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Gebiet beſitzt, als er einnehmen und ſo viel Handel, als er nur — kann. Wir haben Zeitungen aus Chili vom 15. und 21. Juli geſehen; ſie enthalten einen Briefwechſel, den die Minſſter beider Regierungen kurz vor dem Waffen⸗ ſtillſtande, deſſen wir neulich erwähnten, mit einander ge—⸗ führt haben. Dieſer Briefwechſel jedoch, obwohl er ziemlich weitläuftig iſt, giebt nichts weniger als Aufſchluß über das Geheimniß jenes Streites. Jeder Theil erklart, ſein Land wunſche den Frieden, keiner aber ſagt, warum er 3 rochen wurde. Es iſt daher auch zu hoffen, daß der 22 abge⸗/ ſchloſfene Waffenſtillſtand die vollkommene Wiederherſtellung ber Ruhe derdeigeführt habe, und daß Spanien keine Ge— legenheit finden werde, als Schiedsrichter in dem, Streite auftreten zu wollen, wie es kurzlich bei den Mißhelligkeiten —— den ſtreitenden Partheien in Meriko zu thun ver— ucht hat.“
Der Marquis von Conyngham, dem das Städtchen Slane in der Grafſchaft Meath C Irland) gehört, hat den Defehl ertheilt, daß der ſtädtiſche, in ſeine Kaſſen fließende Zoll nicht mehr erhoben werde.
Nieder lande.
17. Nov. In der Sitzung der zwei⸗ tin 5 22 . M. las Herr Barthelemy einen aus 5 Artikeln beſtehenden Antrag vor, um das Verfahren der Kammer bei iner Anklage gegen einen der im 177. Ar— tikel des Grundgeſ bezeichneten hohen Beamten ſeſtzu⸗ ſtellen n ein Mitglied der Kammer glaubt, daß einer dieſer Deamten ſich in der Ausübung ſeiner Functionen eines Vergehens ſchuldig gemacht habe, das eine Verfolgung deſ⸗ ſelben vor dem hohen Gerichtshofe begruͤnden könne, ſo ſoll daſſelbe auf das Bureau der Kammern ſeinen Antrag mit
Anwendung zu bringenden peinlichen Der angeſchuldigte Beamte kann ein vertheidigendes Memoir bei der Kammer einreichen, wes⸗ halb ein Zwiſchenraum von 20 Tagen zwiſchen den Bera— thungen der Sectionen und dem Berichte der Central, Sec⸗ tlon über den Antrag gelaſſen werden ſoll. Stimmt die Kam— mer für denſelben, ſo wird ihr Beſchluß der erſten Kammer überſendet, und tritt auch dieſe bei, ſo wird der Beſchuß der Generalſtaaten dem General⸗Procurator bei dem hohen Gerichtshofe mitgetheilt. Derſelbe Gang ſoll befolgt werden, wenn die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung des Beamten vom General Procurator oder von einem betheilig— ten Barger nachgeſucht wird. In letzterem Falle wird das Geſuch vorläufig an eine Commiſſion zur Berichterſtattung verwieſen. Die Kammer beſchloß den Druck und die Verthei⸗ lung des Antrags des Herrn Barthelemy.
Geſtern wurde der zweiten Kammer ein Geſetz-Entwurf in Betreff einiger Aenderungen in den Einfuhr, Ausfuhr⸗ und Tranſit- Zöllen vorgelegt. Die Zulaſſung des rohen Sales in die allgemeinen Entrepots wurde einſtimmig ange— nommen. Der Finanz⸗Miniſter wiederholte, daß das Sy⸗ ſtem dieſer Entrepots zur Beförderung des Handels auf der Oſtſee wirken könne.
