Der Maire des Ortes, der Pfarrer und alle Bewoh⸗ ner bewilllommneten ihn und bezeigten ihm ihren Dank fuͤr die Ehre, welche der letzte Wille seines Vaters ihnen angedeien laße. Das Herz wurde
darauf der Kirche des Ortes zur Bewahrung uͤber⸗
geben, so lange bis das Monument in welches es ein e hon werden soll, errichtet seyn wird. Hlerauf egab man sich auf das Schlachtfeld; die Bewoh⸗ ner von St. Menehould und der nahe gelegenen Ortschaften vergroͤßerten den Zug. Der Herzog waͤhlte eine Anhoöͤhe im Hie te des Dorfes und nahe der großen Landstraße. Der Eigen⸗ thuͤmer verweigerte die ihm dafuͤr angebotene Ent⸗ schͤdigung, und versicherte, daß er sich ch glucklich und geehrt dadurch fuͤhle, daß gerabe ein Stuck feines Grundbesitzes als die zweck⸗ maͤßigste Stelle fuͤr das Denkmal befunden wor⸗ den sey. Uebrigens hatten die Bewohner von Valmy schon im Voraus beschloßen, daß sie demjenigen Be⸗ sitzer, deßen Grundstuͤck ausgewählt werden wurde, Entschüdigung pro rata leisten wollten. Demnaͤchst baten die beiben Kinder des gewahlten Grundbesitzers diesen ihren Vater, auch den Rest des Grundstuͤcks nie zu veraͤußern, und gelobten, daß wenn sie einst zu dem Besitze desselben gelangen wuͤrden, sie ihn dergestalt unter sich theilen wollten, daß Jeder von ihnen ein an den Platz des Denkmals stoßendes Stuͤck erhielte; eine Gesinnung die von den Franzoͤsischen Blaͤttern
allerdings als eine echt patriotische geruͤhmt wird.
Der General⸗Director des Ministeriums des Kö⸗
niglichen Hauses, begleitet von dem Direktor der Mün— zen, hat die Ehre gehabt, dem Koͤnige zwei Medaillen
aus der Geschichte seiner Regierung zu uͤberreichen,
wovon die eine das Ende der trauervollen Gefangen— schaft, welche Madame im Thurme des Tempels er— buldete, und die andre die standhafte Beharrlichkeit des
Königs immitten der Leiden, welche der zoste Maͤrz
1815 zur Folge hatte, bezeichnen. Die erste stellt dar, das weinende Frankreich sitzend an einem zerbro⸗
chenen Schilde und übergebend die Königstochter in
die schuͤtzenden Haͤnde Oesterreichs; die andere einen
Genius, gelehnt an einer Säule in der einen Hand
einen Szepter haltend und die andere Hand auf einen Anker ruhend, mit den Inschriften auf der einen Seite:
Iinconeuszâ Regis constantia, und auf der andern:
Inter renovatas annorum calamitales,, Der Prinz Cimitile, außerordentlicher Ambaßa⸗ denr des Koͤnigs beider Sizilien an dem Großbritan⸗
nischen Hofe, ist in Paris auf seiner Reise nach Lon⸗
don angekommen.
Die bisher ungedruckten Schriften von Volta ire,
sind jetzt als Nachtrag zu seinen laͤngst herausgegebe⸗ hen Werken in Druck erschienen.
Fondon den 21. Oct. Hr. Brougham legte heute das Diplom des Hr. Howngam als Ritters des von der Königin gestifteten Karolinenordens vor. Dann wurden Lagomaggiore, ein Fischer aus Como, welcher ihr als Bootführer gedient, und ihr Stall— Meister, Graf Va ssali, abgehört. Beide wollten von unschicklichen Vertraulichkeiten zwischen der Köͤ— nigin und Bergami nichts wißen.
Unter den im Oberhause heut anwesenden Zu—
schauern, waren auch zwei Reufeelaͤnder von Rang; Sie errégten durch ihre tattuirten Gesichter allgemei⸗ ne Aufmerksamkeit. en,
Des Königs Maj. haben nach der hiesigen Hof⸗ zeitung dem Oberst, Lieutenant (Neapolitanischen Ge⸗
neral) Church erlaubt, das Kommandeur⸗Kreuz des
Sicilischen Militair⸗ Ferdinands, und Verdlenst⸗
Ordens, so wie das große Kreuz des Neapolit. Militair⸗
Hrdens bes heil. Georgs von der Widervereinigung
Brüßel d. 25. Oet, In der gestri en Sitzung
der General-Staaten, legte der Finänz-Ministerr der Kammer drei GesetzVorschlage vort: n . Der erste enthaͤlt das Budget der außerordent⸗
lichen Ausgaben fur das Jahr 1822, welche in folgen— der Art festgesetzt sind. 1) Das Königl. 20 Das Staats⸗ und die Beamten ge der Verwaltung gehören 3) Das Departement der Auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten 4) Das Justiz⸗ Departement 55 Das Departement des In⸗ neren und des Waßerstaats. 6) Das Departement des Prote— Kultus, so wie an⸗ cht Katholischer Glau—
ekretariat, die Ober-Kollegien so zu keinem besonderen Zwei⸗ ͤ 264, 7J.o0.
