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ihrer Verabſchiedung Krankheitshalber oder wegen Verſtümm⸗ lung, ſowohl das eine als das andere in eine lebenslängliche nſion verwandelt werden, und zwar unabhängig von den enſionen, die einer von ihnen etwa ſchon fuͤr erhaltene Eh⸗ renzeichen bezieht.

Das Mitglied der hieſigen Kaiſerlichen Akademie der Wiſſenſchaften, Herr Oſtrogradeki, hat ſeine Adſicht bekannt gemacht, in einem auf 3 Jahre feſtgeſetzten Curſus im Sitzungs⸗ Saale der genannten Akademie öffentliche Vorleſungen uͤber die Mechanik des Himmels und uber mathematiſche Phyſik

zu halten; der Curſus ſoll am 1ſten des nächſten Monats begin⸗ nen; die Vorleſungen werden in Franzöſtſcher Sprache und

woöchentlich einmal ſtattfinden; der jährliche Abonnements— Preis iſt 100 Rubel Banknoten.

Am Iten d. M. iſt von der Schiffswerft ju Ochta ein Lugger von 12 Kanonen, „Peterhof“, von Stapel gelaufen. Den Befehl üer denſelben fuhrt der Capitain, Lieutenant Lawrow, der unter dem Capitain vom 1ſten Range, Luͤtke, vier Reiſen um die Welt gemacht hat, und der älteſte Lieu tenant auf dem Sloop „Krotki“ war, mit der der Capitain Baron Weangel ſeine Reiſe um die Welt zuruͤcklegte.

Aus Tiflis vom 17. (29) Oer. wird gemeldet: „Die letzte Extrapoſt hat uns mit der ofſiciellen Anzeige vom gluͤck= lich abgeſchloſſenen Frieden mit der Ottomaniſchen Pforte erfreut. Der Eindruck, den die Nachricht von dieſem ſo glücklichen und glorreichen Ereigniſſe auf die Bewohner des Kaukaſiſchen Gebietes gemacht hat, war um ſo lebhafter, je empfindlicher ein Krieg mit ſo nahe gränzenden Staaten auf ſie zurüͤckwirkt. Drei Jahre hintereinander betäubte uns das Kriegsgetoͤſe, und die Verwäſtungen und Gefahren, de, nen wir durch die denkwürdige Schlacht bei Jelizawetopol entgingen, ſind uns noch in friſchem Andenken. Wer von uns gedenkt nicht mit lebhafter Rührung der allgemeinen Freude in unſrer Stadt an jenem Abende, da die mit ſo

rroßer Ungeduld erwartete Nachricht vom Frieden mit Per, en anlangte. Allein Kaukaſien durſte damals noch nicht ſic)h der Früchte dieſer glücklichen Begebenheit erfteuen. Denn während auf der einen Seite der Sieger mit dem mächtigen

Nachbarſtaate einen glorreichen Frieden ſchloß, und dadurch

die Ruhe unſter Provinz ſicherte, ſahen wir auf der andern ein nicht minder mächtiges und bei weitem kriegerijcheres Volk ſich ruͤſten und drohende Anſtalten Kaum ge⸗ dachten unſere mit Lorbeern gekrönten Truppen von ihren langwierigen, beſchwerlichen Märſchen durch die brennenden Steppen auszuruhen, als ſie aufs Neue aufbrechen mußten zu einem Zuge, der ſie über unermeßliche, mit bodenloſem Schnee bedeckte Bergrücken führte. Einem Feldherrn ſol gend, der durch ſo viele unvergeßliche Thaten ſich ihr unbe— grenjtes Vertrauen erworben hatte, bemerkten ſie, ſo zu ſagen, kaum, wie ſie mit Rieſenſchritten von Sieg Sieg gingen.“ Der Krieg mit der Aſiatiſchen Türlei brachte die ſried⸗ lichen Bewohner unſtes Gebietes in eine neue Gefahr. Wenn auch die glänzenden Thaten unſrer Truppen ſie vollkemmen gegen feindliche Einfälle ſicherten, ſo ſahen ſie ſich doch be⸗ ſtändig von einem weit gefährlicheren Feinde, der alles hin⸗ raffenden Peſt, bedroht. Die Leiden, welche frühere Kriege mit der Türkei über die bieſigen Einwohner gebracht haben, werden ſich nie aus ihrem Gedächtniſſe verwiſchen laſſen, und der als Axiom angenommene Saz „wenn Krieg iſt mit der Türkei, ſo haben wir die Peſt in Gruſien“, brachte Furcht und Schrecken, beſonders unter die Einwehner von Tiflis. Und in der That bot die volkreiche, von alten, unregelmaßt—⸗ gen Gebäuden eingeengte Stat, mit den ſie an füllenden Aſta— tiſchen Hütten, in welchen zahlreiche Familien in größter Unſau⸗ berkeit zuſammen leben, der Seuche ein weites Feld der Ver⸗ wuͤſtung dar. Wie ein Feuer, das vem Winde getrieben, ſich in wenigen Augenblicken über die Strohdächer verbreitet und ſie ver⸗

