.
K
K
3 ö.
.
2 22 33 14 5 ö 8 26 ü. 38 . . ö. 23 23 1 ö
über den Text Colosser 38, Vers 16. 17. hielt, wür⸗ dig vollzogen.
Die Kirche, die im 13ten Jahrhunderte erbaut wurde, und zu den sehenswürdigsten unsrer Kirchen
gehört, ist durch die Verschönerung ihres Innern, die unter der Leitung des Herrn Stadtbaurath Langer— hans ausgefuͤhrt ist, eine neue Zierde der Stadt geworden.
II. Zeitungs⸗Nach richten.
Wien, den 25. December. Se. Majestät der Kai⸗ ser Alexander haben heute Morgens nach 4 Uhr diese Haupt- und Residenzstadt, nach einem eilftägigen Auf— enthalte verlassen, um über Brünn, Olmütz, Teschen, Tarnow ꝛc. die Reise nach St. Petersburg anzutreten.
(Oestr. Beob.)
Paris vom 25. December. Vorgestern Abend em⸗ pfing der König die Deputation, welche die Kammer der Pairs zur Ueberreichung der Dank-⸗Addresse er⸗ nannt hatte. Der Kanzler, als Präsident der Kam— mer, las sie vor dem Könige, folgenden Inhalts:
Sire, Ihre treuen Unterthanen, die Pairs von Frankreich, legen zu den Füßen Ewr. Majestät die ge— wohnte Huldigung ihrer Ehrfurcht, ihrer Liebe und ihrer Ergebenheit nieder. Die Nation hat Ewr. Ma⸗ jestät rühmliches Zeugniß ihrer edelmüthigen Anstren—⸗ gungen in den Tagen erlittener Drangsale verdient. Ihr Ruhm ist, sich ihres Königs würdig erwiesen zu haben. Könnte sie auch verkennen, daß sie das Ende ihrer Unfälle den Maaßtregeln Ihrer Weisheit und allen den Bürgschaften verdanke, welche die Völker und die Könige wiederfinden in der Herstellung dieses alten Throns, an dessen Geschichte sich die größten Erinnerungen des gebildetern Europa knüpfen? Ewr. Majestät allein können die Leiden vergüten, die Sie nicht verursacht haben. Der Friede der Welt ist un— terzeichnet, seit Ihr königliches Wort ihn verbürgt; das Reich ist frei, die französische Fahne wieder auf— gerichtet an unsern Gränzen.
Die dankbare Huldigung befreiter Provinzen ist Ihnen durch einen Ihrer geliebten Söhne dargebracht, durch diesen erhabenen Dolmetscher Ihrer Empfindun— gen für Ihr Volk, der Empfindungen Ihres Volkes für Ew. Majestät.
Der Wunsch einer großherzigen Politik Ihres Ahn— herrn Heinrichs IV. ist durch die Vereinigung der fünf Mächte erreicht. Stellen wollen sie unter den
Schutz der Moral und der Religion die Aufrechthal⸗ tung der Verträge, das Bestehen der erworbenen Rechte und die Ruhe Europens. Auf alle Staaten des heu⸗ tigen Europa hat mehr oder minder der Geist dersel⸗ ben Religion gewirkt, der sich von Jahrhundert zu Jahrhundert den Gesetzen, den Gebräuchen, dem Cha⸗ rakter ihrer Einwohner mittheilte. Der Grundsatz, auf welchem die Staaten beruhen, kann allein ihre Dauer sichern. Sobald er schwach wird, sind die Ge⸗ sellschaften und ihre Regierungen von großen Gefah— ren bedroht. Man untergrub ihn lange mit zu viel
Verwegenheit, zuviel Unbesonnenheit. Ihn zu befesti⸗ gen, müsse fortan die Weisen aller Völker beschäftigen. Die religiöse Feierlichkeit, die Ew. Maj. uns an— kündigen, wird diese wohlthätigen und wahrhaft po⸗ litischen Gesinnungen zurückrufen. Der Gott der Christen war zugegen an der Wiege dieses Königreichs, welches unter so manchem Wechsel, unter so manchen Stürmen vierzehn Jahrhunderte mit Ruhm durch— dauert. Wenn Er diesen rechtmäßigen Scepter, den Sie von Ihren Ahnherren überkommen, in Ihren Hän⸗ den einweihet, wird die Majestät der Vorzeit ein ehr— würdigeres Siegel den Schicksalen unster Gegenwart aufdrücken. Sie werden am Fuße des Altars schwö⸗ ren, die öffentlichen Freiheiten und die Einrichtungen zu erhalten, die auf