der Kammer verweigert wird, betuſt an deren Stelle eine andere zuſammen; wir werden alsdann ſehen, ob dieſe einem Miniſter, wie Hrn. von la Bourdonnaye, das Budget be⸗
willigen wird.“ 8 2 Das Journal du Lommerce enthält in Form eines Brieſes das Gutachten des Advokaten am hieſigen Königl. Gerichtshofe, Herrn Bernard, eines geborenen Bretagners, uͤber die von den fuͤnf Departements der alten Bretagne be⸗ abſichtigte Subſeription, welche von dieſem Rechtsgelehrten, ihrer Form und ihrem Zwecke nach, beleuchtet und gerechtfer⸗ tigt wird. In Betreff der Form verſucht der Advokat den Ungrund des Einwandes darzuthun, daß ein Subſcriptions, Verein mit politiſchen Zwecken, beſtimmten Chefs u. ſ. w. eine ungeſetzliche Körperſchaft bilde. Der gedachte Verein ſey lange nicht ſo vollſtändig organiſirt und ſo gefährlich, als die „Geſellſchaft der Freunde der Religion und des Kö nigs“ und der neuere „Verein fuͤr die Vertheidigung der katholiſchen Religion“, welche Direktoren, Neben, Vereine, Beitrage und einen Beamtenſtand hatten. Eben ſo tadels⸗ frei ſey der Verein der Bretagner hinſichtlich ſeines Zweckes: nämlich diejenigen ſeiner Mitglieder, welche durch Verweige⸗ rung einer ungeſeßlichen Abgabe Nachtheil erleiden möchten, uf. zu . Eine ſolche Verweigerung ſey nicht nur ein unbeſtrittenes Recht, ſondern ſogar eine Pflicht; es ſey alſo auch eine vorwurfsfreie Handlung, ſich der Mit tel zur Ausuͤbung dieſes Rechtes zu vergewiſſern. Der Einwurf, daß ein ſolcher Verein, wie ihn die Bre⸗ ** ſchließen wollten, den Monarchen inſofern belei⸗= ig. als dieſem dadurch eine 2 ſeiner Schwuͤre
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der Charte zugemuthet werde nur eine leere flucht, 3 man die Miniſter ihrer Verantwort⸗ lichkeit überheben wolle. Es laſſe 6 nicht laͤugnen, aß die obgedachte Subſcription die Möglichkeit einer Ver⸗ letzung der Charte durch das jetzige Miniſterium vorausſꝑetze; n 8 3 26 n 2 3 3 Gru ncip des räſentativ⸗ Syſtems anerkannt, daß die Mißbilligung der Handlungen Der Re— gierung niemals als ein directer Tadel gege 2 Oberhaupt betrachtet werden dur ſe. e ne dem b 2 . die Geſetze zu vollziehen, von! ſeinen gebern getäuſcht, und zu einer Verletzung der verleitet werden, während er ſelbſt feſt uͤberzeugt ſey, nur in dem Intereſſe der Nation zu handeln. unn man alſo vorausſetze, daß eine der en g, Maaßregel ange⸗ ordnet werden könnte, ſo verletze man dadurch nicht die Ach tung 9e, den Monarchen, ſondern gebe nur die Beſorgniß zu erkennen, daß ſeine Rathgeber ihn indueiren möchten.
Den verantwortlichen Herausgebern der fuͤnf conſiscir⸗ ten Zeitungs⸗Blatter ſind vorläufig die Protocolle über die Beſchlagnahme zugefertigt worden. Erſt nachdem der In, ſtructions⸗Richter ſeinen Bericht abgeſtattet haben wird, hat die Raths⸗Kammer zu entſcheiden, ob die Herausgeber vor das tpolizej⸗Gericht zu laden ſind, oder nicht.
Die Gazette de France giebt nachträglich das Cir⸗ e er, = =. 2 , rr — — 68 — 5 y an die See Präfekten erlaſſen hat. Am Sq luſſ⸗ deſſelben heißt es: „Die Regierung Sr. Majeſtät iſt unerſchütterlich in dem von ihr gefaßten Entſchluſſe, ſich von den durch die Charte geheiligten n, Grundſaͤtzen in kei⸗ ner Art zu entfernen und nichts zu verſäumen, was die Bande ö dem Throne und den Volks Freiheiten fuͤr immer zu
m. vermag. Die Regierung wird in dieſer Bahn mit Beharrlichkeit, Mäßigung und Feſtigkeit vorſchreiten; und ich zweifle nicht, daß Alles, was zum Marine-Corps gehort, ſie kräftigſt unterſtuͤtzen werde, um ein Ziel zu erreichen, welches der Gegenſtand der Wänſche aller Freunde der Ord— nung und der rechtmäßigen Monarchie iſt.“
Der dieſſeitige Geſandte in Florenz, Herr v. Vitrolles, wird auf Urlaub hier erwartet; man glaubt, daß ſeine Reiſe einen politiſchen Zweck habe. ;
Die liberalen Blätter zeigen an, daß am 19. d. M. in der St. Rochus-Kirche ein ſeierliches Todten Amt für den er en Stifter der Charte werde gehalten werden. Die rr r 22 Gelegenheit, die Liberalen wären ; ottesfuͤrchtig geworden ; ĩ a d, 16 chtig g „blos weil ſie die Charte Morgen ſoll im Pallaſte Bourbon mit dem Bau des rn, . Sitzungs- Saales der Deputirten Kammer der nfang 2 Warden. Der Herzog von Bourbon hat denſenigen Theil des Gartens dazu hergegeben, den er ſich bei dem Verkaufe des Srundſtacks im J. 13 vorbehalten hatte for Der — 2 e ſt zum Vice Abmiral be⸗ rdert worden, und hat dagegen die Direkti nals des See⸗Miniſteriums aufgegeben. .
