wegte Freude aussprach. Alle, die ihr Vaterland und ihren Fürsten lieben, ohne auf ihre Ergebenheit einen besonderen Werth zu legen, haben jene sinnige Aufmerk⸗ samkeit des Monarchen empfunden; aber wer sollte es glauben, gerade nur denen die sich ausschließlich und vorzugweife den Namen Ronalisten geben und sich dieser Fahne rühmen, ist sie entwischt. Und dennoch wagen sie es, uns des Mangels an freudiger Theil—⸗ nahme bei der Geburt des Sohnes eines unglücklichen Prinzen anzuklagen? Warum sollten wir wol bei seinem Eintritte in die Welt uns nicht freuen, warum deshalb traurig seyn? Ist das Kind nicht geboren un—⸗ ter der Herrschaft einer Konstitution? Wird es nicht erzogen unter den Augen des Urhebers derselben, wird es nicht, wenn es einst zum Throne gelangt, uns den Genuß des Ersten aller Güter, der gesetzmäßigen Freiheit, versichern? Was ists, was wir wollen und wünschen? Fürsten, die Frankreich lieben. Und der Name Heinrich scheint uns von einer heilbringen⸗ den Vorbedeutung zu seyn; denn was bedarf Frank⸗ teich? Fürsten von Kindheit an genährt in dem Glau⸗ ben, daß die Wohlfahrt der Regenten auf einer Ver⸗ waltung ruhe, in der die Macht sich mit der Freiheit einigt; ein Zögling Ludwig des XVIII. kann nichts anders als ein konstitutioneller König werden.“
Das Bulletin Eschon das zehnte) über die Herzo⸗ gin von Berry und den neugebornen Prinzen lau⸗ tet, daß beide sich wohl befinden.
Auch das Gorps diplomatique hat dem Könige wegen der Geburt des Herzogs von Bordeaux seine Glückwünsche abgestattet. Der päbstliche Nuntius führte das Wort, und sagte unter andern, daß dies Kind der Schmerzen und der Erinnerungen auch das Kind des ganzen Europa, und der Verkünder und der Bürge der Ruhe nach so vielen Stürmen fey. Die Antwort des Königs darauf war in gleichem Sinne. ;
Am 5. fand wegen dieser Geburt eine feierliche Proceßion in der Kirche Nötredame statt. Alle Prin⸗ en und Prinzeßinnen wohnten ihr bei und das Te Deum wurde gesungen. .
Auch die sogenannten Starken der Halle und Kohlenbrenner, alle in neuem Kostüme, haben durch verschiedene Tänze, die sie vor den Fenstern der Her⸗ zogin von Berry executirten, ihre Freude zu er⸗ kennen gegeben. Die Herzogin ließ ihr Bette an das Fenster tragen, und zeigte fich ihnen, das Kind auf shrem Schovße. Ja sie ließ die Thäre zu ihren Appartements öffnen, und Alle, Paar an Paar, ein⸗ treten um den jungen Prinzen in der Nähe zu be⸗ schauen.
Paris, vom J. Sept. Allem Vermuthen nach treten die neuen Wahlen nicht viel vor Mitte künf⸗ tigen Monats ein. Das Ministerium glaubt, daß sie ihm günstig seyn werden. ; Der junge Elephant, den der jardin du Roi aus Pondichery erhalten, empfängt häufige Besuche. Er sst Jahr alt, und so groß wie ein ansehnlicher Esel. Man findet ihn sehr liebenswürdig. Mit seinem Cor—⸗ nak treibt er Kinderspiele. Bei Nacht hält er ihn mit seinem Rüßel umarmt. ö. Der Bau des Opernhauses rückt außerordentlich schnell vor. Man giebt ihm mehr Solidität, als ein provisorisches Gebäude zu verdienen scheint. Bis Neujahr wird es vollendet seyn. Ein anderes Schau⸗ spielhaus erhebt sich auf den Boulevards zwischen der Straße Prisonniere und der Straße Saint-Denis.
Madrid. Zu der günstigen Entscheidung des Schicksals der Spanier, die dem ehemaligen Franzoͤsi⸗ schen Gouvernement gesolgt und ausgewandert sind, haben in der Versammlung der Kortes vornehmlich der Graf Torreno, der Deputirte Moreno Garoia und der Archidiakonus Cue st a durch ihre einflußreiche thätige Wirkung in That und Rede beigetragen. Die Sitzung, worin dieser Gegenstand verhandelt wurde,
währte drei Tage lang.
