pen wünschten und deshalb die Baarzahlung der Bank hintertreiben beabsichtigten. Der Druck der Bitt⸗ han ward verordnet. (Diese Untersuchung über den el ist unstreitig viel wesentlicher, als alle Debat⸗ über Parlaments: Reformen und dergleichen; sie eint aber ee, dann, insofern von Abhelfung pestehenden Noth die Rede ist, ein Resultat ge⸗ en zu können, wenn man aus zumitteln im Stande, wi für den Handel Grosbrittanniens Absatz zu schaf⸗ fen sey. Die Maasregeln, die Herr Irvin andeu⸗ ** * dahin nicht führen, der wahren Noth abzuhelfen. ser sind vom 15. December 18615 bis 1. Decbt. A819, getauft worden au, Soo, begraben 19 228.
Madrid, vom 16. Detember. Der König hat eine Belohnung von zoo, ooo Realen baar (etwa a0, ooo Rthlr.) und außerdem eine mit zo, ooo Realen verknüpfte Anstellung demjenigen verheißen, welcher den Urheber der falschen Marschordre für die Truppen erweislich anzeigen würde.
Als cinen Wechsel des Schicksals merkt man an, daß der bekannte Priester O stolazza, ehemals Beicht⸗ vater des Infanten Don Earlos und Günstling des Königes, der als Mitglied der Cortes eifrig für die Sache der Inquisition auftrat, und später in Un⸗
nade in das Kloster de las Battuecas verwiesen wurde, etzt vor das Inquisitionsgericht zu Sevilla gestellt ist.
Aus dem Haag, vom 28. Detember. Von den Finanzgesetz Entwürfen, welche in der zweiten Kam— mer erörtert worden, ist nur der eine, der die Krea⸗ tion von 23 Mill. Inskriptionen zur Deckung des De⸗ ficit betrifft, mit s gegen 40 Stimmen angenommen worden.
Gestern kam hierauf ein königlicher Gesetz⸗Vor⸗ schlag in die Kammer „die jetzt bestehenden Finanz⸗ Gesetze noch 8 Monate in Kraft zu laßen, falls nicht neuere Gefetze in einer kürzeren Frist eingeführt wer⸗ den könnten.“ Da der regelmäßige Gang der Ange legenheiten doch keinen Stillstand erleiden darf, so ist das Gesetz angenommen worden, und hat bereits die Sanktion des Königs erhalten.
Kon stantinopel, vom 25. November. Die
Pforte hat sich genöthiget gesehen, den lauten Klagen egen den Pascha von Livadia, Veli, Sohn des Pa⸗ . von Janina, Gehör zu geben, und ihm die Statt⸗ halterschaft zu entziehen. Dagegen hat er die von Le⸗ panto erhalten. Aehnliche Bedrückungen des Pascha zu Aleppo, Chorschid Ahmed, vormals Großveßir und Bezwinger Serbiens, haben daselbst einen Auf⸗ ruhr veranlaßt, in Folge deten der Pascha zur Flucht gezwungen worden. Er belagert nan mit einigen ihm treu gebliebenen Truppen die Stadt,
Nachrichten aus Algier zu Folge hat der Dey die von den Abmiralen Freemantle und Ju rieu wegen Abschaffung der Seeräuberei ihm gemachten . vorzüglich auf den Grund des Berichtes
abgelehnt, den sein aus London kurz zuvor .
kehrter Botschafter über den Erfolg seiner Sendung ihm lügenhafterweise dahin abgestattet hatie, daß Eng⸗ land dem gegenwärtigen Systeme der Barbaresken kein Hindernis in den Weg legen werde. Aus Tripolis wird bagegen unterm 11. Novbr. gemeldet, daß man daselbst die Folgen des frieblichen Systemes der Re⸗ gierung sichtbar spüre. Der Handel sey in Aufnahme und die Schiffahrt sehr thätig. Seit dem 1. Jul. 1818 sey kein Korsar mehr ausgelaufen, und der Dey habe die Vermittelung Grosbritanniens angesprochen, um mit allen christlichen Mächten einen Frieden ab⸗ uschließen, worin er sich anheischig mache, keine fremde bi, mehr zu beunruhigen.
