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ergiebt, daß unter den 512 Gemeinen im Departement des
Nieder⸗Rheins 529, und unter den 1900 Gemeinen im De⸗ heins, 107 mit Schulen verſehen
partement des Ober⸗R
ſind. Die Geſammtjahl der Schulanſtalten betrug im gan⸗
zen Elſaß 1175, wovon Si5 auf das Departement des Nie⸗ der⸗Rheins und 630 *f das des Ober⸗Rheins kamen; darunter befanden ſich 31 Anſtalten fuͤr den gegenſeitigen
Unterricht. Alle dieſe Schulen wurden im Sommer von 36,iß? und im Winter von 107,581 Kindern beiderlei Geſchlechts beſucht. Die irrigen Angaben der hieſigen Blätter, meint das oben genannte Blatt, ſeyen wahr⸗
ſcheinlich durch die mit der Aushebung der Rekruten beſchäftigten Officiere entſtanden, welche in ihren Noten be⸗ merkt härten, daß ein großer Theil der Elſaſſer nicht leſen und ſchreiben könne. Dies beziehe ſich jedoch nur auf die Franzoͤſiſche Sprache; der Elſaſſiſche Landmann ſpreche aus⸗ ſchließlich Deutſch, gehöre aber darum nicht weniger zu der unterrichtetſten und aufgeklärteſten Klaſſe der Franzöſiſchen Landbewohner. ᷣ
Der Moniteur enthält eine ſehr lobende Recenſion der Geſchichte der St. Bartholomäus Nacht von Audin, welche nach Chroniken, Denkwürdigkeiten und Manuſcripten des 17. Jahrhunderts geſchrieben iſt.
Der Contre⸗Admiral und General ⸗ Director der Kar⸗ ten-, und Plan⸗ Kammer, Herr von Rouſſel, iſt vorgeſtern hieſelbſt mit Tode abgegangen.
Privat⸗Nachrichten aus Liſſabon, vom 7. d. M. zu⸗
ſolge wurde die Krankheit der Infantin Donna Maria da Aſſumpeao mit jedem Tage bedenklicher. Die am 1. Nov. zur Feier des Namenstages der Königin Mutter ertheilten
Gnadenbezeugungen waren weniger zahlreich, als man er— wartet hatte. Zwiſchen dem Miniſter des Innern und ſei— nen Collegen war eine Spannung eingetreten.
Die kurzlich aus Sardinien hierher gebrachte zweikspfige weibliche Mißgeburt, welche das Intereſſe der hieſtgen Phy⸗
4 eien, in ſo hohem Grade in Anſpruch genommen hatte, ö geſtern früh geſtorben. tta, war ſchon ſeit einigen Tagen krank, ohne daß der andere, Chriſtina, dabei zu leiden ſchien. Chriſtina war vielmehr bis zum Tode der Schweſter vollkommen heiter; ſobald dieſer aber erfolgt war, ſtarb auch ſie augenblicklich.
Großbritanien und Irland.
London, 21. Nov. Se. Maj. der König haben den Herrn John M Donald, Oberſt Lieutenant im Dienſte der Oſtindiſchen Compagnie und außerordentlichen Geſandten der Regierung Oſtindiens bei Sr. Maſeſtät dem Schach von Perſien, zum Ritter ernannt und das diesfällige Patent unter dem greßen Siegel der Vereinigten Königreiche von Großbritanien und Irland ausfertigen laſſen.
Der Herzog v. Wellington war am 17. d. M. in Wind⸗ ſor, wo Se. Maj. ihm eine faſt dreiſtündige Audienz ge⸗ wäͤhrten.
Da mehrere Zeitungen auf jene lange Audienz aufmerk— ſam gemacht und daraus folgern wollten, daß eine Miniſte⸗ rial Veränderung zu erwarten ſey, ſo bemerkt der Courier, der dieſe Folgerungen widerlegt, daß, wie groß auch immer die Anſtrengungen von Factionen und Parthei⸗Maͤnnern ſeyn mögen, doch das Vertrauen des Monarchen auf ſeine Miniſter und das Vertrauen dieſer in ihre eigene Kraf nicht zu erſchüͤttern ſey. —
Auch die Morning-⸗Chroniele ſtellt den von 22 ren Ultra- Tory / Blättern verbreiteten Gerüchten ihre Be—⸗ ger mg. entgegen. „Wäre dem wirklich ſo,“ fragt ſie, daß die Audienzen, die der Monarch Herzoge von Wel⸗
. gewährt, nur ſelten ſtatt finden und ungern ge—
rt werden? Befänden wir uns wirklich am Vorabend
einer jener Veränderungen, die dem, was allgemein No thut und verlangt wird, ſich entgegenſtellen würden? Nein! Von allen dieſen Gerüchten iſt nür das entheil wahr! Der gerade, männliche Sinn unſeres erſten Miniſters bürgt m, e., dafür, daß er niemals unter einem Syſteme, das ſeine perſönliche Unabhängigkeit gefährdete, ſein Amt dehalter e. ,. die Huld des Monar⸗ Sen gegen den Ausgereichnetſten ſeiner Unterthanen und den Cee, ſeiner Räthe immer dieſelbe bleibt. Zu keiner
z * waren die Deziehungen des Monarchen zu ſeinem Mi⸗
licher und jufriedenſtellender als jeßt.“ — Mit dieſe De der Globe; „Wie
die Sache eigentlich verhalt, . wir freilich nicht, 6 iſt jedoch durchaus nicht daß deshalb, weil der Herjog von Wellington nur ſelten nach Windſor fährt, der Einfluß deſſelben als Miniſter abgenommen habe. Ei= nige Vorgänger des Herzogs hatten dir entgegengeſetzte Se
niſter Bezug au
3. and das naa unſtreitig ein Jerthum; ſie wandten ch
