Bridges, ist mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten 3 Sein Vorgänger, Herr At kin s, wurde da⸗ bei vom Pöbel auf mancherlei Art insultirt. .
Die letzten Nachrichten von St. Helena gehen bis zum 31. August. Es war Alles im bisherigen Zu⸗ stande. Das Schiffgeschwader bestand in ] Kriegs⸗
en. e . General Maitland ist von Malta nach den Jonischen Inseln abgegangen, weil auf St. Maura min Aufstand des Landvolkes, der jedoch früher schon mit Hilfe des Militairs beigelegt worden, ausgebro⸗ chen war.
Briefe Theile der Halbinsel, sehr heftiges Erdbeben
aus Ostindien enthalten, daß in einem nordwestlich von Bombay, ein in den Tagen vom is. dis 20. Juny große Verwüstungen angerichtet, und verschie⸗ dene Städte und Dörfer zerstört habe. Die Haupt⸗ stadt dieses Theiles, Booj, ist nebst dem dabei vefind⸗ lichen Fort verwüstet, und 2000 Inwohner sind um⸗ gekommen. Einige andre Städte sind mehr oder we⸗ niger beschädigt worden. Die Englischen Truppen, die in der Nähe von Booj kampirten, haben keinen wesentlichen Verlust erlitten.
Madrid, vom 4. November. Der König hat auch bei dem Finanzministerium eine Veränderung vorgenommen, indem er das Portefeuille desselben, an die Stelle des D. Joseph Imar, dem D. Ant. Gonzalez Salmon übertragen hat. Doch tritt der Erste sein früheres Amt als General-Direktor der Renten wieder an, und ist zum Staatsrath ernannt worden. 4 ueber die Verbannten soll dem Könige sofort ein allgemeiner Bericht vorgelegt werden. — Die Lehrmethode des wech selseitigen Unterrichtes wird von der Regierung mit der lebhaftesten Theil⸗ nahme befördert. .
Da es in den südlichen Theilen des Königreiches schon häufig geregnet hat, so erwartet man, daß das gelbe Fieber, deßen Verbreitung nicht weiter besorgt wird, noch im Laufe dieses Monates gänzlich au fhö⸗ ren werde.
Aus den Vereinten Nord⸗Amerikanischen
Staaten, vom 18. Ottober. Die Bewohner der Provinz Maine haben endlich durch Stimmenmehr⸗ heit beschloßen, sich über ihre Trennung von dem Staate Maßachusetts, zu dem sie bisher gehörten, und ber die Bildung eines eignen Staates in der Union zu herathen. Da Maine von dem eigentlichen Maßa⸗ chusetts durch den Staat Neu- Hampsphire gänzlich getrennt ist und 51, 150 Quadratmeilen auch über zoo, ooo Bewohner zählt, während jenes nur 5, Soo Quadratmeilen, obwol mit etwa 6oo, ooo Bewohnern enthält: so erscheint die seit 50 Jahren erörterte Ab⸗ sonderung zu einem neuen Freistaate wol ger ech t⸗ fertiget.
neber die Höhe der Steuern im Herjogthume
während des 18ten und igien Jahrhunderts.
In Nro. 835. d. 3. ist eine Darstellung von der Höhe, so die Steuern in den Herzogthümern Berg und Jülich im Jahr 1719 erreicht, gegeben worden, und gezeigt, daß diese Landschaft damals bei weitem mehr bezahlt hat, als im Jahre 1819.
Das Herzogthum Westphalen, so in Westen an das Ober-Bergsche gränzt, bietet in jener Periode, in Hinsicht des Steuerwesens, ganz enigegengesetzte Er⸗ scheinungen dar, und in ihm zeichnen sich die Steuern ben so sehr durch ihre Geringfügigkeit aus, als in Berg und Jülich durch ihre Höhe.
Als auf dem Landtage von 1654 die Westphälischen Landsaßen, so zu der edlen Dienstmannschaft von West⸗
We stphalen,
Joseph Bonaparte hat im Staate Neu-Nork an 150,000 Akres Land gekauft, um es anzubauen.