Bas Loos der verhafteten Armenischen Münzbeam⸗ ten und Pächter ist noch immer nicht entschieden. In⸗ zwischen ist die Pest, die hier mit ee, Tage mehr um sich greift, auch in ihre Gefängniße gedrungen und einer unter ihnen schon hingerafft worden. Auch
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das Serail des Grosherrn ist von der Seuche befallen, daher er sich noch in seiner Sommer⸗ Residenz befin⸗ det. Die Pestfälle werden bald so zahlreich seyn, als im Jahre 1812. Unter den Franken sind sie jetzt schon häufiger als damals. Aue Spitäler sind angefüllt, und die Zahl der Genesenden verhält sich zu den Ster⸗ benden wie 1 gegen 190. Das anhaltend⸗ warme Wetter und der große Waßermangel können als die Hauptursache dieser außerordentlichen Verbreitung des ÜUebels angesehn werden.
Spanische Kolonien in Amerika. Die Re⸗ gierung der Insurgenten von la Plata zu Buenos⸗ Ayres hat die Konfiskation der Güter aller Spanier, die das Gebiet der Republik ohne Erlaubnis verlaßen würden, angeordnet. Alle für den Dienst Spaniens angenommenen neutralen Schiffe sollen für Spanische gehalten werden. Die Kriegsrüstungen dauern fort. Man hat eine Nationalbank errichtet, der man jedoch wegen der Abneigung des Volkes gegen alles Papier⸗ Gelid wenig Fortgang verspricht. Sie scheint hie nach fehlerhaft organisirt zu seyn.
Das bisherige gute Vernehmen mit den Englän⸗ dern hat sich in Buenos Ahyres sehr umge kehr; der Englifche Konsul, der allgemein beliebt war, ist von seiner Regierung abberufen worden. Die Englischen Kaufleute sollen sich entweder in die Miliz aufnehmen laßen, oder abziehen.
Die Abgeordneten zum Kongreß werden von ihren Kommittenten mit 125 Piastern monatlich vezahlt. Jetzt sind ihrer 77. Die konstitutionsmäßige Zahl würde 121 betragen. (Da nach der Konstitution auf etwa 16, ooo Einwohner 1 Abgeordneter gerechnet wer⸗ den soll, so würde hienach die Bevölkerung auf etwa 2 Mill. anzunehmen seyn.)
Einer Nachricht aus Kadix zufolge sollen gegen die e, , ven la Plata 10 dis 15, ooo Mann aus⸗ gerüstéet werden, und gegen Ende Mei abgehen.
Insurgenten-Kaper blokirten, nach Briefen aus Rio? Janeiro vom a3. Oktoser, Fernambuco ( Brasi⸗ lien). Eine königliche Fregatte war gegen sie aus— geschickt. .
Aus Valparaiso (Chili) waren Nachrichten bis zum 23. Aug in London. Lord Cochrane, der sich da⸗ selbst noch befand, sollte spätestens den 2. September wieder in See gehen, um einen zweiten Angriff gegen Lima (Peru) zu versuchen, zu welchem Zwecke er 4000 Congrevsche Raketen mit sich führen würde.
Gegen die Insurgenten von Venezuela soll auf dringendes Verlangen des Generals Morillo die Ausrüstung in Kadix beschleunigt werden. Man glaubt, daß 5 bis Sooo Mann schon Ende Januar werden abgehen können. Bolivar soll inzwischen, nach der Einnahme von Santa⸗Fé in Neu Granada weitet vorgedrungen seyn, auch Popayan und Mompox besetzt haben. Man glaubt, daß ihm auch St. Martha in die Hände fallen werde. Aus Margarita sind Nach⸗ richten vom 8. Oktb. da. General Urdane te, der we⸗ gen des fehigeschlagenen Angriffes auf Eumana suspen⸗
dirt war, ist wieder in das Kommando eingesetzt. Ge⸗
neral Paez bedrängte S. Fernando am Apure (in der Provinz Varinas), ist also wahrscheinlich nach St. Martha auf den Marsch. Morillo soll höch stens nur noch 3000 Mann stark seyn. General English war am gelben Fieber auf der Insel gestorben. Sein
Tod wird als ein Verlust für die Sache der Insut⸗
genten angesehen.
Mac 8* gor hatte, nach Briefen aus Jamaika vom 25. Oktbr' mit 250 Engländern einen Versuch auf Rio de la Hacha gemacht, wo er jedoch am Bord geblieben, bis die Mannschaft nach blutigem Gefechte Stadt und Fort genommen, hatte hienächst Alles, was Werth hatte, auf ein im Hafen gefundenes Spa⸗ nisches Schiff geladen und war davon gesegelt, indem er die Leute ihrem Schicksal überließ. Die Spanier eroberten den Ort wieder, wobei das Fort in die Luft flog. Es scheint, daß alle Engländer umgekommen oder gefangen worden, unter ihnen der Oberst Eyre.
