Se. Kaiſerl, Maj. haben geruhet, dem Chef des General⸗ Stabes des coloniſirten Grenadier⸗ Corps, General⸗ Major Hurko Z dem Curator des St. Petersburgiſchen Univerſitat / Bezirks, wirklichen Staatsrath Borosdin, und dem Befehlshaber der zwei⸗ ten Brigade der erſten Cuiraſſier⸗Diviſton, General ⸗Major Fuͤrſt Galitzin 3, den St. Annen, Irden erſter Klaſſe zu er— theilen; denſelben Orden, mit der Kaiſerlichen Krone verziert, hat der Befehlshaber der zweiten Brigade der zweiten Gre⸗ nadier⸗Diviſion erhalten.
Am 26ſten v. M. um 1 Uhr Nachmittags beſuchte der
Prinz Chosrew⸗Mirza das 1ſte Cadetten, Corps. Se. Ho— heit kam in Begleitung des Hrn. General ⸗Adjutanten Gra⸗ en van Suchtelen, und mit ſeinem Gefolge, beſtehend unter ndern aus dem Ober⸗Befehlshaber der Perſiſchen regulairen Truppen Machmed⸗Chan⸗Emir⸗Niſam, dem Staats- Secretair (Mirza. Maſſud), dem Secretair (Mirza⸗Sale), dem Leib⸗ arzte (Mirza⸗Baba), dem Adjutanten des Perſiſchen Erb— Prinzen, Capitain Semino und dem Hrn. Schaunburg, Ueber ſetzer des Reichs⸗Collegiums. Der Prinz wurde bei feinem Eintritte von dem Herrn Ober-Direktor der Pagen. und Cadetten⸗Corps, Generalen der Infanterie, General Adjutan⸗ ten Demidow, General- Lieutenant Pierski, nebſt den Stabs, und Ober Officieren des Corps empfangen, und an den im Erholungs⸗ ſaale für ihn bereiteten Sitz gefuhrt. Es war dort eben Fechtſtunde, an welchem Anblicke der Prinz ſowohl als ſammt, liche Anweſende ſich ſehr ergötzten. Darnach beſah Se. Ho⸗ . die Schlafgemaͤcher, das Muſeum, das Hospital, den Speiſe⸗ ſaal und die Kuͤche, und bewunderte vor Allem die außerordent⸗ liche Sauberkeit dieſer letztern. Se. Hoh. ſowohl als Ihr Gefolge koſteten von den fuͤr die Cadetten zubereiteten Speiſen, und fanden e ſehr wohlſchmeckend, Alsdann begab ſich der Prinz in die Kanz⸗ Ei, deren Lokal noch ſein alterthumliches . aus den eiten Peter des Großen bewahrt. In dem Zimmer des Inſeils ſchrieb der Prinz in das Fremdenbuch folgende Borte ein; „Mittwöch, am 2ö5ſten des Monden Safear 1245 , beſuchte ich diefes Corps. Die Regeln, welche daſelbſt 2 . 3 ing age 2 86 haben mit ; gefallen. meine, da i ö der e r cn K „ daß ſie alle die in an rinz in den Garten, wo
Von hier verfuͤgte Sich der Cadetten⸗Exereitium war. Bei Seiner Annäherung erwies mit klingendem Spiele,
man Ihm die militairiſchen Ehren und der Bataillons-Chef uͤberreichte den Rapport. Die Ca— detten excercirten mit dem Gewehr, und zogen dann im Cere—⸗ monialmarſche an Seiner Hoheit voruber, worauf der Prinz ſich den jungen Leuten näherte, und ihnen fur das Vergnüͤ—⸗ gen dankte, das ſie ihm ſowohl fruher in Peterhof, als auch gegenwärtig gewährt hatten. — Nachdem der Prinz noch
