von Coblenz, noch der Konig von Waterlos, noch der König von 1815. Er iſt der König von Frankreich von 1829, und zwar fur eine lange Zukunft. Seine ſchnelle Faſſungskraft, unterſtützt durch tägliche Erfahrungen, weiß das Rechte ſtets mit Leichtigkeit aufzuſinden. ÜUnveränderlich und unbrugſam in dem einzigen Willen, das Wohl ſeines Volkes zu fördern und ſeinen Herrſcherſtamm zu befeſtigen, kann er zur Errei⸗ chung dieſes Zweckes mehrere Wege ein ſchlagen; nie würde er aber einen ſolchen bis ans Ende verfolgen, den ibm die oͤffentliche Meinung als gefährlich ſchilderte. Der Freund⸗ ſchaft, aber nicht dem Favoritie mus zugänglich, kann Karl X. ſchlechte Rathſchläge empfangen; der Einfluß aber, den dergleichen Rathgeber auf ihn ausüben, kann nimmer mehr von Dauer ſeyn; dazu iſt der König zu lebhaft und hat zu viel eigenen Willen. Sein edles, wohl wollendes Herz liebt die Popularitàt, die ein miniſterielles Blatt noch un— längſt das eitelſte und ſchrecklichſte der Hirnge— ſpinnſte nannte. Der Menarch iſt ſich ſeiner Kraft bewußt; er weiß, daß er von Natur die Gabe beſitzt, ſich beliebt zu machen, und daß dieſe Gabe ein weſentliches Mittel zum Regieren iſt. Sein Königlicher Stolz, und dieſer Stohl iſt Weisheit, kann ihn nie ernſtlich glauben laſſen, daß ſein Thron jemals mit irgend einem Miniſterinm ge— meinſchaftliche Sache machen könne. Er hat mit dem jetzigen nur einen Verſuch gewagt, kein Bünduiß mit demfelben geſchloſſen. Wir haben ſchon ſruͤher geſehen, daß er einen Miniſter (den Grafen von Villele), deſſen Fähigkei= ten er vollkommen zu würdigen wußte, von ſich entfernte, weil das Gemeinwohl es erheiſchte. Warum ſollte er alſo unwiderruflich an Männern hängen, die weniger geſchickt, aber mehr compromittirt als dieſer ſind, und die zur Zeit noch nichts gethan haben?“ Die Bemerkung, daß wenn der König keinen Guͤnſtling, er doch einen Sohn habe, giebt = erwähnten Blatte Veranlaſſung, ſich uͤber die des Dauphins auszulaſſen: „Dieſer Sohn,“ äußert „miſt durch 2 Alter, 2 militairiſchen Talente, ng un ne hohen Einſichten, der vertrauteſte Nath ge der —— 4 e Miniſterium gemein, das ſich in Abweſenbeit der Kammern dem Monarchen aufgedrungen bat uad ſich bles damit bra, ſtet, daß es noch zu keinen Staatsſtreichen ſeine Zuflucht ge nommen habe? Loyal, und ein wahrer Freund der Xr e, bildet der Dauphin den ſchneidendſten Contraſt mit den jei⸗ gen Miniſtern. Der Verſaſſung aufrichtig zugethan, ann er unmöglich glauben, daß es llug und nützlich ſex, ohne die Majoritaͤt zu regieren, die Wahl- Kammer und die Wähler gegen ſich zu haben und ich blos mit leiden ſchaftlichen Män— nern zu umgeben. Der Dauphin erkennt ſeine Pflichten ge⸗ gen den König und das Land. Uebertreibungen eines vorgeblichen Novalismus abhold, kann er nimmermehr glauben, daß Hr. von la Bourdonnaye der prädeſtinirte Retter des Thrones ſey. Leidenſchafts los, ver= ſtändig und in die Zukunft blickend, liebt er nicht jene kurze und gewaltſame Politik, wenach man den Kammern ſurcht⸗ los entgegengehen und ſie im Noihfalle auflöſen will. Von dem Dauphin zu deſſen Gemahlin übergehend, erinnert das Journal des Debats an die Worte, die dieſe Prinzeſſin Fei der Zuſammenſtellung des gegenwärtigen Miniſteriums gelußert haben ſoll: „Dies iſt ein (gewagtes) Unternehmen; ich liebe dergleichen nicht; ſie ſind uns nie geglückt.“ Das edachte Blatt fährt biernächſt fort: Wie ſehr muß die eberzeugung, die der Prinzeſſin dieſe Worte eingegeben bat, nicht noch bei dem Anblicke der allgemeinen und verderbli⸗ chen Erſchatternng, welche die Fortbauer des Miniſteriums dem Lande bereleet hat, zugenommen haben! Und hierbei darf man ſa nicht Fer 14 laſſen, daß die Dauphine die hel denmüthigſte Seele dat; daß keine mehr wie ſie die Gejah⸗ ren verſchmüht. Sie, die wegen ihrer greßen Trüdſale viel⸗ leicht das meiſte Recht hätte zu verlangen, daß die Monar⸗ ie ihre ganze Macht entwickele, fühlt ſehr wohl, daß die wahre aft der Monarchie weder in der Sematrih zria tent einiger ſchwachen Manner, noch in der ſeeiwilligen Unthä⸗ tigkeit einiger gewaltſamen beſteht. Die Dauphine, die ſich ſo unerſchrocken in Verdeaur benahm, und im Jahr, 1815 einen Brief in ſo erhabenen und beherzten Ausdrücken ſchried, räth heute zur Mäßigung; warum? weil heute, mitten im Frieden und nach der Deſeſtigung der Dynaſtie, alle Schwie⸗ hen, Hinderniſſe und Gefahren nur von der Regierung ſelbſt ben können. Ven dem Kiuige und ſeinem Hauſe bis zur n herab, erhebt ſich daher nur eine Stimme gegen das Mintſterium, das über kurz oder lang fallen muß. Die Regierung maß wänſchen, daß ſolches noch vor der Einberufung der Kammern, die Natien, daß es in ihrer Ge— genwart und unter dem Feuer ihrer Reden, geſchehe.“