Es heißt von neuem, daß ein Theil der Spani⸗ schen Cxpedition unter D. Cagigal Pensakola in Besitz genommen habe. Seitdem wird auch erzählt, daß das Marine-Departement allen Seeofficieren be⸗ fohlen habe, sich ungesäumt an Bord ihrer Schiffe zu begeben.
gleichzeitig die Amerikanische, die alte dreifarbige Fran⸗
dernon mußte seine Mannschaft auf dem Verdeck aufstellen, woselbst der Korsar sie befragte, wer von ihnen Bonaparte dienen wolle? Vier Mann sol⸗ len die Auffoderung angenommen haben.
Das gelbe Fieber war fast überall im Abnehmen, nur in Neu-Orleans und Haiti herrschte es noch.
Inland. Koblenz, vom 18. November. Zum Beweise, daß der Gemeinsinn und der Wohistand der Preußi⸗ schen Rheinlande im Steigen begriffen sey, können wir das Schuldenwesen der Gemeinden anführen. Bei der Organisation der hiesigen Regierung im April 1816 betrugen die Schulden der Gemeinden auf dem linken Rheinufer des Regierungs-Departements 2,S82,z84 Rthl. Hievon waren am End des vori—
ö .
heit des Adels,
Hö
zoͤsische und die Maurische Flagge geführt. K. E om . voeil sie wenig herrn finden mochten; da sie
. mannschaft des Herzogthumes und . Westphalen gehörten:
*
Großeltern und
. solchen Beweis mit gen Jahres bereits 168,962 Rthl. 10 Gr. getilgt. 444
Ein sehr erfreuliches Beispiel eines tüchtigen und löb— lichen Bürgersinnes hat die Gemeinde Traben im
Kreise Zell in dieser Beziehung gegeben. Ihre Schul—
denlast betrug im Jahr 1616 — 28, 211 Rihl. 25 Gr., welche im gegenwärtigen Augenblicke getilgt sind, und
die Gemeinde besitzt außerdem sa.on em Aktiv-Ver—⸗ mögen von 4000 Rihl. Sie dankt diese Verbetzerung ihres Wohlstandes dem Verkaufe von 61 M. 64 R. Gemeinde-Ländereien, welche um 32, 00 R hl. mei⸗ stentheils an die eignen Inwohner der Gemeinde d= membrirt worden sind. Ein thätiger uns redlicher
so wichtig nicht, als sie es in dieser
Vorstand und ein musterhafter Pfarrer haben diese h verständige Maasregel der Gemeinde Traven beson⸗
ders befördert.
berge, welche bei den im vorigen Monate deendigten Truppenübungen beobachtet worden, w. die Be⸗
wohner des Departements lebhaft anerkannt.
Die Menge der Trauben hat einen reichlichen, und ihre vollendete Reife einen guten Wein gegeben. Man glaubt daher, daß die diesjährige Weinlese in jeder Hinsicht mit der des Jahres 1812 wetteifere.
(Nach einem anderweiten Privatschreiben erfodert die ungewöhnliche Beschaffenheit
des gewonnenen
Weines die sorgfältigste und umsichtigste Behandlung
wenn die Arbeiten des Winzers belohnt und seine Höf⸗
nungen erfüllt werden sollen.)
im 242 Guldenfuße sind.
