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Ueberzeugung auf entſchtedene Weiſe gegen die Pforte aus, . er. nebſt dieſem Vorhaben den andern Höfen kund ju thun. Es erſchien unter den waltenden Um,
Anden angemeſſen, ven Seiten Preußens fuͤr dieſen Zweck eine eigene Sendung nach Konſtantinopel un verfüglich zu veranlaſſen. Die Wahl traf den General- Lieutenant von Müffling, der durch ſeinen Rang, ſeine Stellung und n Per bnlichteit geeignet war, dem Großherrn die Wichtigkeit der Sendung, und die Gewißheit der ihm überbrachten Frie⸗ densworte zu verbürgen. Sein Auftrag war einzig darauf gerichtet, die Pforte durch die beſtimmte Verſicherung der unveränderten Friedensgeneigtheit des Kaiſers von Rußland zu bewegen, daß ſie ohne Verzug in das Ruſſiſche 2. quartier Bevollmächtigte zur Einleitung des , abordnete; eine unmittelbare Einwirkung aber auf . ſchäft ſeltſt als Unterhändler oder Vermittler —— ie aus dem . ſeiner der Natur der Sache nach, gaͤ ausgeſchle ſſen.
26 * . von Müffling am 4. Auguſt M Ken, ſtantinopel eingetreffen war, hatte der Ruſſiſche Oder, Be⸗ fehlshaber, Graf von Dieditſch, mittlerweile ſiegreich den Balkan überſtiegen, und drang unge emmt gegen die Haupt ſtadt des Tiäcküſcen Reiches vort. Die Pfortz erkannte die Gefahr ihrer Lage, und die ihr unerwartet aufs neue darge—⸗ botenen Friedensworte mußten entſchiedenen Eindruck machen. Wirklich fand der General von Müffling dei der Pforte, weiche ſchon in gleichem Sinne durch die vereinten Vorſtel= lungen der Betſchafter der greßen Europäiſchen Mächte er— mahnt werden wat, alebald Gehör, und der Nachdruck und die Beſtimmtheit, mit welchen der General in die Miniſter der Pforte drang, konnten unter ſolchen Umſtänden den 2 nicht verfehlen. Die Pforte ſandte zwei Devollmächtigte in das Ruſſiſche Haupt- Quartier, welche angewieſen wurden, in Hinſicht der Friedensbedingungen und
ordern hatte, alles der
ditſch, eingedenk ee, . ſeiner Heren, und den Ge— ö.
nend, entſprach dieſem ch, und m
gin der Friedens Unterhandlungen hörten alle Kriegsbewe—
len des Ruſſiſchen Heeres auf. 8 dieſem Stande der Dinge war der Zweck der Sen⸗ dung des Generals von Müffling nunmehr er füllt; das ihm aufgetragene Geſchäft war ehrenvoll und erfolgreich ausge— ührt, und er ſelbſt bereitete ſich zue Wiederabreiſe. Der Größ— 3 jedoch, hievon benachrichtigt, wünſchte ihn vor ſeiner Abreiſe noch perſönlich zu ſehen. Er empfing auf einem ſei— ner Landhäuſer den Preußiſchen General in einer Privat— Audienz — eine Auszeichnung, der kaum ein gleiches Bei— ſpiel an die Seite zu ſtellen ſeyn dürfte, — ünd ließ ihn förmlich darch den Reis- Efendi anreden, um ſeine Dank, barkeit für den erſprießlichen Dienſt, weichen bei König ihm geleiſtet, auf das Feier lichſte zu bezeigen, wobei er die Rede des Reis Efendi mehrmals unterdrach, um die von demſel, ben gewählten Ausdrücke durch eizne Zuſätze zu bekräftigen. In kieſer Audienz, in welcher nicht einmal der Dolmetſcher der Pforte, ſondern nur der der Preußiſchen Geſandtſchaft 3 . 2 ſonſt üdliche ſtrenge Ceremontel w chtigt gelaſſen.
Der General 86 Müffling verließ Konſtantinopel am 3. — * Inzjwiſchen waren die Unterhandlia gen im e 4 ſaartiere ſo weit gediehen, daß nur der Ar, e Tn. Se,. noch l . tionen auch in ne Derr 1 . — erſt neue Befehle einholen. r Ruſſiſche , , l aber bewilligte ihnen hiezu, vom 8 Sept. an, eine fun ftägige 3 ließ aber zugleich, lär den Fall. daß dieſe fruchtlos verſtriche,
und die Feindſeligkeiten wieder beginnen müßten, ſeine Avant,
arbe einige Bewegungen machen.
3 In ⸗ 83 Beſt ür jung, welche 6 Maaßregel auf's Neue durch die Haupiſtadt verbreitete, ſah die Pforte das Aeußerſte ihrer Lage drobend vor ſich. Der Reis Efendi berief die beiden Detſchaſter von Frankreich und England und den Preupiſchen Geſandten ven Royer zu einer Conferenz, um
5 —ĩ ö 83 ö mung des Kaiſere, bewegen, dicſ Jhte ſo ae e n, ?
