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Konſtantinopel mit Weinen und verſchiebenen anderen Was—
ren und eines von Akerman mit Ballaſt. Nach den mit e dieſer Fahrzeuge eingelaufenen Nachrichten iſt es wahr⸗
inlich, daß der Friede mit der Türkei am Iten d. M. un terzeichnet worden. Unſere, aus dem Aten und ten Corps beſtehenden Truppen, befanden ſich indeſſen ſchon in Sarai,
und rückten immer weiter vor.
Am letzten Sonntage, als am 13ten d. M., ward in dem Lager, nach welchem die Bewohner von Kujalnik und Uſſatowy verſetzt worden waren, ein feierliches Te Deum gehalten, um dem Höchſten dafür zu danken, daß er der Peſt ein Ziel ſetzte, welche dieſe Dorfer und deren Bewohner, von denen 50 geſtorben ſind und 3 ſich in der Gene— ſung befinden, heimgeſucht hatte. Dieſe ruhrende Feier be=
gann mit einer den Umſtaͤnden augemeſſenen Rede des Erz
prieſters und Inſpectors der hieſigen Kirchen, Paters Glo batſcheff, der auch die Einwohner benannter Boörfer einen Tid ablegen ließ, keine ungereinigten Effecten verſteckt zu ha—⸗ ben. Der General, Gouverneur Graf Woronzoff, der Ge⸗ neral der Kavallerie Graf Witt, der General“ Adjutant Schenſchin und der Gouverneur von Odeſſa, Geheime Rath Bogdanoffsky, wohnten der Feierlichteit bei. Am 5. Sept.
wurden die Bewohner von Kujalnik und Uſſatowy, nachdem
und der umliegenden Dörfer iſt zufrieden ſtellend.
2 ö kommen
ſie 18 Tage Quarantaine im Lager gehalten hatten, in ihre
Vohnungen zurückgeſührt, welche man zuvor nach der
Methode von Guiton Morvaux ausgeräuchert und von
innen und außen neu geweißt hatte. ieſe Dorfer bleiben noch vierzehn Tage lang abgeſperrt. Der Geſundheits Zuſtänd der Stadt, der r,
n der temporaiten QuarantaineAnſtalt ſtarben vom gten bis zum löten d. M. 4 Perſonen, und eine verdächtige erkrankte. Im
Lager der Truppen hat kein Ungluͤckefall ſtattgefunden.
In dieſen Tagen ſind die in Siliſtria zu Gefangenen gemachten e Paſchas von drei Roßſchweifen hler ange⸗ nämlich Habſchi Achmet Paſcha, früher Militair, Befehlshaber von Siliſtt ia, mit ſein er Gemahlin und ſeinem „56 Perſonen Feſtehenden Gefolge, und Sert! Mahmut Paſcha, dem mit Eiſterten vereist bl Verwaltung von Si⸗ liſtria auvertraut geweſen war, mit ſeinem Sohne und einem Sefolge von 5 rſonen. Deide ſind Paſchas von drei Roßſchweifen und Hadſchi Achmet Paſcha war zugleich Se raskier von der Donau. ; . 53 ; Polen.
