k
K
tangte), sonbern nach dem Vorschlage des Herrn R a⸗ vez ganz allgemein, ob er zuzulaßen sey oder nicht: so hat Jeder feiner Abstimmung denjenigen Beweggrund unterlegen können, den er nach seiner gewißenhaften Ueberzeugung allein für entscheidend hielt. Ueber die Nichtzulaßung selbst, ohschon aus dem Grunde Ler Unregelmäßigkeit der Wahl, ist auch die erste Parthei einverstanden gewesen, und der Graf Lambrechis cheint bei dem Aufrufe zur Abstimmung nur aus ent udn sich erhoben zu haben. Denn die Mit⸗ glieder der Kammer von der linken Seite hatten vor Eröffnung der Versammlung den Gr. Gregoire
durch die Herrn von Argen son, Manuel, Cau—
martin, Düpont und Gray ersuchen laßen, frei⸗ willig Verzicht zu leisten, welches er jedoch verweigern zu müßen glaubte. ;
Der Marquis von Lato ur-Mauburg -) hat den Eid als Kriegsminister in die Hände des Königes abgeleistet. ; ü
Durch eine königliche Verordnung ist der Beigeord⸗ nete des Maire zu Brest, Herr Kerdanet, entsetzt worden, weil er sich geweigert, die Ehe eines Prote⸗ stanten mit einer Katholikin, welcher die Geistlichen des Ortes die priesterliche Einsegnung versagt hatten, auch bürgerlich zu legalisiren. —
Aus Saargemünd wird in einer unsrer Zeitungen der, durch eine andre, verbreiteten Nachricht widerspro—⸗ chen, als ob die Jüdischen Einwohner des Ortes von den Christen feindselig behandelt worden wären, viel⸗ mehr wird das vollkommenste Einverständnis bezeugt.
Der Moniteur bis zum heutigen Tage enthält noch Leine königliche Verordnung wegen Zurückrufung der Verbannten. Es ist also alles zu frühzeitig, was dar—⸗ über allgemein und wegen einzelner Personen verbrei— tet worden.
Das Journal vom Nieder-Rheine versichett, daß die durch mehre teutsche und Französische Zeitungen verbreitete Nachricht, als ob eine Anzahl Teutscher eine Zusammenkunft in Strasburg gehalten, völlig ungegründet sey, und daß von den in der Liste dieser Fremden genannten Personen sich nur ein einziger daselbst befinde. .
cg. 166 der Renten schwanken zwischen 69 u. 68.
London, vom 10. December. Die gewöhnliche amtliche Meldung der Aerzte vom Befinden des Kö— niges enthält, daß Se. Majestät von einer leichten Unpäßlichkeit hergestellt worden, sich in Ihrem Zu⸗ stande nichts verändert habe, und die leibliche Ge⸗ sundheit gut sey. (Die durch einige Zeitungen ver— breitete Nachricht von lichten Zwischenräumen ist also eben so grundlos, als die von der zunehmenden Hin⸗ fälligkeit und dem bald zu besorgenden Ableben des
onarchen. ) . 7 . Häuser des Parlamentes haben sich in ihren letzten Sitzungen haupisächlich mit der Berathung über die Gesetz⸗ Entwürfe, welche zur Unterdrückung der Volksbewegungen bestimmt sind, dbeschäftiget. Die Minister erfahren von der Oppositionsparttei nur schwachen Widerstand, da auch die meisten Mitglie⸗ der derselben von der Nothwendigkeit ernsthafter und durchgreifender Maasregeln überzeugt sind.
Angemeßenen Modifikationen geben dagegen auch die Minister von ihrer Seite Gehör. So haben sie nachgegeben, daß das Gesetz wegen der Volksversamm⸗
) Eine Zeitung von Koͤnigsberg widerruft die aus der Staats-Zeitüͤng aufgenommene Nachricht, daß der Mar= quis von Latour-Maubourg derselbe sey, der bei Leipzig verwundet worden, weil dieser, nach der Ver⸗ sicherung des Herrn Venturini, an seinen Wunden verstorben. Dies ist jedoch ein Irrthum. Bedenklicher ist, daß er dem Egyptischen Feldzuge beigewohnt, wel⸗ ches aus der „Biographie speciale des pairs et des deputes du Royaume, Sectidn de 1813, einem unzu- verlaͤßigen Buche, genommen ist. Kleber hatte einen Adjutanten Latour, der bei El⸗Arish verwundet wurde; ob es der Kriegsminister sey, wißen wir nicht. Auf jeden Fall mußte er alsdann vor dem 18. Bruͤ⸗ maire nach Frankreich zuruͤckgekehrt seyn.
