aber, im Samen wenigstens, den meisten Mitgliedern nicht verschieden geschienen hatte von dem in Schle— sien schon längst dekannten Polnischen Waitzen oder dem sogenannten großen langkornigen Som⸗ merwaitzen. 4. Sechszehn neue Mitglieder wurden gewählt, und drei (den Herrn von Pertkenau auf Dambritsch, den Ober Amtmann Segnitz und den Prediger Leu⸗ p old in Klein⸗Kniegnitz) herr die Gesellschaft verloren.
Das Ganze des Versammlungstages und seiner Verhandlungen erscheint nächstens in Druck, und wird, so wie die vorigen Jahrgänge von 1815 an, bei Schöne in Breslau zu haben seyn.
Greifswald e. Während des Ministeriums St. Excellenz des Freiherrn v. Altenstein sind hier in der theologischen Fakultät angestellt der Profeßor Dr. Böckel fär den exegetischen Theil der Theologie, und der Adiunkt Mag. Finelius für die praktischen Theile. In der juristischen Fakultät der Profeßor Dr. Gesterding für Civil- und Kriminalrecht, und der außerordentliche Profeßor Dr. Barkow insonder—⸗ heit für civilistisches Quellenstudium und Rechtsge⸗ schichte. In der medicinischen Fakultät der Profeßor Dr. Rofen thal für Anatomie und Physiologie. In der philosophischen Fakultät die Profeßoren Dr. Kann⸗ gießer für die Geschichte, und Dr. Ahlwardt für die klaßische Literatur, so wie der außerordentliche Pro⸗ feßor Dr. Meier für dasselbe Fach. Ferner der außerordentliche Profeßor Dr. Horn schuh für Na⸗ turgeschichte und Botanik. Auch ist Schilling als besonderer Konservator des naturhistorischen Museums angeordnet worden.
Paderborn. Zur Schiffbarmachung der Lippe sind bekanntlich 217,819 Rthi. bewilligt. Die Aus⸗ führung dieses wichtigen und für das Land wohlthä⸗ tigen unternehmens ist im besten Gange, und soll im Jahre 1822 völlig beendigt seyn.
Trier. Am 26. April brach zu Roden, hiesigen Regierungs⸗-Bezirkes, Kreises Saarlouis, gegen Abend ein Feuer aus, welches in wenigen Stunden 125 Häu⸗ ser in Asche legte und das Eigenthum von 155 Fami— lien verzehrte. Die Ursache des Entstehens ist bisher nicht ausgemittelt. Der Wind verbreitete das Feuer so schnell, daß die sehr zeitig aus der Festung Saar— Louis herbeieilende Hilfe, aller Anstrengungen unge— achtet, ohne glücklichen Erfolg blieb, auch die auf Feld⸗ Arbeit abwesenden Bewohner zu spät kamen, um et⸗ was retten zu können. Ein Kind ist leider in den
lammen umgekommen, und ein Erwachsener in Folge erhaltener Beschädigungen gestorben.
Das 55ste Stück der Auricher Zeitung vom 9. Ju— lius enthält S. 353. unter dem Artikel Preußen folgende Nachricht: . „Berlin, vom 20. Jun. Wie es heißt, so ar— beitet man in einigen teutschen Staaten seit kurzem an einer strengeren Schuldisciplin, als die zeitherige war. Dies thut auch bei uns sehr noth. In eini— gen unserer Ghmnasten, ja selbst in kleineren Schulen, ging die Zügellosigkeit so weit, das (daß) würdige Leh⸗ rer von unmündigen Knaben förmlich eusgetrommelt wurden, ohne daß manche Leute solches als etwas Er⸗ hebliches betrachte ten.“
Diese Angabe scheint, in so weit ste Preußen be⸗ trifft, unwahr zu seyn. In jedem Falle trifft dieser Tadel nicht die zahlreichen Gymnasien und höheren Schulen. Des Königs Majestät haben für reich lich ere Dotirung mehrer derselben mit landes väterlicher Huld gesorgt. Männer von ausgezeichneten Talenten, Kennt⸗ nißen und sittlichem Werthe sind an denselben ange⸗ stellt, die auf Kopf und Herz ihrer Zöglinge wohlthä⸗ tig wirken. Diese, ihren künftigen Beruf nicht ver⸗ kennend, empfehlen sich in der Regel durch Fleiß und Unstand. Auch auf die Vervollkommnung der unteren
s
. Bonn. Von ber regen Theilnahme der ö länder an dem Gedeihen der Rheinischen Universn
hieselbst können unter andern auch die Stiftum
Allgemeine
zeugen, welche bisher von Privaten und Gemein . ĩ in den Rhein Provinzen zur Unterstützung hiesigern ö k 1 l⸗ t 9 9 f 8 3 ⸗ f U J bemittelter Studirenden sind gegründet worden. N 2.