— Warſchau, 28 Sept. Ueber die, dem Friedens⸗ ſchluſſe unmittelbar vorhergegangenen Ereigniſſe erfahren wir aus zuverläͤſſiger Quelle unter Anderm Folgendes: „Um die Bedenklichkeiten wo möglich zu heben, welche die in Adria— nopel mit den Unterhandlungen beauftragten Türkiſchen Be, vollmächtigten dem deſinitiven Abſchluſſe des Friedens Trac;
tats in den letzten Tagen entgegen zu 7 ſchienen, und
bei der gegründeten Beſorgniß, daß, falls der General Graf Dicbitſch die von ihm gefetzte peremtoriſche Friſt nicht genau inne gehalten ſähe, der ſofortige Aufbruch des Her res gegen die Hauptſtadt die unvermeidliche Folge davon ſeyn würde, entſchloß ſich der Königl. Preußiſche Geſandee bei der hohen Pforte, Herr von Royer, auf ausdruͤckliches Verlangen des Großherrh und auf dringendes Anſuchen der beiden Botſchafter von England und Frankreich, ſich ſchleu⸗
nigſt nach Kadoſto zinzufchlffen, um ſich von dort zut Beſei
tigung jener Bedenklichkeiten in das Hauptquartier des Gra- en Diebitſch nach Adrlanopel zu begeben. Seine BemHhungen ibn weſentlich dazu beigetragen, daß der Friede noch in— nerhalb der, der Pforte 5 Friſt zu Stande gekommen iſt. Var ſchan, 28. Dept. ͤnſere Fiefigen Slätter enthalten ein Allrhöchſtes Decret Sr. Majcſtät des Kat— ſers vom J. d. M., wonach der hieſige Stadt. Mag iſtrat er⸗ mächtigt worden iſt, Behufs Beendigung des am linken Ufer der Weichſel angelegten großen Bollwerkes, ſo wie des lusbaues des hieſigen neuen Theaters und enderer Stadt, guten, von der Polniſchen Bank eine Anleihe von 5 Mil⸗ ligen Poing. Galden, die im Jahre 1816 getilgt ſeyn ſoll, nehmen. Es werden daher 500) Stück Obligationen,
jede zu 1090 Fl. mit der gehörigen Anzahl Coupons, ausge—
geben werden, ünd werden dieſ? Ooſtzationch und Coupons von Hand zu Hand gehen konnen ;
In rann laws er Kreiſe haben vor einigen Tagen Feuers 8. In Ferſchiedenen Orten großen Schaden ange richtet. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Feuer ange—
legt worden iſt. ö Cours der Pfand rieſe gg. Der Partial / Ozligatio⸗
nen von 300 Fl. 310 Fl.
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Frankreich. ; Paris, 24. Sept. Am nächſten Mittwoch 30ſten wird J. K. H. die Herzogin von Berry ſich von . * Nizza begeben, um daſelbſt mit JJ. MM. dem Könige und der Königin von Neapel zuſammenzutreffen. Die Prin⸗ e, nito. 9 ; * vu 3 n Betreff der durch mehrere oͤffentliche Blatter henen Meldung von einem angeblichen ee e e ee * Großſiegelbewahrers an die General, Procuratoren (S. das geſtrige Blatt der r bemerkt heute der Mo⸗ nitenr: „Wenn mehrere Feitungen wirklich eine ſolche Be⸗ . aufgeſtellt haben, wie der Courtler frangais uns olches verſichert, ſo iſt dies abermals eine willkuhrliche Vor⸗ ausſetzung, welche blos in der Abſicht gemacht wird, die oöͤf⸗ fentliche Meinung zu betrugen und irre zu fuͤhren: im Ern ſte konnten die Zeitungäſchreiber unmöglich annehmen, daß die Procuratoren ſich von dem JuſtizMiniſter zu Spies nen und Angebern gebrauchen laſſen warden. Eine ſolche Vorausſetzung wäre eine Beleidigung für ſie.“
Es ſcheint ſich zu beſtaͤtigen, daß die Lehrvortraͤge der Proſeſſoren Villemain, Couſin und Guizot einer beſondern Tommiſſion zur Prüfung üͤberwieſen worden ſind. Wenig⸗ ſtens bemerkt heute die Gazette de Franee in dieſer Be⸗ ziehung: „Der Conſtituttonnel macht mit dem Journal des Dsbats gemeinſchaftliche Sache, um die von dem Großmeiſter der Univerſitat —— Maaßregel anzugreifen, und indem er dem Uctheile der Commiſſion, welcher die Unter ſpu⸗ chung jener Leht vorträge übertragen worden i ſt, vorgreiſt, erklärt er ſchon jetzt, daß dieſe Vorträge aufgeho⸗ ben werden würden. Dles heißt uͤber Etwas entſcheiden, was vorerſt noch Gegenſtand einer näheren Erörterung iſt, und die Beſchwerden jener Blatter ſind daher mindeſtens voreilis“ — Das Journal des Debats ſpricht nur die Deſorgniß aus, daß der Baron v. Montbel keine einſichts volle und unpartheitſche Richter gewählt haben möchte, um die ge⸗ dachten drei Profeſſoren zu veurtheilen da derſelbe, nach ei⸗ zenem Geſtändniſſe, ein Beguͤnſtiger der Jeſulten ſey. „Man dehauptet“, fügt das gedachte Blat hinzu, e , keine Perſönlichkeit mit im Spiele ſey. Wir fragen .