lungen nicht fortdauern, sondern auf 5 Jahte beschrantt
seyn solle. Die beiden Gesetze wegen der Wegnahme der Waffen und wegen der Waffenübungen sind im Oberhause bereits zum drittenmenke verle⸗
sen und angenommen worden. Gegen die erste haben verschiedene Mitglieder des Oberhauses, unter ihnen der Herzog von Sußex, eine Protestation eingelegt und solche öffentlich bekannt gemacht. Bei den De⸗
batten über das Gesetz wegen der Libelle ward ein
Zusatz des Lord Ellenborough, betreffend die nä⸗
here Bezeichnung eines Libells, dahin angenommen, daß ein Libell eine Schrift sey „deren Inhalt dahin
abzwecke, den König, die Regierung oder die beiden Häuser des Parlamentes in ein gehäßiges und ver⸗ achtliches Licht zu stellen, oder das Volk zu bewe⸗
gen, die bestehenden Gesetze auf eine unrtechtmäßige Art
zu verändern.“ Mit diesem sehr wesentlichen Zusatze
ist die Bill im Oberhause durchgegangen.
Im Unter hause ist die Bill wegen der Waf⸗ fenübungen glei falls schon zum dritten Male verle— sen und ohne Widerstand angenommen worten; die vem Hause gemachten Anzeigen, daß die militairischen Uebungen nicht allein in mehren Grafschaften fort— dauerten, sondern noch vermehrt würden, hat eine solche Beschleunigung, welche selbst von Herrn Tiern ey un⸗ terstützt wurde, veranlaßt. Dieses Gesetz, durch wel⸗ ches den Personen, die nicht im Milirairdienste stehen, die militairische Uebung verboten werden soll, wird daher zuerst und wahrscheinlich noch heute die Bestä— tigung des Prinzen Regenten erhalten.
Bitischriften gegen die Billen sind in beide Häu— ser gebracht worden; auch hat der Gemeinderath von London Beschlüße gegen dieselben gefaßt. Man wird diese Widersprüche, Unter den vorliegenden Um ständen, unberücksichtiget laßen.
Nach der Erzählung einer Zeitung haben 7 der angesehensten ien Buchändler dem Lorv Liver⸗ pool erklärt, daß sie den Buchhandel aufgeben müß— ten, wenn die auf Beschränkung der Preße gerichte— ten Billen vollzogen würden.
Die durch Mitglieder des Parlamentes verwöreitete Nachricht, als ob 10 bis 15000 Kohlen- und Eisenarbeiter sich in Waffen an der Tyne gezeigt, ja, daß man die bewaffnete Menge wol auf 100,000 Per⸗ sonen annehmen könne, hat keine Bestätigung erhal— ten. Auch hat die Regierung, nie es scheint, von dieser Nachricht keine Kenntnis genemmen.
Man hat in den Provinzen verschiedene Personen wegen Hochverrathes verhaftet.
Die Manufakturisten von Norwich haben eine Bittschrift wegen Aufhebung des erhöheten Einfuhr— Zolles auf fremde Wolle an das Parlament gelungen laßen, weil dieser Zoll den Preis der Wolle um 20
dis 50 Procent gesteigert habe.
Am 21. v. M. wurde hier die neugebaute Kirche der teuischen reformirten Gemeinde, im westlichen Theile der Stadt, feierlich eingeweiht.
Der Aufstand auf der Insel Santa Maura ist noch nicht gänzlich unterdrückt, da viele Einwohner sich in die Gebirge geflüchtet haben.
Nachrichten aus Boston bestärigen das fortdauernde freundschaftliche Verhältnis zwischen unsrer Regierung und den Vereinten Staaten von Nord-Amerika.
München, vom 30. November. Unsere heutige Staats-Zeitung enthält einen Aufsatz, von dem wir Folgendes als das Wesentlichste ausheben.
