haͤtten vergebens versucht es zu unterjochen; nur Maͤ⸗
igung und Gerechtigkelt koͤnne es festhalten. Hr. Borelli, fuͤr Sizillen eine provisorische Ausnahme zulaßend meinte, der Staatsrath muͤße aus der gan⸗ zen Masse des Volkes hervorgehn, so wie denn auch das Parlament das Ganze des Volkes repraͤsentire, und nicht einzelne Provinzen. Hr. Poerio (der den Antrag zur Ssrganisirung des Staatsrathes gestellt) aͤußerte, man konne denselben vrovisorisch, wie in Spanlen, organisiren, Zahl und Wahlart der Glie— der aber reisticher Berathung anheimstellen. Noch mehr Redner sprachen; das Parlament entschied, daß der Staatsrath deflnitiv zu organisiren, die Zahl der Glieder auf 24 zu setzen, und nach Provinzen zu wahlen waͤre.
In der Sizung am 9 Oct. kamen folgende Fra⸗ gen zur Sprache: Wie viel Geistliche, wie viel Adliche sollen im Staatsrathe sitzen Einmuͤthiger
Beschluß: Nur zwei Geistliche; der Adel wird ohne
Unterschied mit andern Buͤrgern in den Staatsrath gewahlt. Sollen die Staatsraäͤthe zeitlich oder le⸗ benslänglich seyn? hier beschloß das Parlament le⸗ benslänglich. Herr Colaneri machte folgende Antraͤge: Einen Preis auf die beste Staatsreform auszusezen; dem Koͤnige fuͤr seine Annahme der Konstitution ein Denkmal im Parlamente zu errich— ten; auf Monte ⸗ F ion gebrochen, eine Pyramide zu errichten, worauf die Na⸗ men der Tapfern gegraben wurden, die zuerst das Panier der Freihelt erhoben; im Parlamente zu er— klaren, wer sich bei dieser Gelegenheit am meisten um das Vaterland verdient gemacht habe. An die be— zuͤglichen Ausschuͤße gewiesen.
Stockholm. 20. Oet. Zwischen Norwegen und Daͤnemark ist ein Handelstraktat in Unterhandlung.
Beim Sturme in voriger Woche, sind im Alands— Meere, wo, wegen der varin besindlichen soo kleinen Inseln, die Schiffahrt aͤußerst schwierig ist, acht von Finnland kommende Schiffe sammt der Ladung ver— ungluͤckt; ob die Bemannung und die Passagiere
derselben gerettet worden, ist noch ungewiß.
Die Porter-Bierbranerei von Lorent u. Komp;
u Gothenburg, versieht ganz Schweden, einen Theil orwegens, u. St. Petersburg mit ihrem kostbaren Getränke. Im Betracht des jetzigen billigen Getrai— Preises, ist der Preis dieses Porters um herabgesetzt.
Der erste Theil der Geschichte des Verhaͤltnißes zwi⸗
en Schweden und Norwegen, vom Historiographen, Her e m ne fü wee s lpe ist in Druck erschienen.
Archangel. = h n Schiffen an inlaͤndischen Erzeugnißen ausgefuͤhrt: Roggen 27, 504 Zetwert. ) Waitzen 44,709 — Leinsaamen 71,656 . 30, 116 erste 4, 692 Talg 173, 378 anf 18,797 lachs
3, 256 Borsten 5,441 Potasche 1, 65 Eisen 18,671 Lichte 1,291 Thran 126, 959 Juchten
1.
nud. n)
.
260
1 Zetwert (Tschetwert) ist etwas uͤber zz Scheffel Berlinisch (genauer 9 . Scheffel.) z Scheffe
) Pud ist = do Pfund Nußisch = fast 35 Berlinisch (genauer = 34, gi6.)