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Der Gouverneur und der Chef politique von Kadix zeigen unter dem J. Septbr. an, daß daselbst das gelbe Fieber fortdaure, und fügen eine Liste der Kranken zu eres und Frontera bei, wonach vom 3. bis zum 5. Sept. 19 Personen von jenem Uebel befal— len worden. .
Der Prior, der Prokurator und ein Laienbruder des Klosttrs Santo Domingo, nebst einem Bruder der im Kloster wohnte, sind arretirt. Man hat un⸗ ter ihren Papieren eine große Anzahl von Proklama⸗ tionen gefunden, datirt vom Hauptquartier der gro— ßen Armee vom 9. Septbr., worin die Rede ist von der Ankunft der Rußen und Franzosen in Frankreich, von ber Errichtung einer Regentschaft in Spanien, ingleichen davon, daß sich der König in der Gewalt seiner Feinde befinde, und daß man alle Liberalen er⸗ dolchen müße.
Die Kortes haben, um das Andenken des Gene⸗ rals Acevedo zu ehren, beschloßen; daß derselbe, als wenn er noch lebend und gegenwärtig wäre, in den Listen der Armeen aufgeführt werden solle.
Liß abon. Es bestätigt sich das im vorigen Blatte Gemeldete, daß die Junta von Oporto in dieser Stadt angelangt, und dadurch die Revolution in Portu—⸗ gal vollendet ist. — Die Regentschaft befand sich in den letzten Tagen in einer sehr bedenklichen Si tua⸗ tion, weil sie durchaus kein Mittel zum Widerstand mehr ins Werk setzen konnte. — Am is. Sept. be⸗ gaben sich die Soldaten der Linienregimenter, ihre Chefs an ihrer Spitze, auf den Platz Ririo, wo sich alsbald Kabalerie, Artillerie und Milizen mit ihnen verbanden; auch alle Volksklaßen sammelten sich dort. Der Graf Resende übernahm den Oberbefehl. Das Volk offenbarte seine Wünsche für die Eich— tung einer provisorischen Regierung, und der Gene⸗ ral Freire, der Graf St. Pajo, der Graf Resen—⸗ de, der Graf Penafiel, der General Azedo und Herrmann Bran camp wurden zu Mitgliedern der⸗ selben ernannt. Diese neue Regierung fing auch so⸗ fort an, ihte Gewalt auszuüben, und ihr erster Be⸗ fehl war, daß kein Schiff ohne ihre Erlaubnis aus ben Häfen gelaßen werden solle. Man giebt vornehm— lich dazu als Grund an, daß drei reich belastete Fre— gatten, unter andern mit den Resten des Tresors, eben in Begriff gewesen, abzusegeln. — Der Graf Amarante, nachdem ihm seine Truppen verlaßen, begab sich ins Spanische Gebiet und erbat sich vom General-Kapitain von Gallieien ein Asyl. Seine Ab⸗ sicht ist, sich nach Amerika zu begeben.
Mehre Englänhber eilen, ihr Eigenthum nach ih⸗ rem Vaterlande einzuschiffen. Neapel, vom ai. Sept. Der Fürst Cariati steht in Begriff, als Gesandter nach Paris abzuge— hen; auf der hieflgen Rhede lag ein Piemontesisches Kriegschiffl, welches den Gesandten seines Hofes, der zu einer Urlaubre ise Bewilligung erhalten hat, mit— nehmen sollte. Die erwartete neue Deputation von Palermo war nech nicht angekommen, wohl aber lief am 20. abends die Oesterreichsche Brigg August a von Palermo, mit Fepeschen des dortigen Sesterreichschen ViTcekonsuls und mit 47 Passagieren an Bord hier ein. Bet ihrer Abfahrt am 15. Sept. war unter dem Schutze der neu errichteten Sicherheitgarde die Ruhe zu Palermo ganz hergestellt. Die gefangenen Neapo— litanischen Soldaten hatten sämmtliich unter der Junta Dienste genominen, bie Officiere waren ohne diese Bedingung in Freiheit gesetzt worden. Die Janta hatte am 14. einen Parlamentait nach Trapani ge— schickt, um einen Waffenstillstand anzubieren; der Kommandant und die Obrigkeit behielten sich aber vor, darüber die Befehle des Generals Florestan Pepe einzuholen. Von diesem hatte man hier seit acht Ta— gen keine Berichte, wohl aber die Anzeige, daß in den Distrikten von Trapani, Sirakus, Katania und Mes⸗ sina, die Deputirtenwahlen zum hiesigen Parlament eifrig betrieben wurden.
