1820 / 89 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Oct 1820 18:00:01 GMT) scan diff

In dem bei der Kanzlei der Teutschen Bundes⸗ Verfammlung eingelaufenen Befehle wegen Aufhebun

der Freimaurer, heißt es, . alle geheime Gese .

genten der Staatsge⸗

schaften, welche sich weigern juzulaßen un verzüg⸗

walt in ihren Versammlungen lich aufgeldst werden sollen. )

Troppau, den 16. Okt. Morgen oder übermor⸗

gen werden unseres Kaisers Maj. hier erwartet; für des Kaisers von Rußland Maj. wird im Hause des Grafen v. Larisch die Wohnung schon bereit gehal⸗ ten, und Se. Maj. der König von Preußen werden beim Freiherrn v. Gastheimd Wohnung nehmen.

Leipzig, vom 18. Okt. Die öffentliche Ausstel= lung der Leiche des Fürsten Schwarzenberg im Thomäschen Hause war außerordentlich feierlich. Das Zimmel war zan schwar, ausgeschlagtn, Ih Sahko phag lag der Entseeite in seiner Feldherrn Unifotm. Zu beiden Seiten desselben standen a Säch sische Of⸗ siciers, und die Beleuchtung bewirkten Wachs-⸗Lichter und Kandelaber. Link m H * denem Kißen seine sämmtlichen Orden; * Insignien, und rechts der Marschalstab, fein Hät und sein Digen. Vier Schüler aus der katholischen Bürgerschüle der=

richteten mit einem Geistlichen die üblichen Gehbrsuche der Kirche. Morgen wird der Leichnam von einem De. taschement K. Sächs. Militairs, der katholischen Bär

gerschule und Geistlich keit, von Tranerchöten, dem K.

R. General⸗Absutanten Obersten v. W ern. h ar d, zwei Prinzen des Verewigten, von dem K. . Gesgndten Gra⸗

fen B ombelles, den nächsten Leiptragenden, den Berteetern der K. Sächs. Beh rden, des Rates und

der Universit t, von Honsratidren und der hiesigen

Hochschule, bis vor das Höspitalthot begleitet, dort eingesegnet und dann unter militairischen Honneurs nach Böhmen abgeführt werden. Die seierlichen Exe⸗ quien in der hiesigen kaiholischen Hofkirche sind auf den 21. d. M. bestimmt. 36 . ö. In land. Berlin. Die in Nr. 280. des

Aufiauchzen d

Links am Haupfe lagen auf gol⸗—

Ministeriums eine verbeßerte Tuchscher-⸗Maschine überlaßen werden, unter der Verpflichtung, solche Jahre . in Gang zu erhalten, und während diefes Zeitraumes alle Diejenigen mit ihrem Gebrauche

ihnen zu diesem Ende zuweisen wird.

bekannt zu machen, welche die Liegnitzer Regierung

Breslau. Am a6. Oktober, dem Siege stage von Möckern, wurde der Feldmarschai Fürst Bil cher auf seinem Schloße Kriblowitz feierlich deigesezt. Die sehr ge Einbalsamirung der Leiche durch den Prof.

t to fe g. den Sarg noch einmal zu öffnen und die Heldenzüge des hohen Abgeschiedenen zu zeigen. Tausende traten still heran. Das ganze Gewicht der ee , mit ihren Leiden und Freu den, mit ihren Befürchtungen und ihrer Begeisterung, mit ihrem . Schmerze und ihrem jubelnden

rängte sich in der Erinnerung der Schauen. den zusammen. Wie viel Jeder an die fen geknüpft,

wie viel er von ihm gehofft, wie viel Allen durch ihn geworden und wie viel mit ihm zu Grabe ge⸗

abe ge⸗

gangen, das fühlte Jeder, utzh kein lautes Wort wurde gehört, se lange der Sarg offen stand. a nt des

der Oberst Lieutenant von Strantz, Adjut

WVerewigten, eine kurze Leichen Rede und gab, felbst tief

6 e. Grabmal ist nicht bes hiet,. Kgte er un e g, .

es sinbet sich wieder in jedem teutschen Gem the. Er starb einem Jeden, ünd der Erxinnerang ün. veränderte Gestaltungen erhalten ihn ewig lebendig unh frisch in festen klaren Zügen“ Zwölf Untet⸗Offieiete

und Feldwebel hoben die Hülle des verehrten Helden,

zwölf Ofsiciere begleiteten den Wugen, deim a Eskänn

drons, 3 Bataillons und 12 Kanonen vorguf gingen.