dieser Charte gegründet sind, welche Ihnen um so theurer geworden ist, seit alle Wünsche sich frei um sie vereinigt haben. Ihre Völ⸗ ker werden, wechselseitig, beständige Treue diesem er— lauchten und väterlichen Geschlechte schwören, welches unsre Ahnen geliebt, welches unsre Nachkommen lie⸗ ben werden. Gott erschafft die Menschen allerdings frei, aber um ihnen den ruhigen Genuß dieses gemein⸗ samen Rechts zu gewähren, gebot Er ihnen, den Ge— walten zu gehorchen, welche durch die Gesetze herr schen, deren Ursprung und Sanction Er ist. Tiefbewegt haben die Pairs von Frankreich die Auffoderung Ewr. Majestät vernommen, durch ihren Beistand und ihren Eifer die verderblichen Lehren aus— zurotten, welche, von Revolution zu Revolution, durch die Verwirrungen der Anarchie die despotische Gewalt beschleunigt herbeiführen. Sie vertrauen, daß diese strafbaren Lehren schweigen werden vor den Gesetzen der bürgerlichen Ordnung, welche vom Thron herab ergangen sind. Sollte diese Erwartung getäuscht wer⸗ den, dann hätten Ew. Majestät nicht vergeblich den Beistand der Pairs von Frankreich aufgerufen. In diesem Jahrhundert bleibt den Ränken der Tyrannei nur Ein Mittel, die Völker in ihre Fesseln zu zwin— gen, nur dieses Eine: ihre Leidenschaften aufzuregen unter dem Deckmantel einer falschen Freiheit, durch Aufwiegelung gegen Alles, was sie beschützt, ihre Red⸗ lichkeit zu hintergehen. Dieses Geheimniß ist zu be⸗ kannt, als daß es irre leiten könnte. Ohne die erha⸗ benen Vorrechte des Throns hat die Verfassung kei— nen Stützpunkt. Jedes monarchische Gesetz ist eben deshalb ein volksthümliches. Die Monarchie und dis Freiheit sind unzertrennlich. Wir verheidigen mit
l demselben Muth die Eine wie die Andre.
Frankreich hat der Ordnung und der Ruhe von⸗ nöthen. Es hat dem gefährlichen Ehrgeiz entsagt, der Schrecken seiner Nachbarn zu sein. Aber es be⸗ darf einer Kriegsmacht im Verhältniß seiner Bevölke⸗ rung und seines Gebiets. Um diesen Preis nur wird es ruhig im Innern und geachtet von Außen seyn. Indem wir, zufolge unsrer monarchischen Verfassung, ein Kriegsheer bilden, werden wir ein Nationalheer besitzen, das heißt, ein Werkzeug der Erhaltung, nicht des Despotiumus und der Eroberung.
Stets zum Beistande Ewr. Majestät bereit, aber stark durch Ihre Einsicht werden wir uns mit Ihnen den Hofnungen einer glücklichen Zukunft überlassen. Daß der Vermehrung der Staatsschulden eine Gränze gesteckt wird, ist schon die erste Wohlthat. Wir em⸗ pfangen in ihr ein Unterpfand für die nahe bevorste⸗ hende Verminderung der Auflagen. Der Geist der Charte wird mehr und mehr unsre Gesetze, unsre Sit⸗ ten, unsre Gewohnheiten durchdringen. Der Ackerbau, der Handel, die Künste werden eine neue Thätigkeit entwickeln; einen langen Frieden verheißen ihnen die edelmüthigen Absichten, welche die Monarchen in die⸗ sen denkwürdigen Zusammenkünften kundgethan, wo die französische Staatskunst selbst nach unsern Unfäl⸗ len eine Würde wieder erlangt hat, die uns nicht im— mer in glücklichen Tagen begleitete.
Nein, eine große Nation, durch so harte Prüfungen geläutert, will nicht diese wesentlichen Güter trügli⸗ chen Systemen Preis geben. Sie ist nur zu gut inne geworden, daß die Verminderung der königlichen Ge— walt nicht weniger Unheil bringe, als ihr Mißbrauch, daß ohne Rettung alles verlohren ist, wenn das Ober⸗ haupt des Staats vor dem Uebermuth der Partheien sich beugt, wenn er nicht alle seine Pflichten zu erfül⸗ len vermag, ohne ein einziges seiner Rechte aufzuopfern.