Trie st, vom 27. Sey Neapel sprechen von der G stürzung, welche unter den Kar
Die Nachrichten aus ährung und von der Be⸗ bonari herrscht, seit⸗
bem über die Gesinnungen des Wiener Hofes keine Zweifel mehr statt haben können. In mehren Ven⸗ diten oder Logen war von der Wahrscheinlichkeit des Einrückens fremder Truppen die Rede, und man hat
sich ziemlich deutlich dar berstand unmöglich sey,
bedingte Amnestie nego und dem übrigen Ita
Leute, welche vorher laut vo chen haben, sind nun sehr vor goooo Oesterreicher sind sch o Orten eingetroffen, und wer
1. Okt. vorzurücken.
London, vom 30 Sept.
über ausgesprochen, daß Wi⸗ und man blos für eine un⸗ ciren müße. Im Kirchenstaate lien ist Alles ruhig. Manche n Revolutionen gespro— sichtig in ihren Reden. n an ihren Bestimmungs⸗ den im Stande seyn, am
In Dover kamen vor⸗
gestern drei Oepeschen von hier an; nach der letzten ging gleich ein Fahrzeug ab, um, hieß es, die Gräfin
Dizi und 16 andere Zeugen für die
Königin herbei⸗
zuführen. Selbigen Tages waren 12 Packetbote mit
Paßagieren angekomme rough unb mehr ange wieder hier seyn wollen, wurden. — Jun Boulogne h 29. auf Nachrichten gewartet. Italischer Oberst ihr Briefe,
anderen Zeugen nach Paris z
worunter Lord Ellen bo— sehene Personen, die zum 5. und deren noch mehr erwartet atte die Gräfin Oldi am
Plötzlich brachte ein
worauf sie mit 56 bis 6 urückreiste. Es scheint,
sie war gestern wider in Boulogne.
King st on Cauf der Karthagena und Santa Mar Santa Fé in den Händen till o' s Vorposten streifen thagena. Der Gouverneur: ihm ein, an den Befehlshaber Kräfte, addreßirtes Schreiben tair zu, und versprach ihm im
Insel Jamaika). Außer tha ist das ganze Königreich der Independenten. Mon—⸗
bis vor die Wälle von Kar— General de Torres sandte dec insurgirten Streit— durch einen Paäͤrlamen—
Namen des Königes,
Amntstie und Wiederanstellung im Spanischen Dienste
mit gleichem Range.
werde die Stadt belagern,
Montillo antwortete: „Ich darum verschiebe ich die
Antwort auf des Königes Anträge. Wollen Ew. aber
die Stadt übergeben: so alsdann mit den, zur Schli
steht Ihnen frei, hierüber chtung der Strei igkeiten
zwischen Amerika und dem Mutterlande, angestellten Behörden weiter zu unterhandeln.“
Kopenhagen, vom über Konstantinopel zweima
aus unterm 24.
Skt. Prof. Rask hat lgeschrieben; von Ispahan Mai, und dann von Persepolis aus
unterm g. Junius. Et war willens den J. Junius
nach Schiraz abzureisen. Auch in Island ist milde gewesen. Die Fis gefallen, daß der eigene ten werden kann, daher au sehr guten Absatz findet.