Nur ao sind in Jamaika mit Derwünschungen Mac Gregors wieder angekommen, der einen fruchtlo⸗ sen Versuch gemacht hatte, einen Ort auf Kuba zu brandschatzen.
Die kleine und jüngste Insurgenten-Republik Texas (Mexiko) hat den General Long zu ihrem Präsidenten gewählt. Die Zahl ihrer Streiter soll, ohne die freundschaftlich gesinnten Indischen Stãmme aoo0 Mann detragen, unter denen mehre Franzo⸗ sen von der verunglückten Kolonie Cham d' Asyle. Auch erscheint bereits eine Zeitung: der Republika⸗ ner von Texas.
Die Depeschen des Gesandten der Vereinten Staa⸗ ten zu Madrid, die endliche Erklärung des Spanischen Hofes wegen Florida betreffend, sind am as. Novem⸗ ber in Baltimore angekommen. Man erwartet die Eröffnung des Kongreßes, um eine zuverläßige Aus⸗ kunft über diese Verhältniße zu erlangen. Inzwischen wird behauptet, daß die Amerikaner mehre Indianer aus Florida vertrieben hätten, welche in New⸗Provi⸗ dence Brittischen Sch utz gesucht.
Frank fart, vom 31. December. Aus allen Ge⸗ genden gehen Nachrichten von verwüstenden Ueber⸗ schwemmungen ein, weiche die ausgetretenen Ströme verursachten. Unweit Mannheim ist oberhalb Nek⸗ karau der große Rheindamm in einer Breite von 5 bis 6 Ruthen durchbrochen. Der Strom über⸗ schwemmte ganz Neckarau, und einen Theil der be⸗ nachbarten Gemarkungen. Mannheim, deßen Gär⸗ ten nur vor dem Heidelberger Thore der Gewalt des Waßers Preis gegeven sind, wird durch den großen sich um die Stadt ziehenden Damm vor weiterer Gefahr geschützt.
ö. Man merkt hier an, daß ein assortirtes Lager von FIrländischer Leinwand hieselbst ausgeboten worden.
; In lan d. Berlin, vom J. Januar. Die Geschäfte der von Sr. Majestät dem Könige zur Bearbeitung der künftigen ständischen Verfaßung ernannten Kom⸗ mißion, haben, ohnerachtet der Staatsminister Frei⸗ herr v. Humboldt aus derselben ausgeschieden ist, ihren Fortgang.
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eder die Entstehung der Tag egelder auf den Jülich-Bergschen Landtagen.
Da man sich jetzt überall mit lan dständischen Ein⸗ tichtungen beschäftigt, so ist es nicht ohne Nutzen, wenn man die einzelnen Punkte, auf die es bei sol⸗ chen Einrichtungen ankommt, historisch un tersucht, und nachforscht, wie es mit diesen in früheren Zeiten in den einzelnen Provinzen des teutschen Reiches gewesen.
Einer dieser Punkte, der von großer politischer Wichtigkeit ist, betrifft die Frage, ob die Land⸗ stände Tagegelder genießen sellen oder nicht?
⸗ Diese Frage wird verschieden beantwortet, und ge⸗ wöhnlich beantwortet sie Jeder aus seinem eigenen Standpunkte, nämlich in der Voraussetzung, daß er zu einem Volksdeputirten gewählt werde. Wenn die Fragen auf diese Weise beantwortet werden, so ist eine Ausgleichung der Meinung sehr schwierig. Das Einzige, was man dann noch thun kann, ist das, daß man in geschichtlicher Weise darlegt, wie die Sache früher gewesen.
Bei jeder Frage, so unsere Landtage und unsern Adel berrifft, muß man aber immer bis in die älte⸗ sten Zeiten zurückgehen, wenn man zeigen will, wie die Dinge sich im Laufe der Jahrhunderte gestaltet haben, wenn man zeigen will, wie sie waren und wie sie geworden.
Die Herzog hümer Berg und Jülich gehörten be kanntlich zum Ripuarischen Franken, welches sich auf der Linie, so fetzt die Gränze der Graͤtschaft Mark bildet, von Alt-Sachsen schied. Die Mark gehörte schon zu Alt⸗Sachsen, deßen Gränze Möllker in Elsey fehr gengu durch das Aufsuchen der Orte bestimmt hat, wo Altsächsische Freistühle gestanden.