Aufſehen, zu einer Zeit, da es wenig thun kann, Erwartun
Der ſchwächere Theil derſelben,
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ich allzu oft an den Monarchen, damit er ſie von wierigkeiten, die ſich ihnen in den Weg geſtellt, defreie, waͤhrend doch der Herrſcher vielmehr von den Miniſtern zu fordern hat, daß ſie, ſtatt ſeiner, jede Schwierigkeit beſeiti⸗ gen. Furſten wollen eben ſo wenig als Privatmänner mit dem, was nur ihre Diener angeht, oft beläſtigt ſeyn. Wir rechnen es dem Herzog von Wellington nls ein Verdienſt an, daß er — was auch immer einige un ſerẽ⸗ Mit, Journa⸗ liſten davon denken mögen — ſeine Miniſterial Seſchafte be ſorgt, ohne großes Weſen und Larm davon zu machen. Kann ſich doch Nemand über eine Verzögerung, Unentſchiedenheit oder Unaufmerkſamkeit ſeinerſeits beklagen, und doch ißt der Herzog, wie jeder gewöhnliche Menſch, zu Mittage, macht ſogar oft einen Spaziergang oder Ritt zu ſeiner Erholung, ſtatt — wie einige unſerer Freunde es zu wünſchen ſcheinen — die Parlaments- Straße, ſchwarz gekleidet, mit dreiten Pleureuſen am Halstuche, heftig und aufgeregt auf und ab. jugehen, und Thränen uber das Schickfal des Sultans odet äber die Halsſtarrigkeit Dom Miguels zu vergießen, die ſe groß ſind, wie Piſtolen⸗Kugeln. — Wir gehen freilich nicht ſo wejt, zu behaupten, daß, je weniger eine Regierung in gewöhnlichen Zeiten thut, um ſo beſſer ſey es; das iſt jedoch gewiß, daß, ſe weniger ein Miniſterium vorgiebt zu ihun, wenn es nichts thun kann, je weniger es durch unnützes
gen erregt, um ſo mehr zu glauben iſt, es werde etwas we ſentlich Gutes von ihm zu Stande gebracht werden.“?! Mehrere Miniſter hatten vorgeſtern Unterredungen mit dem Herzoge von Wellington; wie einige Zeitungen dehauß ten, um das Reſultat ſeiner Audienz in Windſer u ern fahren. ü ( In ihrer Nummer vom 18ten d. M. ſagte die Times „Durch Briefe aus Liſſabon erfahren wir, daß Dom Miguel der mit den Vorſtellungen Englands bisher eben ſo wenig Umſtände machte, als mit den Rechten der legitimen Thron, folge, es endlich ſogar verſucht hat, die Stipulationen !. jwiſchen Portugai und Großbritanien beſtehenden Handel Vertrages zu brechen. Es iſt bekannt, daß Portugal, in Rückſicht darauf, daß wir ſeine Weine mit einem geringeren Zelle belegten, als die Weine anderer Continental Staaten, datein willigte, unſere Manufactur⸗Waaren zu einem um 15 3 niedrigeren Zoll, als der von andern zu entrichtende iſt, n zulaſſen. So jahlen z. B. Engliſche Tuche, die in . gal eingefuhrt werden, nur 15 pCt. Steuer, während dee ſelben Waaren aus andern Staaten 30 pCt. zu zahlen h ben. Um des Vorzugs willen, den unſere Manufac . auf dieſe Weiſe erhalten, ſind wir alſo verurtheilt, ſchlechten Port Wein ſtatt guten Clarets und Burgunders zu tri 26 Müſſen wir aber nun die durch jenen Contract vorgeſ . benen Entbehrungen dulden, ſo ſollte man mindeſtens denken, hätten wir auch ein Recht auf alle ſeine Wohltaten: in ſem Punkte aber gerade denkt die Regierung Dom Mig uns ju uͤbervortheilen. Sie behauptet nämlich herausgeſunde zu haben, daß, wiewohl Britiſche Manufactur Waaren, . ſie in Engliſchen oder Portugieſiſchen Fahrzeugen eingefüt werden, auf den um 15 pCt. niedrigern Zoll Anſpruch chen durfen, dieſe Wohlthat doch wegfalle, ſobald dieſe Waaren in den Schiffen andter Nationen eingeführt ! den. — Eine ſolche Auslegung dürfte wahrſcheinli unſern Schiffsrhedern, die durch dieſe Güte Dom Mint ein Monopol auf die Handels frachten zwiſchen England Portugal erhalten würden, gar nicht mißfallen; unſeren ſaboner Briefen zufolge, iſt dies jedoch der Britiſchen gierung nicht eben ſo einleuchtend geweſen, denn ſien Heneral Cenſul, Herrn Mackenzi. beaufttest, gegen ſolche Auslegung des Tractats Vorſtellungen zu m Wenn vielleicht, in Folge dieſer Auslegung, unſere fahrt Vortheile erhalten follte, ohne daß unſere Mam ren dadurch benachtheiligt werden, oder wenn nur der * theil der 3 den Verluſt der Letzteren aderr würden wir ſteilich keinen Grund zur Unzufriedenheit hal wiewohl es uns immer noch ſeltſam vorkäme, von Seite eine Delehrung über das, was der X angemeſſen ſey, zu erhalten; wir ſind jedoch 29 rig glauben, daß die Abweichung vom urfprüngl mit dee Linge der Zeit uns eben ſo nacht Principe nach, von Seiten des Liſſaboner
deit ſeyn wärde. Es da 1s Unis ae, . daß wir . 99 2 daß unſere M. nufactur⸗Waaren zu einem niedrigern als die *
deren Nationen, jugelaſſen werden ſollen, 8a *