Nach den letzten Briefen ven New⸗Orleans wüthet dort
das gelbe Fieber mit einer in dieſer Jahreszeit bisher noch
nicht geſehenen Heſtigkeit. Wenige der Fremden, die mit dem dortigen Klima nicht vertraut ſind, entgehen ſeinen Anfaͤllen.
Mittel ⸗ Amerika.
ᷓ In einem Nord⸗Amerikaniſchen Blatte lieſt man Folgendes: „Mittel Amerika iſt ein Land, das aus allen Po- ren blutet. Ein ſchrecklicher Buͤrgerkrieg üͤberſchwemmt und verheert dieſen Garten von Amerika. Die Provinz Nica— ragua iſt fortwährend ein Schauplatz des blutigſten Krieges zwiſchen Stadt und Stadt, Mitdürger und Mitbürger, Vru— der und Bruder. Leon und Menagua fechten gegen Gre— nada und Nicaragua, ohne irgend eine gegründete Urſache, und ohne Ausſicht, ihrem Zwiſt ein Ziel geſetzt zu ſehen. 2 Guatimala war der Zuſtand der Dinge ſchrecklich. Die ewohner von St. Salvador hatten die Capitulation, welche Sicherheit * Perſon und des Eigenthums verbürgte, ge— brochen, 115 Perſonen erſten Ranges verhaftet, und ſie ihres Eigenthums im Betrage von 2 bis 3 Millionen Dollars be— raubt. Kurz der Himmel nur kann wiſſen, wann dieſes Land einſt beſſere Tage wieder wird. Leider iſt zu furch⸗ ten, daß bis dahin noch Jah ruͤbergehen können. Die St. Salvadorianer haben Proclamationen zur Zuſammenbe⸗ rufung eines neuen Congreſſes erlaſſen, um auf s Neue eine
foͤderative Verwaltung zu organiſiren; indeſſen ſcheint den⸗
noch wenig Hoffnung zu einer baldigen Wiederherſtellung der Ruhe vorhanden zu ſeyn.“
Inland.
Derlin, 23. Nov. Durch den §. 46 des Anhangs zum Allg. Land- Recht iſt den im Auslande reſidirenden Königl. BSeſandten und diplomatiſchen Agenten die Befugniß verliehn, den gerichtlichen gleichzuachtende Vollmachten dieſſeitiger Un⸗ ſanen aufzunehmen oder zu atteſtiren. In denjenigen aAußereuropäiſchen Landern, wo keine Königl. Geſandſchaften oder Reſiden turen zaben aber die ſich dort beſinden⸗ den Preußiſchen Unterthanen dieſe E bei dem Be triebe ihrer heimathlichen Rechtsa sher behrt; und das Vedürfniß derſelben war um ſo fühlbarer, je ſchwieriger und koſtſpieliger es in dieſen Staaten, nament⸗ lich far Ausländer, iſt, dergleichen Documenten die erforder⸗ liche Solennitäͤt zu verſchaffen. Um dieſem abzuhelfen, haben Se. Maj. gegenwärtig, auf den gemeinſchaftlichen Antrag der Miniſterlen der auswärtigen Angelegenheiten und der 6 durch die Cabinetebeſtimmung vom 11. d. M. auch liert ch ſtihten Conſuln und Conſulac⸗-Agenten in den uͤber⸗ feeiſchen Landern die Befugniß ertheilt. den gerichtlichen gleich⸗ zuachtende Vollmachten Preußiſcher Unterthanen aufzuneh— men und zu atteſtiren.
