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5 1 Stadt auf den Genuß der
natürlichen
und geſellſchaftlichen Rechte gegründet werden, . ſie
zu allen Zeiten fuͤr ſich in Anſpruch genommen hat. Alſo
bie natürlichen Rechte ſind es, welche das Volk fuͤr ſich
. verlangen ſoll; dieſe Rechte aber müſſen jede Geſellſchaft
ihrer Auflöſung führen, denn der Zuſtand der Natur
nicht nur von dem Zuſtande der Geſellſchaft verſchieden, er
laͤuft dieſem geradezu zuwider. Alſo die Auflöͤſung der Ge—
ſellſchaft iſt es, die Hr. von Lafayette durch die ufſtellung
des Princips der Volksherrſchaft bezweckt, und dieſes Ziel
iſt es, das er unabläſſig verfolgt. Das Princip der Volks⸗
herrſchaft iſt aber nicht nur ein Verbrechen gegen die Charte,
es verſtoͤßt auch gegen die geſunde Vernunft. Wer daſſelbe
aufſtellt, macht das Volk zum Spielballe und zum Opfer der
bewaffneten Macht, begründet das Recht des Stärkern,
; . der Gewalt, heiligt den Buͤrgerkrieg. Dem
Volke das Recht zuerkennen, ſich gegen die Regierung
aufzulehnen, heißt zugleich, jeder Regierung die Möglichkeit,
das Staatsruder zu fuͤhren, abſprechen. Ware Hr. v. La
fayette ſelbſt Praſident einer Republik, und lehnten wir uns,
wie ſich nicht anders erwarten ließe, gegen ihn auf, ſo wurde
er ſich in die unangenehme Nothwendigkeit verſetzt ſehen,
uns entweder zu beſtrafen, — und dann wurde er ein Recht,
welches er uns heute ſelbſt zuerkennt, verletzen, — oder er
mußte dieſes Recht ehren, — und dann würde er wieder
ſeine liebe Republj 6 Die Grundſaͤtze des Herrn
von Lafayette ſind daher ſo abgeſchmackt, daß ſie in keanem
2 Menſchen, der nut ein wenig geſunde Vernunft hat, irgend
eine aufrichtige Uleberzeugung erwecken können, den Beweis
davon finden wir in nachſtehendem Dilemma: Entweder er
thut Boöͤſes, weil er es, der Vernunft und der Erfahrung
2 Trotze, nicht erkennt, oder er thut es, weil er es er,
z im erſteren Falle iſt ſeine Einſicht beſchrankt, im zwei⸗
; ö. Abſicht frevelhaft. Wir kennen keine dritte Hy⸗
6 die auf ſeine revolutionnaire rern ,, eit kunden kbar ware.“ — 2 ;
In Marfeille hat ſich eine Geſellſchaft Behufs der Ein⸗ führung einer regelmäßigen Damp.⸗ Sch fffahen wiſchen Frank reich und der Levante gebildet; der Handels ſtand. 336
ſſich große Vortheile von diefer neuen ELintichtung.
Großbritanien und Irland.