2 g9y k Uebungen der Cadetten beigewohnt, deren ö. und Gewandtheit die allgemeine Aufmerkfamkeit er— regte, verließ Derſelbe beim Klange der Feldmuſik den Gar— ten, bezeugte dem Ober-Direktor ſowohl als dem Direktor
in den ſchmeichelhafteſten Ausdruͤcken Seine Erkenntlichkeit
und Zufriedenheit, und kehrte nach dem Tauriſchen Pallaſte zurück, wohin ſogleich auch die HH. Direktoren ſich bezaben, um Sr. Hoheit fuͤr den Beſuch zu danken, mit dem Sie das Corps beehrt hatten. ĩ Am Itſten v. M. um 31 Uhr Nachmittags ſtellte Hr. Robertſon ſeine dritte Luftfahrt hieſelbſt an. Dieſes Mai beſtieg auch ein Frauenzimmer, auf dem Zettel „die junge ollanderin“ genannt, mit ihm die Gondel. Das ſchoͤnſte etter begünſtigte die Fahrt. Aus einer bedeutenden Hoͤhe ließ der Luftſchiffer einen Fallſchirm herab, während der Bal— lon mit den kuͤhnen Reiſenden gegen Nord- Oſt entſchwebte Unzählige Zuſchauer hatten ſich an den Ufern der Newa, auf den Straßen und Plätzen und im Kadetten⸗Garten verſam⸗ melt, woſelbſt auch Se. Hoheit der Prinz Chosrew⸗ Mirza mit ſeinem Geſolge und in Geſellſchaft mehrerer angeſehenen erſonen beiderlei Geſchlechts, von einem Altane, Über ich ein geſchmackvoller blauer Baldachin erhob, das int eſſante Schauſpiel in Augenſchein nahm. Wie es verlautet, hat Hr, Robertſon herabgelaffen. ; i Abend deſſelben Tages geruhete Se. Hoheit in der Kaiſerl. Hauptloge des großen Theaters, der Deutſchen Vor, ſtellung des Freiſchat⸗, bis zum Schluß der per, bei, uwehnen. Am Freirage et. der Prinz der Aufführung des Ballets „Zephyr und Fora8„ ſein Gegenwart geſchenkt. Vor einigen Tagen iſt der Ober⸗Befehlshaber der erſten Armee, General Feldimarſchal Graf von Gſten, Sacken, hier angekommen. — Y Seit dem 2s. Juni d.
hat de⸗ 1245ſte Jahr der Hedſchira angefangen und der Monat li. er
Safenr ſeit dem 25 Ju
dem Direktor des 1ſten Cadetten Corps Hrn.
ſich nach Mitternacht, J5 Werſt von hier noch m
Aus Niſchney⸗ Nowgorod ſchreibt man, Meſſe am 2. (14) Auguſt begonnen habe; einige Tage ſpã⸗ ter waren ſchon 3094 Buden mit Waaren angefüllt. Es wa- ren doppelt ſo viele Kaufleute aus Tiflis und Perſien dort angekommen, als in den beiden haben bereits faſt alle ordinaire, Kattune aus Ruſſiſchen Fabriken ches Quantum Nanking, wovon ſich 150, 00 Stück am Plat befanden. Ferner wurden 21,500 Kiſten Thee verkauft, von dem 38,000 Kiſten aus Kiachta und mehrere Sendungen aus Moscau angebracht worden waren. ; 2
Um den Umſatz der Plating, Münze von 3 Rubel das Stuck zu befördern, iſt ein Kaiſerlicher Ukas erſchienen, der die Veorſchrift enthält, dieſe Muͤnze in den Kron,Kaſſen in allen Fallen anzunehmen, wo es anbefohlen iſt, Zahlungen in Gold und Silder zu empfangen. ;
Bis zum 28. Auguſt kamen in Kronſtadt 1059 Schiffe an; bis zum 30ſten ſegelten Sß0 von dort ab.