Im Namen des Königes folgte der Flügel Abfurank Gräf .

No st iz. Am Grabmale wartete die traurende Witwe

dem feierlichen Zuge entgegen. Der Stein, welcher. ͤ nach dem Willen des Verstorbenen einzig feine Ruhe⸗

Stäte decken soll, ein gediegener Granit-⸗Würfel von

s8S,o000 Entre, wird eben jezt der Felsen⸗ Masse des Zobtenberges entnommen. nnn, n og

Vom 17. Okt. Heute sind der Kom manditende in

Schlessen, General- Lieutenant Genf Zieten, Prinz

Biron von Kurland und der Regierungs-Vice⸗Präsi⸗ dent Richter von hier nach Obe Sch lesien abgegan⸗ gen, um Se Maj den Katser von Rußland an dem Punkte der Landes⸗-Gränze zu empfangen, welchen Al⸗

lerhöchstdieselben auf Ihrer Reise nach Treppgu he⸗

rühren werden.

Sch weldnitz. Der Aelteste der hiestgen Kauf⸗ mannschaft, E. G. Laube, hat bei seinem Ableben,

ö, durch Testament, der hiesigen evangelischen Pfarrkirche

gegen

ähnlichem Verhältniß hat auch gegen jent Frit äs

Gewicht der Semmeln und des Weißbrotts zugenom⸗

men. Im Januar 1819 erhielt man für a Gr. an Sem⸗

meln 1 Pfd. 4 Lth. 3 Quent., an Weishrot aber 1 Pfd. 29 th. i Quent., im September a. c. hingegen an Semmeln 1 Pf. 21 Lthe 2 Quent., an Weisbrod 2 Pfd. 18 Lth a Quent., folglich sind jetzt die Semmeln um Lth. 3 Quent. und das Weisbrot um a1 Lth.

Quent. größer.

Görlitz. Den hiesigen Tuchmachern, Gebrüdern Bauer, wird auf Verfügung des Königl. Handels⸗

Auf die Auffoderung an Baiern, 10 oder 20,000 Mann Truppen zu stellen, antwortet die in den mei⸗ sten offentlichen Blattern abgedruckte Erklärung des Kaiserl. Oesterreichschen Kabinettes in Betreff der Nea⸗

politanischen Angelegenheiten an die teutschen Hoͤfe. ) Hier weiß der vortreffliche Korrespondent wieder etwas, wovon weder die Kanzlei der Teu t schen Bun besversamm lung, noch der Teutsche Bund , n ke erfahren haben. Die Redaktion kann d een ann wahrlich nicht theuer genug hoöngricen. . 1 D 6

23

28 *

* . *

een ,,,

1099 Rthl, hinterlaßen, überdem aber 20, 909 Rtihl. und ein Haus für ein eignes Gestift bestimmt, wel⸗ ches zum Zweck haben soll: 1) die Erziehung, die Pflege! und den Unterricht armer Waisen; 2) die Unterstützung hilfloser Witwen in Hinsicht auf Wohnung und Feu⸗ rung; 3) die Begünstigung armer Künstler und Handen werker, und 4) die Zahlung zweier Stipendien, wovon das eine einem Schweidnitzer Ghmnasiasten zur Univer-

sität gegeben, das anbere zu Bestreitung des Schul⸗

Geldes für arme Bürgerkinder verwendet werden soll.

Bestimmungen, welche das Gepräge Menschenliebe an sich tragen, haben auch bereits die Königliche Bestätigung erhalten; und wird sonach der Verstorbene durch seine wohlthätige

Diese letztwillige ber reinsten j

Stiftung noch auf Jahrhunderte hin fortwirkend ein Gegenstand dankbarer Verehrung seyn und bleiben.

Bromberg. Zu Inowraclau starben im vori en ;

Monate am Schlarlachfieber täglich 2 bis 3 Kinper

ber ärmeren Klaße. 3 Die Hauptursache dieser großen Mortalität liegt

baran, daß die Armen zu unvermögend sind, die were

ordneten Arzencien ju behahlen, und die weniges Un.

vermdgenden Geld dafür auszugeben abgeneigt schei⸗ nen. Dieser Umstand hat einen edlen Menschenfreund bestimmt, die Apotheker in Inowraclaw zu ermächti⸗

gen, auf seine Kosten alle Arzeneien für die Schar⸗ jach⸗Kranken der Stadt und des Kreises verabfolgen zu laßen. Der reine Wohlthätigkeisinn wirkt gern

im Stillen, darum weiß auch im ganzen Kreise kei⸗

ner den Namen des Gottgesandten, der mit seinen Heilmitteln unsichtbar an die Schmerzenslager der armen Kinder tritt, und diese aus den Händen des Todes den jammernden Eltern zurückzugeben bemüht ist.