. London, 12. Sept. „Mit Vergnügen,“ heißt es in — der Times, „erfahren wir, daß die ſo vielfältig angekuͤn⸗ digte Ernennung des Lord Strangford zum Betſchafter in Liſſabon, gegen die wir bereits zu wiederholten Malen Zwei— fel erhoben, und die wir, wenn ſie wahr geweſen ware, mit aller Macht angegriffen hätten, jetzt wirklich als ein falſches Geruͤcht ſich erweiſt. Eben ſo verhält es ſich mit der Ber, ſtaärkung, die unſere Flotte im Mittelländiſchen Meere erhal⸗ iten ſollte, um ſie auf 25 Linienſchiffe zu bringen. Wir ha⸗ ben jetzt gz Linienſchiffe in dieſem Merte; drei andere ſind noch befehligt worden, ſich dorthin zu begeben, ſo daß es im Ganzen 9 ſeyn werden — eine Anzahſf, die für den dort u verrichtenden Dienſt, welches auch immer die Umſtände Enn mögen, die eintreten können, vollkommen hinreichend
ſeyn ee, 2 ;
Herr Colin Mackenzie hat keinen andern Charakter bei der Portugieſiſchen Regierung erhalten, als den eines Han⸗ dels. Agenten für England, oder eines General, Eonſuls Pro lemporé. ; 2 Das heutige Morning-Jonrnal wiederholt die ge= gen den Herzog von Wellington erhobenen (kürzlich 3
ten) Anſchuldigungen, wegen welcher es vor Gericht geſtellt
worden iſt, und druckt es mit großen Lettern, daß der Her⸗ 9 — wie es in der gerichtlichen Belangung heißt — „hoch⸗ = mMmuüthig, unterdruͤckend und ſchwankend ihn feinen Grund. ſätzen ; ſey, ſägt aber noch hinzu: „Uebrigens verſichern wir, daß der Herzog Alles zu thun fähig ſcy.“
. In demſelben Blatte man: „Verfolgungen ſind Aan der Tagesordnung in Frankreich und in England. Wenn Alles wahr iſt, was wir hören, fo muß die Verwaltung des
Färſten v. Polignas eines früͤhſeitigen Todes ſterben. Wir Waren fuͤr ihn, weil wir hofften, er wärde die Maaßregeln des Miniſteriums der Prüfung der oͤffentlichen Meinung laſſen, und die Preſfe zum Correctob der Prrifſe mn ichen
Er iſt aber ven der Bahn“ einer heiſſamen Politik abgewi⸗ Hen, unt wir fürchten daher, er werde von einem Jerthün in
; den andern gerathen, Frankreich in ernſte Ver legenheſt ſtuͤr en und 6. die öffentliche Stiminung auf . aufreizen. Wir wol⸗ len damit nicht ſagen, daß ee fon zu ſoät ſey, Klu 3 und Mäßigung zu zeigen. Der Fatſt hat das 82 ſal
r n, in Händen, und von ihm wird es abhängen,
lin Vaterland von dem Despotismus der J
Jeſutten zu ret⸗ = ; H
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ten, oder es unter a g, moderner Jakobiner unter⸗ ehen zu laſſen. Doch für den Augenblick wollen wir =. Aeußerungen uber dieſen Gegenſtand enthalten n der bei uns ſtatt findenden Verfolgungen erwähnen. Am nächſten liegen uns die , weil ſie die neue und gegen zwei oder drei liberale Dubliner Zeitſchriften ge= richtet ſind, die man unter Anklage geſtellt hat. Moͤchten doch unſere Gewalthaber es beherzigen, daß die Engliſche Preſſe ſich nicht knebeln laſſe, daß die Proteſtanten ſolcher, wie es heißt, zu i. Schutze . 2 nicht bedürſen, und in der Wahrheit eine hinlangliche Waffe beſtzrn, um ſich und ihte heiligſten Intereſſen zu vertheidigen.“ Der Verein, der ſich in London zur Ueberſetzung Orien⸗ taliſcher Werke gebildet, hat kurzlich eine öffentliche Verſamm⸗ lung unter dem Vorſitze des Herzogs von Suſſex und in Segenwart mehrerer ſemder Geſandten und neter Gelehrten gehalten. Dieſer Verein iſt n unabhängig von der Aßiatiſchen Geſellſchaft und beſchäftigt ſich einzig und allein mit der Publikation des Textes ſowohl, als der Ueber, ſetzung hier noch nicht erſchienener Orientaliſchen Werke. Er hat vornehmlich den Zweck, den Gelehrten die Mittel zu er, leichtern, Werke dieſer Art, die ſonſt im Buchhandel faſt gar nicht vorkommen, kennen zu ler, nen. — Sir G. affe ſtattete den über die Ar⸗ beiten des Vereins ab; 5 Oreientaliſche Werke ſind bereits