zehrt, eben ſo ſchuell wäre dieſe furchtbare Plage von Haus zu

Haus gegangen, und hätte Alles verödet. Doch die nie ruhende Wachſamkeit der Regierung hat uns vor dieſem Un⸗ glücke bewahrt, und wenn die Peſt ſich in einigen der neuer oberten, noch nicht völlig organiſirten Gebieten gezeigt hat, ſo war dieſes zu verhindern beinahe nicht möglich. Nach der Erederung von Kars ſpärte man ſie ſogar in dem Haupt Juarttere ſelbſt, wodurch die glänzenden Thaten der Ruſſi= ſchen Waffen auf kurze Zeit unterbrochen wurden; aber die 6 kräftigen Maaßregeln 1 dem J vor, und ĩ .

= 6 . ö * retteten es ſogar gleich bei ſei „Indem die mit Perlen und der Türkei abgeſchloſſenen Tractate die Gränze des Reiches vom rer. unſerer Gegenden weiter entfernen, ſichern ie beinahe volltemmen, die Länder, die unter der wohlthätigen Regterung Rußlands ſich der Segn ingen des Friedens zu erfreuen beginnen. Viel⸗

leicht iſt auch die Zeit nicht mehr ſo fern, als wir glauben, wo die räuberiſchen Horden des Kaukaſus aufhören werden, mit thieriſcher Grauſamkeit nur nach Beute zu trachten. Die Erwerbung von Anapa und Achaljych ruͤcken uns dieſer glücklichen Epoche mit Macht näher. Jedermann weiß, welch eine wichtige Stuͤtze die Gebirgsvölker durch den Fall von Anapa verloren haben, und weich' ein Diengſt der Menſch= heit durch die Vertilgung des ſchändlichen Sklavenmarktes, auf dem ſie hier ihre Gefangenen verhandelten, geſchehen iſt. Doch ſind vielleicht nur die, welche ſelbſt in Gruſien gelebt haben, im Stande, die Vortheile gehörig u wardigen, die dem hieſigen Lande durch die Beſitzuahme don Achalzych ju fließen; es wird hinreichend ſeyn, wenn wir daran erinnern, wie vor den Thoren von Tiflis, etwa 2 Werſt von der Stadt entfernt, ſammtliche Einwohner eines kleinen Dorfes vor nicht mehr als 15 Jahren von einem Haufen Lesghier, die aus Achalzych auf Beute ausgegangen waren, ermordet wur⸗ den; die Trümmer ihrer Häuſer zeugen noch jekt von der Barbarei dieſes Raubgeſindels Netzt werden die Lande⸗ reien von Achalzych von friedlichen Bewohnern bebaut wer den. Die ſtolzen Burgen, deren bemooſte Mauern durch den ſinſteren Wald der Schluchten von VBorſhom durchblicken, werden von nun an nur dazu dienen, die Wißbegier der Rei⸗ ſenden zu erwecken, und man darf hoffen, daß einſt auch die Prophejeihung in Erfuͤllung gehen werde, von der es heißt: daß ſtatt des von Ruſſiſchen Bomben niedergeſchmetterten Halbimondes Mohameds auf der Kuppel der Meſcher Ach⸗ meds ſich das heilige Kreuz erheben und dieſes ſchöne Ge— bäude zu einer chriſtlichen Kirche weihen werde, in der fried⸗ liebende Unterthanen dem Allerhöchſten ihre heißen Gebete für die Erhaltung des großen Monarchen des Ruſſiſchen Reichs und fuͤr die lange Dauer ſeiner weiſen Regierung darbringen.“ ͤ