aber doch ihren Antheil an der Landschatzun 219go0 Königsthaler auf 1400 heruntersetzten. Brilon kam von 150 auf 100 Königsthaler, Rüthen von 250 auf 100, Werl von 300 auf 100, Geseke von aso auf 100. Diese vier Städte nannten sich die vier Hauptstädte des Landes, und waren die einzigen, so auf dem Landtage von 1664 gegenwärtig waren. Schon früher hatten es die adeligen Landsaßen
deshoheit, den Kurfürsten von Köln, dahin vermocht, daß er ihre
— . machen, bedingen sie sich aus, daß, wenn das. phalen gehörten, sich steuerfrei machten, so betrug die während der Zeit von schwerer Einquartirung eigener Landschatzung 99g] 71 Königsthaler, welches 11086 Rthl. . ; . Die Steuerfreiheit brachten rungen sollte heimgesucht werden, sie an die Bewilli⸗ sie auf diesem Landtage dadurch zu Stande, daß sie . die Städte zwar nig ebenfalls steuerfrei machten,
von
Man erzählt, daß das von Isle de France unter Landsaßen,
Kapitain Combernon abgesegelte Französische Schiff rdegehen konnten, Pon dichery von einem Kaper angeholt worden, der hre Steuerfreiheit durchzusetzen
so ächtes Eigenthum besaßen,
konnten, so vermogten die Adeligen es nicht,
Da indeß die meisten Landsaßen nicht zu den Land⸗ theils weil sie die Kosten scheueten, theils Vergnügen am Hoflager ihres Landes— sich überall von den an— kernLandsaßen verdunkelt sahen, so zur adeligen Dienst⸗ Marschallamtes fo waren auf diesen Landtagen gewöhnlich die Dienstleute allein, denn diese konnten
tagen kamen,
nicht ausbleiben, da sie als Dienstleute verpflich tet in curia domini zu erscheinen,
wenn die Landeshoheit ihre Getreuen zu einem Landtage versammelte. Ihm Jahre 1601 faßte aber die edle Dienstmann⸗ schaft in Westphalen den Beschluß, daß sie in Zukunft keinen Landsaßen zu gemeinen Landtagen zulaßen wolle, als blos solche, dle beweisen könnten, daß ihre Eltern Urgroßeltern mit zur edlen Dienst— Herzogthumes Westphalen gehört und acht Schilden führen könnten,. Im Jahre 16851 wurde der Beschluß genommen, daß man von acht auf sechszehn Ahnen gehen wolle, und im Jahre 1654 wurde beschloßen, daß man steuer⸗ frei seyn wolle.
In einem Lande, das 65 Quadtatmeilen groß ist und 135,500 Bewohner hat, ist im Grunde genom⸗ men Jedermann steuerfrei, wenn die gesammte Land⸗ schatzung nicht mehr beträgt, als 11,086 Rthlr. Frank⸗ furter Währung, und die Steuerfreiheit der adeligen DOlenstmannschaft war daher in Westphalen bei weitem
Periode z. B. im Herzogthume Jülich war, das von 76 Quadratmellen oo, odo Rthl. an Steuern bezahlte. Denn wir fin⸗ den, daß in Westphalen die Steuern das ganze Jahr—
mannschaft des
Die gewißenhafte Schöͤnung der Felder und Weins hundert hindurch immer auf so niedrigen Säkzen sind
ehen geblieben, und daß sie im Jahre 1738 erst bis auf a0, ooo Rthl. gekommen waren.
In dem Landtagsabschiede von 1788, den Sem⸗ mer in seiner Schrift über die VPerfaßung des Her⸗ zogthums Westphalen aufs neue hat abdrucken laßen, fieht man, daß die Stände in diesem Jahre nur
to, ooo Rihl. bewilligten, und daß sie wegen des „tundlich schlechten Zustandes des, Lan⸗ des“ selbst diese Bewilligung noch mit Bedenken ge⸗ macht, obgleich sie in der Landtags-Proposition, sahen, vdaß mancherlei neue Reichsexigentien zu bestreiten waren, unter andern das Gehalt für einen zweiten Kameralmedikus in Wetzlar, so sos Rthl. 60 Kr be⸗ kam. Indem sie diese Bewilligung von Ko, ooo Rihl— wenn das Land
oder fremder Truppen, oder aber von großen Liefe⸗
gung dieser a0, odo Rthl. nicht gebunden wären. So milde auch das Regiment in geistlichen Staa—
ten war, und so äußerst geringe die Abgaben, wenn
ö. man sie mit denen vergleicht, so zu derselben Zeit in den benachbarten Herzogthümern statt fanden, se we⸗ nig wohlhabend waren sie doch; denn die Landschaft
Westphalem befand und bei Abgaben, die so niedrig,
sich nach einem 25sährigen Frieden, daß sie einer völligen
Steuerfreiheit fast gleich kamen, doch „in einem
kundlich vetsucht, sich steuerfrei zu machen, und auch die Lan ⸗ als der kundlich schlechte⸗ Zustand, Parthie nahm. Auf dem Landtage von einen weltlichen Landesfürsten überging. 187 sagte det Kurfürst , es sey billig, daß seine Rit!
schlechten Zu stande.“ . Alles dieses änderte sich, sowol die Steuerfähigkeit, sobald das Land an
Westphalen kam 1805 an Heßen-Darmstadt, und
im Landtagsabschiede dom 22. Sept. desselben Jahres finden wir zwar noch denselben „kundbar schlech⸗ ten Zu stand“ des Landes und der Insaßen ausdrück⸗ lich angeführt, aber doch schon eine Steuerbewilligung von 89, 000 Rihl.
