Von dem ehemaligen Convents⸗Mitgliede Hrn. Levaſſeur werden hier binnen Kurzem geſchichtliche, politiſche und mi⸗ litairiſche Denkſchriften erſcheinen, welche namentlich intereſ⸗ ſante Notizen uber diejenigen Mitglieder des Convents ent—
halten ſpollen, die ſich zu jener Zeit von der Rednerbühne herab
am meiſten ausgezeichnet haben.
Von den hieſigen Theatern hatte im Laufe des verfloſſe⸗ nen Monats die ſtärkſte Einnahme das theatre de Madame, namlich 72, 000 Fr., die geringſte dagegen das Vaudeville, naͤmlich 25,000 Fr. Die Mitte zwiſchen beiden hielt die große Oper mit 16, 000 Fr.
Großbritanien und Irland.
London, 3. Oet. Es iſt Befehl ertheilt worden, daß der Königliche Pavillon in Brighton bis zum 19ten d. in volligen Stand geſetzt werde. Es ſcheint demnach, daß Se. Maj. an dieſem Tage dort eintreffen wollen.
„Man glaubt“, heißt es in der Times, „daß die Ver⸗ ſammlung in Cork zur Erreichung einer kirchlichen Reform Nachahmer finden wird, und daß noch andere Verſammlun— gen zu demſelben Zwecke ſtatt finden werden. Etwas Be— ſtimmtes daruͤber, wie dieſer zu erreichen ſey, wiſſen wir zwar noch nicht, das iſt jedoch gewiß, daß der Gegenſtand es werth
iſt, von gewiſſenhaften und eifrigen Proteſtanten unterſtützt
zu werden. Nach unſerm Erachten iſt es ein ſehr ſträfliches und vermeſſenes Unternehmen, diejenigen als Feinde der be— ſtehenden Kirche darſtellen zu wollen, welche blos den Wunſch äußern, daß ſich ein Mittel möge auffinden laſſen, den Miß— brauchen, die ſich in dieſe Kirche eingeſchlichen haben, abzu— helfen. Leicht iſt es, ein Geſchrei gegen die religisſeſten und froͤmmſten Männer des Königreichs zu erheben, und ſie als Veraͤchter der Geiſtlichkeit, als Pluͤnderer des Kirchenguts blos deshalb in Verruf zu bringen, weil ſie es beſtandig em⸗ pfehlen, das in die koſtbaren Pfrüͤnden beſſere Seelſorger ein⸗ geſetzt werden mögen, als diejenigen ſind, welche dieſen Aem⸗ tern durch ihre verächtliche Lebensweiſe einen Schandfleck aufdrücken; weil ſie ferner für angemeſſen halten, daß beſſere Einkuͤnſte aus den allgemeinen Fonds den ſenigen armen Geiſt, l ö e enthuzis, deren pünktliche und e ef lung aller Pflichten, — — * — . lohnungen verdienen, die Andere einziehen, ohne etwa gethan zu haben. Wer den Zuſtand Irlands kennt, der muß auch die Reſolutionen rechtfertigen, welche die proteſtantiſchen Reformer von Cork gefaßt haben, und darum halten auch wir es fur ußthig, daß der Zuſtand der Irlaͤndiſchen Kirche zu dem Zwecke unterſucht werde, daß alle Mißbraͤuche daraus entfernt werden.“
Ueber die kurzlich erwähnte Maaßregel des Herzogs von Neweaſtle, der plötzlich einem großen Theil ſeiner Lehns leute in Newark, die fruͤher nicht fuͤr ſeinen Parlaments Candi⸗ daten, Herrn Sadler, geſtimmt hatten, ihre Pachtungen kuͤn⸗ digte, ſpricht ſich die neueſte Nummer der Morning-Chro—⸗ niele mit großer Strenge aus. „Es gehört ein ſoicher Fall,“ ſagt ſie, „zu den charakteriſtiſchen Eigenheiten der gluͤcklichen Verfaſſung, unter der wir leben.“ — Etwas Un— erhoͤrtes ſey es, ſagt ſie weiterhin, daß ein Gutsherr ſeine Pächter fortjage, ohne den Grund für ſich anführen zu kön— nen, daß er ſeine e in oökonomiſcher Hinſicht ver⸗ beſſern wolle. — Am Schluſſe ihres Artikels ſagt die Mor⸗ ning⸗Chreniele: „Dem Fuͤrſten von Polignac durfte es in Frankreich ſehr ſchwer werden, ein ſolches Kirchen- und Staats⸗-Gebaͤude, wie wir es gluͤcklicherweiſe in England be⸗ ſitzen, aufzubauen. Wahrſcheinlich hat er es ſelbſt geſehen, daß ohne verrottete Burgſflecken, und die anderen kunſtreichen Erfindungen, die wir der Zeit zu verdanken haben, die Ari, ſtokratie nicht leicht ein Ucbergewicht in cinem Lande erhal=