K . ihren Rath in dieſer Bedrängniß zu vernehmen. Sie konn⸗ ten einſtimmig nur die r des Frie⸗ dens rathen, als das einzige Mittel, den Ümſturz des Relches zu verhindern. Die Miniſter der Pforte erkannten ſelbſt dieſe Nothwendigkeit, und waͤnſchten dringend, daß einer der drei anweſenden Geſandten ſich in das Ruſſiſche Hauptquar⸗ tier verfuͤgte, um die Bereitwilligkeit der Pforte zu . Friedensbedingung zu bezeugen, und nur inzwiſchen das . ruͤcken des ſiegreichen Heeres gegen die Hauptſtadt abzuwen« den. Die Geſandten wieſen dieſes Verlangen aus dem Grunde ab, weil ſie nicht ermächtigt wären, als Vermittler aufzutre⸗ ten. Die Tuͤrkiſchen Miniſter aber drangen, von den beiden Botſchaſtern unterſtüzt, am heftigſten in den Preußiſchen Geſandten, dieſe Sendung zu übernehmen, und ſo das von dem General von Muͤffling begonnene Werk zu vollenden. Der Geſandte von Royer konnte dieſe Zumuthung gleichfalls nur ablehnen, indem der Zweck Preußens und die von ihm uͤbernommene Obliegenheit in der That erfuͤllt waren, ſobald die Friedens Verhandlungen begonnen hatten.
Doch im Drange der ſteigenden Gefahr ließ auch der Großherr ſelbſt den Geſandten von Roher ſchriftlich noch insbeſondere auffordern, die gewuͤnſchte Sendung in das Ruſſiſche Haupt-Quartier zu ubernehmen, und nun glaubte derſelbe endlich um ſo mehr nachgeben zu muͤſſen, als auch die beiden Botſchafter ihre Bitten mit denen der Pforte wiederholt vereinigten. Er ſchiffte ſich daher ohne Säumniß am gten nach Rodoſto ein, und kam, den Weg von dort nach Adrianopel zu Pferde zurücklegend, am 11ten Abends in letz‚ terer Siadt an. Der Ruſſiſche Ober-Befehlshaber empfing ihn mit Zuvorkommenheit und Oſſenheit. In der Zuverſicht, daß in Gemaäßheit der neuen Verſicherungen die Tuͤrkiſchen Bevollmächtigten nunmehr ihre Bedenklichkeiten aufgeben, und den Frieden abſchließen würden, ließ er nochmals das Heer ſeine Bewegungen einſtellen. Nachdem hierauf der Se— ſandte von Royer den Tie nſchen Bevolimächtigten die Noth. wendigkeit vorgeſtellt, alles in ihrer Befugniß Liegende ein⸗ zugehen, und dem Gebote ihres Herrn gemäß, ſich in den Willen des Kaiſers zu fügen, entſagten dieſe zuletzt ihrer Weigerung, und am 1äten wurde der Frieden zwiſchen Ruß— land und der Pforte unterzeichnet. .
Dies iſt der Hergang der Sache, deren erwünſchtes und 6 weithin geſegnetes Reſultat nunmehr eine Menge von
eſorgniſſen, welche ſich jenen langwierigen und blutigen . des Orients verknüpft hatten, in ihren we—⸗ ſentlichſten Beziehungen als gehoben betrachten läßt.
— Am 9. September é erſolgte die Grundſteinlegung zum Neubau der evangeliſchen irc. in , — , , Köslin), zu welchem Se. Maj. der König die Summe von 12, 000 Rihlr zu bewilligen geruhet hat, unter angemeſſenen religiſen Feierlichkeiten auf dem Bauplatz, und der allgemei⸗ nen Theilnahme der Orts, Einwohner, der ſtädtiſchen Be— hörden und der Geiſtlichkeit des Orts, worunter ſich auch der katholiſche Geiſtliche, Eommendarius Tnszinsky befand, ſo wie im Beiſeyn des Schul, und des Bauraths des Ks int Regierungs Collegiums. . — 35 Regierungsbezirk von Marienwerder iſt (mit Ausnahme der überſchwemmt geweſenen Niederungen) die Aerndte befriedigend ausgefallen, vornämlich im Winterge—⸗ treide; im Sommergetreide iſt ſie dagegen im Durchſchnitte kaum mittelmäßig zu achten. Die gedachten Niederungen aber haben vom Wintergetreide gar nichts gewonnen, und das ſpät eingebrachte Sommergetreide ſteht daſelbſt zum T noch unreif auf dem Halme, dergeſtalt, daß in ſolchen F auf Körner⸗Ertrag wenig oder gar nicht, und nur auf einen altigen * n . . geringhaltigen Stroh Ertrag zu rechnen iſt — Der bisherige gänzliche Mangel an offentlichen oder rivat⸗Geldinſtituten in Memel hatte bei dem bedeutenden andel dieſes Orts, die natärliche Folge, daß es daſelbſt permanent an zureichenden Kapitalien gebrach, weshalb der Disconto⸗Satz ſo wie der Zins ſuß im Allgemeinen ſich auf iner Döhe erhielt, die der Vetrieb ſamkeit des Handels ſtan! des und dem Aufblühen der Gewerbe nachtheilig war. Mit Allerhöchſter Genehmigung hat deshalb der daſige Kaufmann Schwedersky eine Lombard, und Dis onto Anſtalt errichtet, welche 2 4 . M. eröffnet worden iſt. ö Dns ln vom Ende September ; Die Dampfſchiffe haben . 3 y an Peſſagleren und bedeutenden Waaren . Ladungen. Auf dem Mitiel Rheine hat der Dienſt des Damp ſſchiffes „Eon ard eingeſtelt werden müſſen, weil die Maſchine dieſes Schiffes einer Reparatur bedurfte, und der Uehhand om o füͤhlbarer war, als der zu Feyenerth bei Norrerdam ver= ſertigte und kürzlich eingeſeßte Keſſel, ungeachtet er größer