3, 8ꝛo, 86. . . zusammengeschoßen, um damit die kleineren Haͤuser 2, 277, 748.
stantischer
derer, ni bensbekenntniße 7) Das Departement des K lischen Kultus 8) Das D lichen Unterrichts, Industrie und der Kolonien Finanz ⸗Departement Narine⸗Departement . 21) Das Kriegs⸗Departement
111,150. =
ö 110,956. epartement des oͤffent⸗ der National⸗
zi3/giq. 10,982,414.
sio-356. in ; 2,683, ogg. in Paris abberufenen Staatsrath Grafen von Gal— . Summa fl. oy 6, 533. Entwurf bestimmt
9) Das
die Mit ⸗ erhoͤht die aus ide Summe, wel ⸗ Einkuͤnfte entnom⸗ Der dritte entscheidt mne 161
indem sie ihre rechte Hand aufs Herz legen) in die
lichen Be⸗ . Haͤnde des ersten Syndikus abzulegen: „Ich schwoͤre,
Der zweite Gesetz⸗ tel der gegenwartigen Deckung, und denjenigen Abtheilungen. herruͤhrer che auf die gewohnlichen Sta men, auf 17, uber die Ausg extraordinairen M trage der in der zweiten 1820 enthaltenen Au durch Kreirung von a gedeckt werden. Deer Minister uͤberg eine Nachweisung der wahrend des Jahre
Leipzi einer Bevsl als 7 Personen Sterblichkeit, de
oi o, 2go fl. leichung der Differenz zwi itteln und dem muthmaß . Abtheilung des Budgets fuͤr ben; uud soll diese Differenz cht Millionen aktiver Schulden ab demnaäͤchst der Kammer Einnahmen und Ausgaben s 1820 zur Prufung. 23 bis 29. Oct. sind hier, ig von 39,000 Menschen, nicht mehr orben Beispiel geringer ich ßen sich die aͤltesten hiesigen Bewoh— ner nicht entsinnen konnen. Ueberhaupt scheint die Pfruͤhere Meinung, daß Leipzi habe, auf einem bloßen Vorurtheile behalten uns vor, dieses am Jahresschluße, durch be⸗ stimmte in Zahlen angegebene Data, zu berichtigen. Die umsichtvolle Einrichtung unserer Polizei hat in der letzten Meße besonders wieder bewährt . hlreich diese besucht, und so leicht es moglich . r Glücksritter auf derselben ml so sind doch wahrend derselb⸗ durchaus keine bedeutenden Diebstähle oder sonstig Exceße vorgefallen. In fruͤherer Zeit soll am Mon, tage in der Meßwoche, ein Polizeidiener vor dem Rathhause öffentlich ausgerufen habeu, daß die Weiß Kaͤufer angeksmmen, und Jedermann daher vor Scha— den und Nachtheil gewarnt, und ermahnt werde, auf das Seinige wohl Acht zu geben. Sage wahr, so liefert sie einen Beweis mehr, die alte Zeit, nicht immer die Beste war. Wachsamkeit unserer gegenwaͤrtigen Polizei ter vielen nur ein Beisplel: Handelsgewoͤlbe eines auswaͤrtigen Fabrikherrn zeigte einige Deßeins von Schnitt ⸗ ob er dergleichen bei ihm Der Markthelfer ging sogleich, n dem das Verlangte befindlich holen, kam aber mit der Nachricht zuruͤch, cht finden koͤnne; man suchte Alles durch, unden. Da erklaͤrte hm der Poll⸗ Daß seine Anfrage bloßer Vorwand ge⸗ Der Dieb war entdeckt und eingezogen, noch ehe der Besitzer das Gestohlne vermißt hatte.
gestorben;
eine ungesunde Lage . 46 ; h zu en en, . . Depeschen an Bord hatte. Hienach war unser Ex⸗
ist, daß sich manche
befunden haben moͤge:
Ist jen:. Vön der Vor Kurzem kam in
ein Polizeibeamter, Waaren vor, und fragte, bekommen koͤnne. um das Paket, i war, zu daß er es ni aber es war verschw zei⸗Beamte, wesen.