„Man muß billig darüber erstaunen, wie es mög⸗ lich ist, daß der Geist, welcher heut zu Tage die soge⸗ nannten Oppontions-Blätter in England und Frank— reich belebt, jemals auch Theilnahme in Teutschland finden konnte, wo der gerade rechtliche Sinn jede absichtliche Uebertreibung, jede Entstellung der Wahr⸗ heit, jeden Ausbruch niedriger Partheisucht mit Ver⸗ achtung von sich weisen sollte. Und was lesen wir in diesen Morning-Chronicles, Liberals, in diesen In⸗
dependants, Renommées ꝛc. als Erdichtungen, gehäßige
Ausfälle auf Inheimisches und Fremdes, als Einge⸗
zungen des Partheihaßes und Beschimpfungen der nie⸗ drigsten Art? . Auch Teutschland wurde in den letzten Jahren mit einer Menge von sogenannten Oppositions-Journalen versehen, und manche Städte wetteiferten mit einan— der, wer diese Waare beßer zu liefern verstehe; und so trugen wir, wie so vieles Fremde, guch diese Aus⸗ wüchse der politischen Litteratur an unserem Körper! Es scheint, man wollte sich neuerdings in Teutsch— land auf eine gleiche Linie mit England und Frank⸗ reich stellen. Aber diese Länder haben eine historische Vergangenheit, die keine Aehnlichkeit mit der unsrigen hat, und was dort noch heut zu Tage sich umtreibt und in so auffallenden Formen hervortritt, kann nicht als Gegenstand der Nachahmung, als Vorbedeutung ähnlicher Ereigniße, als Gesetz für uns betrachtet wer— den. Für Teutschland können nur Germanische Institu—⸗ tionen frommen, und wir sind nie ein mit frecher An— maßung über Thron und Altar, über Kirche und Staat,
über Richter und Gesetz aburtheilendes Volk gewesen,
sondern haben immer treu zu unseren Fürsten gehal— ten, wie diese zu uns, und haben immer alte Rechte geehrt und alte Zeiten geliebt, weil wir beständiger sind in unserem Denken und Handeln, nnd mit un⸗ serem Herzen mehr als die enge Gegenwart um faßen.
Freilich, die abentheuerlichen Vorfälle der Franzö⸗ sischen Revolution, die Katastrophen des Französischen Kaiserreiches, die großen Schlachten des Befreiungskrie⸗ ges haben das neugierige Publikum an starke Reiz— mittel gewöhnt, und Preßfreiheit, Burschenfeste, re⸗ präsentative Verfaßungen ꝛc. haben es nachher auf gleiche Weise befriedigt. Es ist dadurch ein phantasti⸗ scher Geschmack im Volke herrschend geworden, der sich nur an Nordlichtern, Kometen, Erdbeben und Eruptionen der Vulkane auch in der politischen Welt ergößen möchte. Die Gährung ist gewiß nicht zu leugnen, und was Arndt und Jahn, kühn und trohig, zu Jünglingen geredet, und was Görres und Oken, kühn und trotzig, für Männer geschrieben, machte bereits hie und da Miene, kühn und trotzig ins Leben zu treten. Reformirende Brauseköpfe be⸗ gannen mit Regierungen zu rechten, Buchhändler spe— kulirten auf die Erträgniße allarmirender Schriften, Jünglinge griffen nach Dolchen und Lehrer billigten ihre Thaten, Demagogen predigten Aufruhr, und an den Juden schien man sich zu versuchen!
Mögen unsere oberflächlichen Raisonneurs nur erst
zur Besinnung kommen! Ihr Geist wird bald mehr
— 0 .
ueber die Partheien in Frankreich. (Schluß.)
Zu der Sertion der Ministerial-Parthei, an deren Spitze Lain « steht, gehörte auch der Baron Pas— guier. Dieser ist nun wieder in das Ministerium eingetreten; überhaupt muß die letzte Ministerial: Re⸗ volution im Stande der Partheien eine Aenderung bewirken. Gerade wie im Dezember 1618 hat sich das französische Ministerium im November 1819 bei Gelegenheit der Diskußion über die Modifikation des Wahlgesetzes aufgelöst; derselbe Minister, welcher da— mals sich jeder Aenderung dieses Gesetzes widersetzte,
hat sich jetzt für ihre Nothwendigkeit erklärt, und
seine Kollegen, die damals eingetreten waren, um seine Parthei zu verstärken, sind genöthigt worden, sich zu entfernen. Welche Aenderungen vorgeschlagen wer— den sollen, wird die Zeit lehren!“ aber die Debatten über dieselben können nicht anders als höchst inter— eßmnt für Frankreich, ja für ganz Europa seyn, wel— chem an der Erhaltung der Französischen Monarchie so viel gelegen ist.
Die Deputirten der Lainéschen Parthei machen den äusersten linken Flügel des Centrums aus. Je mehr wir uns nun auf die linke Seite selbst wenden, desto mehr entfernen sich die Partheien von dem Sinne
„) Die Zeit hat schon gelehrt, daß der Minister lieber eine Aenderung der Koͤnstitution als eine Modifikation des Gesetzes vorschlagen wollte.
