men werde.
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Der Gazette de Fran ee definitiv beſchloſſen worden ſeyn, auf dem Hofe oder in den Garten des Pallaſtes Bourbon einen proviſoriſchen Sitzungs⸗
Saal fuͤr die Deputirten⸗Kammer zu erbauen; man glaubt,
daß man mit dem Bau bis zum 1. Februar zu Stande kom-
*
Großbritanien und Irland.
London, 12. Scyt. Dem Globe zufolge wird in England der Wunſch immer mehr rege, ſtatt der bisherigen indirecten Steuern, oder doch ſtatt eines Theils derſelben, eine Einkommen“ oder Eigenthums Taxe einzuführen. Das ge⸗
nannte Blatt theilt demzufolge in runden Zahlen eine
Ueberſicht des jährlichen Einkommens von Zöllen und Aceiſe mit, welche letztere im Ganzen ungefähr 20 Millionen Pfd. Sterl. abwirft. Einzeln werden die Poſten folgendermaßen ſpecificirt: fuͤr Malz, 2 und Bier ungefähr 77 Mill., är inländiſche geiſtige Getränke 37. fur Schank-Privilegien „, fuͤr Thee 3, für Leder , fuͤr Seiſe und Lichte 11, fuͤr Mauerſteine und Ziegeln, fuͤr bedruckte Baumwollen⸗Waa⸗ ren z und fuͤr Glas I Mill. Pfd. Sterl. An Zoöͤllen geht ein: fuͤr auslaͤndiſche geiſtige Getränke 3 Mill., ſar Zucker 4, fuͤr Wein 17, fuͤr Rauch- und Schnupf-⸗Taback 2, fuͤr Kaffee J und fuͤr Bauholz 1 Mill. Pfd. Sterl. Mit In⸗ begriff der hier nicht ſpecifieirten Artikel gehen im Ganzen ungefähr 17 Mill. Pfd. durch die Zölle jährlich ein. . Der Sun bringt aus dem Dublin⸗Mer cantile⸗Advertiſer folgenden Artikel: „Die Miniſter ſind in dieſem Augenblick ernſthaft mit der Abſicht beſchäftigt, die Bill von 1826 we— en der kleinen Banknoten, die bekanntlich im April dieſes ahres in Kraft trat, zu verändern, um nicht das Wort
wiöerrufen zu brauchen, obgleich eine beabſichtigte Verän⸗
ing ſo gut, als ein Widerruf ſeyn wurde.“ der (geſtern erwähnten) dem Kriegsgerichte in Ports⸗ mouth vorgetragenen Vertheidigung des Capitain Dickenſon kam unter Anderm auch folgender Tages -VBefehl des Ad-;
miral Sir Edw. Codrington vor, welchen derſelde kurz
nach der Schlacht von NavaFin erlaſſen hatte: „Schiff 2 “ am 24. October 1827 im ; ; n von Navarin. 2 Ehe ſich das vereinigte Geſchwader ven dem Schauplatze entfernt, wo es einen ſo vollſtändigen Sieg erſechten hat, wünſcht der Vice⸗Admiral Commandeur en Cie ſämmtlichen Ofſicieren, See⸗Soldaten und Matroſen, die dabei mitge⸗ wirkt haben, den hohen Begriff, den er von ihrer Tapferkeit und Ausdauer am 2ſten dieſes erlangt hat, zu erkennen zu eben. — Er iſt uͤber,'eugt, daß es kein Beiſpiel von der lotte irgend eines Landes giedt, die eine vollſtändigere Ei— nigkeit, ſowohl dem Geiſte als der That nach, gezeigt hat, als die war, welche die Geſchwader der drei alliüirten Mächte zuſammen in dieſer blutigen und vernichtenden Schlacht be wieſen haben. — Dem glänzenden Deiſpiele, das ſeine tapfe= ren Collegen, die Vice⸗Admirale, gegeben haben, mißt er zu⸗ naͤchſt den geſchickten und eifrigen Beiſtand bei, den die Schiffe der verſchiedenen Geſchwader, während der Hitze und Verwirrung der Schlacht, ſich gegenſeitig geleiſtet haben. — Dieſe Einigkeit der Geſinnung und des Zweckes, dieſe Ruhe und Tapferkeit während des Feuers und dieſe anktlichkeit ihrer Batterieen waren es, was den Sieg ber die Schlacht-Anordnungen einer ſehr wohl