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Artikel bezeichnen einen gemelnſchaftlichen Zweck, wenn nicht einen gemeinſchaftlichen Urſprung, und die ſorgfaltige Aus⸗ arbeitung derſelben, ſo wie der darin herrſchende Ton, ſchei—⸗ nen den feſten Entſchluß ihrer Verfaſſer anzuzeuten, zu ihrem Ziel rr. wenn es nur irgend möglich iſt. Ob die gegenwärtige Verwaltung ſich bereits uͤber dieſen Gegenſtand entſchieden hat, wiſſen wir nicht, wohl aber, daß er von ih⸗ ren vertrauteſten Freunden in Schutz genommen wird. Der beabſichtigte Ankauf wird als ein Segenſtück des Ankaufes von Louffianag geſchildert, um den Namen Jackſon s eben ſo
* geſtellt zu ſehen, als den von Jefferſon; er ſoll, wie ſeine
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Vertheidiger ſagen, den Reichthum der Nation vermeh⸗ ren, während es wohl eigentlich darauf abgeſehen iſt, unver⸗ welkllche Kränze auf das Haupt deſſen zu ſezen, von dem der Ge⸗ danke ausging. Auch nimmt man den Partheigeiſt in Anſpruch, um die Freunde der Verwaltung fur dieſe Maaßregel zu gewin⸗ nen. So findet man z. B. in einigen Blättern zu Gunſten der,
ſelben angeführt, daß Adams das in Rede ſtehende Gebiet
ſchmählicherweiſe abgetreten habe, und daß Jackſon es ſieg⸗ reich wieder erwerben wolle. So wenig Werth wir auch auf ſolche Behauptungen einer leidenſchaftlichen Parthei legen, ſo konnen wir doch nicht umhin zu bemerken, daß der Trae⸗ tat mit Spanien, durch welchen wir Florida gewannen und Texas ſahren ließen, unter der Verwaltung des Herrn Monroe, und nicht unter der des Herrn Adams geſchloſſen wurde, und daß, wenn aus der gegenwärtigen Berührung dieſer Angelegenheit etwas Gutes hervorgeht, deſſen Ur⸗ ſprung nur in der großmuthigen Politik der letzten und der vorhergehenden Verwaltung gegen die Amerikaniſchen Frei⸗ ſtaaten zu ſuchen iſt. Uns liefert dieſer Aufruf an den Par theigeiſt einen deutlichen Beweis, daß der Plan zum An— kauf von Texas eine Parthei⸗Maaßregel iſt; er beweiſet indeſſen nicht, daß er von der Verwaltung ausgeht. Vielleicht iſt er darauf berechnet, was uns übrigens gar nicht unw inlich vorkommt, ſowohl auf den Präſidenten, als auf die öffentliche Meinung einzuwirken; ſeinen Namen —— man dazu, die öffentliche Meinung zu leiten, und dieſe
enutzt man wieder, um ihn fär die Sache zu ſtimmen. — Was den eigentlichen Werth des Planes o n wir, daß daruͤber eine große Meinungs⸗Verſchlede ſtati fin wird. Sehr ausgezeichnete Männer haben ſich ſchon *. vielen Jahren entſchieden ju Gunſten des Beſibes von Texas ausgeſprochen, und unter dieſen ſteht Herr Clay, der vorige ausgejeichnete Staats⸗Secretair, deſſen Bemühungen im Congreß hinſichtlich dieſes Gegenſtandes bekannt ſind, oben an. Da wir uns durch die glänzendſte Beredſamkeit oder durch einen ausgezeichneten Namen nicht leicht verblenden laſſen, ſo theilten wir damals ſeine Anſichten nicht, und thun es auch jetzt nicht ganz. Dech hören wir gern die Stimme der Vernunft, und werden ruhig alles anhören und unſeren Leſern mittheilen, was man Vernünftiges Über dieſen Segen ſtaund ſagt. Haben wir erſt beide Seiten und ihre Gründe gehört, ſo werden wir beſſer im Stande ſein, unſer Endur theil * ſagen, als wir es jetzt ſind. Wovon wir indeſſen feſt aberzeugt ſind, ohne nähere Auskunft zu bedürfen, iſt ber Umſtand, daß Mexiko Geld braucht, und daß der Ver⸗ kanf eines Gebietes, der ihm von keinem Werth ſein kann, ein beſſerer Weg iſt, ſeine Finanzen zu verbeſſern, als koſtſpie⸗ lige Anleihen in London zu machen.“