über Begebenheiten nachbenken, se weniger sle von Begebenheiten lesen, und sie werden um so tiefer in die Zeit eindringen, je mehr sie ruhig dabei verweilen. Und zudem haben die Menschen vollauf in ihren Bes rufskreisen zu thun; es soll sie nur, wenn sie nach Unterhaltung und Zerstreuung verlangen, vorerst ihre häuslicher Bezirk, ihr Amt, ihre Kunst oder ihr Ge⸗ werbe wieder feßeln; sie sollen aus dem langen Tau⸗ mel des Zeitlichen auch wieder zu etwas Göttlichem erwachen, sie sollen zunächst für Erhaltung des Ve⸗ stehenden sorgen, statt auf Einführung von Neuerun⸗ gen zu denken: und ich wette, in kurzem wird Nie⸗ mand weiter Lust daran finden, halbe Tage über Re⸗ gierungen zu raisonniren und sich an Oppositions⸗ Artikeln zu laben, vielmehr wird diejenige Zeitung bald die gelesenste seyn, welche am meisten Liebe zum Va⸗ terlande, Vertrauen in den Regenten und seine Räthe, Hoffnung zu dauerndem Frieden und Glauben an Gott und die Tugend verbreitet.
Die elterliche Erziehung liegt in unseren Tagen danieder, Religion und Mortal sind gesunken und die Gemüther erstarrt und verwildert. Drum ist es Zeit, von der Außenwelt die Blicke wieder abzuwenden, und auch ins Innere zu kehren, drum ist es Zeit, im Schooße des Friedens die beseligenden Güter aufzu— suchen, welche die meisten bisher so wenig kannten, und die, wenn wir sie suchen, unser Stand, unser Haus, endlich unser eigenes Herz uns gewähren! Für den wahren Patrioten, der den Frieden Teutschlands auf⸗ richtig liebt, und der nicht täglich nur neue Bege⸗ benheiten aufzuraffen strebt, sondern einen seiner würdigen Genuß darin findet, die Vergangenheit ru⸗ hig zu überdenken, und aus ihr die Gegenwart ernst zu bemeßen, ist unsere Zeit noch nicht arm geworden
an Stoff zur Betrachtung; und weit entfernt, Worte
zu deuteln und Absichten zu verdrehen, faßt er zu dem Geiste Vertrauen, der die Idee einer heiligen Allianz, eines teutschen Bundes und des einem jeben Staate angemeßenen Rechtes in die Herzen der Für⸗ sten gelegt!“
Hamburg, vom 17. Derember. Gestern, am Geburtstage des verstorbenen Fürsten Blücher von Wahlstatt, beging der hiesige Blücher-Klubb unter dem Horn des Herrn Sber-Präsidenten Gra⸗ fen von Blüscher-Altona in dem zur festlichen Trauer geschmückten großen Saale unserer Börsenhalle die Todtenfeier des dahin gegangenen Helden.
der Regierung, welcher sich durch die Minister aus⸗ spricht. Die ganze linke Seite, 110 Köpfe stark, macht die beständige Opposition gegen die Royalisten und in allen nicht revolutiongiten Maasregeln gegen die Minister aus. Aber diese Seite theilt sich wieder in drei Fragmente. Zuerst kommen die sogenannten Doktrinairs eine Parthei, welche am schwersten de— finirt werden kann, vielleicht well sie selbst noch nicht im Reinen mit ihren Planen ist. Man thut diesen Männern wol Unrecht, wenn man sie für Feinde des Thrones hält; sie wollen eine monarchische Regierung, aber unter der Bedingung, daß sie ihrem Talente hul⸗ dige und sich ihnen in die Arme werfe. Dunkle Me⸗ thaphysik und unbegränzte Eitelkeit karakterisiren diese Leute. In den beiden vorigen Sitzungen haben sie, zufolge einer, wie sie behaupten, in ihrem Systeme liegenden Konsequenz, häufig in den Debatten gegen die Minister gesprochen, aber beim endlichen Stimmen
sich bald gegen die Royalisten, bald gegen die linke
Seite, mit den Ministern vereinigt, und so geholfen, dieselben Vorschläge, die sie mit Gründen bekämpft hat⸗ ten, zu Gesetzen zu erheben. An ihrer Spitze steht Royer-Colard, ein Mann von Verdienst, weicher bei mehr als einer Gelegenheit Beweise eines kraftvol⸗ len Karakters gegeben hat. Während der Revolution, von den Jahren 1797 bis 1804 gehörte er zu der, geheimen royaltstischen Comité in Paris, welches au der Rückkehr der Bourbons arbeitete; nachher wurde