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zu r 11I98e meinen preußiſchen Staats ⸗3eit ung Nr. 284.
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den drei verbandeten Mächten gebilligten Vorſchläge an; gab ſie den Griechen die zweideutige Freiheit, ſo konnte der Ver⸗ trag vom 6. Juli als volljogen angefehen werden; die Grie⸗ chiſche Frage war ſodann von der TurkiſchRuſſiſchen getrennt, und kein trag hinderte ferner England ſich zu Gunſten des Sultans zu erklären. Die Vermiſchung beider Fragen, der Griechiſcher und Ruſſiſchen, hatte England in die lah⸗ mende Nothwendigkeit geſetzt, zugleich der Alliirte Rußlands und der Pforte zu ſeyn. Aus dieſer Klemme zwiſchen ent, gegengeſetzten Intereſſen ſich heraus zu winden, war das erſte Bedürfniß des Cabinets von St. James. Das 3 koll vom 22. März gab hiezu einen 2 2 e öffentliche Meinung war zwar durch das Reſultat * * n⸗ Käaates in Sriechenland nicht befriedägt, ſie der es . i Nachdruck, da Rußland und Frankreich dieſes Reſultat gebil, ſigt hatten. Setzte auch Rußland den Krieg für eigene Rech́ näng fort, ſo konnte England die alten Klagen gegen Erobe, runge Sucht der Ruſſen wieder vordringen, und durfte hof⸗ fen, Gchör zu finden. So lange dasegen der Zweck der Alz lianz vom 6. Jul nicht erreicht war, konnte England nicht mit Anſtand nnd Ebre den Ruſſiſchen öffentlichen Alltirten, aus Voclitde fär den geheimen Tärkiſchen, angreifen; es hätte die Allian; mit dem Kaiſer Nikolaus ohne völkerrecht lichen Grund einſeitig aufheben, den Krieg Rußlands gegen die Pforte, den es öffentlich als legitim anerkannt hatte, plßlih far ungerecht erklären, und indem es die verhaßte Dache des Sultans ju der ſeinigen machte, ſich in den ſchnei⸗ dendſten Widerſpruch mit der Sache der Civiliſation und der Humanität ſeßzen müſſen. Das mehr erwähnte Protokoll vom . März zeigte die Möglichkeit, aus dieſem Gewebe von Verwickelungen und Schwierigkeiten ſich mit einem Schein ven Recht und Ehre herauszuwirten. Dabei aber war die Annahme der Vorſchläge von Seiten des Sultans die unerläßliche Bedingung des Gelingeng, denn die Nicht⸗ annahme machte das Protekoll zu einem Papier ohne Werth und Folge, befreite die Unterzeichner von der Verbindlichkeit, ſich mit dieſen Zugeſtündniſſen zu begnilgen, und gab die hl neuer Stipulatiouen ihrem Gutbeſinden zurück. Die Annahme der Vorſch alſo zu bewirken, war den Mini 2 ö En 18 — 22 nicht alle Ver Note wieder verloren ſollten. Sie in n ſich m ,. . Mahmnde, in Atſicht auf die ſogenannte der Grie⸗ ſchiechthin ein Ende zu machen; ſie mußten ihm die Vor, ſchläge des tokells als ein Ultimatum Überreichen, und erklären, daß die verbündeten Mächte die Nichtannahme al eine Kriege Erklärung anſeben warden. Solchen Drohungen hätte der Diwan nicht widerſtanden; er wurde ſich e a⸗ ben, deſonders wenn man ihm vorgeſtellt hätte, daß das zum Schein freigegebene Griechenland in einigen Jahren, wenn die Umſtände ſich andern, eine leichte Eroberung und Beute des Sultans werden könnte, während er gegenwärtig, durch die Tanahme, England von der Allianz mit Nußland befreire, und in den Stand ſetzte, ohne Bruch der Verträge für ihn mit Mat in die Schranken zu treten. Dollte auch, wider Vermuthen, Mahmud fortwährend die Annahme der Vor⸗ ſchläge zurück ewicſen haben, ſo war, ſelbſt in dieſem Fall, nech nicht Alles verloren. Denn England und Frankreich traten daun mit Rußland in gleiche Linie, ſie konnten 9 mein ſchaftlich die Bedingungen des Friedens verabreden, wäh— rend Raßland, ſo lange es allein den Krieg führt, auch al, im Falle des Sieges, den Frieden zu dietiren das Recht det, Es ſcheint, die Verſchtiſten einer hellſehenden, ener⸗ Wen PDeirnit ſind bied unperkennbar durch den Stand der Dinge vor net. Zu welchem Betragen nahm man da— gegen ſeine e Man ſchmeichelte dem Stolje des Sul fans; die andren kedrten zun ihm juriick, ohne daß man iner ſriezlichen Heſinnung far die Griechen gewiß war. Die Miniſter wellhen das Prototell vom 2. März nicht als ein Ultimatum geltead machen, ſondern ſegten ihm nur den Werth eines erſten Vorſchlags? dei, den die Pforte annehmen oder verwerfen fünne. Dies war ein Fehler, den die Seyhiſterei ſeldſt nicht zu entſchuldlgen vermochte. Kein. Spur iſt ju entdecken, daß bie Mintſter das unver⸗ diente Gläck des Pretokells für England anerkannt hätten; der miniſta iel, Ceurter ven Lenden ſpottete über die darin anegeſpreg ene „Auacdehnung der Griechtſchen Monarchie.“
— „Sie ſey blos votirt“, ſagte er. nicht ihre in Geſetzeskraft uͤbergehen. Einige alte Mit vans würden über dieſe Mummerei unterm
— Nun, die Mummerei iſt den Vermummten uͤbel bekomm
So lange
Zuſtimmung giebt, konne dieſes ir n. Pferte lie 1 7 arte lachen.“
men; weder ſie noch die alten Mitglieder des Divans därf⸗
ten s zum Lachen geneigt ſeyn.“ en hentiges Tages z 6 ſᷣ 2 ey
In lan d.
