beluſtigt wird, wie man etwa dem Publikum im Theater die Zeit vertreibt, werden ſie von ernſteren Gedanken abgezogen, und allmälig in die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts urackverſetzt. Die Oeffentlichkeit verlangt, daß nichts ver bleibe, was dem Publikum zu wiſſen nothig iſt. Es heißt aber nicht der Oeffentlichkeit dienen, wenn man die Regierung willkührlich anſchwärzt, ſeine Gegner beſchimpft, Leidenſchaften erregt, den Beruf des Schriftſtellers zu einem ſtraſbaren Handwerke herabwärdigt, und ein Journal wie eine Krambude betrachtet, deren Eigenthümer ſeine Wagte da,. durch abzuſetzen ſucht, daß er ſeinẽ Concurrenten in Verruf bringt. Es heißt nicht der Oeffentlichkeit dienen, wenn man, unvermögend ſeine Gegner ſiegreich zu widerlegen, ihre Ver⸗ nunftgründe verſchweigt, und ſich damit begnügt, beim Pu— blikum ein blindes Vorurtheil gegen dieſelben zu erwecken. Dies r. in 1 r ,, nicht in einem verfaſſungsmäßigen Sinne handeln.

Nachrichten aus 86 afolge beſindet ſich der Mar ſchall Gouvion Saint ⸗Cyr é. einigen Tagen dort, ſtand jedoch in Begriff, ſich wegen ſeiner Se undheit, die eines milſ deren Himmels ſtrichs bedarf, nach Hieres zu begeben, wo er ſeine militairiſchen Denkſchtiften über den Krieg am Rhein, an der Moſel, in Eatalonien u. . w. beendigen will. Er wird erſt im Monat Märj k. . hicher zurückkehren. Der Oberſt Scrard wurde mit zwei Bataillons Chefs in Toulon erwartet, um ſich auf der Brigg „la Surpriſe nach Aegina einzuſchiffen. Man glaubt, daß er einen diplomati— ſchen Auftrag fur die Sriechiſche Regierung habe.

Großbritanien und Irland.

London, J. Nev. Der Geſandte der Vereinigten Staa— ten von Nord-Amerika hatte vorgeſtern eine mehr als zwei⸗ ſtändige Conferenz mit dem Präſidenten des Handels / Bu, rean, Herrn Veſey Fitzgerald.

Im Morning Herald lieſt man: „In der City wird die Anerkennung Dom Miguels durch den Pabſt als ein Vorſpiel der Anerkennung dieſes Potentaten von allen uͤbri—=

en Europäiſchen Mächten angeſehen. Es ſcheint uns in der Hr auch gar nicht zweifelhaft, daß Dom Miguel als König von Portugal anerkannt werden wird; nur bedankt es uns, daß, wenn dieſer Fall eintritt, dadurch das revolutionnaire Lincip geradezu gutgeheißen werde, denn das Recht Dom guels auf den Thron ven Portugal berubt nur auf der angenommenen Souverainität des Volkes. Er hat keinen an⸗

Anſpruch auf den Thron, als den, aus der Wahl des Volkes hervorgegangen zu ſeyn. tſam wäre es aber, wenn Diejenigen, welche die Rechte der Donna Maria anerkannt, eine Ausnahme von der 34 gerade zu Gunſten eines ſolchen Prinzen, wie des Dem Miguel zuließen. Inzwiſchen wir i. einmal in einer ſeltſamen Zeit; es finden täglich ſo viele Anomalieen in der Politik ſtatt, daß oͤffentliche Hand- lungen, die mit den einmal feſtſtehenden Principien überein-

mend wären, uns mehr überraſchen wurden, als ſolche, die entgegengeſetzten Charakter haben.“

Ein Portugieſiſcher Flüchtling hat abermals ein uͤber⸗ ans langes Schreiben in Betreff der Anleihe ſeiner Na—

n in die Times einrücken laſſen, in welchein das Be— nehmen der Braſtlianiſchen Vevollmachtigten vollkommen tfertigt wird, indem dieſelben nicht mehr als ihre

icht geihan, als ſie ſich weigerten, die ihnen zugekom— Rene Dividende an Perſonen ohne anerkannt offleieſſen. wie der Viscende da Seca und der General⸗

gnſut Sampays, auszuzahlen. Daß die Entlaſſung des Dice de Itabayana als Botſchafter am Vritiſchen elt n Zerchen Ter Ungnade geweſen, beweiſt die Ertheiſung Ines hohen Draſiltaniſchen Ordens an denſelben; und die jener Summe für die Portugieſiſchen Flucht,

linge = 3 ĩ ah in Folge Kai—⸗ 8 * * * * cn tionen wer⸗ gitimen , Fe, engen auf die Herſtellung der le— Die Tenſtiturien in Portugal vertröſtet.

des Herüchts ven de zationen ſind e e, wegen J ner, n ras durch die Amerilaner, 36 . der rn ͤ

ziehe ee i, Großbritanien 1093 . 30 Millio⸗

r dem d der reits vor ö Marquis, wurde be zur Ben. -. 327 dieſes Gerichts 3 ——— 2 n, en,

ö 9 9 r keien, wein er, auf fan Vorm eche gl. bee ,,

beſchäftigt. Es ſtellt den

einſtimmung gebracht werden

1

2 * 2 2 ; 4 dieſerhalb nicht in gefängliche Haft gebracht werden könne. Vorgeſtern hat inzwiſchen der LCondelegaten . Hßof entſchieden, daß die Pairſchaft in dieſem Falle kein Vorrecht verleihe, daß Se. Herrlichkeit eine ungeſetzliche Handlung ſich erlaube und daher zu gewärtigen habe, daß die ſeſtgeſeßtte Strafe ge—= gen ihn in Vollzug . werde.