Es ſcheint den letzten Wahlen nach, daß die nächſte ge—= ſetzgebende Verſammlung in Kentucky durchaus aus Gegnern des gegenwartigen Präſtdenten beſtehen werde, da ſich bereits in 9 Provinzen fur dieſe die Wahl entſchieden hat. Der Präſtdent hat einen Herrn Pariſh, der eine Reihe von Jahren lang Judiauiſcher Agent in Canandaigua ge— weſen iſt, verabſchiedet, und an ſeiner Stelle einen Herrn Ingerſol zum Agenten ernannt. ᷣ
Aus Boſton ſchreibt man; „In der bieſigen Nachbar, ſchaft ſaß vor Kurzem während eines ſtarken Regens ein
Mann am Fenſter, als er plotzlich durch einen ungen öhnlich
den, von einem heftigen Schlage begleiteten Blih auf⸗
reckt wurde. Ein ohngefähr 20 Faden ven ſeinem Fen— g,, . r 14 6 n rde gefahren war. näherer
Nin er ſach in derſeſben fand er 2 velkemmen rundes,
2 irchlönitte breites und 20 Zoll tiefes Loch, und blauen Stre rſene Steine mit einem leuchtend ach e 4 und mit einer gelblich braunen, ſtart *. Oe 23 und in —— — — um die hende 395 7 oder mehr kleine. * — .
und eben ſo tiefe Locher. Das
Gras hatte eine weißliche Farbe, war aber nicht . ſchnnt, da dech bei der Erploſſen R mr,
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war. Auch iſt es bemerkenswerth, daß obgleich mehrere
hohe Uimbäume und eine Scheune in der Nähe ſtanden, der
Dlitz von dieſen nicht angezogen wurde, ſondern in die gras—
reiche Wieſe fuhr.“ ; Braſilien.
Pariſer Blätter enthalten folgende Nachrichten aus Rio Janeiro vom 7. Auguſt: „Die Arbeiten der Kam⸗ mer haben ſich nicht auf das neue Finanz⸗Syſtem, welches der Miniſter Herr Calmon Dupin mit großem Talente ent⸗ wickeſt hat, beſchränkt. Ein Geſetz⸗ Entwurf über die allge⸗ meine Verantwortlichkeit der offentlichen Beamten iſt nach dreien Siscuſſionen durchgegangen. Ein Artikel deſſelben be= ſtimmt, daß die von der Negierung angeſtellten Deputirten wie die Miniſter gerichtet werden ſollen, mit dem einzigen Unterſchiede, daß der Prozeß in Senat beginnen, und durch den Procurator der Krone und der National-Souverainität fortgeſetzt werden ſoll. In einem andern Artikel wird die Strafe der Geiſtlichen beſtimmt, welche r i. Trauun⸗ gen volltiehen, und welche die Kanzel mißbrauchen würden, am der offentlichen Moral zuwiderlaufende Lekren vorzutra—
en, Individuen anzugreifen, oder gegen die Verfaſſung des ö zu predigen. Dom Miguel hat in der Kammer an dem Deputirten Vasconcellos einen thäͤtigen Vertheidiger ge⸗ funden. Als Neffe des Staatsraths Barradas und, Bruger des Oberſten Vasconcellos, welche Beide in den Gefängniſſen von Liſfabon fitzen, glaubte er ſeinen Verwandten die Frei⸗ heit zu verſchaffen, wenn er ſich an die Spike der Oppoſi⸗ tion ſtellte. Das Journal Pharo iſt in St. Paul die Sei⸗ zel der ſchlechten Staats Deamten. Briefe aus Fernambuco verſichern, daß alle Meinungen ſich 8 conſtitution⸗ nellen Syſtem anſchließen. Zwei neue Blatter ſind dort er⸗ ſchienen; das eine heißt die Armen, Zeitung, und iſt ſehr wohlfeil. In Maragnan nimmt der Geiſt der reiheit täg⸗ lich zu. Bei den Wahlen fur die Deputirten/ Kammer ha= ben die Liberalen den Sieg davon getragen.“
Inland.
