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; Vom ten bis 19ten d. M. ſind aus eroberten Hafen 11 von der Regierung gemiethete Fahrzeuge hier angekommen.
mRecht ſehr freuet es uns,“ heißt es in der hieſigen Zeitung, „wiederholen zu koͤnnen, daß der Geſundheits, Zu⸗ ſtand unſerer Stadt nichts zu wuͤnſchen Übrig läßt, und die Regierung ſich veranlaßt gefuͤhlt hat, die freie Verbindung im Innern der Stadt, mit einigen Beſchraͤnkungen, wieder herzuſtellen. Auch in der Umgegend iſt Alles ruhig. Vor⸗
5 erkrankte in einem Hauſe des Dorfes Tatarka, das
ſeit 20 Tagen abgeſperrt iſt, die Mutter eines, vierzehn Tage früher an der Peſt geſtorbenen Kindes. Die dahin abgeſen, deten Aerzte, die geſtern zuruͤckkehrten, haben jedoch verſi⸗ chert, daß dieſe Frau durchaus keine verdächtigen Zeichen an ſich trüge. Demunngeachtet hat die Regierung es fur vor⸗ ſichtig gehalten, ſie außer aller Verbindung mit andern Per, ſonen zu ſetzen. Am 5ten kehrten die Bewohner von Kujalnik und Uſſatowy in ihre Haͤuſer zuruck. Obgleich ſie ſich ganz wohl befinden, werden ſie noch 12 Tage abgeſperrt bleiben. Sie ſtehen unter der unmittelbaren Verfügung des Wirklichen Staats raths Baron Frank, der vor drei Wochen edelmuͤthiger Weiſe das Anerbieten gemacht hatte, ſich mit ihnen im Lager ein⸗ zuſchließen, und der gegenwärtig in ihrer Mitte noch den in dem Quarantaine⸗ Reglement vorgeſchriebenen Termin aus⸗ halten wird. Die letzten Peſtkranken die ſich noch im pro— viſoriſchen Lazareth befanden, ſind in das Hafen, Lazareth gebracht worden.“ — In der von Seiten der Regierung erlaſſenen Bekanntmachung, wegen Wiederherſtellung der in- nern Verbindungen der Stadt, heißt es im Eingange, daß die Gefahr noch nicht ganz voruͤber ſey, und wenn man in einigen Fällen von der Strenge der bisherigen Maaßregeln nachlaſſe, ſo geſchehe dies, um einem Jeden Gelegenheit zu . „ſeine dringendſten Angelegenheiten abzumachen, haupt⸗ Rchlich aber um den ärmeren Klaſſen Beſchäftigung zu ver Die Vorſchriften der Regierung ſind bei aller er⸗
woeiterten Freiheit gegen die Uebertreter derſelben ſehr ſtren⸗
e. Geöffnet werden die Kirchen, Gerichtshoöͤfe, Vorraths—⸗ . Und Laden; dagegen bleiben das Theater, die öoͤffent⸗ ichen n und die Gaſt, und Kaffeehäͤuſer ge⸗
ſchloſſen; der auf von Getränken in Kellern und Schen⸗ ken iſt nur durch die Fenſter erlaubt. In die Stadt darf man nur nach einer 12tägigen Quaran hinein; der ſel⸗
Maaßregel müſſen ſich dieſenigen unterwerfen, die ſte
— 2 m Schluſſe der Bekanntmachung fordert die Regierung die Einwohner auf, ihre Wohnungen und Geräth= ſchaften zu räuchern oder zu lüften, und ihr Geld in Eſſig oder wenigſtens in Saljwaſſer zu legen, indem es oft zur Verbreitung der Peſt beigetragen hat, und macht es insbe— ſondere den Inhabern von Laden und Schenken zur Pflicht, kein Geld zü empfangen, ohne es vorher mit Eſſig anzu— feuchten.
Frankreich.
; Parts, 27. Sept. Vorgeſtern Abend hatte der Kö⸗ nigl. Sicilianiſche Botſchafter, Fürſt von Caſtelcicala, eine Privat- Aubienz bei Sr. Majeſtat dem Könige.