— In der am 12ten d. M. zu Elberfeld ſtatt gehabten Director lal⸗Raths Verſammlung der Rheiniſch⸗Weſtindiſchen Tompagnie hielt der Sub-Direktor Hert Becher einen Vor, trag aus dem wir Folgendes mittheilen;
„Meine Herren vom Direktorial Rath! Seit wir — bei Ge⸗
legenheit Ihrer letzten Verſammlung vom 25 Juni=— die Ehre atten, Nhnen über den Gang und die Lage der Compagnie (he äfte Bericht abzuſtatten, hat ein wichtiges Ercigniß in Suͤd⸗
merika das andere verdraͤngt, und alle baden nicht verfehlt, ihren Einfluß auf die von uns geleiteten Compagnie⸗Geſchafte auf eine wa . Weiſe auszuüben. z je bekannten Vorfälle in Buenos Ares ſpiclen dabci eine Hauptroll— Ser in unſerm letzten Bericht erwahnte Bür⸗ ger⸗Krieg in den Plata Provinzen hat ſich ſehr in die Lange ge⸗ en, und kann ſelbſt jeht noch kaum als beendigt betrachtet wer⸗ nn, denn obgleich nach den uns ſo eben zugetommenen Nach- richten aus Bucnos-Ayres bis zum 5. Augnuſt keine Erneuerung der Feindfeligiciten zu befürchten war, ſo Kind Stadt und Provin; doch noch keincswegs über die y Form der Staats- Verwal rung einig geworden, die gegenwartige Negierung von Buenos Ayres it daher wieder eine nur proviſoriſche, an deren Spitze, nach adermaligem Wechſel icht der ſiegreiche Chef der Provinzial. a, General Roſas ſteht. Die ungusbleibliche Folge eines olchen Schwankens in den öffentlichen Angelegenbeiten der Re⸗ ublik war eine immer größere Entwertung der dortigen Vapier= aluta, die denn von 12 Pence Sterl, per pern (dem be⸗ reits in un Bericht erwaͤhnten niedrigen Stand des
Conrſes) 233 ce.
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der Cours auf land aber noch vor dem Friedens Schluß au 22 Penee 2 Peso geſtanden hat: ſo iſt es ae 1 2
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en, weshalb er bet der doch wieder n. Ruhe im e auf 8 Pence erging — In London haben ſich denn auch die Buends-Ayres-Fonds wirklich etwas gehoben, und ſtan⸗ den am 9. Nov. auf 255. — Wollte man indeſſen —— die Hoffnung ſchöͤpfen, daß es mit den Geld⸗Verhaͤltniſſen in Buenos⸗ Ayres beſſer gehen mäſſe und werde, ſo kann man vernünftiger weiſe es doch nur auf ſo langſamem Wege erwarten, daß jeden bei den dortigen Ausſtaͤnden großen Verluſten nicht zu entgehen ſeyn wird. — Mögen wir uns irren, und möge ein raſcheres Stei⸗ 9 der Valuta als uns jetzt möglich erſcheint, den Verluſt, der ie Compagnie außer demſenigen, welchen ſie in Gemeinſchaft mit dem übrigen nach dem lata handelnden Kaufmannsſtand bereits erlitten hat, auf jenem Punkte noch bedroht, möglichſt vermindern und die Geſchaͤfte nach Vuenges-Ayres wieder in ein Gleichgewicht bringen, deſſen ſie ſchon ſeit ſo geraumer Zeit gaͤnzlich ermangeln. Wir dürfen indeſſen nicht unterlaſſen hier zu demerfen, daß uns die heutigen Depeſchen Anzeigen von mehreren Verkaufen gebracht haben, welche ſelbſt zu dem außerordentlich niedrigen Cours von Sz, (der Betrag iſt in Dublonen zu 8s nach London r und bereits angekommen) einen . Gewinn abwerfen! Es be⸗ ſchränkt ſich dies jedoch auf Artikel, von denen der Markt gänz= lich entblößt war; alles minder Begehrte, woruntee denn auch (ſchon der Jahrszeit wegen) Tücher jind ſonſtige Wollen Waaren gehdcten, war nicht auf Preis zu bringen. Von Monte Vid eb haben wir keine directen Nachrichten; wir vernchmen