Den Regimentern Simbirsk und Murom befahl ich, nach Karabunar vorzuruͤcken, um ſich mit dem Corps des Grafen 2 zu vereinigen, zu welchem Zwecke auch die Re—⸗ ſerven dorthin abgeſchickt wurden. Zu gleicher Zeit zog
ich vom General Lieutenant Kraßowski die 2ten Bri= ; 3 der 2ten Huſaren- und der Bugſchen Uhlanen⸗-Divi⸗
oon, mit ihrer Artillerie, in forcirten Maͤrſchen an mich heran.“
„Mit dieſen bedeutenden Verſtaͤrkungen und in Erwar⸗ tung der nachruͤckenden Reſerven konnte ich, ohne die von der Armee eingenommenen 22 zu entbloͤßen, mit concen⸗ trirter Macht auf einem ſo entfernten Punkte, wie Sliwno, auf den Feind einen neuen Schlag fuͤhren; ſomit machten die zu Erreichung dieſes Zweckes 2 Truppen am 28.
uli (9. Auguſt)o eine concentrirte Bewegung nach dem Dorfe
ragodanowo, welches auf dem Wege von Karnabat nach Sliwno, etwa 15 Werſt von dieſem letztern Orte, liegt; das 7Tte Corps naͤmlich ruͤckte aus Karnabat, das 6te aus Aidos und vom 2ten Corps ruͤckte die 5te Infanterie-⸗Diviſion mit dem Pawlogradſchen Huſaren⸗Regimente aus Karabunar. Das Detaſchement des General⸗Majors Scheremetjew erhielt den Befehl, in Jambol zu bleiben, und die Richtungen ſo⸗ wohl nach Adrianopel als auch nach Sliwno zu beobachten, am Tage der Attake aber ſich dieſer letztern Stadt, der allge⸗ meinen Aktion wegen, zu naͤhern. Um den Weſir an ſeiner Vereinigung mit den in Sliwno ſich ſammelnden Truppen, die ihn täglich erwarteten, nicht zu hindern, gab ich den Meinigen am 30. Juli (11. Auguſt) bei Dragodanowo einen Tag Ruhe. Die an dieſem Tage durch die fouragirenden e en aufgefangenen Tuͤrken ſagten einſtimmig aus, daß man den Weſit ſtündlich erwarte, und daß deſſen Sohn Huſſein mit ſeinen den Vortrab bildenden Albaneſern ſchon in Sliwno eingetroffen ſey. Das ganze hier vereinigte feindliche Corps, unter dem Commando des Seraskiers Halil und zweier andern Paſcha's, beſtand aus 13 Regimentern regulai⸗ rer Infanterie, drei egimentern regulairer Cavallerie und 4 bis 5009 Mann irregulairer Truppen mit ihrer Artillerie.“
Y, Ehe ich einen cht von dem erfolgten Gefechte liefere,
wird eine Beſchreibung von der E 2 Stadt Sliwno nicht uͤberfluͤſſig ſeyn. Dieſer Ort liegt am Fuße der den⸗ ſelben umgebenden Berge, welche die letzten Anhöhen des Balkan bilden, and deren felſige Ruͤcken mit niedrigem aber achlichtem Gebuͤſche bedeckt ſind. Die aus den Gebirgen ier auslaufende Wege ſind: 1) der Koſanſche, welcher etwa A Werſt vor Sliwno aus dem Balkan tritt, ſich mit dem von Karnabat vereinigt und bis zur Stadt über eine offene Flaͤche hinlaͤuft; 2) der von Jambol, welcher auf ebenen und offenen Thälern zu dieſer Stadt fuͤhrt; 3) der Weg von Janiſaar ſtoͤßt etwa eine Werſt von Sliwno auf die Straße von Jambol; 4) ein — fuͤhrt nach Kaſanlyk und 5) ein anderer nach Staroreka. Die Stadt hat einen ſehr weiten Umfang, und iſt nach Jambol hin, von welcher Seite der Feind unſern Angriff erwattete, durch Schanzen befeſtigt. Nachdem ich alle dieſe Lokalitaͤten in Betracht ge⸗ nommen hatte, ergriff ich meine Maaßregeln ſo, daß ich dem Feinde alle Wege abſchnitt, auf denen er ſich mit der Artil⸗ lerie zurückziehen konnte. Deswegen ließ ich in der Nacht vom I0ſten auf den 31ſten (11. und 12. Auguſt) das 7te Corps mit der ganzen Cavallerie, und der zu ihm gehörenden Artillerie, ſich in der Stille auf dem Wege von Karnabat der Stadt Sliwno auf 8 Werſt nähern.“
„Das 6te Corps ruͤckte um 3 Uhr Morgens aus, die öte Infanterie. Diviſton aber mit dem Grafen Pahlen, der in der Nacht eingetroffen war, nach einer kurzen Raſt, um 6 Uhr, um die Reſerve jener Corps zu bilden. Das Detaſche— ment des General⸗Majors Scheremetjew, das aus Jambol ausmarſchirt war, näherte ſich auf dieſe Weiſe Sliwno, und machte 3 Werſt von dieſer Stadt Halt. Er hatte Befehl, mit Tagesanbruch gerade auf den Weg von Janiſaar zu marſchiten und denſelben zu beſetzen.“
„Am 31. (12. Auguſt5 um 6 Uhr Morgens, als ſich das Torps des General⸗Lüeutenants Ruaͤdiger der Vereinigung der Wege von Koſan und Karnabat näherte, detaſchirte ich ſogleich dorthin das hte Regiment der Koſaken vom Schwar⸗ zen Meere, und befahl zugleich dem 14ten Jäger ⸗Reg mente, auf eben dieſem Wege, elnige Werſt vom Balkan ſelbſt, ei⸗ nen feſten . einzunehmen. Als Reſerve für ſelbigen beſtimmte ich die 2Ate Brigade der Bugſchen Uhlanen, Divi⸗
um dadurch unſere rechte Flanke gegen eine plötzliche ienng des Feindes von der Seite von Koſan her zu ſchatzen. Indeſſen ſetzte ich den Marſch weiter ſort. Man naͤhert ſich der Stadt von dieſer Seite auf einem von Wein⸗ bergen, Gärten und Gehoͤlzen durchſchnitienen Terrain, da⸗; her ich auch die ganze Cavallerie beorderte, eine F wegung links zu machen und ſich nach der Jambulſchen
gen Entfernung genähert, als er das Artilleriefeuer er
Straße zu wenden, wohin der Feind einen betraͤchtlichen
Theil ſeiner Cavallerie und regulairen Infanterie ausgeſchickt
hatte. Wohl wiſſend, daß die Hauptverſtaäͤrkungen der Stadt nach der Jambuiſchen Straße hin gewendet waren, ſtellte ich die 8 Infanterie des Gten und 7ten Corps rund um den Fuß der Berge und auf den Koſanſchen Weg, um dar— nach, ſobald ich im Beſitz der Stadt wäre, ſaͤmmtlichen Be⸗ feſtigungen der Feinde in den Rücken zu kommen und ſie zu
nöthigen, ſich ohne Schwerbtſtreich den Waffen Ew. Kaiſerl.