Odeſſa, 26. Auguſt. Vom 2lſten bis zum 26ſten d. M. ſind hier, aus eroberten Haͤfen kommend, 8 von der Regierung gemiethete Schiffe 2
„Wir haben,“ heißt es in der . Zeitung, „was den allgemeinen Geſundheitszuſtand der Stad? betrifft, wie⸗ der vier vollkommen ruhige Tage zugebracht; vier Tage ſind vorüͤbergegangen ſeit dem Ereigniß, das uns in Furcht ſetzte, und der Ober- Verwaltung Veranlaſſung gab, entſcheibende Maaßregeln gegen die Gefahr der Anſteckung zu nehmen. Indem wir üns dergeſtalt immer weiter von dem Augenblick entfernen, der uns gerechten Grund zu Beſorgniſſen gab, nähern wir uns immer mehr dem Zeitpunkte, wo der Ge— ſundheitszuſtand unſerer Stadt völlig zuftiedenſtellend ſeyn wird. Wenn ſich im Laufe von drel Tagen kein verdaͤchti⸗ ger Fall zeigt, ſo wird am 29ſten d. M. die freie Commu— nication in der Stadt mit einigen Beſchränkungen wieder hergeſtellt werden; der äußere Geſundheits, Cordon aber wird beibehalten werden, theils damit die Peſt von außenher nicht in die Stadt dringe, theils auch, um vollkommen überzeugt zu ſeyn, ſche, die — lle d weck verlaſſen wollen in der em temporairen , n n — von 14 Ta⸗ gen unterwerfen. — Am 20ſten hat in Üüſfatowy kein Ungluͤck ſtattgefunden. Am 2i ſten ſtarb eine Perſon, und eine andere erktankte; am 22ſten ſtarben zwei Perſonen. In Kujalnik ſtach und erkrankte am 20ſten Niemand; am 2lſten ſtarb eine Perſon und eine erkrankte; am 22ſten ſtarben zwei Per⸗ ſonen. Dieſe Unglücksfälle waren vermuthlich eine Folge irgend einer heimlichen Communication der Bewohner von Kujalnik, welche durch die in der Nachbarſchaft des Dorfes belegenen Grotten könnte erleichtert worden ſeyn. Um die Reinigung dieſer Dorfer ſicher er * bewerkſtelligen, hat man alle Bewehner ein Lager außerhalb derfelben beziehen laſſen, und die Raucherung ihrer Wohnungen nach dem Syſtem von Guiton Morveaur angeordnet. — Am 20ſten ſtarb in der Naͤhe des Dorfes Dalnik ein 16 jähriger, taubſtumm ge⸗ borner Knabe mit verdächtigen Anzeichen. Er . mit ſeinem Vater eine kleine Hätte mitten auf einem Felde. Obgleich die Aerzte nicht beſtimmt erklärt hatten, daß Peſt⸗ zeichen vothanden geweſen, ſo traf man dennoch alle nothe
wendigen Vorſichtsmaaßregeln. Sein Vater wurde in dle Quarantaine⸗Anſtalt gebracht, und 20 Individuen, die in
daß die dortige
und große Parthieen feiner gekauft, und ein anſehnli⸗
ſich ins Innere des Reiches verbreiten könnte.
der Nähe ſeiner Wo arbeiteten, ſind von einem Ge⸗ ſundheits, Cordon umzingelt worden.
Am 13ten . M. hat der Kaiſer an den General⸗Gou⸗ verneur von Neu⸗Rußland und Beſſarabien, Grafen Wo⸗ rontzoff, folgenden Ukas erlaſſen? „In Betracht, daß in Folge der Siege Unſerer Truppen im gegenwärtigen Kriege gegen die Ottomaniſche Pforte, der General, Abjſutant Graf Diebitſch ſich ſo entfernt von den Graͤnzen des Reiches be⸗ findet, daß eine jede Verfugung ſeiner Selts zur Hemmung mſichgreifens der Peſt weder zur rechten Zeit, gehöriger Kraft ausgeführt werden kann, Dabe r nothwendig gehalten, alle, ſowohl am Dnieſter, ruth und der Donau helegenen Quarantaine⸗An⸗ ſalten, unter Ihren unmittelbaren Befehl zu ſtellen, wobei Ihnen das unbeſchränkte Recht pocbehaiten iſt, ſich unter allen Umſtäͤnden nach dem Allerhöchſt unterm 21. An uſt 2. Septbr.) beſtatigten Quarantaine Reglement zu ri en, ohne in Betreff der von Ihnen zu nehmenden aaßregeln weitere Entſcheidungen einzuholen; über alle Ihre — Ihren Bericht ohne Verzug ak⸗ ſtatten, und ſie zu gleicher Jeit dem Miniſterium des In⸗ nern mittheilen. Ich befehle daher; 1 Daß man mit der
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als am
letztvͤerfloſſenen Jahren; ſie
daß in der Stadt keine anſteckende Krankheit herr⸗ Perſonen, die in die Stadt kommen, oder ſie
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Sie werden Mir nur