ten kann. Wie aber will er in Frankreich ein Aequivalent
für verrottete Burgflecken ſinden? Mag man auch die Quote, welche die Stimmfähigkeit verleiht, auf 20 oder 360 Pfund erhöhen, immer wird doch das Eigenthum der Na— tion repräſentirt ſeyn, niemals wird das Franzéſiſche Volk genöthigt werden können, alle Ruͤckſichten auf Rechtlichkeit und Wahrheit außer ſo lauge Rechtlichteit end machen — iſt auch eine ariſtekratiſche Herrſchaft, wi die unſrige, nicht leicht zu erlangen.“
— Dae ng, er rid — jctzt ein Gegner des freien Handels Syſtems == bit, daß Derr Manc, der nene Amerikaniſche Geſandte, defend ers dahin inſtruirt ſey Mögliches zu thun, um die E * daß ſie den Vereinigten Staaten den Weſtindien wieder oͤffne. bewogen werde, ſoll der genannte Diplomat ferne beauftragt
freien Handel mit
werden mögen, deren Arbeiten im Felde
Augen zu ſetzen; ſo lange aber dieſ— ĩ und Wahrheit in einem Lande ſich gel! dem Kredit des Landes geſchadet und den Wechſel⸗ Cours bꝛ⸗
ſämmtliche Engagements der Bank einzul
Damit Engiand um ſo eher dazu
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ſeyn, das derer, ertheilen, daß die Vereinigten Staa⸗ ren
ten alsdann i rif ju Gunſten herabſetzen wurden. „Es iſt ſchwierig, beſtimmen zu wollen, was wohl das ge⸗ genwärtige Miniſterium, das ſehr ſeltſame Ideen von Li ralismus und Reciprocität zu hegen ſcheint, hier thun dürfte; wir hoffen jedoch, daß die Erfahrung, die es theuer genu erkauft hat, es gelehrt haben wird, den eigenen Brodtkor vor allem Andern zu bedenken — beſonders wenn der des Nachbars beſtaͤndig unter Schloß und Riegel gehalten wird. Was die Ermäßigung des Tarifs zu Gunſten Englands be— trifft, ſo wollen wir blos bemerken, daß die Vereinigten Staaten eine ſolche nicht eher werden eintreten laſſen, als bis ſie dazu geiüwungen ſind; unſere Meinung iſt es jedoch, daß, da ihre Staats- Revenie von den Zöllen abhängt, ſie bald durch die Nothwendigkeit gezwungen ſeyn werden, den Einfuhr Zoll auf fremde Waaren herabzuſetzen. Bruder Jona⸗ than )) wurde . gern aus der Noth eine Tugend ma—⸗ chen, doch es iſt zu hoffen, daß wir uns nicht dadurch werden an⸗ führen laſſen.“ — Aus einem Amerikaniſchen Blatte weiſt darauf der Herald nach, daß Engliſche Wollen⸗Waaren, die nach dem jetzigen Tariſe, 90 pCt. ihres Werthes an Zoll zu bezahlen haben, incluſtve anderer Speeſen um 110 pet. ge— gen Amerikaniſche Fabrikate im Nachtheil ſeyen. Statt je⸗ doch jenen hohen Zoll, den ſie unmöglich ertragen konnen, zu bezahlen, werden die Engliſchen Waaren den St. Lorenz Strom und die Seen hinaüfgeführt, von wo ſie mit Leich¶ tigkeit in das Land hinein geſchmuggelt werden. Zwar ſey kürzlich ein Regiment Infanterie nach den Seen hinbeordert worden, um dem Schleichhandel zu ſteuern; die Gränze ſey
ds bedeutend
Das genannte Blatt fuͤgt hinzu:
jedoch ſo ausgedehnt, daß Soldaten zu Fuß, die in Forts
zerſtreut liegen, welche manchmal 200 Engliſche Meilen von einander entfernt ſind, unmoglich die , Canadier einhohlen konnen, die während der dunkeln Nacht durch die Gewaͤſſer ſchleichen, dem jenſeits auſpaſſenden Amerikaner ihre Waaren uͤberliefern, und vor Tages ⸗Anbruch ſchon wie⸗ der in guter Sicherheit zu Hauſe ſind.