ſeine

Was iſt zwiſchen ihm und einem

Zwölf Jahre lang den

Die Herren Benjamin Conſtant und Viennet haben ihren Beitritt zu der Pariſer Aſſociation erklärt. ö Die Quotidienne figdet es ſonderbar, daß die Mit⸗ glieder der Kammer, die ihren Beitritt zu der Pariſer Aſſo⸗

tirte bezeichnen; ihrer Meinung nach, hoͤre der Charakter eines Deputirten auf, ſobald die Sitzungen geſchloſſen ſeyen; Herr Mauguin ſey ſonach in dieſem Augenblicke nichts als ein Advokat, Herr Lafſitte nichts als ein Banquier, Herr Demargay nichts als ein verabſchiedeter General, Herr Du⸗ pont nichts als ein penſiontrter Kammer- Präͤſident, Herr von Corcelles aber gar nichts. Noch ſeltſamer, meint das gedachte Blatt, erſcheine jenes Prunken mit dem Deputir⸗ ten- Titel, wenn man dedenke, daß die Deputirten, die ſolches thaͤten, gerade ſolche Meinungen damit unterſtüͤtßzen wollten,

Herrn Marchal, Dwutirten des Meurthe Departements, worin die Lothringiſche Aſſociation gegen die Angriffe der Gazerte de France vertheidigt wird.

Der Conſtitutionn el will wiſſen, daß auch mehrere Pairs zuſammengetreten waren, um ſich gegen die Erhebung einer jeden ohne die Mitwirkung der Kammern aut ge ſchrie⸗ benen Steuer, ſo wie zegen jede Aenderung in dem Wahl⸗ Syſteme, wie ſolches in dieſem Augenblicke geſetzlich beſteht, zu widerſetzen.

