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ſcripts vom Jahr 1340, das ſich noch 1820 in der Riccardi⸗
ſchen Bibliolhek zu Florenz befand, aber 1827 nicht mehr aufzufinden war. Es heißt: Libro dei divisauenti di pa csi e misure, da Frafſcesco Balducri Pegalotti;. und enthält zuerſt eine Reiſebeſchreibung des Ver faſſers nach Ober⸗Aſien und China; dann Nachrichten über den Handel, den die Italieniſchen Staaten damals über das Schwarze Meer und Aſow nach Aſtrachan und dem innern Aſien trieben; und endlich einen Bericht über die Maaße und Gewichte der ver, ſchiedenen Aſiatiſchen Lander, durch die er reiſete, und eine Vergleichung mit den damaligen Europaiſchen. ; Das hieſige Journal der Manufacturen erwähnt einer Geſellſchaft, die ſich im Königreiche Sachſen, auf Veranlaſ⸗ ſung des dortigen Ruſſiſchen General, Conſulz, Staats / Raths von Freiganz gebildet hat, um den Eigenthuͤmern von Schaͤ⸗ fereien in den ſuüdlichen Provinzen Rußlands einen beſtimm⸗ ten Abfatz ihrer Wolle zu ſichern, indem ſie ſich erbietet, Ruſſiſche Wolle jeder Gattung halb baar und halb gegen vorzngliche Widder und Schaaſe zu kaufen, die Saͤch ſiſche Waſchmethode in Rußland einzuführen, und die Mittel zu erleichtern, die Ruſſiſche Schaafßucht im Allgemeinen zu ver, beſſern. Ein hiernber bei unſerem Finanzminiſter ein ereich⸗ ter Plan iſt dem hieſigen Manufactur- Rath zur Unter ſuchung vorgelegt, und von ſelbigem mit einigen Modificationen als nützlich und annehmbar erkannt worden. Es beſteht übri⸗ gens ſchon ſeit 2 Jahren in Keementſchug eine vom Grafen
von Kotſchubey, Brafen von Neſſeltode, Fürſten Repnin, von der Gräfin Raſumoff⸗ky und dem Baron Stieglitz ge⸗ ſtiftete Geſellſchaft für die Aſſortirung und das Waſchen der Wolle, die bereits einen ſehr vortheilhaften Einfluß auf die Schaafzucht im ſuͤdlichen Rußland gehabt hat,
Durch einen Allerhoͤchſt beſtätigten Beſchluß des Mini er⸗-Eomité iſt mehreren Gutsbeſitzern im Gouvernement ula, auf ihr Anſuchen, erlaubt worden, eine Geſellſchaft zur abrikation von Runkelrüben Zucker zu bilden.
Die hieſige Deut ſche Zeitung enthält cine Schilde rung des Militaiciſchen Zuſtandes der Perſiſchen Peevinz Adderbiſchan, zu deren Gouverneur der jweite Sohn Feth— Ali Schachs, Abbas- Mirza ju Anfange dieſes Jahrhunderts ernannt wurde. Dieſer junge Fürſt unternahm es, in ſeiner Provinz nach dem Muſter der uropäiſchen Staaten ein reguläres Heer zu errichten, in welches er im Jahre 1809, wo Perſien einen Krieg gegen Rußland beabſichtigte, allerlei Enropaiſche Deſerteure aufnahm. Spater nahmen Franzo⸗ ſen und Engländer thaͤtigen Autheil an der Bildung der
Perſiſchen Truppen.
Frankreich.
Paris, 16. Nev. Der Herzog von Nemours, zweiter Sohn des Herzogs von Orleans, wurde geſtern, nachdem er mnlängſt ſein 15tes Jahr zurückgelegt hat, den beſtehenden
Häuggefetzen gemäß, von Sc. Maſ. Höchſteig:nhändig mit dem Bande des Heiligen /Geiſt⸗ Ordens geſchmückt. Der Va. ter und der ältere Bruder des jungen Prinzen waren bei der Feierlichkeit zugegen. Mittags war Familie ntafel bei Sr. Maß. dem Könige, an welcher der Dauphin und die Dau⸗ phine, der Herzog und die Herzogin von Orleans, Made⸗
moiſelle d'Orlcaus, und die Herzöge von Chartres und von Nemonrs KK. HH., Theil nahmen.