Forte wo die Insurrektion aus-
In diesem Jahre wurden in 233
Tauwerk 4,207 Pnd. Roggenmehl 22, 364 — Theer 76,346 Tonnen. *) Pech 12, 241 Robbenfelle 5,397 Stuͤck. Raven tuch 6 Segeltuch Matten Dielen
514, 645 go, 436
Christiania. Der Staatsminister Anker ist in den Besitz des, zum Ankerschen Fidei-Kommiße gehorenden, großen Eisenbergwerkes Moß gelangt. Eben genannter Ort wird oft von Reisenden besucht, welche hieherkommen, um die hier befindliche schöne Kanonengießerei, und den nahen Waßerfall von Halfs— lund in Augenschein zu nehmen, wo sich der Fluß Glommen, von 70. Fuß hohen Felsen, mit donnern, dem Getoͤse herabstuͤrzt.
Die Regierung hat die ihr und den Staats- Glaͤubigern gleich vortheilhafte Einrichtung in Vor schlag gebracht, alle Gelder und Königl. Obligatio⸗ nen, die ihr am 16. Oct. hätten ausgeliefert werden sollen, dem Uebereinkommen vom 20. April gemaͤß zur Berichtigung der seit Jul. faͤllig gewesenen Sum⸗ me von Banko Rthl. goo, ooo. anzuwenden, und fer, ner, so weit jene Summen in Obligationen sonst noch, nach getroffener Schaͤtzung gegen Banko,
. zum 9âsten Stücke der
Bei
Teutsche Bundesversammlung, Ziste Sitzung.
Beschluͤß e. 1) Die vom Kurfuͤrsten von Heßen fuͤr den Kurheßischen General-Major v. Dalwigk, als Bevollmaͤchtigten bei der Militair⸗-Kommission der teutschen Bundesversammlung, zur Stimmfuͤhrung fuͤr das neunte Armeekorps ausgefertigte Vollmacht, nachdem solche verlesen, im Bundesarchive niederzu— legen, und der Mlilitair-Kommißion beglaubte Abschrift zuzustellen.
2) In Betreff der von der Herzoglich Olden— burgschen Regierung im Mai d. J. verfuͤgten Aus— legung eines Wachtschiffes in der Wesermuͤndung, die Freie Stadt Bremen zu veranlaßen, nachdem von Seiner Herzoglichen Durchlaucht von Oldenburg am Bundestage die weitere Erklaͤrung, daß dieses Wacht— Schiff zur bloßen Aufrechthaltung der jetzt noch theil— weise bestehenden Quarantaine⸗Anstalt ausgelegt wor⸗
dazu den, zur Beruhigung und Beseitigung der von der
.
hinreichen konnen, daraus die am 1. Jan. faͤllig wer— Freien Stadt Bremen anfangs dieserhalb gehegten
spaterhin schuldigen Kapitalien zu entrichten. St. Petersburg. Am 30. Aug. ward das Gymnasium zu Saratow feierlich erdffnet. Zur Ein⸗ zu Wiasma hat der dasige Kaufmann Gorbatschow ro, 950 Rubel geschenkt. Das am 14. Dez. 19819 nen aufgelegte Zollregle⸗ ment fuͤr den Europäischen Handel, ist nun auch in Franzoösischer Sprache erschienen, und kostet 15 Rubl.
Wechselkours vom 1. Oct. auf London 10 *, 10 Pence Amsterdamm 107 Stuͤber — Hamburg 94 , auf 3 Monat, 953. Schilling Banko. — Paris 1061 auf z Monat. .
Den 145. Oet. Des Kaisers Maj. sollen die Win⸗
ter⸗Equipagen nachgesendet werden.
Im ganzen weiten Reiche lobt man die dies jaͤhrige Ernte als eine der gesegnetesten.
Mit der ersten Winterbahn wird die, von einer
Privatgesellschaft, gegen ein Patent auf 10 Jahre, errichtete Diligence zwischen Petersburg und Mos,
ö.
