tern zu sprechen, werden diese nicht oft ungeduldig sich von uns abwenden!!! 636 Nur die Bitte um Nachsicht bleibt uns übrig.
i. die Ueberzeugung, daß der hohe Gerichtshef die euheit und Schwierigkeit ünserer Lage zu würdigen
wißen werde, gereicht uns zum Treste; und nur in dem Bewußtfeyn des rehlichsten Bestrebens können wir den Muth finden, vor den Schranken des Gerichts zu er⸗= scheinen. Möge es uns gelingen, wenigstens hiedurch bie Zufriedenheit des hohen Gerichtshofes zu erwerben.
Es ist, wie früher schon in 6ffentlichen Blättern zur Sprache gebracht worden, ganz gegründet, daß vor⸗ mals nur protestantische Glaubens verwandte zu Audi⸗ teurstellen in unserer Armee gelangen konnten. Frie d⸗ rich der Große, den wöl Niemand einer religiö— sen Unduldsamkeit beschuldigen wird, hielt strenge dar⸗ auf, weil er, wie aus der Geschichte seiner Schtesischen Feldzüge bekannt ist, einigen Anlaß erhalten hatte, den Einfluß der katholischen Kirche von den katholi⸗
schen Soldaten feines Heeres soviel als möglich zu
entfernen. Unter jetzt veränderten Umständen haben Seine Mae stät diese Einrichtung schon vor einiger Zeit aufgehoben, und jeder sonst qualificirte Katholik with, wie zu allen andern Staatsämtern und Wür— den, auch zu Auditeurstellen zugelaßen. Es hat hier⸗ über keiner besondern Bekanntmachung bedurft, da schon die allgemeine Anordnung vom a6. Oecemb,. 15808, welche den früheren Unterschied zwischen , , . und Katholiken in Bezug auf die Bekleidung öffent⸗ licher Temter ganz auth ght? hinreichend ist. Auch wür⸗ ben wir dieses Gegenstanbes nicht weiter erwähnen, wenn wir nicht erfahren hätten, daß bie Gebrüder v.
Hallberg noch neuerdings in einer bis hieher nicht gelangten Schrift deshalb ein Misverständnis zu erre⸗
en bemüht gewesen wären. ö
v Die Kabinets-Ordre Sr. Majestät vom as. De⸗ zember 1308. lautet in folgender Art-
„Ich vernehme ungern, daß in einigen Menner Provin gen der Konfe ions , ,, noch einige Ver⸗ schiedenheiten im bürgerlichen eben zum Nachtheil Hi, katholischen Unterthanen begründet. Dieses widerstrettet den allgemeinen Grundsatzen Meiner Re⸗ gierung. Je mehr Mir ächte Rellgiesttät über Alles heilig ist, nd je mehr Ich dieselbe in jedem Staats⸗ bürger ehre und geehrt wißen will: desto weniger kann Ich es dulden, daß die Verschiedenheit des Glaubens
Fei Meinen protesantischen und katholischen Unter-
thanen irgend berkcksichtiget werde. Ich will solche, wie auch die Städteordnung bestimmt, ebenfalls in jeder anbern bürgerlichen Beziehung vertilgt, wißen, und fühle Mich dazu um so dringender verpflichtet, je mehr ch in der letzten Katastrophe die treue Anhänglichkeit hene katholischen Unterthanen an den Staat und an Meine Person bestätiget hat.“
36 46669 . * ; ? 4 ö. 1
Der Herr Dr. Mallintrodt hat im Journal „die
Zeilen? eine Deduktion feiner Beschwerden wider das von dem Ober: Landesgerichte zu Magdeburg abge⸗ faßte Erkenntniß abdrucken laßen, welches ihn mit sei⸗ ner Widerklage gegen den Herrn Gengral- Lieute= nant von Thielemann an deßen persönlichen Ge⸗ tichtsstand, das General-Auditoriat, vera iesen en. „Er könne,“ beliebt ihm zu sagen, „dabei nicht gleich⸗
lltig seyn, als zur Kaste nicht gehöriger Dritter in iner Kastensache, an das aus Kastenmitglihern beste= ende Kastengericht verwiese zu werden.“ Wer můßte erg nicht meinen, daß das General- Auditoriat in einer 4 dit aus lauter Gentralen zusam— mengesetzt ey . e . 9 wenig es befremben darf, 86 Herr Or. Mal⸗ tinkrodt die Einrichtung des General- Auditoriats nicht zu lennen simulirt: fe hätte man doch von dem
—
Herausgeber „der Zeiten“ einem politischen Schrift. 4 steller, einem öffentlichen Lehrer der Staatswißen schat
an einer Hochschule unseres Vaterlandes, eine Berich
tigung und Belehrung für die auswärtigen, mit un sern Institutionen nicht bekannten Leser wol erwat⸗ ten mögen. ? . .
