ſer Zeit begiebt ſich ) Maj.

in welchem ehrfurchtsvolles Vertrauen in die Königl. Weisheit und ſeine

von den beiden anderen,

Ille und Vilaine,

ſtaͤt und uͤberreicht ihm das Schreiben des Schah; der Kai⸗ ſer nimmt daſſelbe, giebt es dem Vice⸗Kanzler, der es auf einen dafur beſtimmten Tiſch niederlegt, und darguf im Na⸗ men Sr. Kaiſerl. Majeſtat auf die Rede des Botſchafters antwortet. Ein Dolmetſcher lieſt dann die Perſiſche Ueber- ſetzung dieſer Antwort vor. Se. Ma der Kaiſer begeben Sich

demnaͤchſt mit dem Botſchafter in ein angraͤnzendes Gemach,

in welches der Dollmetſcher zugelaſſen wird. Waͤhrend die⸗ die Kaiſerin unter Vortritt des Hofes durch den Baal der Chevalier-Garde in den klei— nen Thron⸗Saal, wo die Grenadiere des allaſtes von der Thuͤre bis zum Throne im Spalier aufgeſtellt ſind. Nach⸗ dem der Geſandte vom Kaiſer die Erlaubniß erhalten, Ihm die Perſonen ſeines Gefolges. vorzuſtellen, werden ſelbige vom Groß-Ceremonienmeiſter in das Gemach geführt, wo Seine Majeſtaͤt ſich befindet. . ; Wenn der Geſandte die Privat⸗Audienz bei Sr. Maj.

dem Kaiſer, mit demſelben Gefolge, das ihn in den St. Geor— en⸗Saal begleitete, verlaͤßt, ſo begiebt er ſich in das Zimmer der Er, Gd. Dort bleibt er ſo lange, bis ihn der Ober⸗ Kammerherr, nachdem er ihn angemeldet, einladet, in den Saal zu treten, wo ſich Ihre Majeſtät die Kaiſerin vor der lätzten Stufe des Thrones befindet; der . Hof iſt dort aufgeſteſſt, die Damen zur Rechten, und ie Herren zur Lin⸗; ken Ihrer Majeſtaͤt. 3 Ser Botſchafter macht ſeine erſte Verbeugung beim Eintritt, die zweite in der Mitte des Saales, wo ſein Gefolge ſtehen bleibt, und die dritte in einiger Entfernung vom Throne. Darauf hält er in Perſiſcher Sprache eine Rede, deren Ruſ⸗ che Ueberſetzung ein Dolmetſcher vorlieſt. Der Vice ⸗Kanz⸗ er antwortet im Namen J. M. der Kaiſerin und der Dol⸗ metſcher lieſt dieſe Antwort in einer Perſiſchen Ueberſetzung vor, worauf der Botſchafter Ihrer Maj. die Perſonen ſei⸗ nes . Nach Beendigung der Audienz macht der Boiſchafter, indem er ſich zurüuͤckjteht, die ublichen Ver⸗ beugungen, und kehrt in i zuruck, wohin ihn daſſelbe Gefolge und in derſelben Ordnung, wie früher, begleitet. Nachdem er dort ausgeruht hat, wird er von den 3 ö. . , .

n empfang ten, und kehrt mit ſeinem Gefolge n

dem Tauriſchen Pallaſte zuruck. ; folg *

Frankreich.

Paris, 25. Aug. Se. Maſjeſtät ertheilten geſtern dem Staats⸗Miniſter, Herrn von Vatismenil, eine Privat⸗Audienz. Der Moniteur enthalt drei, vom Miniſter des In⸗ nern contraſignirte Königliche Verordnungen; durch die erſte, vom 23. Aug. datirte, wird der bisherige Präfekt des De⸗ partements der Ille und Vilagine, Vicomte von Curzay, an bie Stelle des zum Marine-Miniſter erhobenen Baton von Hauſſez zum Praͤfekten des Gironde⸗Departements ernannt; vom 24. Aug. datirten Verordnun—⸗ gen, verſetzt die eine den bisherigen Präfekten des Departe⸗ ments des Ober⸗Rheins, Jordan, in das Departement der und ernennt die zweite den Requetenmei— ſter, Baron Locard, zum Praͤfekten des durch jene Ver ſetzung 222 Departements des Ober⸗Rheins. 3 er Miniſter des öffentlichen Unterrichts und der geiſt⸗ . empfing geſtern die Mitglieder der Uni⸗ verſitãt.

