1820 / 98 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Nov 1820 18:00:01 GMT) scan diff

a. ob auch uͤber die Art und Weise, wie die Glaͤu— biger sofort in den Genuß ihrer obligationsmaͤßigen, selt dem 1. Jan. 1803 entbehrten Zinsen gesetzt werden sollen, zwischen den beiden Höfen Vergleichs— Unterhandlungen gepflogen werden, ünd b.. in welcher Lage sich diese Verhandlungen, so⸗ wol daruber, als auch uͤber die Uebernahme der Ka⸗ pital-⸗Schuld selbst befinden, damit die Bundesver⸗ sammlung dadurch in den Stand gesetzt werde, auf die Bitten der genannten Staatsglaäͤubiger vom 31. Juli und 13. Sept. d. J. die bundesgesetzmaͤßigen Verfuͤgun gen esntreten laßen. . :

4) Daß der Bericht der Kommißion, betreffend die Pensionsangelegenheit der Mitglieder und Diener des teutschen Ordens, an die Regierungen zur In— struktions⸗Ertheilung, welcher man innerhalb acht Wo—⸗ chen entgegen sehe, einzusenden sey. 2

5) a. Daß die in Ansehung der Pensions⸗Anspruͤche der transrhenanischen teutschen Ordensritter zu er— wartende Entschließung . auf die Mitglie⸗ der des Großpriorats des Johar Teutschland anzuwenden seyj; .

b. daß der Mandatar der Reklamanten, unter Mittheilung des von der Kommißion uber diese An— gelegenheit erstatteten Vortrages aufgefodert werde, die darin bemerklich gemachten näheren Erlaͤuterun— gen beizubringen; . c. daß die Kommandeurs, Freiherr von Pfuͤrdt zu Herrenstrunden und Freiherr von Reinach zu We— sel und Borken, sodann der Ordensbeamte Hofmann zu Herrenstrunden. dem Koöͤniglich-Preußischen, der Kommandeur Freiherr von Bodmann aber dem Koöͤniglich-Wuͤrtembergschen Hofe, vorerst zur Beruͤck— sichtigung empfohlen werde,

6) Daß die Bundesversammlung, in billiger Be— ruͤcksichtigung der fuͤr den Malteser Ordens -Ritter Franz Edmund Graf. v. Koudenhove sprechenden beson— deren Gruͤnde, und ohne daß solches zur Konsegquenz n ziehen, eine, aus Gnaden zu verwilligende, lebens— ängliche Pension von 2000 Fle, uͤber dasjenige, was Reklamant bereits erhalten habe, den Umstaͤnden an— gemeßen finde, und den Wunsch unterhalte, daß die— jenigen Regierungen, welche Guter der vor der gaͤnz— lichen Aufloͤsung des Ordens in den Staaten des Rheinbundes erledigten Kommenden besitzen, von de— nen Eine dem Grafen von Koudenhove haͤtte verlie— hen werden koͤnnen, dazu beitragen mochten; zu wel— chem Ende sie den Reklamanten den gehörigen Re— glexungen, insbesondere aber Preußen, Wuͤrtemberg und Baden empfehle.

Die Hamburger Zeitung theilt aus Baireuth ein Schreiben mit, nach welchem die Feinde der oͤf— fentlichen Ruhe, in der Schweiz an einem Umstuͤrze der Dinge aͤmsig arbeiten, die Carbonari in Chur, Zuͤrch, Aarau und Basel, Associationen haben, und sich der Freimaurerei zum Deckmantel bedienen sollen. „Man arbeitet,“ heißt es ferner, mit Eifer daran, die Jugend fur die neuen Grundsaͤtze zu gewinnen. Dies ist der Zweck der teutschen Buͤnde, die seit zwei Jahren unter den Schweizer jungen Leuten gestiftet wurden, und die Ursache, warum seit einiger Zeit so viele Reisen von so vielen Teutschen nach der Schweiz gemacht worden sind. Die geheimen Gesellschaften in Tyrol stehen mit den Schweizerischen in genauer Verbindnng. Alle Kommunikation wird mündlich durch Reisende unterhalten. Man überredet die jun⸗ gen Leute, sie seyen von der Vorsehung berufen, alle Throne zu stuͤrzen und uͤberall die Grundsaͤtze der Freiheit und Gleichheit zu verbrelten. Die Namen der Personen, die an der Spitze dieser Umtriebe ste— hen, sind bekannt.