Man beſchaͤftigt ſich, wie es heißt, mit einer neuen Or⸗ ganiſation der Buͤreaux des Finanz⸗Miniſteriums, in deren
Folge eine große Anzahl von Beamten penſionirt werden
,
Zahl der dramatiſchen Cenſoren iſt von 5 auf 3 re⸗
ducirt worden; dieſe ſind die Herren Sauvo, Chéron und
Briffaut, Letzterer als Praͤſident. Der Vicomte von Martignac iſt am 7ten d. M. in
Bagneres eingetroffen. —
Der Marquis von Lafayette wird am nächſten Sonn⸗
tage (20ſten) auf ſeinem Landgute la Grange bei Nangis ein großes Feſt geben.
Der Meſſager des Chambres zeigt an, daß ſein
Blatt, gleichzeitig aber auch die Gazette de France, in den Sardiniſchen Staaten verboten worden ſey. ; ñ 27 een, re, d ind auf den naͤchſten Sonnabend in der An t des Sieiliauiſchen Botſchafters, Furſten von Le er. vor Gericht geladen.
In Rochefort iſt das fuͤr Rechnung des Staates erbaute Dampfſchif „Sphinx“ vem Stapel gelaſſen worden; es führt 15 Kanonen, iſt 152 Fuß lang und 165 an g g. Die in Liverpool gegoſſeng Dampfmaſchine koſtet 200,000 Fr. und hat 180 Pferde Kraft.
Aus Marſeille wird unterm 9. Sept. gemeldet, daß jwiſchen dem Dey von Tripolis und dem Franzoͤſiſchen Con⸗ ſul, Herrn Rouſſeau, Mißhelligkeiten ausgebrochen ſeyen, in deren Folge dieſer Letztere das Wappen und die 36. e von Frankreich habe herunternehmen laſſen. Die Conſuln der übrigen Europäiſchen Mächte hatten eine Verſammlung * halten und über den Vorfall an ihre reſp. Souveraine be⸗ k Die nähern Details waren in Marſeille noch nicht
annt.
Am nächſten Sonnabend wird auf dem Th éatre frangai ein neues Drama unter dem Titel „das Maſorat“ aufgeführt werden; daſſelbe ſoll eine Nachahmung von Schillers Braut 86 Meſſina“ ſeyn. Der Verſaſſer iſt zur Zeit noch unbe—
annt. ; Me. Saint⸗Romain, aus Berlin, hat vor einigen Ta— . f„Delagerung von Korinth“ mit großem Dei⸗ Großbritanien und Irland.
London, 16. September. Der . von Cumberland arbeitete geſtern im Amte des Ober⸗Befehls s der Armee. Vorgeſtern iſt Graf von Harrington, Oberſter der Kö⸗
niglichen Leibgarde und Gouverneur von Windſor, in Brigh⸗
ſtorben. Er hatte das S7ſte Lebensjahr erreicht.
on unſerm Geſandten in Konſtantinopel ſind zwei Couriere zugleich angekommen; der zweite wurde 7 Stunden ſpäter als der erſte von Ancona expedirt, und hatte den Auftrag, dieſen wo moglich noch zu erreichen. Inzwiſchen war der erſte doch fruher in Calais angekommen, als ſein Nachfolger.
Die neneſten Nachrichten aus Konſtantinopel“, heißt es in der 2 . 3 der 20 t, 8 ſi⸗ di⸗ .
heiten der letzten 6 Wochen uns vorherſehen ließen. Der Sultan, der eben ſo taub gegen die Forderungen ſeiner Feinde, wie gegen die Ermahnungen ſeiner ſcharfſichtigſten Freunde und zwar zu einer Zeit war, wo man den Umſturz aller ſei⸗ ner Verthtidigungs/ Mittel mit Gewißheit herannahen ſah, hat endlich, wie es ſcheint, den Ereigniſſen nachgeben miſſen, da er die Wahrheit von dem, was vor ſeinen eigenen Augen vorging, nicht mehr ablüugnen konnte. Die Ruſſen in Europa befinden ſich in Adtianopel und nichts ſteht ihnen im Wege, ſich auch nach der . zu begeben; die Ruſſen in Aſien ſind mit einer Diviſſon auf der Straße nach Seutart, welches der ſuͤdliche 6e Konſtantinopels iſt. Es iſt da⸗ her nicht blos das Europäſſche Gebiet oder Lager — wie man es oſt genannt hat — der Mahomedaner, woraus ſie eben auf dem Punkte ſind, vertrieben zu werden, ſondern auch das, was das Leben und die Weſenheit der Turkei bildet: ihr öſtliches Reich iſt gegenwärtig uͤberwältigt. Wenn daher der Großherr auch über den Besporus flieht, ſo findet er nicht eine einzige Feſtung, wo er ſeinen Harein und die ihm noch uͤbrig gebliebenen 2 bergen kann; nicht eine Provinz noch findet er, über die er frei und unbeläſtigt herrſchen kann. Welchen Einfluß dieſe ungehenere und unerwü
ton
thums haben durfte, das iſt noch nicht Zelt, * unterſuchen. 8 nachſt iſt vielmehr darauf zu ſehen, welche Ge ſt alt die Tr
mer des Turkiſchen Reiches annehmen werden. Daß Aegypten unter dem ſchlauen und ehrgeizigen Barbaren, der darin wal⸗
tet, noch länger ein Sklave des enthblöͤßten, huͤlfloſen Monarchen
nſchte Revolu⸗⸗= tion auf die Angelegenheiten und die Politik des Chriſten⸗