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Tage Trauer anlege. hält der Weſtphäliſche
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fühl und heiterm, jovialen
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Vereinigte Staaten von Nord ⸗/ Amer ita. NewYork, 30. Sept. „Es ſcheint uns“, ſagt eine
er Zeitung, „daß mehrere Blätter ſyſtematiſch darauf
inarbeiten, dem Publikum guͤnſtige Begriffe von dem Por tugieſiſchen Gewalthaber Dom Miguel einzuflößen. Es wird nicht ſchwer, die Spur eines ſolchen Planes bis nach Was⸗ hington zu verfolgen, und wir fuͤrchten, daß hierbei von Sei⸗ ten des Kabinets die Abſicht im Hintergrunde liege, einen Agenten Dom Miguels, als Königs von Portugal, bei den Vereinigten Staaten anzuerkennen. Schon ehe General Jackſon Praͤſident wurde, war ein ſolcher Agent bei uns, wurde aber mit dem Beſcheide zurüͤckgewieſen, daß man ihn in ſeinem amtlichen Charakter nicht anerkennen würde. Jekt, wie wir bereits erwähnten, ſcheint es, will man ihn empfan⸗ gen, wozu man möglicher Weiſe eben ſo gut durch den Wunſch, Alles im entgegengeſetzten Sinne des vorigen Ka— binets zu thun, ſich veranlaßt fühlen könnte, als durch an⸗ derweitige triftige Bewegungsgruͤnde.“ . Es findet hier ſeit einiger Zeit ſehr oft der Fall ſtatt,
daß von ſehr anſtändig gekleideten und achtbaren Perſonen kleine Abhandlungen uͤber moraliſche oder religioſe Gegen⸗ ſtaͤnde in den Haäuſern abgegeben werden, ohne dafur Zah⸗ lung zu fordern oder entgegen zu nehmen. Dieſe Abhand⸗ lungen ſind ſehr gut geſchrieben und beziehen ſich alle auf die Bibel. Man ſchreidt dieſe Maaßregel einer Geſellſchaft ſrommer Leute zu, die es ſich zum Geſetz gemacht zu haben ſcheint, einer jeden Familie in der Stadt monatlich eine ſol⸗ che Schrift zukommen zu laſſen. Da der Inhalt derſelben bis jetzt jedesmal verſtändig und belehrend geweſen iſt, ſo findet die augenſcheinliche Abſicht der Geſellſchaft, die Sitten be e der dienenden Klaſſen zu verbeſſern, immer mehr
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Berlin, 8. Nod. Se. Majeſtät der König haben, auf die Meldung von dem Ableben des General- Lientenants von Horn, durch Eabinets Ordre vom Sten d. zu befehlen 2 daß das achte Infanterie Regiment (genannt, Leib,
nfanterie⸗Regiment) zu Ehren dieſes ſeines zweiten Chefs (der erſte Chef ſind Sei Majeſtät ren e auf drei Ueber den Tod des Generals ent Mercur aus Muͤnſter vom JIten d. M. Folgendes: „An ſeinem acht und ſechszig— ſten Geburtstage, am 31. Oet. dieſes Jahres, Nachmit tags um 4 Uhr, endete ſeine ruhmvolle irdiſche Laufbahn der Koͤnigl. Generol-Lieutenant und commandirende General des Jten Armee ⸗ Corps, Herr Heinrich Wilhelm von Horn, nach einem kurzen, kaum dreitägigen Krankenlager. — Wohl darf das Schickſal eines Mannes gluͤcklich geprieſen werden, der, reich ausgeſtattet von der Natur, in einem langen Leben, in einer bedeutungsvollen, thatenreichen Zeit, ſtark und frei han⸗ delnd, im Genuſſe und Bewußtſein ſeiner Kraft, bis an's Ziel ſich bewegte: der bei geſunden Sinnen, hellem Geiſte und empfaänglichem Herzen des Lebens Guͤter und des Lebens Gluͤck bis zu dem Augenblicke ungetrübt genoß, wo der To—⸗ des- Engel ihn ſanft