Die neue Regierung wurde am 12. Jul. 1806, als der Rheinische Bund geschloßen, souverain, und zeigte selches den 13. August dem Lande mit der Versiche⸗ rung an, daß sie die allgemeine Wohlfahrt des Staag⸗ tes noch wirksamer als bisher erhöhen und befesti⸗ gen wolle.
Am 1. Oktober wurden die Landstände und an dem⸗
selben Tage die Steuerfreiheit des Adels aufgehoben. Die Geschlechter, so zur ehemaligen Dienstmann⸗ schaft des Herzogthumes Westphalen gehört, waren größtentheils erloschen, und von 130, so die Erblands⸗ Vereinigung im Jahre 1457 noch mitunterschrieben hatten, waren nur noch 20 übrig. Das Land befand sich also gewißermaßen schon ohne Vertretung, da auch die ehemaligen Ackerstädte des Landes arm, verfal⸗ len und unbedeutend geworden, indem in unseren Breiten kein Ackerbau auf die Dauer mit Erfolg be⸗ trieben werden kann, wenn nicht der Acker unmittel⸗ bar um das Gehöfte des Bauers liegt, und die Düng⸗ stelle in der Mitte der Flur ist. Seit 10s stiegen die Steuern mit jedem Jahre. Sie kamen bald auf 100, 000 Rthl., dann von 100,000 Rihl. auf 20ο, ooo, darauf von 200, ooo auf 300, 9oo, und endlich im Jahre 1815, wo der Krieg große An⸗ strengungen foderte, auf a58, 000 Rthl.
Dieses alles sind Zahlen, die aus den Hebebüchern genommen sind, und die nicht etwa auf theoretischen Spekulationen beruhen, sonbern auf dem realen Bo⸗ den der Wirtlichkeit, indem diese A568, 000 Rthl. nicht allein ausgeschrieben sind, sondern auch aufge⸗ bracht und zu den Landes kaßen eingegangen.
Dabei kann man nicht sagen, daß der Wohlstand des Landes abgenommen habe. Im Gegentheile scheint der . Verkehr sich vermehrt zu haben, wozu die schönen Landstraßen das ihrige beigetragen, deren Westphalen früher gar keine hatte. Auch scheint das Grundeigenthum in seinem Werthe gestiegen zu seyn, ungeachtet der sehr bedeutenden Grundsteuer, so es jetzt zu bezahlen hat.
Diese Grunbsteuer ist aber durch ein neues Land⸗ Kataster gleichförmig über die ganze Fläche des Lan⸗ des vertheilt, welches stets die erste Bedingung ist, wenn man eine hohe Grundsteuer so erheben will, daß der Boden nicht in seinem Werthe sin ke. Denn bei voͤllig gleichförmiger Vertheilung wirkt die Grundsteuer wie eine Konsum tionsste u er, die der Landwirth vorschießt und der Verzehrer bezahlt. Dieses Princip ist zwar nur innerhalb gewißer Grän⸗ zen richtig, und wird unrichtig, sobald man über diese Gränzen hinausgeht. Allein zwischen diesen Gränzen ist das Gesetz, daß die Grundsteuer wie eine Konsumtionssteuer wirke, eben so genau als das Newtonsche Gesetz des Widerstandes es für mitt⸗ lere Bewegungen ist. Jenseit dieser Gränze werden aber beide falsch.
Bei alledem aber bleibt es in der Geschichte des Steuerwesens eine ungemein intereßante Thatsache, daß 66 Quadratmeilen, so von 155,000 Menschen be⸗ wohnt werden, im Jahre 1788 nur 40, od00 Rthl., im Jahre 1803 nur 89, 90o Rthl. und im Jahre 1815 schon 458,000 Rthl. an Steuer bezahlten, wo also die Hebegebühren beinah so viel betrugen, als im Jahre 17868 die ganze Steuer.
Diese Thatsache hangt mit einer andern zusammen, die eben so merkwürdig ist. Ueberall findet man im Rheinischen Kataster, daß die Pach tungen in den Ge⸗ meinden, so an den Rändern der Haiden liegen, und oft den schlechtesten Boden haben, eben so hoch und oft höher sind, als in den fruchtbaren Ebenen des