t. Vom Finanzministerium uͤnchen berufen,
Augsburg. 25. Oe sind einige hiestge Banqulers nach M
um gemeinschaftlich zu berathschlagen, wie bei der eingetretenen Krisis, der Verlegenheit mehrer Haͤuser am besten zu begegnen sey. Unser König hatte zu diesem Zweck einige Millionen Gulden bestimmt. Die Banquiers von Augsburg erkannten zwar diese vaͤ⸗ terliche Sorgfalt mit gerührtem Herzen, uͤberließen aber die ganze Summe dem Muͤnchner Platze, da sie nicht nur keiner Unterstuͤtzung beduͤrfen, sondern selbst schon fruͤher einen Hilfs⸗Fond von Zoo, 900 fl.
zu unterstüͤtzen. w Karlsruhe, den 20sten Oet. Man spricht hier
davon, daß die Untversitaͤt Heidelberg, hieher verlegt
werden soll.
Stuttgard. Sr. Majestaͤt haben an die Stelle des zum Königlichen Gesandten an den Hofen von Bertin, Hanover und Kaßel ernannten Oberst. Hoöfmeister der Königin Majestät, tagt, Min siers
und Ordenskanzlers Grafen von Wintzingerode, deen bisherigen ersten Kammerherrn der Königin, Gra—⸗
fen von Beroldingen, zum Oberhofmeister, und
an deßen Stelle, den von dem Gesandtschaftposten
latin zum ersten Kammerherrn der Koͤnigin Maje⸗ staͤt zu ernennen geruht.
Genf. Der mit dem Bischof v. Lausanne
geschloßenen Uebereinkunft gemaͤß, sind alle gegenwaͤr⸗ tigen Pfarrer und Pfruͤndeninhaber, so wie alle kuͤnf⸗ tig zu ernennende gehalten, den nachstehenden Eid
nichts gegen die Sicherheit und Ruhe des Staates
vorzukehren; meine Pfarrgenoßen zur Unterwerfung
gegen die Gesetze, zum Gehorsam gegen die Obrig⸗ kest und zur Eintracht mit ihren Mitbuͤrgern zu er⸗ mahnen. Ich schwoͤre, der bestehen den Ordnung eben so gewißenhaft zu gehorchen, als ich in Sachen der Rellgion den Vorschriften der Kirche und meinen geist⸗
lichen Oberen gehorche.“ Dle Pfarrer und Pfruͤn—
deninhaber sollen kuünftighin ihren Eid vor der Ein⸗ setzung leisten. ; Feapel. v. 11. Oet. Heute lief hier eine Königl.
Bombarde von Palermo ein, die, den Lieutenant Le—⸗
tizia, Adjutanten des Generals Florestan Pepe, mit
peditions, Korps am 6. Oct. in Palermo eingerükt,
( nachdem es Tags vorher die Forts in Besiz genom— men, und an Bord eines Englischen Kutters eine Ka⸗
pitulation mit dem , Paterno abgeschloßen hatte. Doch blieb ein heil der Truppen außerhalb her Stadt, und wurde auch wirklich noch am 6. un—
ö vermuthet durch einen Haufen Aufruͤhrer, der dis als Furcht auslegte, angegriffen. Unsere Kavalerie
zerstreute diesen Haufen bald. Ungeachtet aber die
Königlichen Truppen die Forts und die Stadt inne hatten, so war doch bei Abgang der lezten Depeschen das Volk noch nicht ganz entwafnet. Unsere Zeitung
sagt: „In Kurzem werden wir die Artikel der obigen Kapitulation, und uberhaupt den wahren Hergang der vorherigen Operationen, seyen sie auch zum Theil unguͤnstig fuͤr uns gewesen, erfahren, weil nur da⸗
durch uͤber einen fuͤr uns so ehrenvoll geendigten Feldzug Licht verbreitet werden kann. So viel wißen
wir, daß unsre Armee bei ihrem Einzuge in Palermo urch Sizilische Freiwillige betraͤchtlich verstaͤrkt war.“ Der König besindet sich wieder zu Capo di Monte, 4. Klima für seine Gesundheit besonders geeignet eint. Die zu Neapel niedergesezte außerordentliche Junta, welche das Betragen des General ⸗Statthal⸗ ters in Sizilien, Generals Naselli, und des Ge— neral-Lientenants Church, Kommandirenden in Pa⸗ lermo, untersuchen sollte, hat sich durch einen Be⸗ schluß vom 29. Sept. aus konstltutionellen Gruͤnden fuͤr inkompetent erklart. Folgendes ist der Bericht, welchen der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten in der Sitzung un—
