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anrühren wollte, als bis ſie gehörig erwärmt war. 2 tet dieſer verkehrten Lebensart, war er im Genuß der beſten Geſundheit bis kurz vor ſeinem Ende. Sein Begräbniß fand am 12. Oet. unter den uͤblichen academiſchen Feierlichkeiten ſtatt.
Polen.
Warſchau, 25. October. Um auch im Königreiche Polen das Andenken an die Siege des Raſſiſchen Heeres in der Turkei zu erhalten, haben des Kaiſers von Rußland Majeſtaͤt unſerer Stadt eine bei Adrianopel eroberte Turkiſche Fahne und 3 Roßſchweife zu ſchenken geruhet. Dieſe Sie⸗ geszeichen wurden heute in der Johannis Kirche, woſelbſt 63 bereits eine von dem Könige von Polen Johann III. 6 Wien eroberte Tuͤrkiſche Fahne befindet, feierlich nieder⸗ gelegt. .
Die Kalte hat ſich bei uns fruͤhzeitig eingeſtellt. Den 21. d. M. hatten wir 5 Grad Kaͤlte.
Der von Herrn Schneider in Berlin erfundene Bade⸗ Apparat hat bei uns allgemeine Anerkennung gefunden, und wird hier bereits häufig angewendet.
Der jetzige Cours der Pfandbriefe iſt 53, und werden die Partial Obligationen von 300 Fl. mit Jͤ Fl. bezahlt.
Deutſchlan d.
Darm ſtadt, 25. Oct. Geſtern, Abends gegen 9 Uhr, iſt Ihre Koͤnigliche Hoheit die Fran Großherzegin, zu Auer— bach an den Folgen eines Geſchwürs in der Bruſt verſchie⸗ den. Man war zwar von der Krankheit der hohen Verſtor⸗ benen unterrichtet, hielt jedoch die Gefahr um ſo weniger fuͤr dringend, als J. K. H. ſchon mehrere An fälle dieſer Art glücklich überſtanden hatte. Deſto lebhafter iſt der all⸗ gemeine Schmerz über den unerwarteten Verluſt, durch wel⸗ en das Großherzogliche Haus und das ganze Land in die tiefſte Trauer verſetzt wird. ;
Mainz, 23. Det. Seit einer Reihe von Jahren er⸗
freuen wir uns hier des Gluͤckes einer ſeltenen Eintracht
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menſchen freundlichen Geſinnungen unſerer
Civil⸗ und Militair, de. In Vereinizung dieſer und
jener, und mit 12 ung einer großen AnzaKl der acht,
karſten hieſigen Durger, wärde geſtern hier ein Feſt gefeiert,
das man ein wahres Buͤrgerfeſt nennen kann und wobei,
nebſt dem Tribut der Verehrung und Dankbarkeit, gleichſam
ein neuer Pakt wechſelſeitiger LZiebe und Hochachtung, ſeier⸗
lich und nicht ohne Ruͤhrung geſchloſſen wurde. Schon lange
erkannte man hier allgemein das große Verdienſt an, welches
ſich die zwei Männer, denen die oberſte Militairgewalt hieſi⸗
ger Bundes feſtung anvertraut iſt, um die Aufrechthaltung der Ruhe, Ordnung und Eintracht, um das ungeſtorte Wohl der hieſigen Buͤrgerſchaft, in ſo mannigfaltigen Beziehungen er, worden haben. Die nun eintretende Zeit des zwiſchen den
Kronen, Oeſterreich und Preußen alle 5 Jahre alternirenden Wechſels dieſer — — bot der Mainzer Burger⸗ ſchaft eine erwünſchte Gelegenheit dar, Ihren Excellen zen dem en Vier ⸗ Gouverneur, K. Preußiſchen General Lieutenant,
v. Carlowitz, und dem Hrn. Feſtungs Commandanten,