Der Chef des General-A uditoriats ist dermalen der Präsident des Kammergerichtes; die Räthe sin
gesetzlich geprüfte, auf die Justizpflege vereidete Recht · gelehrte. Könnte daher von einer Kaste die Ren
seyn, so würde ja der General von der Kaste des Del
tors, nicht der Doktor von der Kaste des General .
. * . 4 err Dr. Mallin krodt glaubt übrigens in da
Dedüktion seiner drei Beschwerden dem erkennend
Gerichte zwei Nichtigkeiten nachweisen zu können, ist ihm entgangen, daß einer Sentenz, die sich zweier Nichtigkeiten schuldig gemacht, auch wol die dritte, durch feine Lossprechung von der Anklage, zum Vor wurf gereichen könne?
1.
nin Der Nieder-Rheinische Korrespondent des Dppoj⸗ tionsblattes hat demselben gemeldet (und andere Blät—
ter haben es unhekümmert nachgeschrieben) daß in
Preußen “ neue Küir ßier-Reginenter errichtet wer pen, welches den aggreirten Sfficieren ein längst er⸗ sehntes Avancement verschaffe. a ,,, Man kann nicht fodern, daß die Redaktion des Oppositionsblattes (und der andern Blätter, z. B. de
Bremer Zeitung) das * Militairwochenblatt und die hiesigen Zeitungen lesen; wir merken daher nur für künftige Fälle an, daß das Militairwochenblatt vom 19. und die Berliner Zeitungen vom 22. Junius Se. Majestät deshalb am 27.
dĩe Kabinersordre, bie Mai erlaßen haben, vollständig enthalten. Sie be— sagt, daß nicht vier neue Küiraßier-Regimenter er richtet, sondern daß A Dragoner- in 4 Küiraßier⸗Ren
Umentet umgeformt, mit der Mannschaft und den . Dfficieren also keine Veränderungen vorgenommen wer⸗ den; fie befagt, daß die Regimenter bie bisherige
Montur austragen sollen, daß die Küiraßierbekleidun ihnen zwar vorschußweise verabreicht, daß aber der Ko sienbetrag aus Sr. Majestät Schatouile hergegeben wer den wird; ste besagt endlich, daß die jaͤhrliche Mehraus gabe, welche diese Umformung verursacht, durch da Unterbleiben der ferneren Augmentation der Infan terie und Kavallerie um 5 Mann jährlich per Kom pagnie und Eskadron bis zur Erreichung der Stärke von zog Mann per Bataillon und Regiment) und
den Dragener Regimenter hinfort Husaren-Remonte erhalten. ieses Unterbleiben der Augmentation hat de Nieder-Rheinische Korrespondent des Oppositionsblat tes dahin gedeutet, daß die Kavallerie-Regimente um 2 Eskadrons vermehrt werden sollen. Das aus gleichende Ersparniß an der Renonte der Dragone hat er dahin verstanden
gimnentern 3 bis oo Pferde ausgestoßen würden.
statt Küiraßiere.