Mittelſt Verordnung vom 2öſten d. M. iſt der bishe⸗ rige Unter-Präfekt des Bezirks Rambouillet im Departement der Seine und Oiſe, Herr Vernhette, zum Präfekten des Departements des Wasgaus, und ſtatt ſeiner der bisherige Unter ⸗Präfekt von Commerci, Herr Frayſſinous, zum Unter, Präfekten von Rambouillet ernannt worden.
Die Gerüchte von Veranderungen im Miniſterlum er⸗ 8 ſich; man ſpricht ſetzt von dem Eintritte des Barons
ounier und des Barons Portal. Erſterer hatte vor eini— gen Tagen eine Audienz beim Könige. .
Die Gazette de France enthält in ihrem neueſten Blatte einen Aufſatz uͤber den Journalismus, woraus wir Folgendes herausheben: „Dieſenigen Mitglie dez beider Kam— mern, welche ſich bisher als . der freiheit be⸗ wieſen haben, ſind ſtets der Meinung geweſen, daß eine freie Verathung über die Angelegenheiten des Landes, in unabhän= gigen öffentlichen Blättern, das allgemeine Veſte nur för dern, ja ſogar der Regierung ſelbſt, da ihr Gang dadurch ei gde wird, nützlich ſeyn konne; ſie haben die Ueberzeugung gehabt, die öffentliche Meinung ſich nach jenen Dis— cu ſſianen m, daß Irrthum und Vorurtheil ſchwinden, die Wahrheit allein ſiegen, der Partheigeiſt dem Gemein⸗ eiſte den Platz räumen, und ſonach die verfaſſungzmäßige
egierung rer . Abſchweifung bewahrt werden warde. Niemals aber haben jene M / ;.
2 geglaubt, daß das Reſultat der Preßfreiheit die Unmdglichtein erer auft ichti gen Vera⸗ thung ſeyn wuͤrde; daß die Zeitung ſchreiber das Publikum mit erdichteten Thatſachen und falſchen
ſchwemmen, daß ſie ihre Freiheit damn benutzen warden, ſich
—
Luͤgen und Verläumdungen aller Art zu erlauben, Jede dre. r*
aus ihrem eigentlichen Standpunkte zu verruͤcken und in
mangelung der Vernunft und Gerechtigkeit die deidenſchaſten her har n zu ihrem Beiſtande aufzurufen. Ihre
und den Dene, war gewiß nicht, daß die periodiſche durch ſoſch Macht aufwerfen, daß ſie alle anderen verfaſſungsmäßigen Ge⸗ walten unterdrücken, die Deputirten⸗Kammer durch ihren Ein⸗ fluß auf die Wahlen beherrſchen, der Regierung durch Herab⸗ ſetzung ihres Anſehens und Entſtellung ihrer Handlungen Feſſeln anlegen, die Königliche Initiative durch Uſurpatlon des Rechtes die Miniſter zu wahlen, an ſich reißen dürfe. Gewiß haben jene Manner nicht gewähnt, daß die Preßfrei⸗ heit einer gewiſſen Parthei dazu dienen wurde, den Gang der öͤffentlichen Angelegenheiten zu hemmen und uns auf ſolche Weiſe einer neuen Revolution entgegenzufuüͤhren. Die Charte wird uberall ſtreng beobachtet, und weder in der Ver— faſſung, noch in dem Gange der Regierung iſt irgend ein wahrhafter Grund zu Unruhen und Beſorgniſſen vorhanden, und doch läßt ſich die Exiſtenz dieſer Unruhen und Beſorg⸗ niſſe nicht in Abrede ſtellen. Nirgends anders darf man alſo die Urſache derſelben ſuchen, als in dem Mißbrauche, den eine, der Monarchie feindlich geſinnte Parthei in den öffent⸗ lichen Blattern mit der Preßfreiheit treibt. Es giebt einen Punkt, wo die Freiheit den Voͤlkern ſelbſt verderblich wird, wo ſie in Despotismus ausartet, ſich der Regierung feind⸗ lich gegendberſtellt, alle