über das Budget, Trotz bieten. Das Manifeſt der Gazette iſt ein Gemiſch von Furcht und Prahlerei, woraus hinläng⸗ lich hervorgeht, wie ſehr das Miniſterium das Schwierige und Precaire ſeiner Lage kennt; wie man daſſe be auch dre⸗ hen mag, man findet nichts als Widerſprüche darin. Denn. warum von einer Veraͤnderung im Miniſterium ſprechen, wenn man das Syſtem der Miniſter nicht andern will? Warum einſichtsvolle und einflußreiche Manner zu ſich berufen,

woenn man ſich nicht veredeln, nicht neu organiſiren will? Wir

wiederholen es, man fürchtet die Kammern, und man wurde

mit großem Danke die Manner annehmen, die ſie dem Mi⸗

niſterium anboten. Man möoͤchte gern Friede mit ihnen ſchlie⸗

ßen, aber man ſcheut ſich vor den Bedingungen dieſes Frie⸗ dens, und man proteſtirt daher im Voraus gegen jede Unter⸗ handlung. Je mehr die Seſſion heraunaht, deſte mehr wird auch das Miniſterium ſeine Sprache mildern. Sein In⸗ tereſſe erheiſcht, daß es ſich vor dieſer Epoche neu organiſire, das Intereſſe Frankreichs aber, daß ſolches erſt in Gegen⸗ wart und unter dem Einfluſſe der Kammern geſchehe.“

Der Conſtitutionnel äußert ſich etwa in derſelben Art;

das Miniſterium, meint derſelbe, werde, nach dem Manifeſte der Gazette zu urtheilen, die Kammern zuſammenberufen; wenn

dieſe die ihnen vorgelegten Geſetz' Entwürfe unbedingt an⸗ nähmen, ſo werde man die Deputirten⸗ Kammer beibehalten; ſollte dieſe es ſich aber beikommen laſſen, jene Entwuͤrfe zu pruͤfen und Aenderungen darin vorzunehmen, das heißt mit andern Worten, an die Annahme derſelben Bedingungen zu knüpfen, ſo werde ſie aufgelöſt werden. Die Gazette de Frange giebt zu verſtehen, daß die Kammern bereißs im Monat Januar eröffnet werden wür den. Der Neubau des proviſoriſchen Sitzungs⸗-Saales der

Deputirten⸗ Kammer ſchtritet mit raſchen Schritten vor, ſo daß mit dem Ende der künftigen Woche das Gebäude bereits unter Dach ſeyn wird. Der Saal wird ein Parallelogram

mit abgeſtutzten Ecken bilden, zu deſſen beiden Seiten die

ten auf amphitheatraliſch angebrachten Sitzen Platz

Fe,, ſo daß die beiden Centra künftig weg fallen.

Das Vuͤrean des äſidenten, ſo wie die Redngrbüuͤhne wer⸗

der i, , e, , ,. latz finden, ang t werden. Rund um den Saat, nder die hinterſte Deputirten⸗Bank, wird eine Gallerie für 100 Zuſchauer laufen.

Auch das Journaldes Débats enthalt heute eine ſcharfe Kritik der letzten Schrift des Herrn Cottu; es ſey ganz na— tuͤrlich, meint daſſelbe, daß der Verfaſſer von dem Wahl⸗Ge⸗ ſetze nichts wiſſen wolle, da auch dieſes von ihm nichts habe wiſſen wollen. (Herr Cottu, welcher ubrigens 4000 Fr. an direeten Steuern zahlt, fiel nämlich bei den Wahlen von 1827 durch) Das Wahl⸗Geſetz habe zu Herrn Cottu ge⸗ agt: „Du ſollſt nicht Deputirter werden!“ und Hr. Eottu antworte darauf: „Gut, ſo werde ich beweiſen, daß Du re⸗ volutionnair, jacobiniſch und atheiſtiſch biſt, und daß die Monarchie jedenfalls zu Srunde gehen muß, wenn ich nicht Deputirter 8 9 8 ein Schreiben, welches Herr Cottu vor zwe n, als er ſich um die eine Deputirten Stelle des Oiſe⸗ Departements be⸗ warb, an einen bekannten Advocaten erließ und worin er un. ter Anderm verſicherte, daß der Beſirk Elermont unmoglich einen Deputirten finden könne, welcher aufrichtiger wie er der Verfaſſung anhinge, und ſeſter wie er entſchloſſen ſey, die ‚. dr e, e . Leine Sitz