in ſeine Arme nahm. — Darum auch iſt nicht Er der Gegenſtand unſerer Trauer, nur die ſind es, denen der Tod ihn plötzlich entriß, und die den wahrlich ſchmerzlichen Verluſt innig beweinen. Der König verliert in ihm einen unerſchuͤtterlich treuen, unbedingt ergebenen Diener, der ſelbſt in ſeinen letzten Stunden nur noch den Wunſch äußerte, für ſeinen König auf dem Schlachtfelde ſter= ben zu dürfen. Die Armee ſieht in ihm wieder ein Vorbild ungebeugten, ritterlichen Muthes, felſenfeſter Tapferkeit da— hin ſinken; ſie iſt armer geworden um einen Helden, der in
Noth und Tod gepruft und bewährt gefunden wat. Den Seini—
gen ſtarb ein licbevoller, aufmerkſemer, zärtlicher Gatte und Va⸗ ter, ein Herz, das ganz die Liebe empfand und verdiente, die ſeine Gattin und Kinder ſo feſt mit ihm verband. Seine Freunde und Alle die das Schickſal näher um ihn geſtellt hatte, lern den Verluſt eines gefühlvollen, zartſinnigen, redlichen des, eines klaren Kopfes und warmen Her; 2 eines Mannes ohne Falſch, ohne Vorurtheil, ohne Thorheit, von einer Keltenen Vereinigung von undiegſamer Kraft und faſt kindlicher Milde, von ſtarkem, feſten Willen und zarter, leicht erregbarer Empfindung, von tiefem ernſten Ge⸗ i üthe, von ſtrenger, gewiſſen⸗ hafter Relig oſität und . —— — rer Religiol smeinungen. Seinen Untergebenen war er ein guͤtiger, freundlicher Vater, der nur darum ſich über ſie ge ſtellt glaubte, um ununterbrochen für ihr Wohl zu ſergen; der, immer bereit für Andere zu wirken und ſich zu mühen,
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ſich nur dann glücklich fuͤhlte, wenn er Andern gchel en,
Andern ein Glück verſchafft hatte. So ſtark und i 4
fuͤhlte er die Freude der ihm Anvertrauten mit, ſo gr war ſeine Theilnahme an Allem, was ſeinen Untergebenen widerfuhr, daß man von dem Eindrucke einer Allerhöͤchſten CTabinets, Ordre, welche 48 Stunden vor ſeinem Tode ein, traf, und in ſehr gnädigen Worten die Landwehr des Ar⸗ mere ⸗Corps belobte, faſt mit Zuverſicht ſeine Wiederherſtellun
erwartete. Leider ſchwand dieſe Hoffnung, der Tod hatte be
reits zu ſicher ſeine Beute gefaßt. — Wer auch durch kein Band mit ihm verbunden war, hoch oder niedrig, reich oder arm, fand in ihm den reinen unverdorbenen, groß und guͤtig geſinnten Menſchen, den Bruder, den keine Schtanke von dem Nedenmenſchen trennte, den natürlichen, ungeküͤnſtelten, edeln, durch eigene Kraft unabhängigen, ſelbſtſtandigen Biedermann, der mit gleicher Unbefangenheit zu Fürſt oder Bettler ſprach. Ein Mann ohne Hochmuth, ohne Wahn. Uneigennüͤtzig, großmuüͤthig und freigebig aus Neigung, war es ihm Be— därfniß, Andern Freude zu machen; ſelbſt höchſt mäßig, ein fach und anſpruchslos, empfand ſein theilnehmendes Herz jeden fremden Genuß mehr als den eigenen. — Zu bekannt ſind des Verewigten Thaten, zu bekannt der Lebenslauf des Mannes, den wir unter uns, mit uns, ſtolz auf ihn, wan⸗ deln ſahen; uͤuberflüſſige Wiederholung wäre es, deſſen zu er⸗ wähnen, was dieſe Blaͤtter, beſonders bei Gelegenheit des mit ſo allgemeiner Theilnahme gefeierten Jubelfeſtes des Verewigten ſchon dargelegt haben. Gerecht iſt die Trauer um ihn, gerecht der Schmerz des Heeres, der Provinz und des geſammten Vaterlandes. Ein guter, großer Menſch iſt von uns geſchieden, eine glaͤnzende Erſcheinung iſt uns un— tergegangen, eine herrliche Seele hat Gott wieder zu ſich ge⸗ nommen. Sein Andenken wird nie unter uns verlöſchen, ſein Geiſt wird in des Allmächtigen Vaterarmen, ſeine Aſche aber in Frieden im Schooße der Erde ruhen!