Der Munieipal-Rath der Stadt Caen (Departement des Calvados) hat in ſeiner Sitzung vom 20ſten d. M. die von cinem dortigen Journale gegebene Nachricht von gewal⸗ tigen Erſchuͤtteruüngen und Aufregungen, welche in dieſer Stadt durch die Nachricht von der Miniſterial Veränderung veran⸗ laßt worden wären, für ungegruͤndet erklärt. Der Noni⸗ teur theilt einen Auszug aus dem Sitzungs⸗Protocolle mit, der Municipal⸗Rath im Namen der Stadt ſein

rgebenheit gegen jede Verwaltung betheuert, welche die Rechte

der Krone und die Charte in gleichem Maaße vertheidigen

werde.

Der erſte Praͤſident des Königl. Gerichtshofes in Li— moges, Baron Gaujal, der ſich bekanntlich weigerte, ſeine Stelle an Hrn. Bourdeau abzutreten und als Rath in den hieſi⸗ gen Caſſationshof einzutreten, proteſtirt in einem Schreiben an

den Courrrier frangais dagegen, daß dieſe Weigerung eine Folge

vꝛraͤnderter Geſinnungen ſey; er habe vielmehr noch vor ei— nigen Monaten dem Broßſiegelbewahrer erklärt, daß er ſeine Präſidentenſtelle behalten wol.

Die Tim es hatte ſich vor Kurzem in einem (in Num, mir W6 der Staaks Zeitung auszüglich mitgetheilten) Artikel uber die wahrſcheinlichen Plane und Maaßregeln des neuen Franzoſtſchen Miniſteriunis geäußert. Das Journal

