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ches Andere freigeſprochen wurden, als ermordet anſehen würde. Doch iſt auch auf der andern Seite nicht einzuſe⸗ hen, wie die Regierung ſie begnadigen könnte, da jeder Un—⸗ partheiiſche überzeugt ſeyn muß, daß die ſchandliche Verſchwöb⸗ rung wirklich ſtatt gefunden, und dieſe Leute nach allen For⸗ men Rechtens für ſchuldig erkannt worden ſind. Das Gute des Prozeſſes iſt jedoch, daß er der Nation die Augen geöbff⸗ net und ihr die Nothwendigkeit gezeigt hat, in jenem unſe— ligen Lande zwiſchen dem Grundwucherer (wie eine hieſige Zeitung die Grundherren ſehr paſſend nennt) and den Bauern fräͤftig einzuſchreiten, und beſonders jenem die Rechts verweſung zu entziehen; man glaubt daher auch, daß nächſtens etwas der Art geſchehen werde. — Wie es heißt, wird in Kurzem eine Kirchen, Verſammlung (Convocation) ſtatt finden; dem Vor⸗ geben nach, um Veränderungen in der Liturgie zu machen; aber ohne Zweifel, damit die Kirche die Gelegenheit erhalte, von ihrer Seite ſolche Vorſchläge zur beſſeren Vertheilung ihrer Gärer und der Erhebung der Zehnten zu machen, welche ſonſt ganz zuverläſſig von den Lalen kommen müßten. Wie geſagt, die Naſchine der Kirchenreform iſt einmal in Bewegung geſetzt, und es liegt nur an den Pralaten, dieſe lde zum Guten zu lenten. — Die Times vom 5ten d. bringt wiederum einen Artikel, der
nichts als Verunglimpfungen gegen den Griechiſchen Praſie
denten, Grafen von Capodiſtrias, enthält. Es werden darin die Anerbietungen des National Congreſſes, den Präſidenten fuͤr die Aufopferungen ſeines Vermögens ſchadlos zu halten und die ablehnende Antwort des Grafen, worin er erklärt, vom National-Eigenthume nichts annehmen zu wollen, ſo lange ſein Privat Vermögen zur Veſtreitung ſeiner Bedürf⸗ niſſe noch ausreicht, ins Lächerliche gezogen, ohne daß jenes Blatt, das in der letzten Zeit durch ſeinen wetterwendiſchen Charakter viel mehr an ſeinen Namen (eie Zeiten), als an ſeine frühere unabhängige Stellung erinnert hat, etwas Anderes aufſtellt, als die bloße Vermuthung, daß die zum Grunde liegende Aharſache nicht wahr und das Ganze eine bloße Comödie ſey. —
Es findet ſeit einiger Zeit viele Bewegung beim Miniſterium
und häufige Zuſammenkäünſte mit den auswärtigen Geſand⸗ ten ſtatt, was den polttiſchen Kannengießern zu den mannig— faltigſten Vermuthungen Anlaß gicht. Hr. Gall Knight, welcher im verigen Jahre eine fo vortkeffliche Schrift zu Gunſten der Emancipation drucken laſſen, hat ſo ebem * Pampblet in der Geſtalt eines Briefes an den Sraſen Aber— deen herausgegeben, welches unſeren Journalen, denen es jeßt ſehr an Material gebricht, zu mancherlei Beobachtungen Anlaß giebt; was aber nur in ſo weit Aufmerkſamkeit ver—⸗ dient, als es die Meinungen eines Privatmannes, dem ſich die Begebenheiten nur in ihrer Oberfläche zeigen, über den uuſtand von Europa un5nd die gegenwärtigen Verhaltniſſe Großbritaniens zum Auslande ausdrückt. Er denkt mit den Franzöſiſchen und einigen Deutſchen Jeurnaliſten, daß wir ſehr viel in unſerm Anſehen auf dem ſeſten Lande verloren haben; inzwiſchen iſt doch zu glauben, es werde ſich bald zeigen, daß, wenn auch unſer Cabinet nicht mehr ſo ſehr den Anſchein von Liberalität hat, den es zur Zeit hatte, als Hr. Canning am Ruder ſaß, weshalb es bei den Liberalen von Profeſſion in der Achtung eben verloren hat, die Re⸗ ierungen von Europa doch nur zu gut wiſſen, was wir im . 12 vermögen, und darum der Rath, oder wohl gar die Forderungen der Unſtiges nicht ſo ganz verhöhnt wer— den dürfen. — Es ſind mehrere Pläne zur Anlegung von iäſen Bahnen auf dem Tapet, beſonders zwiſchen London und Briſtol, auf welchen Dampf -⸗Kutſchen die Reiſenden in dem Maaßſtabe von 30 Engliſchen oder 7 Deutſchen Meilen die Stunde! ziehen ſollen. Aber noch ehe dieſe Straßen zu Stande kommen, wird man dergleichen Wagen auf den ge⸗ wöhnlichen Straßen, in dem Maaße ven 1 E. Meilen (an 21 Deutſche) ſtündlich gebrauchen. Die Regierung ſoll dereits eine Uebereinkunft zur Sendung der Brief Poſt mit⸗ telſt Dampf ⸗Kutſchen getroffen haben, und zwar mit einer Er⸗ ſparniß von mehr als 500 Procenten.
Schweden und Norwegen.