vorbe— reiteten Ucberzahl herbeifüͤhrte, und die ganze Turkiſch— Aegyptiſche Flotte hat die Strafe fuͤr ihren verräͤtheriſchen . bejahlen muͤſſen. — Der ſo gerühmte Ibrahim ſſcha verſprach, Navarin nicht zu verlaſſen, der alltirten lotte nichts entgegen zu ſtellen, und hat ſein Wort auf eine niedrige ſe 2 Die alliirten Befehlshaber ver⸗ ſprachen, die Tirkiſch⸗Aegyptiſche Flotte zu vernichten, wenn eine einzige Kugel nach einer der drei Flaggen abgeſchoſſen werden ſollte, und mit dem Beiſtande der Tapfern, welche zu
commandiren ſie die Ehre hatten, haben ſie dies Verſprechen
buchſtaͤblich erfüllt.
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leiteten; eben ſo auch den Capitainen,
Von einer Flotte, die aus 60 Kriegs Schiffen beſtand, iſt jetzt nichts mehr übrig, als ine Fregatte und 15 kleinere Fahrzeuge, die kaum noch im Stande ſind, die See zu halten. Ein ſolcher — kann nicht ohne große Aufopferung von Menſchenleben erlangt werden, und der Ober⸗Befehlshaber hat den Verluſt vieler der beſten und ta⸗ pferſten Leute, die ſich auf der Flotte befanden, zu bedauern. Ein Troſt iſt es, daß ſie im Dienſte ihres Vaterlandes und fuͤr die Sache der leidenden Menſchbeit ſtarben. — Der Oöer Befehlshaber ſtattet ſeinen edlen Cellegen, den beiden Vice Admiralen, ſeinen herzlichſten Dank fär die geſchickte Weiſe ab, in welcher ſie die Bewegungen ibrer Geſchwader ain Hiff⸗Befehlshabern, Officieren, Matroſen und Königlichen Ser⸗ Soldaten, wel te
zufolge ſoll nunmehr doch
Unterricht am
den ihnen ertheilten Befehlen ſo treulich nachgekommen ſind, und die Vernichtung ihrer Gegner ſo tapfer und vollſtändiz bewirkt haben. ; Edward Codrington, Vice Admiral und 9Ober⸗Befehlshaber.“ Der Pariſer Correſpondent des Globe ſchreibt dem⸗ ſelben: „Ich kann Ihnen aus ſehr guter Quelle verſichern, daß ernſtliche Differenzen, wie es bereits im Publikum hieß, bisher noch nicht unter den hieſigen Miniſtern ſtatt gefunden haben; auch iſt es ſehr = , daß, wie ebenfalls geſagt worden, auswärtige Maͤchte ſich eingemiſcht hatten, um das Ausſcheiden der Herren von la Bourdonnaye und Bour— mont zu bewirken. Es wird inzwiſchen von Perſonen, die gut unterrichtet zu ſeyn pflegen, behauptet, daß der Herzog von Wellington die genannten Miniſter nicht in Schutz nehme, und ein hier ſich aufhaltender Engländer von hohem Range, der vermöge ſeiner Stellung, recht gut darum wiſſen kann, verſichert auf ſein Ehrenwort, daß das Engliſche Miniſterium niemals auch nur den geringſten Verdacht gegen die Aufrich,;
tigkeit der von dem vorigen Franzoͤſiſchen Miniſterium dar⸗
gelegten Geſinnungen gehabt habe, und daß daher der Stutz deſſelben dem Herjoge von Wellington 22 unerwartet als der großen Mehrheit des Franzöͤſiſchen Volkes geweſen ſey. Alles, was man in England erwartete, war die Auf— nahme des Fuͤrſten von Polignac in das Cabinet, dem da— durch eine größere Stabilität verliehen werden ſollte; keines⸗ weges aber dachte man daran, daß eine Ultra Verwaltung ſich bilden werde.“
In Cambridge wird von dem Ueberſchuſſe einer Sub— ſeription zur Errichtung einer Statue des verſtorbenen Mi⸗ niſters Pitt in der dortigen Univerſitaͤt ein neues Gebäude das den Namen „Pitt⸗Bibliothek“ erhalten ſoll, aufgeführt.