Berlin, 12. Oet. Heute früh gegen G Uhr brach hier auf dem Boden des Hauſes Ziegelſtraße Nr. 11 Feuer aus, wodurch ſedoch nur ein Theil des Daches zerſtört wurde. Weiterer Verbreitung des Feuers ward durch ſchnelle Anwen⸗ dung der Löͤſchmittel vorgebeugt.
Königsberg, 8. Oet. Unſere heutige Zeitung enthalt folgende Bekanntmachungen:
„Da die dreijährige Friſt, welche Se. Majeſtät der Kö— nig durch die Allerhöchſte Cabinets, Ordre vom 6. Aug. 1825 der Stadt Königsberg für die Aufbringung zur Tilgung ih— res Kapttal⸗Antheils an den Königsberger Stadt Obligatio—= nen feſtgeſetzten zwei Procent der Kapital⸗ Schuld bewilligt hatten, bereits mit dem Schluſſe des vorigen Jahres zu Ende gegangen iſt, ſo haben Se. Maſeſtät der König die in der erwähnten Allerhöchſten Cabiners, Ordre vorbehaltenen, nach Ablauf der bewilligten drei Jahre zu erlaſſenden nähe—⸗ ren Beſtimmungen, gegenwärtig in huldreicher Erwägung, daß der Stadthaushalt ſich fortdauernd in ſo ungunſtiger Lage beſindet, daß es bei dem geſunkenen Nahrungsſtande der Einwohner fur ungusführbar geachtet werden müſſe, die vorgeſchriebenen zwei Procent ohne Bedruckung der Stadt- gemeinde einzuziehen, durch die Allerhöchſte Cabinets / Ordre
vom 10. Aug d. J. dahin zu erlaſſen geruhet, daß die Stadt
Een ngen einſtweilen, und bis zur Verbeſſerung tadthaushalts und des Nahrungsſtandes der Einw
ſtatt der vorgedachten zwei Procent nur die Summe von
35000 dee, 62 re anfangend,
damit ſolche, . . die .
Zinſen und dem Kapital, der ter der Staatsſchulden, zur Verloſung der Stadt, Obligationen ver-
wendet werde, und es auch fernerhin bei dieſer Amortiſationg⸗ Maaßregel verbleiben ſoll.“ 29 J 2
„Damit aber auch die Inhaber der außer den Stadt Obligationen vorhandenen Magiſtrats⸗ Obligationen an der Verlooſung Theil nehmen können, haben des, Königs Maj. gleichfalls zu beſtimmen geruhet, daß der hieſige Magiſtrat auf das Verlangen der Gläubiger die, über größere Kapita⸗ lien ausgeſtellten Obligationen gegen anderweitige, auf flei= nere, moͤglichſt abgerundete Summen lautende E ch Ken. ſchreibungen austauſchen ſolle.“
„Zufolge Sr. Maj. Aller Auftrages ma d Beſtimmungen hiedurch * gi * ; .
Königsberg, den 2. Sept 1829.
Der Ober⸗Präſident der Prerin Preußen . 3 3 ;
(gez) von Sch gn.“
„Den höͤhern Orts ergangenen Feſtſetzun 3 ) nachtrichtigen wir die Inhader von . daß eine Ümſchreibung dieſer auf m .
der Regel auf ſehr große Summen lautende Schuldver re nig, in andere a, porteur und fuͤr kleinere Summen üitige Obligationen, nachgegeben worden. Wir fordern da—
m die Mnhaber von ſelchen Magiſtrats, Obligationen hier⸗ 369 auf, binnen 8 Wochen uns Anzujeigen, in welchen
Rnté = ſedoch gicht Rntet 109 Thlr. und nicht äber 100 Thlr., aber in vollen abgerundeten Hunderten — ſie ihre Magiſtrats Obligationen umqgeſchtieben zu haben wünſchen gleichzeitig aber die in Händen habenden ſ ?
onen, nebſt den dazu gehörigen Cou men,, Empfangs / Veſchein iqung bei —— 2 2 gen; wonächſt das Weitere veranlaßt werden wirt. ö
Köntgsberg, den 26. Sept. 1829.
queſttum nieder zule/
*
Magiſtrat Königl. Haupt. und Reſiden ſadt ö