Der hat vorgeſtern ſeine u Praͤſidium des Herrn Godard de Beldbeuf ———

Hert r läßt durch das Journal de Rouen be— kannt machen, daß das von dieſem Blatte zuerſt verbreitete Gerücht von dem Ankaufe des Schloſſes Colmoulin, fur Rechnung jenes Depntirten, der Anlegung einer großen Flachsſpinnerei, ungegründet ſey.

Am ten d. M. ſprang einer der Keſſel auf dem der BSeſellſchaft von den Ufern der Garonne zugehütigen Dampf⸗ . wodurch die drei Heizer getödtet und einige

Reiſende mehr oder weniger ſchwer verwundet wurden.

Sroßbritanien und Irland.

London, 7. Nachſtehendes ſind die (geſtern erwähn⸗ ten) im neueſten . Morning Ch . le enthalte⸗ nen Betrachtungen über die Portugieſiſchen Angelegenheiten: In unſerer geſteigen r g wir in die Verhäͤltuiſſe Großbritaniens und Portugals nicht ſo tief ein, als die Wich.

tigkeit des Gegenſtandes es zu v chien, beſonders da wir ſeitdem vernommen haben, daß der ſchon in den

unter dem

Bank anzugeben, welche Parthei in Portugal berechtigt iſt, als . ; das füͤrch⸗ ö

dahin abgegeben, daß es wuͤnſchens werth erſcheine, bei der erſten paſſenden Gelegenheit den Verkehr zwiſchen beiden Ländern auf einen feſten Fuß herzuſtellen und dem Handel die Sicherheit zu verleihen, die er in dieſem Augenblick nicht beſitzt; wir wieſen jedoch jeden Verſuch zuruck, der nur eini⸗ germaßen jenen Don Quirotiſchen Demonſtrationen gleicht, die wir bei fruheren Gelegenheiten anwandten, und deren Folgen wir noch jetzt zu verſpuͤren haben. Der große Zweck, den das Britiſche Cabinet gegenwärtig vor ſich hat, deſteht darin, ſich über die unzweideutigen Geſinnungen des Portugieſiſchen Volkes außer Zweifel zu ſetzen. Dieſe Frage jedoch, ſo einfach und leicht zu löſen ſie ſcheinbar auch iſt, nimmt doch, vermoöge der ganz eigenthuͤmlichen Elemente, aus denen Geſellſchaft und Staat in jenem Theile der Halbinſel zuſammengeſetzt ſind, eine ſehr verwickelte und ſchwierige Ferm an. Das Individuum, welches jetzt den Scepter über Portugal führt, hat, wie wir bereits erwähnten, eine . der Zahl nach uͤberwiegende Mehrheit von Anhängern. Die Geiſtlichkeit mit Ausnahmen, die zu unbedeutend an Zahl und Einfluß ſind, um ſie nur in Erwägung zu ziehen, iſt ganz und gar fuͤr ihn, und wie ſich dies nun bei einer Bevölkerung erwarten läßt, die dem geiſtlichen Einfluſſe dergeſtalt hingegeben iſt, wie wir uns kaum einen Begriff davon machen könen, ſo zeichnet ſich auch die Maſſe des niedern Volkes durch ihre erſte Anhang lichkeit an die Intereſſen Dom Miguels aus. Daſſelbe kann auch von dem Adelſtande geſagt werden; wiewohl ſich hier mehr Ausnahmen finden, die zugleich von größerem Gewichte ſind, ſo bleibt der beſtehenden Regierung doch auch in dieſem Stande eine unzweifelhafte Majorität. Der ein⸗ zige Haltpunkt fur diejenigen, die der beſtehenden Ordnung der Dinge nicht zugewandt werden können, und den Mann, den ſie als Uſurpator bezeichnen, nicht als ihren König an— erkennen wollen, ſindet ſich in der zwiſchen jenen beiden Ex⸗ tremen befindlichen Mittelklaſſe; in dieſer Mittelklaſſe aber iſt auch ein ſehr großer Theil der Intelligenz und des Ver⸗ mögens von Portugal zu ſuchen. Aus der leichten und eiligen Skizze, die wir eben entworfen haben, wird es ſich erklären laſſen, weshalb es ſo ſchwierig iſt, mit Genauigkeit