miter-Ordens in

Durch D. Arnold ist im Jahr 1916 eine neue Pflanzenart auf Sumatra entdeckt worden, die er zu Ehren von Sir Stamford Raffles, unter deßen Leitung er reiste, Rafflesia genannt hat. Die Ari— stolochia cordiflora war bis jetzt die groͤßte bekannte

Blume, indem sie 16 Zoll im Durchmeßer hat;

diese hat hingegen 3 Fuß im Durchmeßer; sie kommt unmittelbar aus einer wagerechten Wurzel hervor; sie ist mit runden, dachziegelfsrmigen Blumenblaͤttern, von dunkelbrauner Farbe bedeckt, und sieht einem Kohlkopfe ziemlich gleich. Ihr Gewicht betrug funf—

zehn Pfund und ihr Blumenrohr mochte zwoͤff Pin—

ten faßen.

Wechsel- und Geld-Kourse. Hamburg, d. 7. Nov.

Amsterdam k. S. à 1043 pro Cent.; 2 Monat

à 1057 pro E. zu laßen. London k. S. 37 Schill. 1 Den. 2 Monat 36 Schill: 10 Den., g bis Den. beßer bezahlt. Paris 2 Monat 251

Schill. mit 3 Schill. beßer gesucht. Bordeaux 2 Monat 4 26 Schill. fehlt Breslau 6 Wochen

41s Schill., Geld und Briefe. Prag in effectjv 4 1463 pro Cnt., 6 Wochen. Augsburg 6 Wochen à 1463 pro Cnt., 2 Mon. zum notirten Kours be— gehrt. Frankfurt 6 Wochen à 146 pro Cent. Geld

und Briefe. St. Petersburg 2 Mon. zu 93 Schill.

Geld und Briefe. Louisd'or a 11 Mrk. 3 Schill.

zu laßen. Neue Holl. Dukaten, neue 11 pro Cent Av. fehlen; nominel à 71 pro Cht., Gold al marco à 102 Schill. zu laßen. Daͤnisch Grob Kour. 123 pro Cent. Hamburger Grob-Kourant 1225 pro

Cent. Piaster fehlen. Fein Silber à 27 Mrk.

0 Schill, Silber in Sorten 13 Ech. 5 Gran 15

Lth. 9 Gr. à 27 Mk. 93 Schill. reußische Muͤnze à 35 Yi 3 Schill. 6 6 7 ; Daͤnische Anleihe, erste Abth. à 6 pro Cnt. Zin— sen 85 66 pro Cut. Dito d 5 pro Ent. von 3000 60 80s pro Ent.; zweite Abth. à 5 pro Ent. Zins. 79 iz pro Ent. ohne Umsatz.

Norwegische Anleihe à 5 pro Cent à 77 bis 798

pro Ent., etwas gemacht. Oesterr. Anleihe das Loos von Fl. 100 à 111 Fl. Geld ohne Umsatz— Berlin den 10ten Nov. London 3 Mon. war heute à 6 Rthlr. 233 Gr. zu haben und kein Um— satz in dieser Devise, Auf 3 Monat Zeit incluste 1 Monat fix. à Rthlr. 2s Gr. offerirt. Hamburg

Monat 151, Briefe, 1503 Geld, ka, Gicht fn. .

zu haben. Amsterdam 2 Monat à 145. Paris ?

Mon. à 8e Uso. Augsburg 2 Mohn, à 1933 Ufo. Frankf a. M. S Monat, ü 10353 Uso, 6 4 in s0 Kreuz. 2 Mon. 4 104 Uso gut zu laßen. Wien iu Wahrung 2 Monat, à 417 Kaßa, und à 42 Uso auf Zeit, bleibt ganz nominel. Rubel pr. Petersb. 3 Woch. dito à 29 Briefe, 2g Geld. auf 3 Mo nat Zeit à 29 offerirt. Diskonto 4 3 4 Uso Geld. Staats⸗Schuldscheine 51 Briefe, à 3 zu machen. Preuß. Praämienscheine, nach Erscheinen täglich à 102 Briefe; auf Prämie à 102 inelusive 2 pro Cent Praͤm. ju haben. Norwegische An— . der Hamb. Avista⸗Kours à 150 pro Cent ge- rechnet, à 771 Briefe, 774 zu bedingen. Engl. Anl. pr. Kaßa 773 Briefe, 77 . machen. —; auf Zeit

üisive Brfe. Desterr. 5 pr. Ent. Obligationen pr. Kaßa 753 Briefe, Geld —; auf

inelusive 2 Mon. six. 8 Br

Zeit inelusive n Monat six. 76 Briefe. Oesterr.

nr, in Loosen, à 1090 F., pro Kaßa à 114, und

auf ultimo December, Januar und Februar zu lie— fern à 1131 Briefe, aber kein Umgang.

