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* .

nen Marquis von Chauvelin den liberalen Candtdaten Herrn Hernoux mit großer Stimmenmehrheit gewählt.

Auch in Pont-Aut emer (Eure), wo ein Nachsſolger für Hrn. Voyer d' Argenſon zu ernennen iſt, ſcheint ſich der Sieg fuͤr den liberalen Candidaten Hrn. Legendre zu entſcheiden.

Der Conſtitutionnel ſetzt mit der Gazette de France den Streit uber das, was unter Revolution zu verſtehen ſey, fort. (Man vergl. das vorgeſteige Blatt der Staats⸗ Zeitung „Der 65ſt Artikel der Charte“, äußert derſelbe, „erklärt ausdrücklich, daß der Civil- Coder und die gegen= wärtig beſtehen den Geſetze, inſofern ſie der Charte nicht

zuwiderlaufen, in Kraft bleiben ſollen, bis ſie auf geſetzlichem Da nun die Gazette, welche die

Wege aufgehoben werden. Vertheidiger der Charte mit dem Namen Revolutionnairs bezeichnet, fortwaͤhrend behauptet, daß die Charte Lie aus der Revolution , Geſetze nicht geheiligt hat, ſ⸗ mag ſie uns doch delehren, zu welcher Zeit denn die Geſetze, wonach Frankreich heute regiert witd, gegeben worden ſind, und welche Behörde ſie gegeben hat.“ Die Gazette de 86 welche noch vokgeſtern behauptet hatte, daß die

rte nichts als eine Beſtaͤtigung der Erklärung Ludwigs XVI. vom 23. Juni (nicht Mai) 1789 ſey, ſich aber jetzt durch jene Frage etwas in die Enge getrieben ſieht, antwor⸗

tet darauf mit folgenden Worten: „Wenn wir den Jo halt

der Charte und die Erklärung vom 23. Juni 1789 gegenein⸗ ander gehalten haben, ſo wollten wir damit nicht daß die ganze Charte in jener Erklärung enthalten ſey, in, dem ſeit der Revolution eine große Menge neuer Intereſſen entſtanden waren, welche nolhwendig der Gegenſtand von atzBeſtimmungen werden mußten. Aber wir haben be— hauptet und behaupten auch noch, daß die in der Charte ent⸗ ltenen Freiheits-Grundſaͤtze, namlich die perſouliche Freiheit, r. und das Repräſentativ⸗Syſtem, durch Lud— Erklarung geheiligt worden ſind, wogegen die ſpä—⸗

teren Conſtitutionen, wodurch hintereinander eine Königliche die Republik, die Oligarchie des Directorlums s oder das Kaiſerthum eingeführt wur— XVI. ört haben.“ Die

men. . den Segenſtand nochmals

und der den, Gaz zuruckjukom

ü, Ruch die äbrigen Oppoſttlons latter erklären Herte si. d.

Vehauptung der Gazette, daß die Redactoren dieſer Zei⸗

tungen an gewiſſen Tagen der Woche zuſammenträten, um

ihre Angriffs ⸗Pläne auf das Miniſterium zu verabreden, fur eine reine Erfindung. Herr Bertin der Aeltere, Haupt Re⸗ dacteur des Journal des Debats, hat in die heutige Nummer ſeines Blattes ein Schreiben an Herrn ven Ge— noude, Eigenthümer der Gazette, einrücken laſſen, worin er ſagt: „Weder ich, noch irgend einer meiner Mitarbeiter, be⸗ kr, ſich mit den Rerdactoren des Conſtitutionnel, des

re auf meine Ehre, daß Alles, was Sie, mein Herr, in

Sache ſeloͤſt * ſie vßllig einig; ſie verlangen alle den Kö⸗ 16 ie Charte. Aber weil vie Gazette jeden Morgen

den Miniſtern antichambrirt, um ihre Befehle einzuho— len, glaubt ſie, daß es die anderen Zeitungen eben ſo machen meßten; der Himmel bewahre une, daß wir uns jemals der Gazette gleich ſtellen ſollten“ Der Courier ran gais Außert ſich in folgender Art- „Die innige Ein—

z unter den Oppoſitions Blättern, von der die Gazette

ät nicht nöthig. In der Nation hertſcht eine ſolche

erein ſtim daß jeder Einzel alt, Te, nl Das Mini

mung der Abneigung gegen das Miniſterium, ne, indem er nür ſeinem eigenen Gefühle dem Andern verabredet zu haben ſcheint. dum * hat dieſes Wunder bewirkt, und ſo lange eſteht, d auch jene Eintracht fortbeſtehen. Wenn aber das Mintſterium gefallen ſeyn wird, was nicht lange ausbleiben kann, dann werden viellhtert di Journale, welche heute durch die gemein ſame Gefahr zafe mn en gehal-

Die Gazette halte gelnßert, deß de Nurhal des Derag durch ſein Betragen ein ſchandlich es Beiſpiel gebe

