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zur Allgemeinen Preußiſche
n Staat 8
Ver miſchte Nachrichten.
ung des (geſtern abgebrochenen) Artikels dereſet . * dem Journal d' odeſſa.
Schon ſeit mehreren Jahren durchreiſen Georgiſche Kaufleute Deutſchland, beſuchen die Leipziger Meſſen, und kaufen dort fuͤr mehrere Millionen Fabrik- Artikel, die zu Lande nach Odeſſa gehen, dort nach Redout Kals eingeſchifft wer⸗ den, dann den Phaſis hinauffahren, nach Tiflis 2 und ſich auf verſchiedene Markte des innern * . len. Bedeutende Parthieen Champagnerwein, in 6h oder in Frankreich eingekauft, haben auch ſchon dieſen Weg ge⸗ nommen, und die Georgiſchen Kaufleute ſtehen im Begriff, ſich direct nach Lenden und. Marſeill; za wenden, um dort die in Aſien gangbaren Engliſchen und Franjoͤſiſchen Artikel zu kaufen, und ſie gerade nach der Mündung des Phaſis abzufen den Es ſind ſchon Ladungen, 35, 000 bis 0M, 00h Ducaten an Werth, die per hnlich von Seorgiern in Marſeille eingekauft worden, in Konſtantinopel angekommen, um von da Zerade nach Redout, Kale trangportirt zu werden. Ruß—
land, immer bereit, den auswärtigen Handel zu beſchuͤtzen,
ĩ eorgien zu Lande gehenden Wanren tranſiti⸗ = —*— . deren Ankunft in Georgien nur eine Abgabe von 5 pCt. vom Werth. Den Handel, den Ge⸗ werbſteiß und die Fremden gut auffunehmen, ſte aufjumun, tern und zu beſchüßzen das iſt das in Aſien beobachtete Syſtem der RNuſſtſchen Regierung.
Eriwan / Nachitſchevan und der Ber Ararat, das alte Politiſche und religisſe Vaterland der Aſiatiſchen, jetzt mit Rußland vereinigten Armenier, werden der Mittelpunkt der Kapitalien und Ünternehmungen diefer reichen und ausneh⸗ mend gewerbthätigen Nation werden, die, befreit von Aſiati⸗ ſcher Regierung und unter dem Schutze Rußlands, ſich end⸗ lich einmal in ganz Aſien mit Sicherheit wird ausbreiten, und für ihre ren ſowehl, wie für ihre Thaͤtigkeit, einen ihnen angemeſſenen Wirkungskreis finden kSnnen,
Dieſe Schilderung des Handels im Schwarzen Meere unter den gegenwärtig beſtehenden Veri ltnis. die ich hier nur in großen Zügen entworfen habe, ndem ich nur die vor zuͤglichſten Thatſachen an fuhrte, weicht ſowohl für Europa, als fuͤr die ganze Welt beſtimmt ganz außerordentlich von dem Bilde * das dieſes Meer einſt unter der Botmaßig/ keit der Krimmiſchen Chane und der aus ſchließlichen Herk⸗ ſchaft der Turkei darbot, wo Peyſſonel zwei Bände voll— ſchrieb, um einige Auskunft Über den Handel zu geben, und tauſend und eine Bedingungen, . Vorſichts/ Maaßregein und Beſchrankungen anzuführen, die ihm die Ausſicht einer Möoͤg⸗ lichkeit — 2 — ein oder zwei Franzoͤſiſche Handels / Hau, ſer an der Küſte des Schwarzen Meeres zu errichten, Und das noch immer mit der Beſorgniß, ob es auch den Tuͤrken am Ende gefällig ſeyn wärde, ihre Einwilligung zu geben. So glänzend hun aber und ſo reich an Refſultaten unde Hoff, nungen , ſeyn mag, ſo hat ſie doch auch 1 Schatten / Seite, und traurend wendet ſich der Blick ven iht ab. Handel und Civiliſatien ſtocen und zichen ſich erſchreckt durch die Stimme des Sultans zurück der mit einem einzigen Worte ein Interdiet uber das handelnde Europa und Aſſen ausſpricht; jeden Augenblick ann er alle auf den Waſſertransport nach dem Schwarzen Meere berechneten Spckulatſenen fur ganz Europa lahmen, und die ausgedehnteſten, überlegteſten Tombinationen verei⸗ teln. Vergebens wärden gan; Europa, das mittägliche Nuß⸗ land und ein * Aſiens es ſſch angelegen ſeyn laſſen, ge⸗ genſeitig vortheilhafte, dauernde Verbindungen anzuknüpfen, die ſogar zum großen ü der Turkei ſelbſt gereichen wür den. So wie das ung ickſelige non plus ultra von den Mauern des Serails herab erfchallt, ſenken ſich ehrerbietig
ie Flaggen Europas; Tauſende von Mer ziehen ſich zu,