ſhr koſtſpielig ſind und
auf Koſten und durch die Beſorgung des Vereins gedruckt
worden. Eins derſelben enthält die Reiſen Ebn Batuta's in Europa, Afrika und Aſien, nach der abgekuͤrjten Relation,
die ſich darüber in den Arabiſchen Manuſcripten der Eng
liſchen Bibliotheken befindet; die =
rofeſſor Lee. — Außer den bereits gedruckten ſind in die⸗
iſt vom
em Augenblicke noch fuͤnf andere Arbeiten unter der Preſſe
und 32 von verſchiedenen Engliſchen und auslaäͤndiſchen Ge⸗
lehrten dberſetzte Werke ſind ebenfalls ſo weit, um bald auf
Koſten des Vereins publicirt zu werden. — Um übrigens zu
ſolchen Arbeiten aufzumüntern, hat der Verein beſchloſſen,
Medaillen an dieſenigen Gelehrten zu vertheilen, die ihm die
wichtigſten Ueberſetzungen liefern wurden; und ſind auch dem⸗
ie bereits bei der letzten Vetſammlung mehrere ſeiche ohnu
ö kannt worden. Haben Herr Denne nnn en 32 * ** Reiſen des Maecarius“ und Hr. Mitchell, der die Seſch icht. der von den Türken ge— machten Seereiſen“ überſetzt hat, Jeder einen Preis von 59 Pfd. Sterling erhalten. Zwei goldene Medaillen, jede 20 Guineen werth, ſind zweien Deutſch en Orientaliſten, den Herren Dorn und Roſen, von denen der Eine die „Ge⸗ ſchichte der Afganen aus dem Perſiſchen, und der Andere ein Syſtem der Algebra aus dem Arabiſchen uͤberſetzt hat, zuerkannt worden. .
Ohngeſähr zwei Mellen von Petersſield nach der Rich= tung von Portsmuth zu, wird letz ein harter Kalkfelſen zu einer Landſtraße durchhauen. Der Sun, der dieſes meldet, ſtellt dieſes Unternehmen, was die Lokaliräüt und Aus äh betrifft, nicht nur den auf Bonapartes Befehlen voll Arbeiten, wie z. B. der Straße über den ſondern ſetzt es, ſeiner Gemeinnützigkeit wegen, ſie. „n England“, ſagt er unter Anderm, „werden ſolche per Arbeiten als eine Sache des Gewinns angefangen und
endigt; die Straßen aber über den Simplon und um die Meeres ⸗Alpen wurden pour la gloire nationale erbaut. Bei den erſteren iſt die Bewunderung der Welt keine nothwendig.
Bedingung, während die letzteren ihr Entſtehen nur dein
Wunſche verdanken, bewundert und gelobt zu werden. Der Eroberer, der Held. der weiſe Geſeügeber ſtirbt, und feine fuͤr den National⸗Ruhm unternommenen nachläſſigt und gerathen in Verfall, während das Str nach Gewinn — mit einem Worte, das Beduaͤrfniß ſich nähren — in allen Klaſſen heimiſch iſt, und ewig ie Werke, die letzteren Bewegungsgründen ihr Entſtehen v
danken, werden, ſo lange ſie ihren Zweck erfallen, nicht nur ;
bie vernachläſſigt, ſondern nehmen im Gegentheil täglich au Vollkommenheit u“ — D ganze Länge der durch oben= benannten. Kalkfelſen durchſubkechenden Straße wird nicht weuiger als eine Engliſche Viertelmeile betragen.
Nieder lande. 8
Brüſſel, 16. Sept. helm von Baden iſt, von Amſterdam kommend, geſtern hier
eingetroffen. ⸗ Der Miniſtet des Innern iſt geſtern nach Seraing und
ELuͤttich abgereiſt.
Am ſterdam, 15. September. Briefe aus * vom 9g. Mai melden! daß 66 mit dem Jef .
Dieppo Negoro während der Regenzeit angeknüpften l nier⸗
Simplon, zin, .
Werke werden ver,
Se. Hoheit der Markgraf Wil⸗
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