Die allgemeine Verſorgungs- und Penſions⸗Geſellſchaft der Stadt London hielt geſtern eine General-Verſammlung in der London⸗Tavern. Es kam dabei zur Sprache, daß, wiewohl die Zahl der Penſionirten jetzt größer ſey, als je zu= vor, doch die der Beitragenden bedeutend abgenommen habe, und allem Anſcheine nach auch im bevorſtehenden Jahre be— deutend abnehmen werde. Es wurden Beiſpiele angeführt von Leuten, die ſo lange ihre Beiträge eingezahlt, bis ſie ei⸗ nen ihrer Verwandten oder Schützlinge auf die Penſtons⸗« Liſte gebracht, worauf ſie ſich von der Geſellſchaft zurück, zogen. Demnachſt wurde der Beſchluß gefaßt, daß, um den Ausfall in der Einnahme zu decken, jedem Penſtongir 2 Sh. wöchentlich von ſeiner Penſion abgezogen werden ſollen.

Kuͤrzlich iſt zu Limerik in Irland ein Kriegs Gericht uber den Oberſt Lieutenant Bayll vom gJſten Engliſchen In, fanterieRegimente niedergeſezt worden. Dieſer Officier wird beſchuldigt, die Soldaten ſeines Regimentes mit einer ganz unmenſchlichen Strenge behandelt zu haben. Er ließ nam lich die unter dem Ramen „Katze mit neun Schwänzen“ bekannte Zuchtpeitſche bei Beſtrafung der Soldaten noch an / wenden, und damit noch nicht zufrieden, dieſe durch Eintau—⸗ chen in Eſſig und Sal ſo empfindlich in ihren Streichen machen, daß die Beſtraften gewohnlich darunter erlagen. Das Gericht dauert ſchon mehrere Tage, und man glaubt nicht, daß es zu einer andern Entſcheidung, als zu einem Verweiſe fuͤr den Oberſt Lieutenant kemmen werde, womit die Sache ſuͤr abgemacht angeſehen werden wird.

Nach Frankreich gehen fortwährend Verſchiffungen von Getreide unter Schloß; dort iſt nämlich der Preis deſſelben geſtiegen, während hier bei den niedrigen Durchſchnitts⸗Prei⸗ ſen der Zoll ſo hoch iſt, daß der fremde Kaufmann außer 56 iſt, fur den inlaͤndiſchen Verbrauch hier verkaufen zu laſſen.

Herr Cobbett hat angekuͤndigt, daß er das Volk von England über die Urſachen ſeiner Noth aufklären und zu dieſem Behufe Vorleſungen in den volkreichſten Städten Englands halten wird. irn, geht er n —— 3 . und macht alsdann die Rande in den nahe liegenden abrit⸗ Orten. Zur Zeit der Parlaments Eröffnung will er wieder nach London ' g. rt ſeyn.

David Wilkie, der beruͤhmte Genre-Maler, iſt gegen⸗ wärtig mit der Vollendung eines nn , Werkes

eſuch George IV. in Schottland dar, und erblickt man in dem Gemälde neben dem Könige die Herzöge von Argyll und Hamilten in hochländiſcher Tracht. Bei der intereſſanten Gruppe von Schottiſchen Pa—⸗ trioten, die den König empfangen, befindet ſich auch Sir Walter Scott, der bekanntlich den Beſuch durch eine ſchöne Ballade verewigt hat. 2

Von dem Verfaſſer des Schauſpiels „Shakespeares Ju—⸗ gendzeit“, das kurzlich im Coventgarden, Theater gegebe wurde, wird a * e dazu: „Shakespeares letzte Tage“ zur Auffuͤhrung kammen. e. . 6. Nov. Die Prozeſſe zu Cork, welche hier ſowohl als in Irland ſo viel Aufſehen machten, haben auf eine Weiſe geendigt, welche allgemeines Erſtaunen erre⸗ gen, und die Regierung in keine geringe Verlegenheit ſetzen muß. Vier ven den Verſchwocenen (denn daß die Verſchwö⸗

rung wirklich ſtatt gefunden, die drei Perſonen zu ermorden,

iſt nicht zu bejweifeln) waren ſchuldig erkannt worden, und war 2 auf das Zeugniß * Mitſchuldigen. Drei Anderen, die nach dieſen vor Gericht geſtellt wurden, gelang es, ſich Herrn O Connell als Vertheidiger oder vielmehr als Zeugen Inquirenten zu verſchaffen, und dieſer wußte die Aus— ſagen der m ſo jehr in Zweifel * ſtellen, daß mehrere von den Geſchworenen ihnen keinen Glauben beimeſſen woll= ten, und der Richter am 6 Jury, die nicht zur g. onnte, entlaſſen 2 alle Andere, welche dieſen Angeklagten . *

t fo .

gänzlich frei geſptochen wurden, ſo hlelt es der oͤffent . ger nicht für rathſam, die Uebrigen ihrem e , ,,. werfen. Der Richter befahl zwar, daß die vir eil⸗ ten hingerichtet werden ſollten, dennoch zweifelte man, ob ſolches geſchehen würde; zum . bezweifelte man die Klugheſt des Schrittes, da das Volk, welches durch die Feler= lichkeit eines , . und die n einer anzen Bande Uebelihäter geſchreckt werden ſollte, die ſe vier erſonen, die auf ein Zeugniß verurthelt worden, auf wel⸗