Der König antwortete: „Ich empfange mit im-
mer neuem Vergnügen von der Kammer der Pairs den Ausdruck ihrer Gesinnungen. In meiner Rede bei Eröfnung der Sitzung habe ich meine Pflichten geschildert und meine Gesinnungen ausgedrückt; es gewährt mir eine lebhafte Genugthuung, die Addresse der Kammer der Pairs damit vollkommen überein⸗ stimmend zu finden. In diesem Einverständniß wird es uns gelingen, die Rechte des Throns zu erhalten, und die Ruhe des Staats zu sichern.“
Unmittelbar nach diesem Empfange ward die De⸗ putation der Kammer der Deputirten zur Audienz
Zur Beurtheilung des neuen preuß i⸗ schen Steuersystems.
Die Reformen unsrer Steuergesetzgebung treten nach und nach ins Leben. Wir glauben dem Publikum einen wesentlichen Dienst zu leisten, wenn wir in ei⸗ ner Reihe kurzer Aufsätze, die unter sich unmittelbar nicht zusammenhangen, mithin, ohne abgebrochen wer—
gelassen um auch ihrerseits die Dank⸗A1Addresse an Se. Majestät zu Überreichen. Herr v. Courvoisier, Vice⸗-Präsident der Kammer, war der Wortführer.
Da sie mit der Addresse der Pairskammer wesent⸗ lich übereinstimmt, so begnügen wir uns, unsern Le⸗ sern nur diejenige Stelle in der Uebersetzung mitzu⸗ theilen, welche sich auf die Auffoderung in der Rede des Königs, sich zur Vertilgnng der gefährlichen Grundsätze der Faktionen zu vereinigen, bezieht.
„Die Salbung unsrer Könige, die unverwerfliche Zeugin unfrer alten Freiheiten, wird die Bürgschaft unsrer neuen seyn. Indem Ew. Majestät die Charte vor dem Gott Ihrer und unserer Väter beschwören, stellen Sie solche unter den Schutz des Himmels selbst, und die Religion wird der Politik Achtung für sie gebieten. So wird der schönste Anspruch Ew. Majestät auf den Ruhm geheiliget, mit welchem Sie vor der Nachkommenschaft erscheinen. Fern sey uns der frevelhafte Gedanke, ihn irgend antasten zu lassen. Wir werden jeden verderblichen Grund⸗ satz ausrotten, der die Staatsverfassung, die wir Ih⸗ rer Weisheit verdanken, angreifen sollte. Auf die Charte, auf die Einrichtungen, die aus ihrem Geist hervorgegangen, muß Frankreich sich richten. Frank⸗ reich ist der Revolutionen müde, Sire; es hat nicht vergessen, wie viel Blut und Thränen sie ihm gekostet.“
Der König antwortete: „Ich empfange mit Ver⸗ gnügen den Ausdruck der Gesinnungen der Deputir⸗ tenkammer. Ich habe Ihnen mein Herz geöffnet; ich habe Sie mit meinen Sorgen, meinen Hoffnun⸗ gen und meinen Gesinnungen bekannt gemacht; ich sehe mit lebhafter Genugthuunng aus dem, was sie mir gesagt, daß Sie in das Eine, wie in das Andre ein⸗ gegangen sind, und daß ich in der Kammer der De— putirten den Beistand finden werde, der zur Aufrecht⸗ haltung der öffentlichen Ordnung und zur Heilung der Wunden des Staats erforderlich ist.“
Die Gerüchte von einer Ministerial-Veränderung erhalten sich und werden lebhafter, doch scheint bis heute nichts beschlossen zu sein.
Der Moniteur vom heutigen Tage enthielt eine Verordnung des Königs über die Verwaltung der so⸗ genannten britannischen Fonds zur Erziehung junger Katholiken in England, Schottland und Irland.
Aus Madrid sind Briefe vom 11. d. M., welche völlig beruhigend lauten.
den zu dürfen und dadurch an Kraft und Interesse zu verlieren, durch mehrere Stücke der Zeitung fort⸗ gesetzt werden können, die Grundsätze darstellen und erläutern, auf welchen die richtige Beurtheilung und Würdigung des neuen Steuersystems beruhet.
Nachstehende allgemeine Ansichten find bestimmt, die specielleren Betrachtungen einzuleiten.