Der Fürſt Sujzo, Hospodar der Wallachei, iſt vorge⸗ ſtern hier eingetroffen.

Herr Ternaur hat das Schloß Colmoulin bei Monti⸗ villiers im Departement der Niedern Seine gekauft, um da⸗ ſeldſt eine große Flachs ſpinnerei anzulegen. Die dortige Um⸗ gegend iſt jum Flachsbau noch am meiſten geeignet; Herr Ternaux will daher 12009 Morgen Landes damit bepfla laſſen, und ſteht noch wegen des Ankaufs eines . gro Ha ede. den er ebenfalls fuͤr den Flachsbau beſtimmt, im Handel.

Großbritanien und Irland.

die rau Herzogin von Cumberland auf ihrem ** * os id

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von Cl n Leven, ſo wie viele andere ho vorneh zugegen waren.

he.

dington, iſt hier angekommen und hat bereits mit dem Gra— fen von Abet oeen in amtlichen Angelegenheiten gearveitet. Hert Veſey Fitzgerald und Herr Hugkiſſon ſind auf dem

und trafen dort mit dem Herzoge von Welltugton zuſammen, der 2 jetzt zum Beſuch des Marquis auf deſſen Schleſſe verweilt. ;

Der Ruſſiſche Botſchafter und Graf v. Matuſchewitſch, die fortwährend hauſize Conferenzen mit unſerm Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten haben, . vor n auch eine Zuſammenkunft mit dem Franzöſtſchen Botſchaſter, Herzog von Laval Montmerench.

Im Morning-Herald heißt es: „Wie man ſagt, will der hier befindliche Agent Dom Miguels unſere Negie—⸗ rung durch dringende Verſtellungen dewegen, die Anerkennung ſeines Herrn, als Königs von Portugal, aus zuſp rechen. Aehn⸗

liche Schritte ſollen bei der Oeſterreichiſchen Regierung ge⸗

tdan worden ſeyn, und 2 dieſe Angelegenheit jetzt von bei⸗

den Mächten gemeinſchaftlich derathen werden.“ Fur das unverbaältnipmapig raſche Steigen unſerer Staat?

Papiere ſuchen unſere Zeitungen verſchiedene Grülnde aufzu⸗

finden. Einige, namentlich die Merning Chreniele und

der Sun, wollen mit Deſtimmtheit wiſſen, daß die Brini⸗ ſche Regierung damit umqeche, die 3] und Ip Ctigen Obliga—= tionen (die ſogenaunten „ſchweren Steck“) ein zuberu ſen, und dagegen ein neues Papier, das nar 21 pCt. Zinſen trägz, zu creiren. Andere meſſen es dem Umſtande bei, daß der Vaaren - Handel jetzt keinen Gewinn ab wer ſe, und die

taliſten es daher vorziehen, ihre Gelder in Staats Papieren anzulegen. ie Aufträge vom Centinent tragen als

die Times von Continental. Angelegenheiten biswenen un. terrichtet iſt, iſt unter Anderm daraus zu erſeben, 1414 zählt, die Preußiſche Regierung gehe damit am, ein te⸗

wolle ſie ihr 5pCtiges Anlehn von 1822 erzihlte da ſſelbe . vor einigen 53 daß die Ruſ⸗ iche Regierung ibte ganze Schuld (bekanntlich r . Theile aus perpetucller Rente beſtehend) auf

ciation erklärt haben, ſich in ihren Erklärungen als Depu⸗

die ſie nur als Privatmaäͤnner auszuſprechen berechtigt wären. Der Courrier frangais enthält ein Schreiben des

Londen, 24. Oet. Vorgeſtern hatten der . und m

Unſer Geſandter beim Deutſchen Bundestage, Herr Ad

Landſitze des Marquis von Hertſord in Suffolk angekemmen

daſn dei, unſere Courſe zu peuſſleen; wie ſchlecht ſedech ſelbſt

Päpler zu reiten, das nur 1 pCt. Zinſen träat, und darum

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