Bande der Geſellſchaft auflöſt und ur furchtbarſten Anarchie fuͤhrt. Dieſen Punkt haben die Journaliſten überſchritten, und es hat wahrlich nicht an ih⸗ nen gelegen, wenn das Land nicht jetzt ſchon wieder den Thorheiten einer neuen Revolution Preis gegeben iſt. Glück⸗ licherweiſe giebt es ein Mittel gegen die Gefahren, welche die Geſellſchaft bedrohen, und dieſes Mittel fuhrt das Ue— bel, wenn es ſeinen höchſten Grad erreicht hat, ſelbſt mit ſich; es iſt das einſichtsvolle Urtheil aller Wohlgeſinnten; es iſt der Einfluß, den der Ehrenmann auf die irre geleitete ir — ho 2 8 * Betrage ihren Leſern einleuchten, Volkes uͤber ihre —— ** en werde. Ven uns nur hängt der ese ede, wol⸗ len, um zu vermeiden, eine Inſtitution, die urſprünglich zur Erhaltung der Charte dienen ſollte, ihr nicht ganzlich den Untergang bereite.“ as von dem Großſiegelbewahrer an die Genera Pro curatoren erlaſſene Circular⸗ Schreiben wird heute von den liberalen Blattern mit großer Bitterkeit getadelt. Der Con⸗ ſtitutionnel ſagt unter Anderm: „Die Procuratoren wer⸗ den durch dieſes Schreiben zu Inquiſitoren der oͤffentlichen
Preſſe ſich
Meinung gemacht. Welche Functionen erheiſchen aber gerade
eine großere Unpartheilichkeit, als die eines Procurators? Organ des Geſetzes, ſoll er wie dieſes leidenſchaftslos und vorurtheilsfrei ſeyn. Wie läßt ſich aber jezt noch hoffen, daß die Procuratoren, ſelbſt bei Privat ⸗Prozeſſen, die ihnen bei⸗ gelegten polizeilichen Befugniſſe ganz und gar vergeſſen und in einem angeblichen Feinde des Staates nur den Mann er⸗ kennen werden, der zur Vertheidigung ſeines guten Rechtes vor Gericht erſcheint.“ ; Die Einwohner von Vizille haben dem Maire dieſer Stadt, Herrn Finant, und ſeinem Adſuneten, Herrn Chapuis, ihr Beileid über ihre Abſetzung bezeigen laſſen, ihnen ein — gegeben und eine Abendmuſik gebracht. Der lteſte Stäͤdtrath, Herr Bugcagillon, den der Präfekt des Iſere⸗Departements dem entlaſſenen Maite verlaͤufig ſub ſti⸗ tuiren wollte, hat dieſe Ehre mit dem Bemerken abgelehnt, daß, da er die Geſinnungen des Herrn Finant theile, er ſich nicht einer gleichen Behandlung ausſetzen wolle. Die letzten directen Nachrichten, die man hier von den mit der Unterſuchung der Denkmäler Aeqptens und Nubiens 82 Gelehrten und Künſtlern erhalten hat, ſind vem 18. Nach Briefen des ungern Herrn Champollien
war 26 damals unausgeſekt in den Grabmmälern der Kẽoͤnige
hebens beſchaͤftigt,
funden haben ſoll wo et ſich am 3. Juli nech be⸗
Der von dem verſtorbenen Herrn von Montyon geſtiftete k, it für
Preis von 6009 Fr. für das beſte morchiſche dieſes Jahr von der Franzoöͤſiſchen Alademie in ihrer Sitzung vom 21ſten d. M. dem Herrn Loteng von Auſſten für ſeine „Oeuvres posihames de Siman de Nankna. zuerkannt wor⸗ den. Von demſelben Verfaſſer, welcher ſich bereits durch mehrere andere nützliche Werke einen Namen gelnacht hat, ier unlangſt lleinen ungen in Verſen (Dreis 3 Fir) erſchienen. Die Kevue de Parts enthält Auszüge aus den in⸗
e Mittel zu einer despotiſchen und ausſchließlichen
eine recht artige Sammlung von Fabeln und