Platzen zahlt die Person fuͤr diese gegen 104 teut— sche Meilen lange, in 4 bis 45 Tagen zuruͤckzule—
gende Reise, 95., auf den uͤbrigen 55 Rubel Banko
Assignation.
nannten fahrenden Posten, welcher sich Passagiere zu ( ihrem Fortkommen bedienen koͤnnen, zur Zeit noch nicht zu erfreuen haben, sondern bei Reisen entwe⸗
1
faßung von vier Heiligenbildern in der St. Nicolaikirche
. daß alle sonstige, uber die Quarantaine-Einrichtung selbst, und uͤber die Weserschifffahrt noch obwalten—
kau, in Thaͤtigkeit gesetzt werden. Auf den ersten vier
Da wir uns hier zu Lande, der soge,
denden Zinsen, und abschlaͤgigen Zahlungen auf die Besorgniße, abgegeben worden waͤre, nunmehr die vvon dem Senate von Bremen am 89. Jun. dieses
Jahres gegen die von der Oldenburgischen Regierung
verfuͤgte Stationirung eines Wachtschiffes auf der
Weser erlaßene, ohnedem in keine volle Anwendung
gebrachte Bekanntmachung, auch der Form nach, in ihren Folgen und Wirkungen, mittels zu erlaßender anderweiter öffentlicher Bekanntmachung, dergestalt abzuaäͤndern und zu modificiren, daß das zum Zwecke der Quarantaine, und nur fuͤr die erfoderliche Dauer derselben, ausgelegte Oldenburgsche Wachtschiff, nach den früheren Vorgängen dieser Art, in seinem Dien— ste keineswegs gestoͤrt, vielmehr in Allem, was zur Erreichung dieses gemeinschaftlichen Zweckes gehoͤre,
gefoͤrdert werde. ö Der Bundestag hege dabei die weitere Zuversicht
de Differenzen, auf dem bereits zwischen den Ha— nsdverschen und Oldenburgischen Regierungen einge⸗ leiteten Wege guͤtlicher Unterhandlungen, auch durch die Zuziehung der dabei intereßirten Freien Stadt Bremen, ihre baldige und befriedigende Erledigung erhalten wurden; ünd finde derselbe sich bewogen, die genannten drei Regierungen durch ihre Bundes⸗ , hiezu auch nöch angelegentlich aufzu— odern.
3) In Betreff der von der Landgraͤfin zu Hes— sen⸗Philsppsthal eingereichten Vorstellung wegen Er⸗ öffnung des Rechtsweges zu Verfolgung ihrer Erb⸗ Ansprüche auf die Grafschaft Holzappel und Herr⸗ schaft Schaumburg, die Erklärung der Herzoglich Naßauschen Bundestagsgesandtschaft: dduß es weder in der Absicht der verewigten Regen— ten des Herzogthumes Naßau, noch Seiner Herzog—
der eigener oder gemietheter Gelegenheit, oder der lichen Durchlaucht liegen konnte, noch liegen kann,
hier ganz vorzuͤglich gut eingerichteten Extraposten
uns bedienen mußten, so ist jene erste Einrichtung
sehr dankenswerth, und es bleibt nur zu wuͤnschen,
daß fie auch nach anderen Richtungen des Reiche hin bald Nachahmer finden moͤge.
0
i Tonne ist — 4ᷓoo fund Rigaisch — fa „ Ber⸗ linisch (genauer — 6, 63 gaisch S fast as)
Beilage
naoch als wirksam anzuf
Bestaͤtigung, ehender älterer Hausgesetze, die Verfolgung ihrer Rechte einem der hohen In— tereßenten zu erschweren, oder, umgekehrt, ein en Theil zur Bestaͤtigung neuer Familienvertraͤge zum Nachtheil des anderen zu beguͤnstigen; und daß Se. hei eg ch Durchlaucht vielmehr entschloßen seyen, d
Versagung der
durch willkuͤrliche Ve
5 .
llles sorgfältig zu vermeiden, was von einem oder em anderen Theile als ein Eingriff in erworbene Rechte betrachtet werden konnte, an die Reklamations-Kommißion abzugeben.
4) Die von der Badenschen Gesandtschaft abge— gebenen Erklaͤrung in der Beschwerdesache der Rhein⸗
l a g ret
Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung,
vom 4ten November 1320.