jedoch aus guter Quelle, daß in dieſer neuen Republik „Banda Hriental! Ordnung und Nuhe herrſchte; ibre commer= ciclle Wichtigkeit kann jedoch erſt mit der Bevblkerung wachſen, deren Zunahme bei einem ſo geſunden Klima und vortrefflichen. Boden durch Einwanderung von Europa dann aber auch nicht ausbleiben wird. . In Mexiko hatte ſich die in unſerm Juni Vortrag ange⸗ deutete, durch hergeſtellte Ruhe im Innern des Landes herbeige⸗ fuͤhrte Beſſerung der Geſchaͤfte nur chen bemerkbar gemacht, als die bekannte Wledereroberungs⸗Ervpeditien Spaniens unter Bar= radas die Geſchaͤfte nach Meriko von Europg aus gZänzlich un- terhrach und bis zu dieſer Stunde unterbrochen haͤlt. — Un⸗ terdeſſen it ſelbſt dieſe vorübergehende Unterbrechung des Verkehrs mit Mexiko von emp . Nachtheil fuͤr die vater⸗ landiſche Induſtrie, denn es ſind z. B. unter anderm, dieſes Jahr kaum ,in) Stück Platilla (Leinen) von Deutſchland aus nach Mexiko verſandt worden, während das Jahr zuvor 1 jener Lei
9 dahin ne . , Gutes iſt, ſo wird auch dieſe Unterbrechung der Sen ⸗ dungen aller Art auf die jenſeitigen Vorraͤthe wohlthaͤtig wirken, und hat es zum Theil ſchon gethan; unſere Agentſchaft i da durch in den Stand geſetzt worden, Verkaͤufe zu machen, die ununterbrochenen zufuhren ſchwerlich zu 3 geweſen ſeyn wurden.
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Die Details daruͤber, ſo wie die Anzeige fernerer Verkdufe erwar⸗ ten wir mit dem leider noch immer rücſtändigen engliſchen Pa⸗ let⸗ Boot: — 1. Bordeaur haben wic aber bereits ſo viel 4 ren, daß die Verkaͤufe, welche aus unſern neuern Waaren Sen ⸗ dungen gemacht ſind, alle Gewinn geben, worin wir denn auch den Beweis zu finden glauben, daß, wenn die vielen und großen Markte von Mexiko nicht etwa wieder, — wie in den ren 1X24 bis 25 — mit Waaren berſchwemmt werden, ein lucratiwer Handel mit jenem Lande wird geführt werden kännen, was um ſo wünſchenzwerther, als Deutſchland Verkehr mit Mexiko, je nen mit allen andern Süͤd⸗Amerikaniſchen Staaten an u . und Wichtigkeit bei weitem übertrift. — Wie es mit der durch die Mexikaniſchen Behörden, in Folge der Spaniſchen Invaſion, angehaltenen Tampico beſtimmten Conducta, dei w die Compagnie fur 60MM) Peſos intereſſirt iſt, gegangen, wiſſen w der fehlenden Berichte wegen hoch nicht; in allem Uchrigen ſi wir aber ohne Intereſſe in Tampico, und haben alſo von der Seite keine Verluſte zu befürchten. ö Von Chili — g. O. — gehen unſere Berichte in Begleitung ciner Rimeſſe von cirea nn Peſos in Silber, bis zum 2. Au. 6 aus Valparaiſo; ſie lauten binſichtlich der volitiſchen Landes ſo gänſtig, wie man nur wänſchen kann; es h
ten Friede, Ordnung und Ruhe im Lande; in commercicller Hin- ö , ö
aber der ſchon ĩ̃1 an Retour Mitteln nach mmer böchſt nachtheilig auf Unter! a.
nehmungen nach jenem Punkfe, und es erfordert in der böbere Preiſe, als in der Negel zu erzwingen ſind, um den die Lingſamkeit der en zu erleidenden großen zinſen Ver⸗ lüſt au zugleichen. — Dieſem Uebelſtande kann, nach un ferer Ucher= mne ben nicht ſehr nabe bevorſſchende fraf= e der Bergwerke an der Wenſüſe abgächolfen Die then. din , , n Capitain Heß, von Hamburg ; ö esd ng nuf. Las zur ,, 33 6
Berichten von . ,,, auf eihe noch nie ge=
Man befte jedoch, daß ein- oiivar dittirter — Feiche nicht ferne ſeh