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Vertreterin der ten wir, iſt es uch dem ner Wirkſamkeit hinderlich iſt, und ſeiner Stellung dine gr wiſſe Unentſchloſſenheit giebt, von der die Miniſter gern, ſobald es nur irgend angeht, und ſie ſich dadurch nicht dem Verdachte einer directen Einmiſchung in die inneren An gelegenheiten eines unabhängigen Königreichs ausſetzen, befreien möchten. Dies aber, das iſt klar, kann nicht eher erreicht werden, als bis von Seiten der Portugieſen ſelbſt eine Demonſtration erfolgt, die auf eine oder die an ˖; dere Weiſe die Zweideutigkeit aufloͤſt, die noch immer, ſowohl uber, was ſie thun, als uͤber dem, was ſie wünſchen, ſchwebt. Wenn die perſonliche Verdienſtloſigkeit eines In dividnums als ein Grund dagegen angeführt wird, dem ge⸗ genwürtigen unſchlüſſigen 3a. ein Ende zu machen, ſo iſt das nichté als Geſchwäß; National ⸗Augelegenheiten von einer ſo ungemeinen Wichtigkeit kann man nicht unerledigt laſſen, dis ein Auſpruchs⸗ Berechtigter von durchaus flecken loſem Charakter aufgefunden wird. Ueber dies wäre es fehr leicht, unſere ſreundſchaftlichen Verbindungen, ſo weit das Inteceſſe Britiſcher Unterthanen es erheiſcht, zu erneuern, ohne den Ruf unſeres Cabinets zu compromittiren, der 2 als eine Billigung der Uſurpation ausgelegt wer ⸗- den konnte.“ 2 * Ser fte beendigt hatte, begab ſich Herr 21m ug hal, wo ihm zu Iffentliche Verſammlung Start fand, in der er mit Euchuſtasmus emp ſangen wurde. Er brach ſich bei die ſer Gelegenbeit ſehr ausführlich über die Nothwendigkeit aus, die Au der Union zwiſchen Großbritanien und Irland zu rten, und kam eig de,, ; auch auf die Verſchwör nag von Doneraile, für deren Theil. 6 ——— ſeine 2 vor einigen Tagen von ſe großem en gewe =. s * . richt geſtellten Webern von Barnsley ö wurden (außer den geſtern erwähnten) zwei Audere, die man überführt hatte, in ein Haus gewaltſam jut ſeyn, den dort wohnenden Fabrikanten ergriffen und auf ei- nem Eſel reitend durch die Straßen der Stadt en ö derer n zu jweiſähriget Einſpertung dei harter Arbeit ver

u Unſere Zeitungen führen es als einen traurigen Deweid der hier herrſchenden Unmoralltät au, die neue Polizei

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Tagen der bevorſtehenden Seſſſen dem Parlamente werden ſoll. Wir haben bereits unſere Meinung

in der vorigen Woche nicht weniger ald Ji) Derr ünkene, 1