Vor der Meſfe hatte der Eugliſche Botſchafter, Lord Stuart, die Ehre dem Könige in einer Privat, Audienz das Antwortſchreiben ſeines Souverains auf das Recreditlo des Fuͤrſten von Polignac zu üuͤberrrichen. .
Nach der Meſſe machten die fremden Botſchafter und Geſandten dem Menarcken ihte Aufwartulig Der Königl. Sicilianiſche Botſchafter iſt Empfange ſeines Monarchen unternommenen, bieher zurückgekehrt,
Kön ige. k ö
w * n,. geſtern gemeldete Gerücht von dem bevor⸗ ſt henden Ausſcheiden des Grafen von la Bourdennaye aus dem Niniſterium beſchäftigt beute ſaſt alle hieſigen Zeitungen. Die Gazette de France, welche ſchon geſtern jenes Gerücht nach etuem andern Journale gegäben hatte, ohne daſſelbe zu Tit derlegen, faßt dente die jammilicheg Artikel, welche die Oy— poſitions⸗ Blätter äber die ſen Gegenſtand entdalten, in nach. ſtehender Weiſe aſammen. Das Jo uzual' des bat: Gleich einem Traume . ages aubruch verſchwindet, witd auch von dem ia m dem Lande bald nichts mehr als die Erinnerung k 3s Und ſo mußte es kemmien. Im Laufe ſeiner fruchtlo en Deelamationeng war Here ven ld Donrdonnahe anlängſt von einer, erhabenen Per ſon mit der
von der zum Reiſe geſtern
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und hatte ſofert eine Audienz deim
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Frage unterbrochen worden: „„Ku und ut, haben Sie
die Majorität? iſt die Majoritat lich?““ . . e Majorität möglich?““ worauf der
2 rr von Polignac glaubte hiernächſt, daß es kein beſſeres Mittel gebe, das Miniſterium zuſam— menzuhalten, als wenn er ſich zum Praͤſidenten ernennen laſſe. Hieruͤber wurde nun Herr von la Bourdonnane vollends aufgebracht, und ſein Austritt erſcheint jetzt als höͤchſt wahrſcheinlich. Mittlerweile ſieht ſich Herr v. Cha—⸗ brol nach einem Nachfolger um. Wer wird ſich aber den übrigen Miniſtern zugeſellen wollen? Jedenfalls, wenn der Name la Bourdonnaye, dieſer Name unglücklicher Vorbe— deutung, verſchwindet, verdanken wir ſolches allein dem Kö—⸗ nige, = Ihm, der Fraukreich bewacht und beſchützt. Bald werden wir einen neuen glänzenden Beweis ſeiner väterli—⸗ chen Sorge erhalten.“ — Der Conſtitutionnel: „Geſtern Abend hatte ſich das Gerücht verbreitet, daß Herr von la Bourdonnaye ſeinen Abſchied genommen habe; die Gazeite hat demſelben nicht widerſprochen. Sell man hieraus ſchlie= hen, daß jeuer Miniſter endlich entſchlſſen ſey, aber ſich ſelöſt den Stab zu brechen?“ — Der Céeurrier français: „Die Gazette hat das Geruͤcht von dem Ausſcheiden des Herrn von la Bourdonnaye nachgedruckt, ohne, wie ſie ſonſt zu thun pflegt, irgend eine Bemerkung hinzuzuflgen. Es heißt auch, daß Herr von Chabrol, ſeiner geſchwächten Ge fundheit wegen, einen Nachfolger in Herrn Beugnot erhal= ten werde. Diejenigen Perſonen, die heute auf den Tuile⸗ rien geweſen ſind, haben die Ucberzengung von dort mitge—
bracht, daß irgend eine Miniſterial Veränderung im Werke ſeh;