Wir andern Preußen mit Einschluß der Rheini⸗ ⸗ schen (zu denen der Korrespondent unstreitig nicht ge⸗ ie. haben das Bedüärfniß einer Vermehrung unse⸗ e
r Küiraßier Regimenter längst gefühlt, und mit le— bendigem Antheil an der zweckmäßigen rganisation unserer Armee, die Maasregel gebilligt, die dasselbe mit einsichts voller Berücksichtigung aller Verhältniße
befriebiget hat.
illkommen, Tag! der freudig um Ein Panier,
jum schönen Lorbeer großer Vergangenheit,
SGebenedeiter, Friede, des Dichters Lied? dadurch ausgeglichen werden soll, daß die verbleiben.
hat er dahin verstandeng daß die ganze Armee künf- tig nur Polnische und Moldauisch̃ (Husaren⸗) Pferde
aben solle, welches verursache, daß aus ma . ĩ haben solle, welch uursache, daß aus manchen Re— In Wolken ruht, der schweren Gewitternacht
Wer Über die Remonte spricht, follte doch wißen, zerrißnem Rachzug, aber in Sternen auch,
daß wir nur Husaren Pferde aus Polen Und der; Moldau erhalten, daß also die vier neuen Küiraßiet⸗ Regimenter aus Dragonern Husaren werden würden,
Allgemeine
wteutishe Staats, Zeitung
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6213 Stück. Berlin den 3ten August 1819.
Am Geburtstage Seiner Majestaͤt des Koͤnigs.
Du wandelst ruhig neben dem Heldenstamm der Brennen -⸗Abkunft, gluͤcklicher Kampfgensß! Kampf war Alcides Loos; der Bluts freund *) kaͤmpft' ihm zur Seite mit weisem Rathschlag.
Dim Vaterland' ein heiliger Jahrestag,
um unsres Königs theuren Namen Alle versammelt, ein Tag der Eintracht:
Ulso, nach dreißig blutigen Jahren, als den oͤden Thron Brandstaͤtten umrauchten, so beherrschtest Du in Friedrich Wilhelms foderndem Geist der Entschluͤße Sehnsucht.
b treue Neigung, unter der Jahre Sturm
niemals gebeugt, zur stolzesten Eiche wuchs: oh, noch ein Sproß des ersten Fruͤhlings, zarter ihr jugendlich Leben aufkeimt.
„Auf, Heldenjüngling! dem die sarmatische, **) die Palme zuwinkt, welche der Skandinav ***) nach heißer Schlacht Dir kuͤnftig darbeut, auf, zu den Waffen des Lebens, sieghaft!
Billkommen, Festtag! der um die reiche Stirn,
das Gruͤn der Gegenwart, des Tages Bluͤte gewunden, die Frucht der Zukunft:
Dein tapfrer Arm, Dein muthiges Volk, es bricht mit harter Arbeit ewiger Ehren Bahn. Ich walte still in Deiner Brust, ich bade Dein Aug' in des Lichtes Brunnquell.
Hillkommen heut, verklaͤrt von dem holden Sohn er tapfern That, die unter den Waffen ihn im Palmenhain gebar, und goldne Saaten, ein muͤtterlich Erb', ihm anwieß.
Ich heiße Wahrheit, Treue, Gerechtigkeit. Gewalt, sie baͤndigt; aber ein Buͤndniß knuͤpft nur meine Hand. Nur da, wo ich bin, bluͤhet den Völkern der Boden Heimat.
Mit welcher Tugend Namen begruͤße Dich, wte? oder hörst Du Preußens Schu tz eist lieber Tich nennen, des Himmels Botschaft?
Sieh auf! Dein Land trägt Gärten Hesperiens; der Städte Pracht steigt jauchzend aus Aschen auf, und Heil im Siegerkranze! Heil dem Koͤnigel toͤnet des Volks Triumpflied.
ndachtig knien an Deines Altares Fuß, zen Kelch voll Weihrauch, dankende Blumen hin, und Deinen Purpurmantel gurten
Aehren des Thals, und der Berge Weinlaub.
Das ist der Kranz aus meinen Geschmeiden, aus des Brennen⸗-Throns Kleinodien, die ich selbst um Deines Enkels Haupt profetisch
Dein segnend Antlitz. Ferne blitzt es flocht, ein unsterbliches Gut der Nachwelt.“
noch, und es rollet der späͤte Nachhall.
*) Jolars, des Alciden Brudersobn. ; „ Wegen der Schlacht bei Warschan und der Befreiung des Herzogthums Preußen von der Polnischen Lehnsherr lichkeit.
„ Wegen der Siege über die Schweden.
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