Berlin, 25. Det. Von der vom Proſeſſor Zielcke hie⸗ 6e ver fertigten eee ie, Sr. 3 . =. der vo en aueſtellung mit allgemeinem Jutereſſe n n 283 iſt jetzt ein ſehr wohl gelungener Kupferſtich erſchienen, und in den bieſigen Kunſt⸗ Handlungen zu haben, auf den wir hier mit Vergnügen auf⸗ merkſam machen. Far diejenigen unſerer Leſer, 3 Gelegenheit gehabt haben, jenes Kunſtwerk auf der eben ge⸗ dachten Ausſtellung zu ſehen, bemerken wir Folgendes:; Der Gegenſtand iſt in der Darſtellung ſo aufgefaßt, daß der Ve⸗ ſchauer eine vollkommene und deutliche r des ganzen Königl. Cabinets vor Augen hat. In der Mitte des Bil, des ſieht man die Flüͤgelthüren, welche zum Audien Saal fuhren, und daruͤber das Bildniß der Frau Hirn von Liegnitz. klinke dieſer Thare befindet ſich des Arbeitepult Sr. Maj. über welchem eine Copie der Sixtiniſchen Madonna von Bury gemalt, Hängt. Durch die Fenſter ſieht man einen Theil der Straße mit dem Zeughauſe. Rechts von den 2 ren bemerkt man oben das Paſtell Bild, welches Se. Maj. den König als Kronprinzen darſtellt; darunter ein Dild ven L. Daw gemalt: die Enkel Sr. Maß, den Greßfiil⸗
ſten Thronfolger und die Großfütſtin Olga von Rußland,
m Kälſerlttzen Schioßgarten ſich ſchaufeind. Das licmnere Bild darunter ſtelt die Kaiſerin ven Nußlend Lei IJhre-
vorletzten Anweſenheit hieſelbſt (als Großfuͤrſtin) dar. Die
ans carariſchem Marmor gearbeitete Venus vor dem Spie ö gel auf der reckten Seite iſt ein Werk des früh verſterbe⸗ nen, ſehr geſchickten Bildhauers Hazemann, eines Schülers von G. Schadow. Die Genre ⸗ Stücke und anderen Bilder diefer Wand ſind theild Werke hieſtger und auch auswärtt⸗ ger Kunſtler. Die Flägelthüren führen ju den Zimmern der Frau Färſtin von Liegnitz, und zu der kleinen Cemmunic?⸗— tiens / Treppe des Königl. Vortrag / Zimmers. K
* 23 *, 8 21. — „Der Aufforderung der Königl. ierung zufolge ; ter beſonderer 2 derfelben 1 die a e, m e lichen und bärgerlichen Behörden unſerer C bindung mit der fruheren ſtädtiſchen Schul ⸗ C Plan entworſen, nach welchem das geſammte wen ein uſemmenbänngendes Gange ausmachen, und das Det grf⸗ niß in Hinſicht auf Unterricht und der der aus den verſchiedenen Ständen Zur vollſtändigen Verwirklichung deſes ron Miniſterium genehmigten Schulplanes gebsrt; niſatian des Gymnaſſums mit fan Klaſten; die Ein
der Real, oder höheren Dargerſchule mit vier Klaſſen;
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