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. 2 8 8626 3 . ; ehen und ſeinen Verpflichtungen gegen ſeine Gläubiger nach= zukommen, ſo ergiebt ſich daraus Klar, daß oh ne das Bud⸗ ö rung, jede Verwaltung von ſelbſt aufhören müßte. Wir nehmen alſe an, daß die Steuern im Allgemei= nen bewilligt werden muͤſſen, wenn die Regierung nicht zu
Grunde gehen ſoll; dagegen aber räumen wir ein, daß die
Kammern befugt ſind, die Höhe der ſelben feſtzuſetzen. Aber, wird man ſagen, bei dieſem Syſteme hat die Nation ja kein Mittel in Händen, ein feindliches Miniſterium . zu weiſen. Hierauf erwiedern wir zunächſt, daß, wenn man das Recht der Kammer, das Budget zu verwerſen, lediglich auf deren angebliches Recht, ein Miniſterinm umzuſtoßen, 3. will, ſie jenes allerdings nicht hat, indem wir ihr die ſes ein fuͤr allemal abſprechen. er Koaͤnig, welcher nach dem 14ten Artikel der Charte alle Aemter beſetzt, wählt ſich ſeine Mi— niſter nach Gefallen, und Niemand iſt befußt, ihm deren an⸗ dere aufzudring Wollte man alſo der Kammer das Recht zuerkennen, das Budget zu verweigern, um einen Miniſter⸗ wechſel herbei zu fuhren, ſo wurde man ihr dadurch ein Mittel zu einem unerlaubten Zwecke an die Hand geben. Inzwiſchen iſt die Nation doch nicht ſo ganz ohne alle Waf⸗ ſen gegen die Miniſter, und wir konnen hier nicht unbe— merkt laſſen, wie in unſerm Regierungs- Syſteme ſich Alles an einander kettet. Da der Abſolutismus dem Weſen jeder politiſchen Verfaſſung fremd iſt, ſo muß dee Krone auch nicht abſolut die Beſugniß haben, ein dem Staate gefähr⸗ liches Miniſterium beibehalten zu dürfen. In der That ha— ben die Kammern ein relatives Recht, eine moraliſche Ge— walt, um ein ſolches Miniſterium zu entſernen: ſie kön, nen nämlich alle ihnen im Laufe einer Sitzung votge— legten Geſetze zuruͤckweiſen, auch jeden beliebigen Theil Budgets verwerfen. Ein ſolches Verfahren iſt ein hin,
irfahrung lehrt, da ſchon nach der Verwerfung eines in Geſetzes der König in der Regel den Miniſtern ſein len entzieht, ja daſſelbe ihnen entziehen muß, wenn 3 ch nicht in allen ihren Handlungen gelähmt
ſehen will. Auf folche Weiſe gleicht ſich Alles natürlich aus, 9 der & behalt ſeine Praͤrogative, die Nation ihre Rechte,
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ſèscts bei einem Miniſter, der durchaus ſeinen Poſten zu be⸗ haupten entſchloſſen ſey, zu geſährlich ſeyn würde.“ Wahr— cheinlich wollen die Anhänger des jetzaden Miniſteriums dar, aus den Schluß ziehen, daß die ihr Mangel an Patriotismus Deweggründe dafür ſeyn müß—, ten, ihnen das Budget zu bewilligen. Wahrlich, ein ſchöner ; Anſpruch auf das oͤffentliche Vertrauen! Doch wir muüſſen die entſtellten Thatſachen in ihr richtiges Licht ſetzen. That trug Fox, der einer iß war, und immer noch u
; * verweigern, ſo gung deſſelben nur für Anigz Zeit zu verſchieben. Und wie drückt er ſich uͤber die, * Lenbuhler aus, der bereits die dͤffentliche Stimme fur 18. a „Niemand,“ ſagte er, „bewundert möhr, als ich,
eur orier ihren Antrag auf Verwerfung des Budgets in ſolcher
und führte nur die Beduͤrfnſſſe
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Zwei Tage darauf wurde die Dis uſſion fortgeſeßzt. . Hauſe der Semeinen, welches das Budget
er Wink für den Monarchen, wie folches uns auch
artnäckigkeit der Miniſter und