Stadtrath in Koblenz hat einen jährlichen Bein von 200 Thl. zu zwei Gelvstipendien verheißen; du die Gemeinden Kobern, Dieblich und Güls in
Bürgermeisterei Winningen ist mittels eines jäh
chen Beitrages von 100 Thl. ein Freitisch für en
unbemittelten Studirenden gestiftet; zu demsel Zwecke hat sowol der Stadtrath von Andernach als a
der Gemeinderath von Sinzig jährlich eine Summen 100 Thl. bestimmt; der al den, hat überdies n einen jährlichen Beitrag von 10 Thl. zur Gründe eines Fonds bewilligt, aus welchem talentvolle Ji linge, die aus den drei westlichen Provinzen
durch die wohlthätige Stiftun
Stipendiums von 16 Thl. beurkundet. Auch von ten mehrer Privaten, deren Name ihrem ausdrü chen Wunsche gemäß verschwiegen wird, sind de werthe Geldbeiträge zu dem unterstützungs-Fond! hiesige unbemittelte Studirende erfolgt. Ven de löblichen Gemeinsinne, welcher die Bewohner der Khei Provinzen und Westiphalens beseelt, ist mit Grun zu erwarten, daß auch die Städte und Gemeinde welche bis jetzt der Rheinischen Universität noch kein
thätigen Beweis ihres Wohlwollens geben konntf nach dem Maaße ihrer Kräfte die unbemittel Studirenden, besonders aber die katholischen Sti renden der Theologie, welche vor den übrigen ei Unterstützung bedürfen, hilfreich berücksichtigen,“ ; ; oh durch wohlthätige Stiftungen ihrem Namen eine eh dra Gemahlin Sr. Kaiserl. H volle Stelle in den Jahrbüchern der Rheinischen Hetßen, Heßjen, Ihre Königl. Hoheit die Herzogin zu Anhélt— Deßau, Ihre Königl. Hoheit die Prinzeßin Louie von
versität sichern werben.
9 ; ö 866
Schulen richten die höheren und die Provinzial“ hörden ihre besondere Aufmerksamkeit und Thätig
Die Schulstellen werden, so weit es möglich ist; wißenschaftlich gebildeten und tüchtigen Lehrern bes und die sonst geringen Besoldungen derselben q meßen erhöhet. Die guten Folgen davon sind übe sichtbar. Die Bildungsbeförderung liegt im G unserer Staatsregierung, und der zur Erreichung
ses Zweckes eingeschlagene Weg wird schneller! sicherer zu dem Ziele — Erzeugung eines vernünfth folglich guten Geschlechtes — führen, als „die f
gere Schuldisciplin,“ die angeblich „auch bei uns noth thun soll.“ Ein würdiger Lehrer wird! unmündigen Knaben nirgends ausgetrommelt. schieht dies, so hat er sich die Liebe, die Achtung ner Zöglinge verscherzt, und dann ist er kein würdig
Orucfehler. In Nr. Se. der Staats⸗-Zeitung uh dem Artikel Frankreich, erste Zeile der zweiten Spalte m
statt Horaz gelesen werden Luer ez, und in der sieben
Zeile statt vollko m mnere, vollkommene.
Redaktion in Aufsicht: von Staͤgemann⸗. Reimersche Buchdruckerei.
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zen Friedrich von Preußen, vorgenommen. sunge Prinz hat in der heiligen Taufe die Namen
König Minister, Baron du Thil, den Rochen Adler-Orden
64e Stück. Berlin, den Sten August 1820.
. Amtliche Rachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, vom 5. August. Heute Nachmittag um Uhr wurde auf dem Königl. Schloße in der Königl. Kapelle die feierliche Taufhandlung des am 21. Jun. gebornen Prinzen, Sohnes Sr. Königl. Hoy. des ö
er
Friedrich Wilhelm Ludwig Alexander er— alten.
