Zu dem ueuen Schloßbau der Kattenburg hieselbst läßt der Kurfürst täglich 1000 Thaler aus zahlen.
Der hiesige Geschäftsträger am Dresdner Hofe, Regierungs-⸗Rath v. d. Malsburg (auch in der literarischen Welt durch Originalwerke wie durch Uebersetzungen aus dem Spanischen bekannt) ist von des Kurfürsten K. H. mit dem Ritterkreuz des Golde—
nen Löwenordens beehrt worden. Gotha, den 8. Sept. Wir erwarten heute den
Prinzen Friedrich (Bruder des regierenden Herzogs Durchl.), welcher nach langjährigem Aufenihalte in Italien diesen Nachmittag hier wieder eintreffen soll.
Inland. Die hiestge Schützengilde feierte das Masestät des Königes durch die Ein— eingerich⸗
Oppeln. Geburtsfest Sr. weihung ihres erweiterten und geschmackvoll teten Schießhauses.
Zu Dombrowka starb ein Bewohner an den Fol⸗ gen des Genußes von einem am Milzbrande gefalle⸗ nen Stück Hornvieh. Die Königl. Regierung hat aus
Der Gewehrfabrikant Anschütz in Suhl hatte unlängst der mineralogischen Gesellschaft zu Peters⸗ burg, deren Miiglied er ist, eine Beschreibung der Suhler Gewehrfabriken mitgetheilt, über welche, der bestehenden Einrichtung gemäß, von dem gelehr— ten Ausschuße ein Bericht an des Kaisers Maßse⸗ st at erstattet wurde. In diesem Berichte wurde unter andern bemerkt, daß in den Suhler Fabri⸗ ken noch das Abschleifen der Flintenläufe auf Schleif⸗ Steinen bestehe, eine für die Gesundheit höchst schädliche Einrichtung, durch welche die damit beschäftigten Ar— beiter mittels unaufhörlichen Einathmens des Stein— Staubes einem frühzeitigen Siechthume und der Lun⸗ gensucht ausgesetzt sind, und daß dieser mangelhaf— ten Methode durch eine Drehmaschine, die der Dirék— tor der Sisterbeckschen Gewehrfabrik, Oberstlieu— tenant von Lamery, im Jahre 1809 erfunden habe, in den Rußischen Gewehrfabriken bereits glücklich ab— geholfen seh. ö
Auf diefen Bericht ertheilten Se. Majestät den Befehl, den Suhler Gewehrfabriken sofort ein Morel und eine Beschreibung der Drehmaschine zu übersenden. .
Erst bei der kürzlich erfolgten Ankunft dieses Möoö⸗ dels zu Stettin wurde durch die beigefügte Ausfer— tigung des Inspektors der Rußischen Gewehrfabri— ken, General-Majors v. Gogez, das eben so erfreu—⸗ liche als edelmüthige Geschenk des menschenfreundli— chen Monarchen hier bekannt, der auch dadurch in dem Danke der Arbeiter, denen die wohlthätige Er— findung künftiz Gesundheit und Teben erhalten wird, und in den Segnungen ihrer Familien, den erhabenen Gesinnungen, welche die Welt längst verehrt, ein ge— räuschloses Denkmal gestiftet hat.
Was von Seiten der Stadt Magdeburg im ver— floßenen Jahre geschehen ist, um das dortige Schul— Wesen zeitgemäß zu verbeßern, verdient um so mehr eine öffentliche Erwähnung, je deutlicher sich in dirsen zur Bildung der Jugend getroffenen Veranstaltungen der lobenswerthe Sinn offenbart, von welchem die städtischen Behörden in Magdeburg beseelt sind. Außer den beiden getehrten Anstalten, der Domschule und dem Pädagogium im Kloster U. E. F., welche in ihrer bisherigen Berfaßung unverändert fortbestehen, sind aus städtischen Mitteln jetzt folgende Schulen neu eingerichtet: 1. Eine höhere Gewerb- und Handlung— Schule mit 5 Klaßen und 13 Lehrern, für 260 Schü⸗ ler. 2. Eine Bürgerschule mit 4 Klaßen und 8 Leh⸗ rern für 250 Schüler. 3. Eine Vorbereit⸗Schule mit 3 Klaßen und 5 Lehrern für 150 Schüler. 4. Eine höhere Mädchen⸗Schule mit 5 Klaßen, 8 Lehrern und Lehrerinnen für 210 Schülerinnen. 5. Eine mittlere
j dem Vorfall Veranlaßung genommen, die Warnung vor dem Genuße des Fleisches von erkranktem Viehe,
im Amtsblatte zu wiederholen.
Eine Inliegerin zu Kochtezütz ward vom Blitze getroffen; der Strahl hatte ihr das Haupthaar ver— sengt, und ein roͤther Streif von der linken Schulter bis zum linken Fuße bezeichnete die von ihm genom— mene Richtung; die Person selbst aber ward durch e , gat angewandte Mittel wieder zum Leben ge— racht.