Wien, vom 3. Okt. Der Aug. enthält einen Artikel, thells ganz falschen, theils
der vorige Winter ungemein cherei ist so unbedeutend aus⸗ Verbrauch kaum damit bestrit—⸗ ch das dahin geführte Korn
Courier fran gais vom 26. worin sich neben vielen, durchaus entstellten Nach⸗
richten auch einige Bemerkungen über die letzten, von der Oesterreichschen Regierung abgeschloßenen Anlei⸗
hen finden. Wenig Gegenstã
unbekannter,
Maasregeln in sultate erlangt,
begnügte. fange dieses Zeitraum Verwaltung und das
nde sind im Auslande
Fremden schiefer beut— er Finanzen und Die
Re⸗ Ge⸗
betrachtet wurde, ist wenigstens um die Hälfte vermin⸗ dert, und was davon im mlaufe blieb, hat die nach⸗ theiligste aller Eigenschaften des Papiergeldes, die Un⸗ sicherheit und Undeständigkeit seines Werthes, abgelegt. Seit mehr als anderthalb Jahren hat es die Admini⸗ stration durch einen gleichförmigen ruhigen Gang da⸗ hin gebracht, daß der Kours dieses Papiergeldes fast unverändert geblieben ist, weniger schwankend als der relative Werth der Metallmünzen in allen Ländern, wo mehre Metallmünzen neben einander zirkuliren. Und seitdem die Bank sich bereit erklärt, das Papier⸗ Geld in dem Verhältniße von 5 zu à gegen Konven⸗ tionsgeld zu verwechseln — einem Verhältniße, wel⸗ ches ohne unmittelbare Dazwischenkunft des Staates sich nach und nach von selbst gebildet hatte — ist auch in' dem gegenwärtigen Stande der Dinge bis zur gänzlichen Auflösung des Papiergeldes keine wesentli⸗ che Störung mehr zu besorgen. Daß so große Ver⸗ beßerungen nicht ohne einige Opfer erreicht werden konnten, ist einleuchtend. Um einige hundert Millio⸗ nen Papiergeld zu tilgen, um das übrige auf den fe⸗ sten Punkt zu führen, wo es sich heute befindet, und bas Alles ohne Gewalt, ohne Bankerot, ohne irgend eine gezwungene Operation, mußte man seine Zuflucht zu Kreditmitteln nehmen. Indem aber die verzins li⸗ che Staatsschuld vermehrt ward, setzie man ihr das mächtige Gegengewicht eines Tilgesystems zur Seite, und zwar eines so geschickt und wirksam organisirten, daß es am Schluße des dritten Jahres seiner Dauer schon über 50 Millionen alter und neuer Schuld ab⸗ getragen hatte. Weit entfernt im Laufe dieser Ope⸗ rationen und durch die vorübergehende Vermehrung der fundirten Schuld irgend einen Stöß zu erleiden, er⸗ hob sich vielmehr der Staatskredit in einem merkwür⸗ digen Grade. Die 5prot. Obligationen, welche den Haupttheil der Staarsschuld bilden, standen auf 46, ls das neue System begann Heute sind sie zwischen j0 und 1 notirt. Die Anleihen wurden eben so schnell erfüllt als angekündigt; Fremde und Inheimische wetteifetten daran Theil zu nehmen. — Diese That— Sachen sind allgemein bekannt.! Die Staatsverwal⸗ tung selbst läßt zweimal im Jahre authentische und genaue Uebersich ken der Fortschritte des Tilgefonds pübliziren. Die Bank stattet von ihrer Seite jähr⸗ lich einen öffentlichen Bericht von ihren Operationen und von der Lage ihrer Geschäfte ab. Die Oester⸗ reichsche Regierung ist eben so einfach und bescheiden in ihter Sprache, als in ihrem Gange. Sie sagt von Zeit zu Zeit was sie gethan hat; sie fügt aber keine Rommentarien, keine lobpreisenden Bemerkungen, keine glänzenden Darstellungen hinzu. Ihre finanziellen Be⸗ kanntmachungen haben nichts, was die Neugierde oberflächlicher Leser reizen könnte; sie enthalten we⸗ der wißenschaftliche Raisonnements noch rednerischen Schmuck. Wenn man dieser Regierung irgend einen Vorwurf machen darf, so ist es vielleicht der, daß sie ihre Abneigung gegen Eigenlob manchmal zu weit treibt, daß sie von dem Guten, welches sie thut, zu wenig spricht, und daß sie, was aus Unwißenheit oder feindseligen Absichten über gewiße Mängel in ihrem n, n verbreitet wird, zu sehr ver— ach tet.
Stuttgart, vom 25. Sept. Vor einigen Ta— gen traf hier ein im Dienste der revolutionairen Re— gierung von Neapel stehender Kapitain, Namens Blanch, ein. Er war am 1. Sept, von Neapel ab⸗ gegangen, mit einem von dem Oesterreichschen Ge⸗ schäftsträger daselbst visirten Paße, worin er als ein Kabinets⸗Kourier bezeichnet war, welcher dem Neapo⸗ litanischen General-Konsul in Mailand und dem Ge— sandten in Turin Depeschen zu überbringen habe. Von da war er durch die Schweiz gegangen und am 18. in Stuttgart angekommen. Er brachte Empfeh⸗ lungschreiben an verschiedene hiesige Personen, die in Neapel gewesen sind, und verhehlte nicht, daß er den
Aufirag habe, Erkundigungen über die Organisation