſo voll ſie auch jedesmal von Meldungen neuer arbitrairer Maaßregeln, Handlungen der Rachgier und der ,. iſt, hat doch ſeit kiniger Zeit durch die Unthaͤtigkeit oder ] nzliche Unterwerfung der Conſtitutionnellen, als einer
ei, von ihrem Intereſſe ſehr viel verloren. So lange
566 iſt, ſind auch der Marquis und die Marquiſe von
Gin geb an a 6 !. * einer Art von Kriſis gekommen.
eführt worden ſeyn; Zeit und Umſtände ſind vielleicht, eben ö wie die Perſonen, nicht ganz richtig gewaͤhlt worden —
bieten.“ ̃
Man lieſet in dem ſelben Blatte: „Obgleich wir keinen Antheil an der Heftigkeit nehmen, womit die Franzöͤ= ſiſchen liberalen Zeitungen die Miniſter angreifen, müſſen wir doch unſern Widerwillen gegen eine alberne Unwahrheit in einigen in unſern Abendjeitungen enthaltenen Pariſer Briefen ausſprechen, daß naͤmlich die Eigenthuͤmer der libr ralen Zeitungen eine , . gehalten und uͤberein⸗ ö, aren, die ihnen gehäſſige Adminiſtration durch
ißhandlung Englands, aus deſſen Rathſchlägen ſie ſie her— vorge 24 glaubten, zu ſtuͤrzen.“
Die Tim es wider ſpricht auch der Behauptung in Franzoͤſi⸗ ſchen Blättern, daß der Herzog von Wellington in vertrau⸗ tem Briefwechſel mit dem Könige von Frankreich ſtehe. Sie glaubten nicht, daß der Herzog auch nur eine Sylbe an Se. Majeſtaͤt ſeit deſſen Throndeſteigung geſchrieben.
Bekanntlich iſt der Engliſche Kaufmann Miller in Car— thagena in Columbien wegen Gold- Legirung zum Tode ver⸗ urtheilt worden. Die Columbiſchen Goldſchmiede, welche die Arbeit fuͤr ihn verrichtet, wurden freigeſprochen. Unſer Con⸗ ſul * Watts bewirkte die Aufſchiebung der Hinrichtung des Hrn. Miller, bis er auf ſeine Verwendung fuͤr ihn bei Bolivar Antwert haben wurde. — Aus Bogota war in Carthagena ein Befehl eingegangen und gleich in Kraft ge⸗
ißt es in der
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ſetzt, die Silbermuͤnze (die ⸗ g. Macaroni), auf welcher ein Schild ohne Säulen zu ſehen iſt, um 25 pCt. im Werth 2 wie es ſchon ein Jahr fruͤher auf Jamaica ge⸗ ehen iſt. ö
Die Spaniſche Regierung hat unterm 4. d. verfügt, daß fremde Schiffe, die in einem Spaniſchen Hafen einlau⸗ fen, nicht wie bisher genothigt ſeyn ſollen, das Tonnengeld, wenn ſie es ſchon in einem andern Spaniſchen Hafen, aus welchem ſie zunächſt kommen, entrichtet, noch einmal zu er⸗ legen; außer, wenn ſie Guter zu loͤſchen beabſichtigen.
Ein Schreiben aus Mexiko ſagt, die Vereinigten Staa—⸗ ten hätten ein Darlehn von 10 Millionen Pſd. Sterling angeboten, um die Republik zur Abwehr des Spaniſchen Angriffs in Stand zu ſetzen, jedoch gegen Verpfaͤndung von Teſas und Kalifornien, die den Nord⸗Amerikanern bleiben würden, wenn Mexiko ſie nicht nach einer beſtimmten Zeit wieder einloͤſen wurde.
Die, in Buenos Ayres herauskommende Engliſche Zei⸗ tung Britiſh Packet erſchien am 25. Mai nicht, weil nach einem Artikel der Uebereinkunft der Regierung mit dem Vicomte von Venancourt keine, fuͤr den Franzoͤſiſchen Cha— rakter kraͤnkende Bemerkungen in die dortigen Blaͤtter auf⸗— genommen werden durften.