Stralsund. Die von den Kindern des verstorbe— nen Pachters Kruse zu Duvier aus eigenen Mitteln daselbst neu erbaute Kapelle ist an des Königs Ge— burtstage durch den behérigen Superintendenten feier— lich eingeweiht worden. Die Graͤflich Küß om sche Majorats-Kuratel, der das Patronat der Kapelle
zusteht, hat selbige mit einer neuen Glocke und Aitar⸗
Decke, die Kapellengemeinde aber am Morgen des Einweihetages mit neuem Altargeräthe von Silber beschenkt.
Mädchenschule mit 3 Klaßen, 4 Lehrern und 2 Lehrerin nen für 160 Schülerinnen. 6. Sieben Vorsch alen, jede mit einem Haupt- und einem Hilflehrer und etwa für 30 Schüler, und endlich J7. zwei Abend Freischu—⸗ len, eine für Knaben und die andere für Päd wen, jede mit zwei Klaßen und zwei Lehrern, und für etwa 150 Kinder. Zu diesen neu errichteten Schulen kom— men noch folgende städtische Schulen, welche schon früher bestanden: 8. Die Erwerb Freischule mit 5 Klaßen für Mädchen und zwei Klaßen für Knaben, im Ganzen für etwa s75 Kinder. 9. Die Kloster— Bergener Freischule mit 2 Kisßen jür erwa 160 Kin— der, und 10. die Erzieh⸗Anstalt für ame Kinder, in welcher sich gegen aas Schüler befinden.
Mehr als 2600 Kinder genießen mishin in diesen Schulen Unterricht, und dem Bemittelten wie dem Armen, ist jetzt die Gelegenheit eröffnet, seinen Kin— dern eine angemeßene Ausbildung zu verschaffen. Da die städtische Behörde mit Strenge barüber wacht, daß jedes schulfähige Kind wirklich die Schule besuche, so ist um so sicherer zu erwarten, daß der wohlthaͤtige Zweck dieser nachahmwerthen Maasregel werde er— reicht werden.
Die Kommißion der Woiwodschaft Masovien.
der Finanz Koömmißion die in dem Schreiben des M
nister Staatssekretairs vom 6. Jun. d. J. enthalter
Bestimmung Sr. kaiserl. Majestät kommunicirt, m nach Ochsen, Juchten, Talg, Pelzwerk, Hanföl, Leim Kaviar und Kupfer durchgängig als Erlieugniße Rußi schen Ursprunges betrachtet, und der Zoll davom h der Ausfuhr aus dem Königreiche Polen nach dem Aut— lande für Rechnung des Rußischen Schatzes erhob werden soll.
Die Woiwodschafts-Kommißion benachrichtigt hit von das handeltreibende Publikum mit dem Bemer— ken, daß die Ausfuhr dieser Artikel nach Oesterreith und Preußen nur durch solche Polnische Zoll-Aemtet bewerkstelligt werden kann, neben welchen Rußisch Deklarations-Zoll-⸗Aemter etablirt sind. Auf andert Zoll-Aemtern werden dergleichen Waaren nicht erpe— dirt, sondern an die vorgedachte Gattung von zol Aemtern verwiesen werden.
Warschau, den 15. Jul. 1820.
Der Vice⸗Präsident, (gez.) Piwnicki.
Im 2asten Stuͤcke d. 3. , Beilagt— lese man Ruhl statt Puhl.
Druckfehler. Spalte 2, Zeile 5.
Heun, Redakteur. Reimer sche Buchdruckerei.
ame, , , ,, amm r , e e —
Allg e meine
reußische Staats -Zeitung.
stes 76 es
Berlin, den 19ten September 1820.
l. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, vom 19. Septemb. Se. Königliche asestät haben den bisherigen Oberlandes⸗Gerichts— pseßer Regenherz in Münster zum Rathe bei gem sberlandes-Gerichte zu Hamm allergnädigst zu ernen⸗ in geruhet.
Angekommen: Se. Exeellenz der General-Lieute⸗— pant von Borstell, kommandirender General des 1sten ITrmee-Korps, aus der Altmark. — Se. Excellenz der Köoͤ⸗ nil. Hanoͤversche außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ mäͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Baron v Ompteda, pon Reustadt⸗Eberswalde. — Der Wirkliche Geheime Le⸗
II.
Ausland. Paris. Die neusten Pariser Blätter enthalten lait das gering ste Merkwürdige, außer einer Königl rdonnanz, wonach die seit dem g. April 1817 abge aften Funktionen eines General-Prokurators der räfekturen wiederhergestellt werden, und die seit dem November d. J. in Giltigkeit gewesene Bestim— ung, daß das Konseil der Präfekten nur aus drei liedern bestehen solle, zurückgenommen wird.