Frankfurt. Die Tuchmachetmeister Meh lan⸗ schn Eheleute in Lübben feierten das seltene Fest ih= ter goldenen Hochzeit am 1g Sept. Das , hat sich von jeher den Ruf der Rechtlichkeit, des Fleißes und eines anspturchlosen frommen Wandels zu bewahren gewußt, und darum ehrten seine Mitbürger bag Fest vurch freundliche Theilnahm ! Die Regsamkeit in der Tuchfabrikation steige rt sich auf eine erfreuliche Weise, und die bedeutenden Be⸗ stellungen, die in diesem Indastrie⸗ Zweige seit kurzem für das Ausland in einigen Tuchfabrikations: Orten, als in Spremberg, Kottbus 2. gemacht worden sinb, äußern einen sichtvar günstigen Einfluß darauf. Im vorigen Monate wurden in hiesigem Regierungs⸗Be⸗ lirke an Jooo Stücke Tuch gefertiggtt« In Groß⸗Heinersdoef Irmordete ein zwölfjähriges Mädchen die fünffährige Tochter des Bauer Knis⸗ pel. Beide neckten sich beim Viehhüten mit Stein⸗ Würfen; von einem Steine getroffen, stürzte das klei⸗ nere Kind sinnlos zur Erde; die Mörderin stürzte

sich liber das selbe, und um, wic sie im Verhöre aus⸗ sagte, jenem den doch unvermeidlichen Tod zu erleich⸗

tern, versetzte sie ihm erst mit einem scharfen Steine mehre Schläge, schnürte ihm dann den Hals fest zu,

und vetscharrte endlich den Leichnam in einer Ackerfurcht.

Mün ster, vom 16. Ott. Des Königes Majestät haben geruhet, dem Herrn General-Superintendenten

) und Konsistoriglrathe Bädecker in Dahl, zur Aner— kennung der Verdtenste, welche derselbe sich um die Beförderung der Obst⸗Baumzucht erworben, die große

Verdienst⸗Medaille zu ertheilen. Auch hat das Königl.

Ministerium der Geistlichen? Unterricht und Medizi⸗ nal Angelegenheiten 99 Exemplare des von demsel— ben herausgegebenen Anleites zur Obst-Baumzucht an die Schullthrer-Seminarien vertheilen laßen,.

Düßeldorf. Für die Solinger und Elberfelder

. Fabrikate war die letzte Frankfurter Meße nicht un.; gaünstig. ö . Bei der unlängst erfolgten Dislocirung der bis; mherigen 6ten Diviston haben fämmtliche Truppentheile

deiselben aus ihren Gärnisonen und Kantonirungs=

Quartieren die ungetheilte Liebe der Bewohner mit

sich genommen, und besonders herzlich war der Ab⸗ schied des 12ten Infanterie Negimentes, so wie des allgemein verehrten General⸗Majors v. Borke und des würdigen Brigade⸗Kommandeurs General⸗Majors

von Lettow.

Lange wird das nie getrübte vortreffliche Verhält⸗

niß, welches zwischen Militair⸗ und Eivil-⸗Behörden,

wie zwischen den Bewohnern und den Truppen hier

bestanden hat, in dieser Stadt unvergeßlich seyn.

Der Wetteifer der Gemeinden, durch Ausbeßerung ihrer Kirchen, so wie durch Errichtung neuer Schul⸗

M

uebersicht der im Departement der Königl. Regierung zu Trier in den Jahren 18165 bis 181g begangenen Verbrechen. ö (Schluß.) 1 Man steht hieraus, daß die Zahl der im Regierungs⸗ Bezirke begangenen Verbrechen überhaupt vom Jahre 1615 his 1817 sich bedeutend vermehrt, von 1818 an

( nach Abrechnung von 2 Proe. Gesatnmt⸗Ausgahe 2,933 Rthl. A1 Gr. 7 Pf. Die

Häuser, ihre Gefühle und Gesinnungen zu beurkunden, bleibt gleich rege und werkthätig. Nicht blos wo amt⸗ liche Sorge das Geschäft leitet, di Ge, auch wo der freien Wahl und Thätigkeit die Sache anvertraut ist, wird sie eifrig gefördert; so wird zu Elberfeld jetzt, ohne irgend eine amtliche Aufforderung oder Einwir= kung, von den dortigen Schulfreunden für die erwei⸗ terte Lateinische Schule, ein so zweckmäßiges als an ständiges Gebäude eingerichtet. *