Majeſtaͤt zu ergeben. Alle dieſe Anordnungen gelangen nach Wunſch. Der General Ruͤdiger hatte kaum ſeine Ca vallerie vorgeſchoben, die aus der 1ſten Brigade der äten Uhlanen Diviſton und der 2ten Brigade der 2ten Huſaren Diviſion mit deren Artillerie nebſt einer Eom— pagnie Doniſcher Reiterei beſtand, und ſich bis zur gehöͤri= ö.
e
Während des Gefechtes auf unſerm linken Fluͤgel räͤckte der rechte raſch vor, Graf Pahlen aber blieb in der Re⸗ ſerve zwiſchen dem rechten und linken Fluͤgel. that einige Schuͤſſe aus ſeinen Kanonen, denen ich die 19te Artillerie Brigade entgegenſtellte, worauf er ſeine Geſchůtze ei⸗
den Feind attakirte und ihn gegen die Stadt und
Feſtung warf.“
lig wegzuführen, und nach diefem Theile der Stadt zu wei ⸗
Das unbedeutende Ueberſchießen 8 — ivi⸗
den Wegen von Kaſanlyk und Starorezk * r chmittags verfolgt wurden. Der Schreck des 3 —
fangenen. Der Verluüſt des n iſt ſche Serrächtitch. Sinn? große Kriegs, und Mund⸗Vorr
unter dieſen ſind zwei.“
„Indem ich Über dieſe neue Waffenthat der ſiegreichen Armee Ew. Kaiſerlichen Majeſtt unterthänigſt Bericht er⸗ ſtatte, fuͤge ich hinzu, daß ich die Schluͤſſel jener reichen und
Der Feind
.
bevölkerten Stadt, die für die zweite nach Adrianopel gilt,
nebſt 6 in dieſem Gefecht erbeuteten Fahnen, auf dem Seewege nach Odeſſa abgefertigt habe, von wo ſie Ew. Kaiſerlichen Majeſtat durch meinen Adjutanten, den Lieutenant Andro vom reitenden Garde⸗ Jäger Regiment, aberbracht werden ſollen.“
„Zum Deſchluß dieſes meines allerunterthaͤnigſten Berich⸗ tes habe ich das Gluͤck zu bemerken, daß, bei meinem Ein⸗ marſche in die Stadt Sliwno, eine zahlreiche Geiſtlichkeit unſere gläubigen Krieger mit dem Kreuze und aſſer be⸗ willkommnete, das Volk aber mit Freudenthränen und indem es ihnen Brod und Salz entgegentrug. Dieſe u chel⸗ ten Empfindungen entſprangen aus den treuen Herzen der Bulgaren, die nicht nur als — —— uns zugethan ſind, fondern auch in Folge unſeres freundſchaftlichen Beneh⸗ mens gegen ſie. — die Stadt mit Sturm genommen wurde? war ſie dennoch keiner Gewaltthätigkeit ausgeſetzt und unſere im Kampfe fo furchtbaren Krieger beſetzten, voll Ordnung und Stille, die verſchledenen Theile bes Ortes, wo ſie von den guten Einwohnern mit Wein und Brod bewir⸗ thet wurden.“
Der ier, r. hat St. Majeſtat zugleich mit dieſem Berichte zwel Rapporce eingeſandt, die er von dem Eommandeur der Flotte des Schwarzen Meeres, Admiral
und Agathopolis, erhalten hat, und die hier gleichfalls mit⸗ g. werden. ] uszug aus dem Berichte des Admiral Greigh an den Dber, Befehlshaber der zweiten Armee, vom N. Juli 8. Auguſt) 1829, aber die Sinnahme der Stadt Waſſiliko⸗) am 2iſten deſſelben Mo⸗ nats (2. w ; „Nachdem die Fregatte, Poßpeſchnoj ! zwei Compag⸗ nieen des Kamtſchatkaſchen Infanterie Regimentes aufgenom. men hatte, ging ſie in der Macht vom 20ſten zum 2lſten
Suͤdlich von Siſipolis.
r h. über die Einnahme der befeſtigten Städte Waſſiliko