Die Nord⸗Amerikaniſchen Städte Waſhington, George⸗ town und Alexandria haben unter Genehmigung des Con Peſſes in Amſterdam eine 5proc. Anleihe von 3, 750, 000
iederlandiſchen Flu eröffnet, die hauptſächlich zur Fortſez⸗ zung mehrerer Kanalbauten, und namentlich zur Hen ln Polcher verwendet werden ſoll, welche die Ohio und Cheſapeake⸗ eſellſchaft unternommen hat. Die Anleihe geſchieht auſ etien, jede zu 1000 Fl.; der Anleihe iſt * Rechnung der Stadt Waſhington, z für Georgetown und z fuͤr Alc—⸗ andria. In 10 nach einander folzenden Jahren werden blos die Renten, und von dieſer Epoche an das Kapital in⸗ Re halb darauf folgender 25 Jahre n jährlichen gleichen len Lejahlt; die jährlichen Tapital'- Zahlungen geſchehen r relſt einer Lotterie. Die Geldgeber haben 50 pCt. im aufe des Januars 1839, und die anderen 50 pCt. im Lauſe des nach ſtraraufſelgenden Juli⸗Monars einzutragen.
Die natur m enſchafüliche Commiſſlon in unſern oſt— indiſchen Kolonien hat durch das Ableben der Herren van Vaalten bad 3uypellus einen empfindlichen Verluſt erlitten. Beide ſtarben 2 der Jaſel Ca, wo ſie nebſt ihrem Ge⸗ — Herrn Macklot mit naturhiſtoriſchen Forſchungen be⸗
chäftigt waren. . Deut ſcland.
Hamburg, 19 Nev. Aus iſt die traurige Nachricht von dem Ableben des . — alteſten obus des verſtorbenen Prinzen Peter Georg Friedrich von Oldenkurg und der Großfärſtin Tatharina von Rußland, 2 — Königin von Wärtemberg, eingegangen. Beide nrchl. Brüder befanden ſich erſt kur jlich hier
bitte,
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Der Hamburger Correſpeonsènt t nach⸗ ſtehendes Schreiben aus Braunſchweig vom 15. November; „Bekanntlich iſt der bisherige Kammerherr Ludwig von Cramm auf. Samleben ohne Abſchied entlaſſen und dem⸗ ſelben zu gleicher Zeit angedeutet worden, den Hof und alle unter den. Hof-Etat beſonders ſtehende Orte zu meiden. Ueber die Veranlaſſung zu dieſem Befehle erfährt man jetzt Folgendes: Der Kammerherr von Cramm war vormals Ad= ſutant des Hochſeligen Herzogs Friedrich Wilhelm, und iſt der nämliche, welchen die Braunſchweigiſche Landſchaft un— längſt aus ihrer Mitte nach Frankfurt committirte, um dort die Rechtsbeſtändigkeits- Erklärung der erneuerten Landſchafts⸗ Qrdnung nachzuſuchen. Herr von Examm wurde von Sr. Durchlaucht dem jetzt regierenden Herzoge vor ſechs Jahren zum Titular⸗ Kammerherrn ernannt, und bezog als ſolcher, und da er nicht im wirklichen Dienſte ſtand, auch keine Be— ſoldung. Bei ſeiner neulichen Rückkehr von Frahkfurt wurde er höoͤchſten Orts aufgefordert, den Hofdienſt Eid zu leiſten, worauf er dem hiermit beauftragten Commiſſarius ehrerbie= tigſt vorſtellte, daß, da er blos eine Titular-Charge, aber kein Amt und keine Amtspflichten habe, er unterthänigſt ihn von der ſechs Jahre lang unterbliebenen Eidesleiſtung auch fernerhin zu dispenſiren, und ihn in ſeiner bisherigen Unabhängigkeit (Herr von Cramm iſt einer unſerer angeſehenſten Gutsbeſitzer) gnaͤdigſt zu laſſen. Hierauf wurde er aufs Neue vor denſelben Commiſſarius geladen, und ihm eine peremtoriſche Friſt zur Ableiſtun des geforderten Eides angeſetzt. Hr. v. Cramm wandte ſi