⸗ Von den höchsten und hohen Taufzeugen waren an— wesend Se. Majestät der König, Se. Königl. Hoh. der Krenprinz, Se. Königl. Hoh. der Prinz Wilhelm von Preußen, Sohn Sr. Maj. ves Kö⸗ nigs, Ihre Königl. Hoh. die Prinzeßin Alexan⸗ drina von Preußen, Se. Königl. Hoh. der Prinz Wilhelm von Preußen, Beuder Sr. Maj. des Königs, Ihre Konigl. Hoh. die Prinzeßin Gemahlin des hochgedachten Prinzen Wilhelm von Preußen, Se Königl. Hoh. der Herzog von Cumberland, Ihre Königl. Hoh. die Herzogin von Eumberland, Se. Königl. Hoh. der Großherzog zu Mecklenburg⸗Strelitz. Abwesend waren von den höchsten und hohen Tauf— Zeugen: Se. Majestät der Kaiser von Rußland, Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland, Mutter Se. Ma— jestät des Kaisers, Se. Majestät der König der Nie— derlande, Ihre Majestät die Königin der Niederlande, Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, Se. Königl. Hoh. der Prinz Heinrich von Preußen, Se. Kaiserl. Hoh. der Großfürst Nikolas von Ruß— land, Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Alexan⸗ oheit des Großfürsten Nikolas von Rußland, Se. Hoheit der Kurprinz zu Ihre Königl. Hoheit die Kurprinzeßin zu Se. Durchlaucht der Herzog zu Anhalt⸗Deßau,
Preußen, Gemahlin Sr. Durchlaucht des Fürsten An— ton Kaziwill, Se. Durchlaucht der Herzog zu An— halt Bernburg, Ihre Hoheit die Herzogin zu Anhalt— Berndurg, Se. Königl. Hoheit der Kurfürst zu Heßen, Se. Durchlaucht der Her og zu Sachsen Gotha Ihre Hoheit die Herzogin zu Sachsen-Go ha, Ihre Durch⸗ laucht die verwitwete Fürstin zu Lippe Detmold, Ihre Durchl. die verwitwete Fürstin zu Anhalt-Zerbst, Ihre Durchl. die verwitwete Fürstin zu Schwarzburg— Sondershausen. .
Die heilige Taufhandlung ist von dem Bischof der evangelischen Kirche in den Königl. Preuß. Landen, Herrn Eylert geschehen.
Berlin, vom 8 August. Se. Majestät der haben dem Großherzoglich Heßischen Staats—
erster Kiaße, und dem Grafen Kurt v. Götzen, die Kammerherrnwürde zu ertheilen geruhet.
Bei der Verwaltung der Königlichen Gestüte ist 1) der Stuterei⸗Verwalter Motschmann zu Veßra mit dem Karakter als Gestüt-Inspektor in den Ruhe⸗ stand versetzt, a) der Gestüt-Inspektor Ammon zu Trackehnen zum Aufseher des Gestütes zu Veßra er⸗ nannt, und statt seiner 3) der Lieutenant und Roß⸗ Arzt Bachmann als Ober-Roß-Arzt beim Haupt⸗ Gestüte Trackehnen angestellt worden.
Bekanntmachung.
Die große Zahl der Anstellungsgesuche der versor— gungsfähigen Invaliden veranlaßt den Justizminister dekannt zu machen, daß diese Gesuche von ihm nicht un⸗ mittelbar berücksichtiget werden können, sondern daß die vorläufige Prufung oer Qualifikation Derjenigen, welche eine Anstellung bei den Gerichten suchen, in den Pro⸗ vinzen den Ober-Landesgerichten, und in Berlin dem Kammergerich e überlaßen ist, welche bei wiekliz en Er⸗ ledigungen solcher Stellen Lie Vorsqhläge bei dem Ju⸗ stizminister einreichen.
Es haben sich daher Diejenigen, welche eine Verser⸗ gung dieser Art wünschen, und mit dem Invaliden⸗ Verforgungsscheine versehen sind, nur bei dem Kam⸗ mergerichte, oder bei den Ober⸗-Landesgerichten zu mel⸗ den, wohin ihre hier eingehenden Gesuche abgegeben werden. Berlin, den 19. Jul. 1820.
Der Justiz-Minister, Kircheisen.
Angekommen: Se. Extellenz der wirkliche Geheime Staats⸗-Minister und Ober⸗Praͤsident von Ingersleben, von Frankfurt an der Oder. — Der General⸗Major von Witzleben, General- Adjutant Seiner Majestaäͤt des Koͤni⸗ ges, so wie der Geheime Kabinets-Rath Albrecht, von Karlsbad. — Der Königl. Großbrittanische außerordent⸗ liche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Herr Rose, von London. z
Abgereist: Se Königliche Hoheit der Prinz Au⸗ gust von Preußen, nach Rheinsberg — Se. Koͤnigl. Hoheit der regierende Großherzog von Mecklenburg⸗ Strelitz, so wie Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cumberland, nach Strelitz — Se. Excellenz der Ge⸗ neral-Lieutenant 2c. v. Koeckeritz, nach Neustadt⸗Ebers⸗ walde. — Der Ober⸗Praäͤsident von Vincke, nach Muͤn⸗ ster — Der wirkliche Geheime Ober⸗-Finanz⸗Rath und Di⸗ rektor v. Ladenberg, so wie der wirkliche Geheime Lega⸗ tions-Rath Ancillon, nach Karlsbad. — Der Kaiserlich Oesterreichsche Kabinets⸗Kourier Renard, nach St. Pe⸗ tersburg.
Durchgereist: Der Rußisch Kaiserl. Feldiaͤger, Kapi⸗ tain Beseler, als Kourier von St. Petersburg nach Pa⸗ ris. — Der Rußisch Kaiserl. Feldjaͤger, Lieutenant Tisch a⸗ no ff, als Kourier von Paris nach St. Petersburg.
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