Die Tifliſer Zeitung theilt folgende Thatſache mit⸗ „Zwölf Koſaken, unter dem Befehl des Koſaken Bachaldin, wurden als Begleitung mehrerer Deputirten von Eizerum nach Beibart abgefertigt. Am dritten Tage ihres Marſches erfuhren ſie, daß ſich ihnen eine Menge Feinde näherten. Die Wichtigkeit ſeiner Depeſchen kennend, ſetzte Bachaldin nichtsdeſtoweniger ſeinen Weg fort, und ſah ſich genöthigt, drei Angriffe eines viel zahireicheren Feindes auszuhalten. Es . ihm indeſſen, ibn zurückzuſchlagen, und ſeinen 3 trag glücklich auszurichten. Graf Paskewitſch belehnte ihn mit Nangs-Erhöͤhung und dem militairiſchen Ehrenzeichen, welches letztere auch ſeine Kameraden erhielten.“ .

Aus Aſtrachan meldet man Folgendes: „Da die dies jaͤhrige Schifffahrt beinahe beendigt iſt, ſo kann man mit Ge⸗ nauigkeit die Vortheile und die Wichtigkeit unſers Handels mit Perſien und Ehina beurtheilen. Im Laufe dieſes Jah⸗ res erhielten wir aus dieſen Landern weniger Baumwollen“ Wollen, und Seidenſtoffe als fruͤber, dagegen aber bei Wei tem mehrere andere Artikel, die theils zum Behuſ Ruſſiſcher Fabriken, theils zum Lebensunterhalt der hier auſäſſigen Aſia⸗ ten dienen. Zu bemerken iſt dabei unter Anderm, daß aus Perſien hier eingeführten Fabritate nicht directe von dort herkamen, ſondern größtentheils aus den ſudli Kaukaſiſchen Provinzen, wo man ſie nicht hatte abſezen kön. nen,. Einige Perſer fangen an, baares Geld zum Ankauſe unſerer Erjeugniſſe mitzubringen, was noch nie der Fall q weſen iſt, weil der bisherige Handel mit Perſien nur eim Tauſchhandel war. Unſere Ausfuhr Artikel beſtehen haupt ſachlich aus Baumwollen / Fabrikaten, Juchten, Tuch mitt . Gattung, Glas,, Porzelan, und TiöpſerWaaren, Huß. und anderes jabticittes Eifen, rohem und verarbeit ttem Rupſee u. ſ. . Im Allgemeinen kann! man ſagen, daß ſich unſer? Handels Bilanz mit Aſien zu unſerm Vortheil zu ſtellen an fangt, indem die Einfuhr⸗Artikel vorzuglich aus roben ö. zeugniſſen und die Ausfuhr Artikel aus Fabrikaten deſtehen

Nachdem ſich in der Jacht vom löten zum 16ten b. M. das in der Newa ſeit einigen Tagen treidende Cis feſtgeſck⸗ darte, wurde die aber felbege führende Iſaake Brück. wire, aufgeführt, und dadurch die unterbrechen geweſene Comm . nication mit der Vaſilius Inſel (Waſſily O treff) wieder her ·

ellt. ( * Aus Archangel ſchteibt man unterm 6. November. Du Dwila ward in der Nacht vom 2ten Jum Nen d. M. mi, Lauſe dieſes Jahres betrug die Zahl der augekom menen 25ſt iz, uad dẽr abgeſegelten 35; nur ein einfiges Schmff . juciickgeblieben, um hier ju uͤberwintern.““ ö Eror'tę ee, . Paris, 2. Ned. Vorgeſtern Abend arketteten Sein? Maſcklüt mit dim Präſdenten bes Miniſtet. Rathecscs.

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