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ten werden, noͤthig haben, ſich unter einander zu verſtändi⸗ gen, und Verabredungen zu treffen; dann, ſo hoffen wir, wird die voreilige Behauptung der Gazette zur Wirklichkeit werden. Wenn es ſo leicht iſt, auf die oͤffentliche Meinung Einfluß zu gewinnen, warum verſuchen die Gazette und die Quotidienne nicht auch, ſich zu vereinigen, und einen leiten⸗ den Ausſchuß zu bilden? Die Uebereinſtimmung der Oppo—⸗ ſitions⸗Blätter iſt, der Gazette zufolge, ein uͤber Frankreich ausgeübter Zwang, und dieſe Beſchwerde wird immer unter andern Formen wiederholt. Da oße Verbrechen, das en , aber liegt darin, daß jene Blatter der

usdruck der offentlichen Meinung ſind. Das iſt der wahr⸗ hafte Zwang, das iſt die große Verſchwöͤrung.“ Ungeach— tet die Gazette de France von allen Oppoſitions-Blaͤt⸗ tern Lügen geſtraft wird, ſo bleibt ſie nichts weniger bei ihrer Eingangs erwähnten Behauptung.

Als der Herzog von Richelieu ſich im Jahre 1518 von den Geſchaͤften zurückzog, erſchien ein Geſetz, wonach auf ſei⸗ nen Namen eine Rente von 50, 000 Fr., zum Kapitalswerthe von 1 Million, in das große Buch der offentlichen Schuld eingetragen werden ſollté. Der großmüthlge Herzog aber be⸗ y dieſes National- Geſchenk zur Gruͤndung eines Spi⸗ tales in Bordeaux. Das Gebaude ſteht gegenwärtig vollendet da, und ſoll am 4. Nobember, dem Namenstage des Königs, eröffnet werden. ;

Die liberalen Blätter hatten kurzlich die Ankunft meh⸗ rerer Kiſten mit Contrebande, unter der Adreſſe des hieſigen Engliſchen Botſchafters, zum Gegenſtande eines lebhaften Angriffs auf die Miniſter und Lord Stuart ſelbſt gemacht. Die Gazette de France meldet jetzt, daß jene Spedition bereits unter dem vorigen Miniſterium ſtatt gefunden, und daß der Engliche Botſchafter den Betrug, den man unter ſeinem Namen habe veruͤben wollen, ſelbſt der Regierung angezeigt habe.

Die France méridienale, ein in Toulouſe erſchei⸗ nendes Blatt, meldet unterm 26ſten v. M. „Wenn man 2 —— glauben * die 3 23 Q und die nicht ganz unwahrſchetult iſt * Vig le vor eimigen Tagen insgeheim na ris ſt.“ Der Cardinal Erzbiſchof von Touleuſe war 24 ſten

dort (Die Gazette de France widerſpricht jenem Gerüchte) ĩ

GSroßbritanien und Irland.

London, 2. Oet. Die beiden neu erwählten Sheriffs von London, die Herren Richardſon und Ward, hatten vor⸗ eſtern ihr ſogenanntes Inauguratiens- Diner in der Wein⸗ lr, hal veranſtaltet. Die ** war mit den der Weinhaändler⸗ Innung Ern en Fahnen und Emblemen prächtig dekorirt. Der Lord⸗ Mayor) der bei dem Mahle den Vorſitz inne hatte, gab, als er die Geſundheit des Her⸗ zogs von Wellington und der ubrigen Miniſter ausbrachte, eine Ueberſicht von dem Zuſtande des Landes; er ſprach da— bei ſein lebhaftes Bedauern aus, daß dieſer in vielen Zwei⸗ gen des Gewerbfleißes außerordentlich gedrückt ſey; demmohn⸗ erachtet meinte er, brauche kein vernünftiger Mann zu ver— zwelfeln, denn die Ausſichten fuͤr das Land ſeyen, unter ſo verſtändiger Leitung ſeiner innern und äußern Angelegenhei⸗ ten, keinesweges ſchlecht. Der Toaſt wurde darauf unter all⸗ gemeinen Acclamationen ausgebracht. :

Das Yachtſchiff „Herald“ wird im Lauſe des nächſten Monats von Devonpert abgehen, um Hrn. Turner und den Oberſten Daſhwood nach Columbien zu bringen, wohin Er⸗ ſterer als außerordentlicher Geſandter, und Letzterer als Ge⸗ neral Conſul abgeht. j

Lord Dudley Stuart, deſſen Gemahlin, eine Techter Lucian Bonapartes, Frankreich nach kurzem Auſenthalte ver laſſen mußte, hate geſtern eine Unterredung mit dem Gra— ſen Aberdeen.

Ein Schreiben aus Cork (im Courier) lantet ſehr be ruhlgend über die Verſöhnung der Partheien in Irland. Die ausgezeichgeteſten Männer beider Belenntniſſe, worunter der proteſtantiſche PſWꝛJlriͥés von Irland, und der bekannte latho= liſche Diſ hof, br. Deyle, unterließen leine Demaähung, am die alte Feindſchaft gänzlich zu vertilgen.

Hier ſowohl als in Liverpool ſieht man einer beſſern Zeit im Handel und Geſchäften entgegen. Nach Colonial—= Predutten hat ſich bereits die Frage ſehr bedeutend ver= mehrt, und auch in dem Handels Zweige, der mit unſerm

Wenn jeht vom Lord? Manor bie Rede iſt, ſo i immaer noch der alte (alderman Tbomſon, Parlaments- Mitglied gemeint, da der neue Älberman Cremder immer erſt cinen Monat na

zeſchchener Vahl ſein Amt antritt.