Die Kapitaliſten klagen hier, ſie haͤtten nicht gewußt, daß ſo wenig Schatzkammerſcheine, um ihr Geld anzulegen, in Umlauf ſeyLen. Sie fangen wieder an, wiewohl mit gro— Fer Vorſicht, ſich auf Waaren⸗Spekulationen zu legen. —
eute hat ein, nach Mauritius handelndes Haus mit einem aſſivum von 45,009 Pfund fallirt.
Noch iſt das Wetter fortwährend ſo ſchlecht, daß man den Berichten von einer unguͤnſtigen Aerndte immer mehr Glauben beizumeſſen anfängt.
Nachrichten aus Calcutta vom 18. Marz zufolge wird die Dampfſchiffahrt zwiſchen Großbritanien und Oſtindien nächſtens eröffnet werden. Am 28. Februar ſollte das Schiff Thetis von Bombay nach dem rothen Meere abgeſegelt ſeyn,
um den Prinzen von Delhi als Pilger nach Mekka zu brins
gen. Unterwegs wird es 600 Tonnen engliſcher Steinkeh auf vier Stationen an's Land ſetzen, nämlich in Aden, dda, Koſſeir und Suez. uch nach iſt eine ge. Ladung kohlen gebracht worden. Wenn ſich zu er Zeit, wo das Dampfboot aus Bombay zu Suez 62 ein anderes zu Alexandrien befindet, ſo koͤnnen wir in 50 Tagen Nachrichten aus Calcutta erhalten. — Das Wei, chen der Braſilianiſchen Fonds wird den außerordentlichen Ausgaben fuͤr die — M des Kaiſers und den Unter⸗ halt der Koͤnigin von Portugal zugeſchrieben. Portugieſiſche onds dagegen ſind geſtiegen, weil nächſte Woche eine Ver⸗ n von Inhabern dieſer Obligationen gehalten wer⸗ en ſo Die Zahl der zur Deportation nach Neu Sild-Wales Berurtheiſten wird ſich, wie es heißt, in dieſem Jahre auf 00 belaufen. Ein Schiff in Portsmouth hat bereits 200 derſelben an Bord genommen; vier andere mit derſelben Deſtimmung werden noch ausgerüͤſtet.
Dänemark.
Kopenhagen, 20. Auguſt. Vorgeſtern um 3 Uhr Nachmittags wurde in der ganjen Haupiſtadt ein ziemlich ſtarker Stoß, angeblich in nordweſtlicher Richtung, verſpuürt, welcher cinige Sekunden währte. Die Meiſten glaubten ein hohles Donnern, wie das Rollen eines 2 — durch ein Thor, zu vernehmen, worauf mittelbar ein Beben erfolgte, als wenn ein ſchwerer Gegenſtand umfiele. An mehreren Stellen wankten die Mauern, und die Mẽoͤbeln in den Zim⸗ mern zitterten merklich, Fenſter klirrten, Bücher ſielen von den Brettern 2c. Anfangs verbreitete ſich das durchaus un, gegründete Gerücht, ein Pulverthurm ſey zu Frederiksvärk, Meilen von hier, in die Luft geſprungen; 4 wahrſchein⸗ lich war es die Nachwirkung eines entfernten Erdbebens. Seit dem Erdbeben von Liſſabon, welches ebenfalls hier ver⸗ ſpürt wurde (den J. Nov. 1755), hat an hleſigem Orte kein ähnliche. Natur / Ereigniß ſtattgefunden. Das Barometer, welches gegen 12 Uhr um 3 Linien geſtiegen war, änderte ſeinen Stand im Augenblicke des Stoßes nicht im Mindeſten.
Deutſchlan d.
Tegernſee. Am verfloſſenen Sonntag Abends iſt die Frau Erzherzogin Sophie von DOeſterreich in Begleitung des Füärſten Zijzka und Gefolges in 3 Wagen allhier zur großen Freude der Königlichen Mutter und Ye erer angekommen. Ihr Gemahl hat ſich in der Zwiſchenzeit auf ſeine Beſitzun gen in Böhmen begeben. Bis 4. Oct. werden Beide wieder in Wien eintreffen. Bei gänſtiger Witterung machen die
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