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und das Intereſſe des Staates als Gründe dagegen an. ; be⸗ hauptete, ohne Widerſpruch zu erfahren, daß dem 39 zu votiren habe, auch das Recht zuſtehe, die Abſetzung von Miniſtern, zu denen es kein Vertrauen hege, zur Bedingung der Geldbew chen. Demgemäß trug er auf Vertagung des Bu an, und ſetzte dieſen Antrag durch. Es wurden neue dreſſen entworfen und in der Zwiſchenzeit Unterhandlungen gepflogen. Man erfuhr, daß der Konig entſchloſſen ſey, das Parlament aufzulbſen und an das Volk zu appelliren. Es war der 10. Marz 1781. Von den früuͤherhin votirten Auflagen waren nur noch Gelder fur 10 Tage aͤbrig. Die Oppoſition ſtellte nun keine Hinderniſſe mehr in den Weg. 64. vertagten Bills wurden angenommen; nur Anleihen bewilligte man nicht, und das Haus der Gemeinen wurde am 21. Marz aufgeldſt. Das jetzige Miniſterium mag daſſelbe thun; es vertraue ſich, wie Pritt, dem geſunden und aufgeklärten Sinne der Wähler an. Im Monat Februar zuſammenberufen, witd die Kammer dadurch, das ſie daß Budget verwirft, keine un⸗ mitteldare Störung in den Dienſt-Angelegenheiten veranlaſ⸗ ſen. Es bleiben noch mehrere Monate, um ein neues Mi— niſterium zu bilden, oder eine neue Kammer zuſammer zuſez⸗ Len; denn dieſes ſind die beiden einzigen Auswege, welche der Regierung uͤbrig bleiben. Aber gleichzeitig ein Miniſterium und eine Kammer beibehalten zu wollen, die ſich feindlich ge= genüber ſtehen, dies iſt conttadietoriſ und abgeſchmackt; und hierin beſteht der himmelweite Unterſchied zwiſchen Herrn v. la Beurdonnaye und Herrn Pitt“
Die Gazette de France enthält Folgendes: „Die li⸗ beralen Blätter ſprechen heut abermals von einem Zwie⸗ ſpalte, welcher im Schooße des Miniſter⸗Raths herrſche. und geben ſich das Anſehen, als ob ſie von den vertraulichen Aeu⸗ Ferungen der Miniſter unter ſich genau unterrichtet wären. Dadurch geſchieht es, daß ſich im Publikum eine Menge fal⸗ ſcher Thatſachen und Lügen verbreiten. Wir können ver, ſichern, daß Alles, was das Journal des Debats in dieſer Beziehung zum Beſten giebt, völlig grundlos iſt, daß die Un— terredungen, die man ihm hinterbracht hat, eine reine Erfin⸗ dung ſind, und daß das Miniſterium in Betreff des Preh⸗
igs und der Revolution 2* ͤ * h . Jou . en die nahme des Journal — 11Iten meldet, — es gleichzeitig das Document, um des willen diefes letztere Blat confiscirt worden iſt. Das Journal du Eommeree giebt ſeine Freude daruͤber zu erkennen, daß die Organe der Oef⸗ fentlichkeit die Herausforderung des Miniſteriums annähmen und gleichſam den Kampf mit demſelben begehrten; die gro⸗
ßen ſtaatsrechtlichen Fragen, meint daſſelbe, die durch den
eingeleiteten Prozeß zur Sprache gebracht werden wärden, könnten nicht feierlich genug discutirt werden.
Der Graf Reinhard, beim Bundestage, welcher unlängſt in Sen Ruheſtand ver⸗ ſetzt worden iſt, hat das Großkreuz der Ehren Legion 3
Der Marquis von Lafayette wird heute auf Fe Schloſſe la —
zuruͤck erwartet. Der Contre⸗
dmiral Lacroſſe iſt am gten d. M. zu
Meilhan im Departement des Lot und der Garonne, 69
Jahr alt, mit Tode abgegangen. ä J
Geſtern iſt auf der Brücke Ludwigs XVI. die Statue des Abbe 897 enthüllt worden. Es ſehlen jetzt nur noch zwei Standbilder, um die Zahl 12 voll zu machen, nämlich die Statuen Colberts und Tourvilles. Derr Meyer / Beer iſt kärzlich hier angekommen; man ſpricht davon, daß er eine neue Oper, wozu Herr Scribe den Text geliefert habe, auf die Bübne bringen werde.
ein neues Luſtſpiel in drei Acten: „Der Bruder und
der Liebhaber“ konnte geſtern Abzud auf dem Odeon nicht zu
Ende gegeben werden. Der 2te Act hatte noch nicht ausge— ſpielt, als die Schauſpieler ſich unter Pochen und Pfeiſen genöthigt ſahen, die Buhne zu verlaſſen, und, dem lauten
Wunſche des Publikums gemäß, der Vorhang fiel. ö
Deut ſ Hlan d.
Bayreuth, 17. September. Vom Franzensbrunnen
kommend, traf w Se. Königl. Hoheit der
Stoßherzog von Sachſen⸗ Weimar mit Gefolge in unſerer Stapt ein, und ſdernachtete hieſelbſt. Se. Königl. Hoheit geruhte, dieſen Vormittag hier zu verweilen, und fete, nach Zuſgehobener Mittagstafel, die Reiſe weiter über Keburg,
ein ingen und Eiſenach nach Weimar im erwänſchteſten Wohlſeyn fort. ; 9 Ihre Kaiſerl. Hoheit die Frau Großherzogin Großfür⸗ in
in Maria, war von Karlsbad aus über Dreaden nach Weimar bereits fruͤher zuruckgereiſet. ; —
ju ma⸗
ehemaliger Franzoͤſiſcher Geſandter .
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