sres Parlaments, am 4. Oet. verlas; „Meine Her— ren Deputirten! Der Wunsch aller Guten ist erhört. Eine konstitutionelle Verfaßung herrscht endlich in unstem Vaterlande. Den RNepräsentanten der Nation, versammelt in dieser erhabenen Nunde, stellt sich mit Freimuth ein Minister dar, um Rechenschaft abzule⸗ gen von dem, was die Regierung mit rechtlicher Ge— sinnnung fuͤr das Wohl des Staates gewirkt hat. Wahr ist es, daß der Vortheil der Colt selbst es erheischt, politische Verhandlungen nicht der Oeffent— lichkeit zu uͤbergeben, außer wo es die Klug eit er⸗ laubt. Aber das Ziel, nach dem der neue inister des Auswaͤrtigen von dem Augenblicke seiner Einsezung an strebte, mag von den hohen Einsichten der Abge— ordueten der Nation am Richtigsten aus der fakti— chen Darstellung, die er Ihnen vorlegt, ermeßen wer⸗ den. Zur Zeit unserer politischen Reform, im Julius d. J., befand sich das Königreich beider Sizilien in Früeöden mit allen auswärtigen Maͤchten. In den Jahrbuͤchern unserer Diplomatik war das Lustrum,
Telches von der Wiederherstellung der erhabenen Dy⸗
nastle der Bourbons auf den Thron von Neapel an bis zu unserer politischen Wiedergeburt verfloßen, das fruchtbarste an Vertraͤgen aller Art. Ich will nun den Nepräsentanten der Nation von den in dieser Epoche mit den auswärtigen Maͤchten eingegangenen Verbindlichkeiten eine fluͤchtige Uebersicht geben, wobei ich mich anheischig mache, die Urkunden, welche das Parlament verlangen sollte, beizubringen. Außer der Beitrittsurkunde zur Wiener Kongreßakte am 9. Jun. 135, und zur Allianz vom 26. Sept, desselben Jah⸗ res, wurden in dieser benannten Epoche folgende Ver⸗ gleiche geschloßen, welche bis auf den 6. Jul., den Tag unserer politischen Reform, in Kraft und Wirk— samkeit blieben. Ein Allianzvertrag zwischen dem Königreiche beider Sizilien und dem Hause Oesterreich wurde zu Wien den 12. Jun. 1815 zur wechselseiti⸗ gen Vertheidigung des Reichs und der Ostereichschen Besitzungen in Italien gegen jeden fremden Angriff unterzeichnet. Sas Kontingent von 5,900 Mann, das wir durch diesen Vertrag zu stellen versprachen, wurde nachher auf 12, 000 Mann in einer gleichfalls zu Wien, ben 4. Febr. 1819, geschloßenen Konvention herabgesezt- Die Sicherheit unserer Schiffahrt und bie Ausloͤsung unserer in Sklaverei verfallenen Mit— burger veranlaßten die Friedenstraktate mit dem Dey von Algier, vom 3. April 1616, mit dem Dey von Tunis, vom 17. April, und mit dem Pascha von Tri— poli, vom 29. April desselben Jahres. Um von Eng⸗ land, Frankreich und Spanien die Verzichtleistung auf das Privilegium der freien Flagge zu erhalten, wurde mit der ersten dieser Mächte der Vertrag vom 26. Sept. 1916, mit der zweiten jener vom 19. Aug. 1917 geschloßen, und dadurch denselben als Verguͤ—⸗ tung eine Verringerung von 10 Procent an den Ein⸗ fuhrgebuͤhren fur diejenigen ihrer Produkte und Fabri— kate, die sie auf eigenen Schiffen einfuͤhren wuͤrden, zugestan den.“
In der Parlamentssitzung vom 5ten Oet, kam der §. 231. der Konstitution, den Staats rath be⸗ treffend, zur Sprache. Die Kommißion. hatte in ihrem Berichte vorgeschlagen, es sollten 24 Staats Raͤthe, und zwar aus der ganzen Masse des Volkes, mit Ausnahme der Bischoͤfe und Priester gewählt, und 6 darunter aus Sizilien seyn. Die Debatten über diesen Bericht waren sehr lebhaft. Hr. Lau rig verwarf alle Unterscheidung zwischen Neapolitanern und Siziliern als illiberal; Herr Natali wollte, jede Provinz des Reiches der beiden Sizilien, die er als ein Ganzes betrachte, solle Staatsraäͤthe stellen; die aus den Provinzen kommenden wären weniger verdorben und weniger bestechlich, als die in der Hauptstadt lebenden; jene kennten guch die Bedürf⸗ ße und die Talente ihrer Provinzen beßer. Auf Sözillen muͤße man seines alten Freiheit⸗ und Unab⸗ hangigkeitgeistes wegen Ruͤksicht nehmen. Die Griechen and? archager, und in neuern Zeiten die Franzosen,