Der durch ausgezeichnete Kriegsdienste bekannte
General der Infanterie, Herr v. Derfeld en, ist in einem Alter von g6 Jahren verstorben.
Brodh, vom 12. November. Die Pest macht in der Moldau neue Fortschritte und die Sterblichkeit nimmt in einigen Gegenden zu. Doch ist der Oester⸗ reichische Quarantaine⸗ Kordon so verstärkt worden,
daß es für uns keine Gefahr hat. Von Rußischer
Seite ist die Bukowine, welche übrigens ganz gesund ist, aus Besorgnis strenge gesperrt.
Han over, vom 1. December. Am as. d. wird die Sitzung der allgemeinen Ständeversammlung des Kö— nigreiches Hanover in zwei Kammern eröffnet werden.
Die erste Kammer wird gebildet von den media— tisirten Fürsten, dem Erbmarschal des Königreiches, dem Grafen von Stolberg wegen Hohenstein, dem General- Erhpostmeister Grafen von Platen und Hallermund, einem angesehenen protestantischen Geistlichen, den Aebten zu Lokkum und Lüneburg, dem Direktor des Klosters Neuenwalde, den katholischen Bischöfen, den Majoratherrn mit erblichem Stimm⸗ rechte, dem Präsidenten und den lebenslänglichen zur Ritterschaft gehörenden Mitgliedern des Generalsteuer⸗ und Schatz⸗Kollegiums, und n Deputirten der Rit⸗ terschaft.
Die zweite Kammer besteht aus den lebens läkg⸗ lichen, nicht zur Ritterschaft gehörigen Mitgliedern des Schatz⸗Kollegiums, 6 Deputirten der Stifter, Dep. der Universität Göttingen, Dep. für das Kir— chen⸗- und Schulwesen, 35 Dep. der Städte und 23
Dep. der freien, nicht zur Ritterschaft gehörenden
Gutsbesitzet.
Stuttgart, vom 27. November. Die Frau Erb⸗ Prinzeßin Luise von Sach sen-Hildburghausen, geborne Prinzeßin von Würte m berg, wurde am ac. d. M. zu Kirchheim unter Teck, woselbst sie sich bei
ihrer Frau Mutter zum Besuch befindet, von einer Prinzeßin glücklich entbunden.
Manheim, vem 2s. November. Die geschloße— nen Untersuchungs-Akten wider Sand sind kürzlich dem großherjog lichen Hofgerichte übergeben worden, bei welcher Behörde verfaßungsmäßig erst der Meditinal⸗ Referent, sodann ein Vertheidiger gehört, hierauf um⸗
achten an das Oberhofgericht gestellt wird, welches aus ; den Akten selbst referiren läßt, das Urtheil nach der Stimmenmehrheit abfaßt und mittels Berichtes an das
Allgemeine
Preußische Staats- Zeitung
ständlich referirt und abgestimmt, demnächst ein Gut⸗ ;.
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großherzogliche Staatsministerium dem Großherzoge
zur Bestätigung einreicht.
In lan d.
Merseburg, vom 2g. November. Im vorigen Monate sind in unserem Regierungsbezirke zwei Schul⸗ Anstalten, welche der Gnade Sr. Majestät ihren neu aufblühenden Zustand verdanken, feierlich eingeweiht worden. Die eine ist die neu erbaute Mädchen Schule
u Mansfeld, die andre die Luther-Schule zu Eisleben. Schon am 31. Oktober 1693 ward in dem Hause, worin Luther geboren, eine Armenschule ere richtet. Jetzt ist ein neues Schulhaus erbaut wor⸗ den, worin künftig der Unterricht an Kinder armer Eltern ertheilt werden wird; diese ward am diesjäh⸗ rigen Reformationsfeste eingeweiht. Zum Besten der
Lutherschule wirkt auch der dasige Frauenverein, zu welchem sich 6so der achtbarsten Frauen und Jung— frauen der Stabt Eisleben und der Umgegend ver— bunden häben, mit rühmlicher Milde seit mehren Jahren. Der Zweck dieses Vereines ist, unter der Leitung des Superintendenten die Aufsicht über den Schulunterricht der weiblichen Schuljugend in paßen— den Handarbeiten zu führen, die Lehrstunden durch einzelne Mitglieder wöchentlich besuchen zu laßen, und für Herbeischaffung des Materials, so wie für die
zweckmäßigste Benutzung der verfertigten Arbeiten zu
sorgen.
95tes Stuͤck. Berlin, den 11ten December 1819.