bar Leut Ihr hehr ben dre, g ere, e,, gel. ſendaſ ca lcntbolle 1 . hr , , Tr, de, ne. und e eee, e, euch *
überhaupt Gelehrſamkeit und Beredſamkeit ein Dorn i
ſind. Das einzige Verbrechen der Herren Baila r e. und Couſin iſt, daß ſich alle Welt zu ihren Vorleſungen draͤngt. Aber, ſagt man, die Familien, Väter klagen, daß dieſe drei Herten das Gemüth der Jugend ver n. Wel che abgeſchmackte Verlaumdung! Wer anders ten die — ſeyn, als diejenigen, die ſo viele Thranen ber die beiden Verordnungen vom 15. Juni v. J. vergoſſen haben? Kein aufgeklärter Mann, der ſeinen Sohn — 3 Pa⸗ ris ſchickt, wird demſelben verbieten, Vorleſungen zu hoͤren, wovon der Ruf ſich bis in die entfernteſten — ver⸗ breitet hat. Aber, ſagt man ferner, die Erne n muß noth⸗ wendig mit der Staats- Religion und den moraliſchen Prin, cipien, welch« die Grundpfeiler der Charte ſind, im Ein. klange ſtehen. Was ſoll das heißen ſo fragt ſich Jeder, der den Lehrvorträgen der gedachten drei Profeſſoren beige⸗ wohnt und in denſelben nicht den mindeſten BVerſtoß gegen die Staats- Religion oder die Monarchie noch die Charte er, kannt hat. Ich will es euch ſagen. Herr Guiſot iſt Pre teſtant und daher allen unſern Fanatltern verhaßt; ſein? ſtrenge Unpartheilichkeit, ſein durchdringender Verſtand be⸗ leidigt ſie; eben, weil ihm die Wahrheit über Alles geht, können ſie ihn nicht leiden, und nur zu gern möchten ſie al? Kine Slaubenegenoſſen von den Lehräühlen verdrängen. Bas iſt nun der Schluß des ganzen Manifeſtes ? kein an. derer, als daß man die Verordnungen vom 15. Juni zurück, nehmen, und die Lehrſtühle der Geſchichte, der Philoſephie und der Literatur, die jene drei Profeſſoren ſo glaͤnzend be⸗ haupten, den Jeſuiten einräumen möchte. Welcher Ver ich wäre aber wohl — dem Pater Loriquet und ru Billemain? Es kann ſich in dem vorliegenden Falle nur darum hanteln, ob die Herren Villemain, Couſin und Guizot ihre — * haben. Dieſe Frage iſt aber langſt entſchieden, und nur Herr von Montbel konnte auf den Gedanken gerathen, Leht vorträge, welche von Tauſenden von Zuhsͤrern vernommen und von zanz Frankreich geleſen wer, den, noch einc Prüſung von, der Himmel weiß welchen Cenſoren zu übergeben.“
Der Ceurtter fran gais will aus ſicherer Quelle
wiſſen, daß der Fürſt von Polignae ſeit einigen ver⸗ ſchiedene hier anweſende Beputirte daruber au tzuforſchen
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