ob diefelbe ſchon jetzt oder erſt in einiger Zeit ſtatt ſinden werde, gilt uns gleich viel; inzwiſchen meſſen wir derſelben Glauden bei, ohne uns darüber zu freuen. Denn nicht über den Na— men la Boutdoanahe, wohl aber über die Grund ätze und Meinungen, die ſich an denſelben knüpfen, iſt das Land ent rüſtet. Was hälfe es alſo, die Per ſonen zu ändern, wenn man deren Syſtem beibehtelte. Mit einzelnen Mitgliedern des jetzzzen Miniſteriums läßt ſich das Böſe, das verübt worden, eben ſo wenig wieder gut machen, das döͤffentliche Vertrauen eben ſo wenig wieder herſtellen, als mit den Män⸗ nern der vorigen Verwaltung. Das Miniſterium mag ſich leicht bei der Annäherung der Kammern modificiren, aber erſt im Angeſichte dieſer Kammern darf man hoffen, daß eine wirkliche Aenderung in dem Ver = keme eintreten werde.“ — Das Journal du Commerce: „Es hat ſi
heute das Gerücht verbreitet, daß das längſt beſtehende Miß⸗
verſtãndniß unter den Mitgliedern des Cabinets geſtern Abend bei Gelegenheit einer Discuſſion über die Wahl eines
Präſidenten des Miniſter-Raths endlich laut ausgebrochen Herr von Polignae war zu dieſer Sielle beſtimmt;
er nur unter der Bedingung in das Miniſterium eingetreten
Herr von la Bourdonnaye ſoll dagegen erklärt haben,
ſey, daß kein Praͤſident ernannt werde; und als man auf die
Ernennung eines ſolchen beſtangen, ſoll er um ſeine Entlaſ⸗ deten und der König ihm dieſelbe bewilligt haben.
ſung Die Entwickelung dieſer ſehr lebhaften Scene fand, jagt man, geſtern Abend um 11 Uhr ſtatt, — Die Gazette de
France bemerkt in Erwiederung auf dieſe Angaben Folgen * des: „Es iſt nicht wahr, daß lebhafte Erdrterungen im Mi⸗ niſter⸗Rathe ſtatt gefunden haben, nicht wahr, daß man Hen. 7
von Chabrol einen Unter⸗Staatsſeeretair zum Nachfolger ge—⸗ 5
ben will, nicht wahr, daß der König die obaedachte Frazs 2 Wie ließe ſich
an den Miniſter des Innern gerichtei hat.
auch annehmen, daß die näheren Umſände in Betreff der Verathungen cines erſt um 11 Uyr Abmnds aufgehebenen
Mintſter Conſeils ſchon am ſolgenden Morgen um 6 Uhr in den Zeitungen erſcheinen könnten? Die Abweichungen, die man in den Verſionen der vier Zeitungen bemerkt, beweiſen,
daß ſie alle ſchlecht oder gar nicht unterrichtet ſind. nie 2 — worden, als diesmal. Wenn übrigens Hert von vurdonnaye aueſchüede, ſo wärde ſolches nur aus freiem Willen geſchehen, keimesweges aber als ein der Nevolntien oon dem Könige gemachtes 3ugeſtändniß zu beitachten ſeyn; denn, was auch geſchehen möge, das jetige Syſtem wird 3 boiß keine Aenderung erleiden, und niemals wöicd das Mint ſterinn von de⸗ mo narchiſchen Linie abweichen, — der ern zözen, die der König Urtd die belden auderen geſchgebensen Gewalten beſolgen durfen“ — Die Que ride nne deo dach tet lber alle jene Gerüchte vor der Yand nech das tieffn Still ſchweigen. ö Der General Zoll Direktor, Marquis von Vaulchier⸗ macht dem Conſtituttonnel bemerkiich, daß von den, mit * Eſfecten des Fücſten von Polignac eingeſamuggelten Daa ren nicht das Mindeſte wilder uach Tägland ausgeſühet=
Noc
d die Becathungen eines Miniſter- Cenſeils gebeimez
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