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J. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, vom 11. December. Die gewöhnlichen Karnevals-Lustbarkeiten fangen im künftigen Jahre . mit dem 16. Januar an, und sind folgendermaßen be⸗ styrßmt worden: Sonntag Cour oder Ball bei Hofe, Montag Oper, Dienstag Redoute, Mittwoch Assem— bläe in der Stadt, Freitag Oper, Sannabend unmas— kirter Ball im Opernhause. In eben dieser Art wer⸗ den sie bis zum 15. Februar fortgesetzt, und während dieser Zeit solgende Opern gegeben: den 17. Januar Ferdinand Cortez von Spontini, den 21. Nit⸗ tetis von Poißl, den 24. die Ve stalin von Spontini, den 28. Athalia von Poißl, den 31. die Bajaderen von Catel, den 4. Februar Ar⸗
Ausland. Paris, vom 1. December. am 28. v. M. einer feierlichen Meße in der Kirche Notre-Dame beigewohnt hatte, wurden am 29. die Sitzungen der Kammern von Sr. Majestät in Person, unter den gewohnten Feierlichkeiten eröffnet. Der König sprach vom Throne zur Versammlung der Pairs und Abgeordneten in folgender Rede: Meine Herrn! Das erste Bedürfnis meines Her⸗ zns, indem Ich Mich wieder unter Ihnen befinde, ist ein Dank für die Wohlthaten, mit denen die Vorse— hung uns begnadiget, die sie auch von der Zukunft zu erwarten uns vergönnet. Meine Familie hat sich ver— mehrt, und Ich darf die Erhörung der Wünsche hoffen, die noch zu erfüllen sind. Neue Stätzen meines Hau— ses werden neue Bande zwischen Mir und meinem Volke seyn. Unsre freundschaftlichen Verhältniße mit den Staaten beider Welten, die auf einer voll komm— nen Fintracht der Souveraine und auf dem Anerkennt— ntße gegenseltiger Unabhängigkeit gegründet sind, blei⸗ ben auch fernerhin das Unterpfand eines langen Friedens. Dem glücklichen Erfolge meiner Unterhandlungen mit dem heil. Stuhle verdanken „ir, daß unsre Haupt—
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Nachdem der König
mida von Gluck, den J. Trajan in Dacien von Niccolini, den 11. Alceste von Gluck, den 14 Emma von Roxburgh von Meyer-Beer.
v. Buch, Schloßhauptmann.
Se. Königl. Majestät haben allergnädigst ge— ruhet den Geheimen Regierungs- und Bergrath von Witzleben zu Halle, zum Vice-Berg-Hauptmann zu ernennen, und das Patent darüber allerhöchstselbst zu vollziehen.
Se. Majestät der König haben dem Gutsbe⸗ sitzer Albert Friedrich Ludwig von Breitenbauch auf Brandenstein im Herzogthume Sachsen, die Kam⸗ merherrn-Würde zu ertheilen geruhet.
I. Zeitung s⸗-Nachrichten.
Gegenwart der Bischöfe in ihten Sprengeln wird die Ordnung in allen Theilen der geistlichen Verwaltung befestigen; sie werden daselbst die Achtung verbreiten, die unsrer heil. Religion und den Gesetzen des Rei— ches gebührt. Die Freiheiten unster Kirche werden nicht angetastet werden. Ich werde die Wünsche der Gläubigen hören; Ich werde ihre Bedürfniße und ihre Hilfsquellen zu Rathe ziehn, bevor Ich Ihnen die Maas⸗ regeln vorlegen laße, welche die Herstellung unsers väterlichen Glaubens noch erfodern dürfte.
Zwei Jahre des Ueberflußes ersetzen zum Theil das Ungemach des Mangels. Der Ackerbau hat sichtbare Fortschritte gemacht; jedes Gewerbe nimmt einen edeln Schwung, die schönen Künste sind noch immer die Zier und der Ruhm Frankreichs. Ich habe ihre zahlrei⸗ chen Erzeugniße um Mich versemmelt; den nützlichen Künsten ist dieselde Gunst gewährt, und beide hat die öffentliche Bewunderung ermuntert.
Die Befreiung des Landes und glücklichere Jahre haben an die Verbeßerung unsrer Finanzen Hand an⸗ zulegen verstattet. Man wird Ihnen auf meinen Befehl die Nachweisung der öffentlichen Ausgaben und der Mittel, ste zu bestreiten, vorlegen, und ich kann Ihnen mit Zufriedenheit melden, daß die Gesetzngebung
Kirchen nicht mehr der Seelsorger beraubt sind. Die si in ihren vorläufigen Berechnungen durch kein dringen