Nieder lande.
Brüſſel, 14. Sept. Der hieſige Magiſtrat hat in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung einige wichtige Anordnungen in Bezug * den hieſigen Unterricht — 6 — es ſollen eigene Klaſſen fuͤr die ledenden Sprachen und zwar namentlich * die Niederlaͤndiſche, Engliſche und Deutſche, für die alten Sprachen und für die freien Kuͤnſte eingerichtet werden. Der
w und am. *in ſoll vereinigt werden. Die Ausgaben werden 25,000. Fl. betragen, ohne die Zeichnen Akademie zu rechnen.
Aus einer Liſte der Staatsbeamten, welche der Poli tique mittheilt, wurde ſich ergeben, daß ſich unter den Mi— niſtern und Staats- Seeretairen 12 Holländer und 3 Belgier, im Miniſter⸗Conſeil 6 Holländer und 1 Belgier und unter — ordentlichen Staatsräthen 12 Holländer und 11 Belgier
efinden.
Am 10ten d. M. feierte eine Geſellſchaſt iſraelitiſcher Literaten und Philanthropen durch ein Gaſtmahl die hundert jährige Wiederkehr des Geburtstages Moſes Mendelsſehns, den man mit Recht den Sokrates ſeines Volkes und einen der Koryphäen der Deutſchen Literatur des 186ten Jahrhun⸗ derts genannt hat.
Deutſchland. München, 13. Sept. Geſtern haben Ihre Königl. r ö und r Adelgunde, Hildegarde Und Alexandra, Ihren Aufenthalt in Nymphen burg verlaſſen und wieder Ihre Wohnungen in der Känigl.
Reſidenz bezogen. — Der General von Weinrich iſt jetzt zum
wirklichen Kriegs- Miniſter ernannt werden, deſſeg Porte, feuille ihm bisher proviſoriſch übertragen war., Den 10ten und 11ten d. ſanden bei Sr. Ercellenz die üblichen Aufwar⸗ tungen ſtatt. — In Berchtesgaden wurden am 7. Depth. 30 Gemſen und am gten 7I Hirſche, geſchoſſen. 23
. Sc bez.
Lauſanne, 12. Sept. Vor einiger Zeit erzählten die Zeitungen viel von einem merkwürdigen Vorfall, der zur Entdeckung einer Riuberbande in der Nähe von Genf ge— führt habe. Die romanhaſte Geſchichte lautet: Ein 2 mann habe ein altes Muͤtterchen, welches derſelbe unterweges hatte aufſteigen und mit nach Genf fahren Laſſen, mit einem Hemmſchuh, den er auf den gen geworfen, erſchlagen; bei näherer Unterſuchung habe ſich aber ergeben, daß dieſe alte Frau ein ſtammiger unterſetzter Kerl, mit Piſtolen und Dolch verſehen, geweſen ſey, der einen Brief bei ſich geſührt, worin er von ſeinen Diebskameraden eingeladen worden, zu einer beſtimmten Stunde in der Nacht in der Ruine eines alten Schloſſes bei Genf einzutreffen. An der ganzen Ge
ſchichte war natürlich kein wahres Wort, wie jetzt — * j
fluß von Genf aut noch beſtätigt wid. Das Ganze