Madrid. In dem Zeitungsblatte, der Universel, ihen intereßante Bemerkungen über die Sache der Umee von der Insel Leon, sie sollen zwar beweisen,
3 daß die Reklamationen, welche diese Armer an den Der Fürst Statthalter hat unterm 24. Jun. d. 3 ; ch de
König und die Kortes gemacht hat, um die ihr ertheilte Irdrt, auseinander ju gehen, rückgängig zu ma— len, nicht als widerstrebend der konsti utionellen Au—
orität und nicht als Versuch, eine Militairmacht zu
Münden, betrachtet werden könne, aber es wird doch ßbei nicht unbemerkt gelaßen, daß wenn die Spa— issche Freiheit keine andere Garantie habe, als das rtdauernde Zusammenbleiben eines kleinen Armee. orps in einem Winkel Spaniens, man würde ein⸗ sjunen müßen, daß die Hofnungen der Feinde der freibeit nicht ganz grundlos seyen.
Das Schreiben des Kriegsministers Marquis de as Amarillas, worin derselbe unverholen die Ur— pche seines Abschiednehmens in dem Ungehorsam der strmee auf der Insel Leon sucht, hat ebenfalls neue zewegungen in den Gemüthern hervorgebra bt. Die deren Minister misbilligen ebenfalls das Benehmen r Militair Chefs, aber die putriotischen Gesellschaf⸗ in geben diesem Benehmen Beifall und verlästern die burnale, die sich im entgegengesetzten Sinne äußern. Felbst dem obengenannten Universel ist dies begegnet, gleich er seinen Tadel in das Gewand des Lobes zu heiden versucht hat.
In der Sitzung der Kortes machte die Gesammt⸗ Deputation von Toledo den Üuttag, daß die Kortes n Ziel sehen mörten dem Rekurs nach Rom, in Dezihung auf die Dispensationen bei Verheurathun⸗
gations-Rath Klüber, von Pyrment. — Der Ohberst Lieutenant und Fluͤgel-Adjutant von Lukadeu, als Kou— rier von Barschau. — Der Legationsrath von Bulow, von London. — Der Koönigl Groß-⸗Britannische Kabinets⸗ Kourier Wick, von St. Petersburg.
Abgereist: Der General-⸗Intendant der Armee und Direktor des Hten Departements im Koͤnigl. Kriegs-⸗Mini⸗ sterium, Ribbentropp, nach Föln. — Der Kaiserl. Oest⸗ reichsche Kabinets⸗-Kourier Profeti, nach Wien.
Durchgereisi: Der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabinets⸗ Kourier Dragon, von St Petersburg nach Paris — Der Köoͤniglich Wuͤrtembergische Legations⸗Sekretair Kogniard, von Stuttgard nach St. Petersburg.
Am 16. d. war Korps⸗Mandoeuvre der hiesigen Garnison.
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Zeitung s⸗Nachrichten.
gen, und daß sie dahin trachten möchten, der Spani⸗ sch« Kirche ihren alten Slin, den Biscöfen ihre vo ne, ihnen gebuhrende Gewalt zurück ugeben und zu⸗ gleich dadurch der Exportation des baaren Geldes ein Ende zu macken. Diese Anträge sind der über die geistlichen Angelegenheiten niedergesetzten Koͤmmißion zur Prüfung übergeben.
Neapel. Der neue von hier aus ernannte Ge— neral Gouverneur von Sicilien erließ aus Meßina un⸗ tem 30 J ll. nachstehendes Eirculare an die Inten⸗ danten der Provinzen. „Mein Herr, eine sogenannte provisorische Funta, die in Palermo besteht und von den Bürger Vorständen ernannt ist, hat die Kühnheit, auf die Regierung von Sicilien Anspruch zu machen, Befehle zu erlatzen, Verfügungen zu treffen, kurz sich alle Rechte der gesetzgebenden und vollziehenden Ge⸗— walt anzumaaßen, welche doch in keinem Anderen woh⸗ nen und von keinem Anderen ausgeübt werden können als vom Könige und von der Nation. Verblender durch den chimärischen Gedanken einer ephemeren Un⸗ abhängigkeit, hat se Lues angewendet, um Sicilien um ukehren, und die friedlichen und ruhigen Be oh⸗ ner der übrigen Prodin en zu äuschen und auf Irr⸗ Wege uu leiten. Dami die Stimme der Verführung kein Gehör finde, damit die gesellschaftliche Ordnung nicht Schaden leide, ri te ich, Herr In endant, ge⸗ gen värliges Circular an Sie, damit Sie und alle Autoritäten Ihrer Proninz keinen Befehl, der ihnen von besagter peoviforischer Junta zukommen könnte, anerkennen oder ihm Folge leiten. Sie werden zu⸗ gleich bestimmte und ernslige Verfügungen treffen, daß, wenn sogen anne Deputirte von Valermo in den Hauptorten o er Gemeinden der Distrikte ankommen, sie sogleich verhaf et, und ohne mit Jemand kommu— niciren zu dürfen, an Sie, denn aber unter Eskorte an mich, hieher nach Metina uogeliefert werden. Die Ausführung dieser Maasregel wird Ihrem bekannten Eifer, Ihrer Neigung für die gute Sache. Ihre T eue für den König und eie Konstit tion so wie endlich Ihrer strengsten Verantwortlich keit anvertraut. Von