Außer den vom Morning Herald mitgetheilten di⸗ plomatiſchen Geheimniſſen, wollen andere Blätter auch noch wiſſen, daß der Spaniſche Geſandte in Waſhington, um die Vereinigten Staaten ven elner Einmiſchung in den Streit mit Mexiko zuruck ; Provinz Texas an⸗ geboten habe, far den FDaü, dag Tie Erpädition gelinge; ſo wie, daß England die berden Californien erhalten ſolle, wenn es ebenfalls dabei neutral bleiben wolle. .
Unſere Zeitungen enthalten noch täglich lange Aufſätze uber die Frage, ob der Friede in oder außerhalb Konſtantt⸗ nopel von den Ruſſen dietirt werden wird; während einige Blatter die Friedens, Bedingungen bereits mehrmals, und zwar jedes Mal anders, mitgetheilt haben, ſind aadere nech immer in Zweiſel darüber, ob der Friede jetzt ſchon zu Stande kommen werde. l
Der Engliſche Cutter „Hind“ war von Konſtantinspel nach Aegina abgegangen, ſedoch am 19ten v. M. wieder an erſterem Orte eingetroffen, und lag, nebſt der Fregatte „Blende“, an jenem Tage zu Therapia vor Anker.
Auch neuere Nachrichten aus Liverpool, als die geſtern mitgetheilten, beſtätigen es, daß die Frage nach Baum mwnlle dort zunehmend und ſehr lebhaft ſey; am Mittwoch allein ſollen nicht weniger als 7009 Ballen verkauft worden ö und zwar iſt der Preis, ſeit vorigem Sonnabend, merklich beſſer gegangen. . .
Da der ſechswöchentliche Durchſchnitts⸗Preis des Wa⸗ zens auf 61 Shill. 10 P. gewichen iſt, ſo iſt der Einfuhr⸗ Zoll abermals und zwar 2. 22 Shill. 8 P. erhsht worden. Des hohen Zolles unerachtet ſoll jedoch viel fremdes, unter Köͤniglichem Schloſſe gelegenes Getreide verzollt worden ſeyn; denn da der Durchſchnitis Preis der letzten Woche nur G
Shill. beträgt, ſo iſt zu erwarten, daß der Zoll, bei kuͤnſtiget
Regulirung deſſelben noch mehr erböht werden werde.
Die bee, , Fonds ſend hier etwas geſtiegen, und zwar auf die Nachricht, daß der Braſilianiſche Finanj⸗ Miniſter, Herr Calmen, damit umgehr, die dortige Dank aufzulsſen, die durch übertriebene Ausgaße von Papler Geld, ſtändig gedruckt hat. Es wird dazu zwar nöthig ſeyn,
er doch hoſſt Hr.
Talmon, keine Auleihe im Auslande deshalb machen zu där=
ſen, weil die inländiſchen Kaufleute an der Auflöſung der ö ſein Bank ſelber ſo viel Jutereſſe haben, daß ſie den Finanz Mi⸗ as kkſce Regierung zu bewegen, niſter in ſeiner Operation gern unkerſtützen würden. Das
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Der ſphttiſche Beiname, den die Englaͤnder den Nord-
Amerikanern geben.
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