K. Oeſterreichiſchen Feldmarſchall Lieutenant Grafen von Mensdorff, ein Feſt anzubieten. Dieſer Gedanke fand allge⸗ meinen Beifall, und nachdem die Geſeierten die Einladung angenommen hatten, wurde er alsbald zur Ausfuhrung ge—
dbracht. Der geſtrige Tag vereinigte demnach ſaämmtliche Mi⸗
litair, und Civil Autoritäten nebſt beinah 100 der angeſehen, * Bewohner hieſtger Stadt bei einem Feſtmable, deſſen nordnung und Ausführung eben ſo wärdevoll, wie die dabei — Freude herzlich war, und bei welchem, zur dlei= enden Erinnerung an dieſen Tag, den Gefeierten zwei kun ſt, reich gearbeitete, mit entſprechender Inſchtift verſchene Po, kale, als Pfand der allgemeinen dankbaren Verchrung der, reicht wurden. Wiesbaden, 23. Oct. Am 15ten d. M. iſt die Kur⸗ Dieſes Jahres mit der Anzahl von 166338 Kurgäſten Durchreiſenden geſchloſſen worden. Wenn dabei bemerkt , daß einige hundert Durchreiſende weniger als in den vorigen Jahren ſich darin befinden, ſo iſt dieſe Minderzahl obne Zweifel der ſchiechten Witterung beizumeſſen, welche den — 2 Sommer hindurch geherrſcht hat; 877 iſt es erfreulich, daraus zu erſeben, daß, ohngeachtet der üblen Wit⸗ rg. ee . der Kurgäſte ſich um 231 gegen das vo, * ahr ? Hat, die Eencurren deshalb noch immer wie in den, lebten 2 ahren im Zunchmen begriffen iſt. Fur alnen unbefangenen Resdachrer iſß es eue wahre Freude zu bemerken, Keie nicht allin böchen au dähern Ort? ſendeln auch von Privaten immer dahin g wärd, darch Ver,
ſchönerung der Spaziergänge, ſo wie durch wer deſſeruan n
größere Eleganz der Trink“ und Bade ⸗Anſtalten dem ſtets wachſenden Bedürfniß und den Wunſchen der Kurgäͤſte und der Durchreiſenden zuvorzukommen. ;
Frankfurt a. M, 25. Oet. Die zwei erſten Tage der abgelaufenen Woche waren geſchäftsſtiller, als man er⸗ wartet hatte. Es waren uns von Wien, Amſterdam, Paris und London unveränderte Notirungen zugegangen; noch herrſchte einiger Zweifel, ob auch der Sultan den Vertrag vom 11. Sept. ratiſicirt habe; dazu kamen die Iſdiſchen Feiertage, welche einen Theil der vornehmſten Geſchaäftsmän— ner von der Börſe entfernt hielten. Unter dieſen Umſtan⸗ den fand nur in Qeſterreichiſchen 5p Ctigen Metalliques, Vank⸗ Actien und 4pCtigen Beihmanniſchen Obſigationen ein am- hafter Um atz zu den Courſen der letzten Tage voriger Woche ſtatt, während es in allen übrigen Fonds ganz ſtille Slick. Um ſo entſchiedener war die ſteigende Bewegung, welche ge— gen Mitte der Woche eintrat, und die Courſe der Oeſtertei, chiſchen Effeeten auf eine Höhe trieb, welche man noch vor Kurzem ſwindelnd wurde genannt haben, die aber nun, nach dem Dafuͤchalten vieler Boͤrſenmanner, noch gar nicht als auf dem außerſten Punkte ſtehend betrachtet werden kann. — Man hält vielmehr einige pCt. weiteren Aufſchwungs
für ganz wahrſcheinlich. — Anlaß zu dieſer glänzenden Er—