“ — Am Iten Nachmittags in der fünften Stunde erfolgte die feierliche Beerdigung des Verewigten, mit den ihm gebührenden mi— litairiſchen Ehrenbezeigungen; auch die Buͤrgerſchaft erwies ihm durch eine Deputation, welche den Sarg zu beiden
ten mit Fackeln begleitete, die letzte Ehre, ſo wie nicht min⸗ ;
der die evangeliſche und die katholiſche Geiſtlichkeit nebſt einer großen Anzahl von Verehrern des würdigen Generals ſich m angeſchloſſen hatten. r —
— Bei dem am Ihſten v. M. eingetretenen Geburtsſeſt Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich hatte die Buͤrgerſchaft von Duͤſſeldorf ihre ſo freu— dige als ehrerbietige Theilnahme durch Veranſtaltung meh rerer Feſtlichkeiten, namentlich eines ſchoͤnen Feuerwerks vor dem von Ihren Königl. Hoheiten bewohnten Schloſſe da⸗ ſelbſt zu erkennen gegeben: Se. Königl. Hoheit hat darauf an den Ober⸗Buͤrgermeiſter von Duͤſſeidorf, Hrn. Schoͤler, folgendes huldvolle Schreiben erlaſſen:
„Die vielfachen Beweiſe liebevoller Aufmerkſamkeit und Anhänglichkeit, welche die Bewohner Duͤſſeldorfs der Prin⸗ zeſſin meiner Gemahlin und mir bei Gelegenheit unſers Ge— burtstages ausgedrückt haben, erregten in uns die Gefühle des innigſten und herzlichſten Dankes. Dies ſo gern allen denjenigen auszuſprechen, welche uns die ſe große Freude be⸗ reiteten, veranlaßt mich, Ew. Wohlgeboren, als den wuürdi⸗ gen Vorſtahd der Burgerſchaft, zu erſuchen, unſern aufrich= tigen und herzlichen Dank Allen bekannt zu machen, mit der Verſicherung, daß das Andenken an dieſe fuͤr uns ſo werth— volle Acußerung von Liebe nie in uns erlöſchen wird, und
daß es ein erneutes Band iſt, was unſre Anhänglich keit an⸗
eine Stadt und deren Bewehner, die uns ſo werth ſind, nur noch beſeſtigen kann. Düſſeldorf, 31. Octeber 1829.
; Friedrich, Prinz von Preußen.“
— Aus Halle a. d. S. wird gemeldet: Am Ften d. fand bier die feierliche Aufdeckung des in dem Mettelbofe des Waiſenhauſes errichteten chernen Standbildes ſeines Stif— ters, des fommen Predigers und Menſchenfreundes Aug n ſt Herrmann Francke, ſiatt. Es war dieſer Tag 8. an welchem im Jahre 1695 der Gefeierte voll Vertrauen auf Gott die erſten Waiſenkinder aufnahm, obwohl ihm nur für eines die Mittel der Erziehung geworden waren, und mithin der eigentliche Stiftungs- Tag der Waiſen⸗Anſtalt, die ſo vielen Vaterloſen Vaterſtelle vertreten hat. Die Feier⸗ lichkeit wurde ſehr erböht darch die Anweſenheit Staats beamten und éäffentlicher Behörden, namentlich des Herrn Diſchoſs Dr Weſtermeier, — der zugleich die Stelle des Herrn Staateminiſters von Klewik und der Königl. Con ſiſtoriums zu Magdeburg vertrat, — ſerner des Herrn Prä—⸗ ſidenten von Brenn mit den Deputirten der Königl. Regt rung zu Merſeburg und des Herrn Landtags, Marſchalls Grafen zu Stollberg⸗Wernizerode in Begleitung meh⸗
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