des Deëbats enthält nunmehr uͤber jenen Auſſatz des Engliſchen Blattes ausfuhrliche Betrachtungen, aus de⸗ nen wir folgende Hauptſtellen herporheben. „Unſer uͤber⸗ ſeeiſcher Moniteur, die Times, fahrt fort, die Plaͤne des neuen Miniſteriums zu entwickeln. Man will uns durch⸗ aus gläcklich machen, und England, dieſe gute und treue Freundin, die fär unſern Ruhm und unſere Wohl, fahrt mehr beforgt iſt, als wir ſelbſt, und tauſendmal beſſer, als wir, weiß, was den Wuͤnſchen und Sitten Frankreichs gemäß iſt, giebt ſich die Muͤhe, unſere revo⸗ lutionagiren Geſetze umzugeſtalten. Das Alles iſt freilich nur erſt wahrſcheinlich, wie der vertraute Freund unſers Mini— ſteriums felbſt ſagt, aber wenn es ſehr wahrſcheinlich, ja mehr als wahrſcheinlich iſt, daß ſieben bis acht Maͤnner bei uns wirklich ſolche Plane haben, ſo iſt es wenig wahrſchein⸗ lich, daß die Kammer ſich zur Ausfuhrung derſelben herge⸗ ben' werde. Die Haupt⸗Artikel dieſer neuen, uns mit dem letzten Packetboote zugekommenen Charte ſind erſtens die Ver⸗ minderung des Wahlfähigkeits- Alters zum Deputirten von ä0 auf J) Jahre. Dabei wird jedoch die Bedingung gemacht, daß jedes Departements⸗-Wahl Collegium das Recht erhalten foll, zwei Deputirten mehr zu erwäͤhlen. Auf dieſe Weiſe würden die Rohyaliſten ihren Einfluß wieder gewinnen, ohne daß man zu Wahl Verfaͤlſchungen und Beſtechungen ſeine Zuflucht zu nehmen brauchte. a nun im Jahre 1824 die fogenannten Royaliſten die Majoritaͤt hatten, ſo ergiebt ſich, daß dieſe unerſchrockenen Vertheidiger der Religion und der alten Sitten ſich der Verfälſchung und Beſtechun ſchuldig gemacht haben, denn ſonſt wurden ſie nicht die Sieger ge weſen ſeyn. Was meinen die Deputirten des Herrn von Villäle dazu? Doch wie dem auch ſeyn mag, Ihr ſogenann· ten Royaliſten, verſteht es wohl! es giebt fur Euch nur zwei Mittel, Euren Einfluß wieder zu gewinnen, namlich entwe⸗ der die Wahlen durch Unterſchleif und Erkaufen der Stim⸗ men zu verfälſchen, wie Ihr es nach dem Geſtaͤndniſſe Eures eige⸗ nen Freundes bereits gethan habt, oder die Wahlen in den großen Departements Wahl Collegien zu concentriren. Die Maſſe des Volks iſt Euch abgeneigt; jene Bauern, jene Kleinhaͤnd⸗ ler und Advokaten, welche die kleinen Wahl⸗EoCeaten at fällen, wärden Euch ihre Stimmen 6 Hier bietet ſich aber eine fleine Schwierigkeit dar. Die Royaliſten ha⸗ ben nämlich ihren Einfluß verloren, denn wozu wuͤrde man ihnen ſonſt Rathſchläge geben, wie ſie ihn wieder gewinnen ſollen. Wenn ſie nun ihren Einfluß verloren haben, ſo wird die jetzige Lammer gewiß nicht ſich ſelbſt mit eigenen Händen berauben, um ihre Gegner zu bereichern. Dieſer Knoten iſt unauflöslich, ſo lange nicht durch eine Ordonnanz das ge— ſchieht, was nach der ausdrücklichen Beſtimmung der Charte nur durch ein Geſetz geſchehen kann. Was bedeuten alſo dieſe pomphaften Proteſtationen gegen Staats ſtreicht? Es erregt Unwillen, die Kammer und Diejenigen, von welchen ſie gewählt iſt, auf dieſe Weiſe verläumden zu hören, als wenn aus den großen Wahl⸗Collegien royaliſtiſche Deputirte hervorgingen, und das übrige Frankreich ſich dem Geiſte des Aufruhrs und des Schwindels ergeben hätte. Die wahren Rohaliſten, die Freunde des Königs und der Charte, ſind äberall, die Royaliſten nach Eurer Art werden bald nir— gends mehr ſeyn. Eure Berechnung warde Euch kaum drei öder vier Jahre länger am Leben erhalten, aber die Ausfüh— rung derſelben wäre eine ſchwere Und un verdiente Veleidi⸗ gunz der Gefühle Frankreichs. Der *. Schritt, welchen hun dieſe rohaliſtiſche Kammer thun wilrde, wäre ein Geſetz gegen die ihr ſo verhaßte Theilung des Grund-Eigenthums, welche auch den juͤngſtgebornen Mitgliedern der Familie Brob und eine Art von Wohlſtand verleiht. Unſern Nach— baren iiegt es ganz beſonders am Herzen, auch bei uns ein Volk von Bettlern zu ſchaffen, dem ähnlich, welches ihre Inſel belaſtet, und ſie zum Vortheile Frankreichs in fort⸗ Tährender Unruhe erhält. Mit welcher Beredſamkeit ſchil, dern ſie die traurige Lage eines Landes, das faſt eben ſo viel Grundbeſitzer als Einwohner zählt! Die Demokratie und der Despotismus, das iſt die Alternative, die ſie uns ſtellen, wenn wir nicht aufs Schleunigſte unſer Erbrecht ndern. Wenn man, ſagen ſie, die Vertheilungen eines Grundſtücks durch ein halbes Jahrhundert verfolgen wollte, ſo würden zuletzt die Bruͤder nur noch einen Baum oder ein Gebuͤſch unter einander * theilen haben. Bei dieſer Berechnung vergißt man freilich den Ertrag der Arbeit und des Gewerb⸗ fleißes, die Anhäufung des Vermögens durch Heirathen und Familien- Bandniſſe, in Anſchlag zu bringen; man vergißt,

daß der Reichthum ſtets wieder den Reichthum ſucht, und daß zwei halbe Erbſchaften eine ganze machen. Doch man kann nicht an Alles denken. Das Wunderbarſte dabei iſt,

daß dieſe große Neuerung ohne das Erſtgeburts Recht