ſammen; die Fahrt wird unterbrochen, digt; aufgehoben ſind alle Verbindungen, und die in K angehalte⸗ den Kapitalien kemmen aus dem Umlauf, und gehen verloren; die Pforte nimmt von den Waaren, was ihr gefällig iſt, be= immt wihtähr lich die zu bewilligenden Preiſe, die oft nicht die Hälfte des wahren Werthes betragen, und bezahlt auch wohl dieſe nicht einmal. J
Der ſolchergeſtalt in ſeinen Unternehmungen und in ſei⸗
Aufſchwunge beſchränkte und gelähmte Handel et leibet
nem Verluſte aer Art, die ſich immer mehr vervielfältigen und
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immer weiter verbreiten, von der Schreibſtube des Kau nes an bis in die Werkſtäͤtte des Gewerbfleißes und 235 Dem Buchſtaben der Tractate nach fordert der Handel freie Schifffahrt und Schutz gegen die will⸗ kuͤhrliche Herrſchaft der Tuͤrken, in beiden Meeren en; Ruͤck⸗ ntſchaͤdigung für das, was . genom⸗
uropa kennt Mit Schmerzen trägt es ſeit mehreren Jahren dieſe unheilbringende Laſt, denn die Pforte wiederholte ſeit 7 3 zu verſchiedenen Malen das illkuhr, und wird, da ſie es un⸗ geſtraft that, es in Zukunft noch haufiger wiederholen, wenn man ſie nicht durch Gewalt zuͤgelt; i 6 durch Gewalt, ⸗ lkerrecht befindet, und es oͤffentlich bekennt, eine Regierung, die ihre vorbedachte Verachtung aller Verträge laut eingeſteht, traͤgt kein Gefuͤhl von Recht und, Unrecht in ſich, und nun durch Gewalt kann Rußland, am meiſten beleidigt als in ſeinen theuerſten In⸗ Tiefſte gekränkt, mußte, nachdem es alle der⸗ ſoͤhnlichen Maaßregeln erſchoͤpft hatte, zur Gewalt ſeine Zu⸗ ü die BVeeintrãchtigungen und die Heraus forde⸗ rungen jeder Art waren zu empfindlich, zu ſehr verwundend, aller Langmuth ohn⸗ geachtet, die eine naturliche Gefaͤhrtin! der Uebermacht iſt. Außer den individuellen erluſten ſeiner Unterthanen Rußland bei jeder Erneuerung des Turkiſchen Interdiets, was ſeinen Seehandel mit dem abri⸗ ſich in einem Zuſtande von Sequeſtra⸗ ö tion befinden; ſeine Handels verbindungen würde es abge⸗ ſchnitten und folglich den Abſatz ſeiner Erzen niſſe gehemmt ſehen; alle ſeine Einrichtungen, ſein Gewerk ſſe ſein Acker⸗ bau müßten in Stockung erathen; mit einem ort, ſeinem Vorſchreiten in der Eivilifation würde Einhalt gethan wer⸗ den, und faſt ein Jahrhundert von An ungen und Ar⸗ beiten für die Entwickelung und die ohlfahrt Rußlands, die in ſo naher Beziehung mit der Wohlfahrt Europa s ſteht, ganz oder wenigſtens theilweiſe vergebens geweſen ſeyn. Unter ſolchen Umſtaͤnden war es wohl nothwendig, ſich jetzt ſchon einer ſo verderblichen und unrechtmaͤßigerweiſe herbei⸗ gefuhrten Kriſis zu entziehen, und eben ſo nothwendig wird es ſich in Zukunft vor einer ähnlichen ſchůtzen, denn das Schwerdt des Sultans wurde kuͤnftig, wie es bisher der Fall war, unbeweglich drohend uber unſern Haͤuptern ſchwe⸗ ben, und wer kann verlangen, daß irgend eln taat darin willigen muß, ſeine an dͤkonomiſche Exiſten; dem Gut⸗ dunken eines Dritten zu uberlaſſen, zumal wenn dieſer Dritte ein Turke iſt! Wohl mußte man zur Gewalt ſchreiten, um ſich endlich dieſer Art von Suzerainitãt zu entziehen, die auf nichts wei⸗ ter gegründet iſt, als an die partielle 3. oöͤrtlicher Verhaltniſſe; man mußte es im Intereſſe Alles deſſen, was Rußland am theuerſten iſt; man mußte es ſogar im Intereſſe Europa s ſelbſt, das obgleich ſtillſchweigend, doch deswegen nicht weni⸗ ger ſchwer und ſchmerzhaft leidet. Vergebens würde Europa ſich über dieſen . taͤuſchen wollen; die Thatſachen liegen por Augen und ſprechen laut genug. Alle Pfhte und Kuſten des Mittellandiſchen Meeres befinden ſich felt dem wärtigen Kriege in einem auffallend ſchlechten und leidenden uſtande. In Trieſt liegen nahe an 3090 O ahrzeuge, aus Mangel an K abgetakelt im Ha⸗ ; ii mußten ſich diejenigen en Meere geblſeben und von der Rufſiſchen
greiflicher Weiſe bisher noch keine Rolle in ſelbigem ſpleite, verliert freilich bei der gegenwärtigen Lage der Dinge nichts, wenn dieſe laͤnger fortdauerte, die 3
rt.
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