Pfälzischen Staatsglaͤubiger und Besitzer der Partial⸗ Obligationen lit. B. die Zahlung der ruͤckstaͤndigen Zinsen und verfallenen Kapitalien betreffend: daß die in Betreff der Rheinpfaͤlzischen Staatsschuld lit. D. schon laͤngst mit der Königl. Baierschen Regierung eingeleiteten Unterhandlungen, den neusten eingegan— genen Nachrichten zufolge, weitere Fortschritte ge— nommen hatten, und ein auf Billigkeit gegründetes y zu erwarten sey, an die Kommißion zu ver— weisen.
5) Die Beschwerde des Freiherrn v. Lam ezan, wegen seiner Verweisung aus Frankfurt, als unstatt— haft abzulehen. .
6) Die Herrn Bundestagsgesandten von Preu⸗ ßen und Sachsen⸗Weimar zu ersuchen, uͤber das Ge⸗ such des Peter Blatscheck zu Fulda:
daß sich die hohe Bundesversammlung bei Preußen und Sachsen⸗Weimar-Eisenach verwenden moͤge, die Pensions-Verbindlichkeit fuͤr denselben anzuer— kennen, seine Pension auf 400 Gulden festzusetzen und auf den Central-Pensions⸗Etat von Fulda auf— zunehmen, endlich seinen alteren und juͤngeren Ge— haltruͤckstand, nach Recht und Billigkeit, zu be— stimmen, mindestens aber ihm solche vom Jahre 1816 an zu verschaffen, an ihre Hoͤfe mit der empfehlenden Verwendung zu berichten, daß demselben die ihm an seiner Pension noch fehlenden 20s Gulden 525 Kr., und zwar, in Hinsicht seines hohen Alters, baldmöoglichst angewie— sen werden; hievon dem Bittsteller Nachricht zu er— theilen, und demselben zu uͤberlaßen, sich wegen die⸗ ser Pensionssache wiederholt an die Fuldaer Depar— temental⸗Ausgleichungs-Kommißion zu wenden, von welcher die Erledigung dieser Sache zu erwarten stehe.
In lan d.
Eisleben. Bekanntlich war es, bei Annäͤhe⸗ rung der dritten Saͤkularfeier der Kirchen-Verbeße—⸗ rung, vorzuͤglich die Mansfeldisch-Literarische Gesell⸗ schaft, welche den Gedanken eines Denkmales fuͤr den großen Reformator zuerst in Anreg brachte und durch eifriges Sammeln von Beitraͤgen, einen großen Theil der fuͤr diesen Zweck noͤthigen Summen herbeischaffte. Als später Se. Majestaͤt der Koͤnig die Forderung dieses loͤblichen Werkes unter seinen besonderen Schutz nahmen, und aus uͤberwiegenden Gruͤnden Witten— berg, als den Punkt von welchem Luthers männli— ches Wirken ausging, zur Aufnahme des Denkmales vorzuͤglich geeignet fanden, wollten Sie gleichwol daß auch die Wiege des großen Mannes nicht uͤbergan— gen, noch das rege Streben der Provinz, in welcher er geboren, verkannt und uͤbersehen wuͤrde. Se. Ma— jestät setzten daher, mittels Kabinetsordre vom 11ten Mai 1818 fest „daß eine angemeßene Inschrift, zur offentlichen Anerkennung der Verdienste der Mans— feldisch-Literarischen Gesellschaft um das Denkmal des Reformators, in die bronzene Tafel der Ruͤckseite des Fußgestelles aufgenommen, und uͤberdem dieser Ge— sellschaft zwei von Schadow gegoßene Buͤsten, Lu— ther und Melanchthon vorstellend, zur beliebigen Auf— stellung in einer der Mansfeldischen Kirchen, als Ge— schenk uͤberlaßen werden solle.“ Die erwahnte Lite— rarische Gesellschaft, deren Vorsteher gegenwartig der Prediger Schnee ist, glaubte keinen angemeßneren Ort zur Aufstellung dieser Buͤsten finden zu können, als Luthers Geburtstadt Eisleben, und in ihr keine angemeßnere Kirche, als die Andreaskirche in welcher Luthers Kanzel noch befindlich. Und hier wird denn