ſcheinung am Horizont der Börſe war vornehmlich die pr. Eſtafette von Wien gekommene Nachricht vom Abſchluß des neuen äpCtigen Anlehns von 25 Millienen Gulden zu dem, bei einem ſo ſtarken Poſten verhältnißmäſlig hohen Preiſe von S pCt., und dem dabei anhaltenden Steigen aller Pa⸗ piere. Die Wirkung dieſer Berichte konnte um ſo ungeſtor⸗ tec und nachhaltiger ſich zeigen, als zu gleicher Zeit deſſere Notirungen von er und Amſterdam eintrafen, und über⸗ haupt die Correſ⸗ wr von allen Hauptplätzen gün⸗ ſtig lauteten. o gingen denn bis heute die 5pEtigen Me, talligues von 10246 auf 100, Bank Actien von 1573 auf 1187, Partial von 132 auf 133, 100 Fl. Looſe von ii auf 1751, 4pCtige Bethmanniſche von güß auf 921. . Zinſen aller Oeſterr. Berhmanniſchen Obligationen werden vom 1. Nov. an ohne . baar dahler bezahlt; noch am 1. Oct. wurde 1 pCt. abgejogen) 11pCtige Berhman⸗ niſche 1 28 W rr .. *
au un tige Golliſche von e e 3 3 2 1 ge Stadt, Banco 6 cal Obligationen, ſo wie Preuß. Staats · Schuld ſcheine, jedoch dei minder merklichem Steigen der Courft, 2 3 gefragt. Die Kaufluſt concentrirt ſich dermalen ſaſt aus ⸗/ ſchließlich auf eſterreichiſche Effekten, beſonders werden Me— lalligues und Bank Aetien von reellen Nehmern in ſtarten Poſten eingethan. Viele Privat, Kapitaliſten zeigen zunch— mendes Vertrauen und machen ſeldſt zu den geſteiger ten ſen feſte Anlagen in den couranten Effecten Gattungen. Die Spekulanten aufs Fallen ſind ganz entmuthigt und entträftet, ſo daß ihre Operationen nicht mehr in Anſchlag kommen. Das baare Geld hält ſich in ziemlichem Ueber ſluß Dis conto 31 * 31 pCt. und die eemptanten Stäcke aller Fend ſind merklich rar am Platz, weshalb denn auch 5p Ctige Metalli= ques pr. Comptant um . pCt. höher, Bank, Actien aber nur um 1 bis 11 Fl. pr. Stück und Partial J pCt. niedri- ger ſtehen, als auf einen Monat fix. Seit vorgeſtern fan ⸗ den hier einige Umſatze in dem neuen pCtigen Oeſterreichi= ſchen Anlehn im Cours von gil bis 92 ſtatt. Da man in; wiſchen weiß, daß der eine der Anlehn Ucbernehmer zu Wien . Poſten dieſer neuen 4pCtigen Metalliques zu 87 und B an die Börſe gebracht hat, ſo wollen ſich unſere t Geſchäftsleute nicht gern zu einem höheren Ceurſe verſtehen, und meinen, man werde, bei einigem Zuſehen, eben ſo wie zu Wien billiger ankommen. Polniſche Parttal Looſe ſich ziemlich ſteigend im Cours und werden von reren Spekulanten geſucht. Privatleute machen jedoch nur ſeiten Ankäufe darin. an auf Hamburg und Berlin ſind be⸗
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Ankauf von Holliſchen ünd Oſyſchen Obligationen, Wien iſt, in Folge des neuen ine, 2
tis, London und Augsburg mehr Geld als und Leipzig ausgeboten.
Hamburg, N. Oet. Fonds haben ſich ſeit Poſt merklich gehoben, und waren ju den er , keſonders geſtern geſucht. Heute bat die ſchba Cen, . der etwas nachgelaſfen; Melanlques zu 1627 viel 1 und 1026 zu bedingen. Wiener Dank. Acrien 3 u * ? Fl. und pr. 15. Der. a 1319 Fl. gemachs e, 233 uit. nicht über 7Ij zu laſfen, pr. IM. Mer. 71
Beilage
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