Bei den Franken war aber bekanntlich kein Adel in dem Sinne des Wortes, daß dieser einen beson⸗
deren, von dem übrigen Theile der Nation
gesonderten Stand gebildet Y. Die ganze Natien war adelig, nämlich frei, und als Karl der Große die Sachsen in das gemeinschafiliche Reich auf⸗ nahm, da wurde das Wehrgeld eines adeligen Sach⸗ sen gleich gesetzt dem Wehrgelde eines Franken. uͤrsprünglich war jeder Fränkische Bauer ein Edel⸗ mann, denn er besaß Alles, was zu einem Edelmanne gehört, einen adeligen Ackerhof, adelige Abstammung und adeliges Schwert, und er erkannte keinen über sich, dem er zu folgen verpflichtet. Nur wenn
Y RfHac in re Franci diversum habuerunt morem 2 ceteris Germanis, qui distinguebantur in nohiles, in- genuss, libertos, ut alibi docuimus. At in lege Sa- sica nobilium nulla fit mentio; non quod apud Francos nulli nobiles ac viri honorati essent, sed quia nobilium nullus ordo erat a populo separatus, nobilitatis nullum in regno Francorum corpus a plebe distinctum. Hertius, notit. vet. Francor. regn.
Herrn
der Heerbann aufgeboten wurde, erschien er. Alle übrige Kriege waren dlos Gefolge⸗-Kriege, an denen die kriegiustige Jugend Theil nahm, welche dem Herzoge folgte, um sich neue Sitze mit dem Schwerte zu er⸗ werben, indes das Stammvolk in den heimischen Sitzen blieb und den Acker pflügte.
Da, bei den Franken der Boden nicht in geschloße⸗ nen Höfen lag, wie bei den Sachsen, sondern jeder Theilung freigegeben war, so ging hieraus eine große Bevölkerung hervor, welche diesem Stamme eine solche Stärke gab, daß er endlich der herrschende von Teutsch⸗ land wurde, als ihm unter den Merowingern und später unter den Karolingern ein großes Regenten haus geworden.
Die Eroberungen, so die Fränkischen Gefolge in Gal⸗ lien gemacht, hatten in diesem Laude den doppelten Social. Kontrakt herbeigeführt (wie Möser es nennt), nach welchem der Eroberer unter einem anderen Rechte lebte, als der Eroberte. Jeder Franke war in Bezug auf den unterworfenen Gallier ein Edelmann gewor⸗ den, und noch jetzt behaupten die alten historischen Familien in Frankreich, wie z. B. die Montmo⸗ raney, daß sie Fränkischen und nicht Gauischen Ur⸗ sprungs seyen.
Als Karl der Große das Reich gegründet, so wur⸗ den die teutschen Bauern Bürger des Reiches. Denn das Römische Reich war immer noch eine Republik, an deren Spitze die Institution des Cäsars stand, und wo nun auf Alt- Italische Romer⸗Freiheit jetzt teut⸗ sche Bauern-Freiheit geimpft wurde.
Der Untergang der freien Landbauern in Teutsch⸗ land, den wir im Mittelalter wahrnehmen, hatte in dem Beamten⸗Elemente seinen Grund, das Karl dadurch in die Verfaßung eingeführt, daß er jedem Gaue (dem jetzigen landräthlichen Kreise) einen Gra⸗ fen als Landraih vorgesetzt. Dieser Graf hatte die ganze Kriegs-Einrichtung des Gaues unter sich, und in den meisten Fällen auch die Justiz. Dieser konnte nun, wie jeder Unterbeamte, die Bauern nach Will⸗ kühr plagen, da von ihm das Au bieten für den Krieg abhing, und er den Einen zuhause laßen konnte und den Andern gehen heißen. Um die Willkür des Gra⸗ fen in den vorgeschriebenen Schranken zu halten, hatte Karl die Einrichtung mit den Sendgrafen Mis- sis) getroffen, welche die Grafschaften jährlich bereisten, die Amtsführung des Grafen untersuchten und die Kla⸗ * der Eingeseßenen gegen ihn hörten. Allein unter Karls schwachen Nachfolgern kam dieses Institut bald in Verfall, und da nur selten Klagen bis zu dem ent⸗ fernten Kaiser dringen konnten so hatte der Graf so ziemlich freie Hand, in seiner Grafschaft zu thun was er wollte. Seine eigenen Güter verschonte er, und von diesen bot er die Leute nicht zum Kriegs dienste auf, gerade wie im vorigen Jahrhunderte bei der Kanton⸗