Elberfeld. In der hiesigen Zeitung wird der Vorschlag zu einem Vereine gemacht, welcher für eigne Rechnung eine Versuchladung teutscher Kunst⸗Ergeug⸗ niße nach Port au Prince, Buenos⸗Ayres und Nen⸗= Orleans dirigire, und Männer hinsende, die an den genannten Orten blieben, für Rechnung des Vereines Komtoirs dort etablirten, und den Verkauf der nach⸗

zusendenden Ladungen besorgten.

Köln. ueber die Bergsche Bran dver fiche rungs-⸗Anhstalt ist von Seiten des hiesigen Ober⸗

Prästsiums für das Jahr 1819 äffentliche Rechnung

gelegt worden, welche manches Intereßante enthält. So steebt diese Anstalt z. B. nach einem eisernen Be⸗

KEähöe öl zo sds Kihl. uhr har auch davgn berzlte, 35 255 Rthl. beisamimen, dadurch daß jeder Neu⸗Ein⸗ tretende 1 Gr. vom Hundert der Versicherungs⸗Summe ein für allemal abgiebt. Ihr Bereich erstreckt

in g ahgiebt. Ihr erstreckt sich über die drei Regierungsbezirke Köln, Dlßeldorf, Kleve; und nur zwei Bürgermeistereien des Koblenzer Reg.

Bez. sind als Theilnesmerinnen mit aufgeführt, näm⸗ lich Friesenhagen und Wißen, Aldenkirchner Kreises. Mehr als die Hälfte ser ganzen Versicherungs⸗ Summe ruht auf dem Reg. Bezirke Düßeldorf allein, nämlich

fast 2 Millionen Der häöchst-versicherte Kreis ist der

Lenneper mit 5,192, 0090, und nächst ihm der Elderfel⸗

der mit 5,55 1, 00 Rihl. Unter den einzelnen Gemein⸗ den ragen hervor: Köln mit 4,662, oo Rthl., Elber⸗

feld mit 3, 100,00 Rihl.ͥ, Düßeldorf mit a, 297, ooo0 Rthl., Barmen mit 2, os ß, 9oo Rthl., Remscheid schließt die Reihe der Milliongirs mit 1,85, 000 Rthl. Im

Reg. Bez. Kleve steht Duisburg am höchsten mit

Ig9gi, 900 Rthl., nächstdem Wesel mit Jog, ooo Rthl. und Holten mit 369, oo Rthl. Die Gesammt⸗Ein⸗

nahme der Kaße für 1819 war 37,928 Rthl. 11 Pf. Hehegebühr) und die

Verwerihung des Eigen ihumes beträgt oi, 579, 730 Rthl.

Fier. Fit bie Witberbelebung beg Viehhandels läßt fich einiges hoffen, da Frankreich für 16009 Re

mönte⸗ Pferde Kontrakte geschleßen hat, welche in den

Nieperlanden und Rheinischen Provinzen aufgekauft

1

werhen sollen.

Die Lohgerber zu Prüm haben einen guten Ab⸗ satz ihres Leders auf der Herbstmeße zu Frankfurt a. Main gehabt. 9 7 e mr

Zu Saarbrücken ist der innere Ausbau und die Einrichtung des neuen Gymnasial-Gebäudes nunmehr beendigt, fo daß nach Ablauf der Ferien der Unterricht in dem nenen Lokale beginnen wird...

Zu Mannebach war ein Forstbeamter eben in Be⸗ griff, sich mit seiner Frau und zwei Kindern zu Tisch zu fetzen, als plötzlich das Gebälk der Stubendecke

brach, und die Kinder dermagßen zerschmetterte, daß sie auf der Stelle starben.

Die untröstlichen Eltern wurden mit Mühe gerettet.

aber wieder vermindert hat, und zwar in solchem Grade, daß das Jahr itig die geringste Zahl aufweiset.

Inzwischen gewährt obige Zusammenstellung eine intereßm tere Betrachtung, wenn man die in den vier Jahren gegen das Eigenthum hen e, Verbrechen mit denen gegen die Personen vergleicht. Während nämlich die letzten in allen vier Jahren im Ganzen