nun unmittelbar an Se. Durchlaucht, und wiederholte ſeine
obige ehrerbietige Bitte um Dispenſation von dieſem Eide, wobei er zugleich, als Beweis ſeiner perſoͤnlichen Unterwür⸗ figkeit gegen ſeinen legitimen Landesherrn, hinzufügte, daß er als getreuer Unterthan, nebſt allen ſeinen Mitſtänden je⸗ den Augenblick mit Freuden bereit ſey, . des von ihm verlangten Dienſteides, Sr. Durchl. den ublichen Huldigungs⸗ Eid zu leiſten, ſobald Höͤchſtdieſelben geruhen wollten, den laͤngſt gewüͤnſchten Huldigungs-Act vorzunehmen und die hergebrachten Reverſalien auszuſtellen. Auf dieſe unterthä⸗ nigſte Immediat / Vorſtellung erhielt Hr. v. Cramm ein von dem Ober⸗Ceremonienmeiſter v. Hohnhorſt unterzeichnetes Antwortſchreiben, in welchem er zum letztenmale, innerhalb 216 Stunden den Eid zu leiſten, aufgefordert wurde. Nun gab Hr. v. Cramm ſeinen Kammerherrnſchluͤſſel an den Oder⸗ Ceremonienmeiſter zurück, und begleitete dieſen Schritt mit einem ehrfurchts vollen Entſchuldigungsſchreiben an Se. Durch laucht, welches aber nicht angenommen wurde. Statt deſſen erfolgte die mehrerwähnte Verabſchiedung des Hrn. v. Cramm, welcher uͤbrigens allgemeiner Achtung genießt und ſich ſtets als ein Mann von unbeſcholtenem und rechtlichem Charakter erwieſen hat.“
Durch den anhaltenden Froſt hat ſich das Treibeis in der Elbe ſo ſehr gehaͤuft, daß einige von hier abgegangene Schiffe ſich genöthigt geſehen haben, an die Stadt zurück zu kommen, um nicht entweder deshalb am Strande holen zu muͤſſen, oder auch durchſtochen zu werden.
O eſterreich.
Wien, 16. Nov. Se. Majeſtaͤt der Kaiſer haben den Feldmarſchall, Lieutenant Philipp von Pfluͤger, Ritter des militairiſchen Marien, Thereſien⸗ Ordens, und Commandeur des Kaiferl. Oeſterreichiſchen Leopold Ordens, in Ruͤckſicht ſeiner langſaͤhrigen, durch vorzügliche Tapferkeit im Felde ausgejeichneten Dienſte, ſammt ſeiner ehelichen Nachkommen ſchaft beiderlei Geſchlechts in den Freiherrnſtand des Oeſter⸗ reichiſchen Kaiſerſtaates taxfrei allergnädigſt zu erheben geruhet.
Schweiz.
Zürch, 14. Nov. Durch Kreisſchreiben vam 5. Nov. theil? der vorörtliche Gebeimerath Bern den Regierungen der Cantone die von dem Königl. Großbritaniſchen Geſandten, Herrn Algergon“⸗Percy, erhaltene Anzeige mit, daß derſelbe mit Urlaub den Winter in Italien jubringen werde, und daß während ſeiner Abweſen heit der Geſandtſchafts Secre⸗ tair, r Edgecourt, als Geſchaͤftsträger ſeine Stelle ver⸗ treten ſolle.
Der Staatsrath Hirzel hat ſich am ten d. M. aus ſei= ner Wohnung entfernt und wird ſeitdem vermißt. Amtlichen Nachrichten zufolge iſt ſeine Entfernung und ſein Verſchwin⸗ den unter Umſtänden geſchehen, die der Beſorgniß Raum geben, daß die Regierung den Verluſt eines ihrer erſten Mit glieder zu beklagen haben darfte; im Uebrigen aber waltet die beruhigende Gewißheit, daß weder die ö tung noch das Staattvei mögen dabei gefährbet iſt.
ntliche Vern al⸗