Stechelm, 3 Nov. Geſtern hat der Adelſtand mit 13 gegen 44 Stimmen die Summe von faſt drei Millionen
lern zur Completirung des Kriegs Materials der Armee dewilligt. Die andern Stände hatten dieſen Kredit bereits e, .
lich iſt der ſerm Hofe, Hr. r. 8 an un⸗
Seit Sonnabend haben wir 3 ziemlich ſtrenge
Kalte und vollkommene Schlittenbahn. i⸗ tige Winter hat in einigen Provinzen e G, nnn. arbeiten unterbrochen, welches vermuthlich ein Steigen der Getreidepreiſe zur Folge haben wird. Es iſt jedech zegrüa—,
Mitgliedern der erſten Kammer der Stände des Königreichs
ien Übe
dete Urſache vorhanden, zu glauben, daß man nirgends Man; gel an mitteln zu beſorgen hat.
8 Deutſch land. =
Hannover, 10. Nov. Se. Durch. der Prinz Wil⸗ helm von Heſſen Philippsthal iſt geſtern hier eingetroffen.
Der unterm 28. September d. J. Landes herrlich beſtä—⸗ tigte Plan einer auf Gegenſeitigkeit begründeten Lebens⸗ Verſicherungs⸗Anſtalt far das Königreich Hannover iſt nun mehr im Druck erſchienen. Die Anſtalt wird ihre Wirkſam⸗ keit beginnen, ſohald zu einer der fünf Klaſſen, in welchen verſichert werden kann, 200 xeceptions fähige Perſonen unter⸗ zeichnet haben werden. ⸗
Leipzig, 13. Nov. Nach einer, in unſerer heutigen Zeitung enthaltenen Bekanntmachung der Königlichen Lan⸗ des Regierung iſt in Folge der im Königreiche Boͤhmen an der Sãchſiſchen Grenze ausgebrochen derpeſt eine Grenj⸗ ſperre angeordnet und zu deren deſto gerer Handhabung ein Milirair⸗ Cordon aufgeſtellt worden.
Stuttgart, 10. Nov. Se. Königliche Majeſtät haben vermöge höchſten Decrets vom 30. Oer. den Geheimen Rath, Miniſter der auswärtigen und Familten⸗Angelegenheiten, Se, neral Lieutenant, Grafen v. Beroldingen, und vermöge höch⸗ ſten Decrets vom 2. Nov den Regierungs/Praäͤſidenten, Staats⸗ Rath, Freiherrn v. LZinden in Reutlingen, zu lebens länglichen
zu ernennen gnaäͤdigſt geruhet.
Freiburg, 5. Nov. Das Großherzogl. Miniſterium des Innern hat das Großherzogl. Dreiſamkreis Direktorium beauftragt, den ſammtlichen Behörden und Einwohnern Frei⸗ burgs, beſonders aber der katholiſchen Geiſtlichkeit daſelbſt, wegen ihres bel Legung des Grundſteines zur neuen esange— liſchen Kirche bewieſenen ſchönen Benehmens, das höchſte 5 Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs zu ezetgen.
O eſterreich. Agram, 3. Nov. Die hieſige Zeitung meldet in Verfolg der früheren (auch von uns initgetheilten) Nachrich⸗ die von Bosntern verabten Räubereien auf dteſſei=
tigem G. daß bei it ö ber an den & kn ** k ö ; tigte, an der Granze ſehr gefährliche, und ſelbſt bei dem letzt aus ⸗
geübten Raube zu Breitenau und Bregane mitwirkend geweſene Räuber Boro Milian ovich erſchoſſen worden ſey. Frrner ſind die aus Bosnien herber geſchlichenen Räuber, Rade Kemta und Tri⸗ vun Topo, auf einem in die Militairgränze unternommenen Raubzuge erſchoſſen, und zwei ihrer Mitverbrecher bei dieſer Gelegenheit noch gefangen genommen worden. Dann hat 1 ſich auch in der Nacht vom 2Aſten auf den 2ſten v. z ein Flächtling, der ſich in Vosnien längere Zeit aufhielt, heruͤbergeſchlichen, wurde jedoch durch dieſſeitige Patrouillen entdeckt, ergriffen und der Gerechtigkeit überliefert.
Spanien.
Franzsſiſche Blätter melden aus Madrid vem 29. Getober: „Der u Geſandte Dem Miguels, Graf von Figueira, iſt in den Verſammlungen der Mitglieder des diplomatiſchen Corps noch nicht erſchienen, weil ihm die ſandten der fremden Machte bei dem Beſuche, den er ö abſtattete, bemerklich machten, daß ſie keine 4 bindungen mit ihm anknapfen fönnten, obne van ihren Re,
ierungen in dieſer Beziehn ſtructionen erhalten zu ba⸗ * le ö eiraths / Contrakts 3e hn, mit der Prinzeſſin Chriſline von N wird den 5. Nex.
in außererdentlicher Sitzung des Staats, 24 Die Nathe Pio ö . Erro . beſtimmt, 3 ; ter en. Nach diefer Ceremonie wird die ng öͤffentlich bekannt gemacht werden, und unmittelbar ö. der Herzog von Floridia, Meapolitaniſcher Miniſter, nach der Gränze abgehen, um dort ſeinen Souverain zu empſa — In der Nacht dem 19ten auf den 20ſten hat 2 Granada drel Erderſchutterungen gefühlt. — Gener n , nr , ,
exiko dean hat n Cadir nach ; eingeſchifft. ! 2. 1
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; ariſer tte l olgende Nachrichten aus
Liſſab en vom 24. Oct. 1 — ,. in Mi ⸗
. augekommenen Linienſchiffes, Joao VI.“ defand ſich der dmiral Roſa, der ſich nach (nr Unterrebung mir dem
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