Redakteur Heun.

Gedruckt bei Hayn.

Allgemeine

preußische Staats-Zeit ung.

9g8tes Stuͤck. Berlin, Dinstag den raten November 1820.

J. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben geruhet, den Landgerichtsrath Burchardi zu Bromberg, zum Stadt-Justiz⸗Rathe bei dem Stadt-Gerichte zu Koͤ— nigsberg in Pr. zu ernennen.

Abg ereist: Der Kaiserliche Rußtsche Oberst und Flü⸗ gel⸗Adiuͤtant Graf von Gotakowskz als Kourier nach

roppau. 2 . t. n Kaiserlich Rußische Feldjaͤger Perkatsch eff, als Kourier nach St. Petersburg.

Il. Zeitungs

Mn g f an d Paris, vom 4. Nov. Eine Ordonance des Koͤ⸗ nigs vom 25. Okt. bestimmt die Reformation der In— fanterie dahin, daß solche hinfort aus 60 Linien- und

o leichten Infanterie⸗Reglmentern bestehen soll, wo⸗

von 30 Linsen-Regimenter zu 3, und 20 zu s Batail— lons, die leichte Infanterie aber durchweg zu e Ba—⸗ tar lons das Regiment formirt werden. Jedes Ba— taillon besteht bei der Linie, aus einer Grenadier⸗ fechs Fuͤselier, und einer Voltigeur⸗Kompagnie, und bei der leichten Infanterie, aus einer Karabinier⸗ einer Voltigeur-⸗ ünd 6 Jäger-⸗Kompagnien. wovon eine jede im Frieden 3 Offiziere, und So Unteroffi⸗ ziere und Soldaten zaͤhlt, wogegen jedes Regiment

gußerdem noch 1 Obersten, Hberstlieutenaut, Ma⸗ . jor, 3 und 2 Bataillon Chefs, 3 Regiments. Adjutanten, 1 Regiments⸗Quartiermeister, Beklei⸗

dungs⸗Offizier, 1 Fahnenträger, à Feldprediger .

Regiments Chirurgus nebst 3 oder 2 Bat. Chir

rgen oder 2 Bataillons⸗Adjutanten; 1 Re⸗ . diebst Bataillons⸗ Tambour, 12 Spielleute, Schneider, Schuhmacher, Büchsenschmidt zc. er, alt. Jedes Regiment bekommt Fahne, mit dem Mit gens. Frankreichs und der Benennung des Regiments, gegen Zurücknahme der jetzigen Legion, Fahne; die jetzigen ,,, werden an den neuen Fahnen wieder befestigt,. .

* He m . der Uniform ist Königsblau.

Eine andere Ordonance verfuͤgt uͤber den Ein— tritt aus der Linie in die Garde und umgekehrt; der erste ist nur von solchen, besonders ausgezeichneten Offizieren zu erlangen die bereits seit Jahren in dem Range sich befinden, in deßen Vakanz sie bei der Gar⸗ de elutreten follen. Alle Offiziere und Soldaten der Garde stehen, hinsichtlich der Linie, in dem Range

versehen. fee. dritte Ordonanee vom 1. d. M. regulirt

den Sienst des Koͤn. Hauses, in sechs Abtheilungen, naͤmlich: e Groß⸗Almofenlers, des Ober⸗Hofmei⸗ sters, des Ober⸗Kammerherrn, des Ober-Stallmeisters, des Ober-Jaͤgermeisters und des Ober⸗Ceremonienmei—

ers. g Die Groß⸗Offiziere der Krone nehmen die ersten

des ir r höheren Grades deßen Funktionen sie

Nachrichten.

Ehrenplaͤtze des Koͤnigl. Hausdienstes ein. Die In— r 46 vier erst genannten Chargen sind Groß⸗ Offiziere der Krone, die der beiden letzten aber Groß⸗ Offiziere des Hauses.

Zum Dienst-Reßort des Ober⸗Kammerherrn ge⸗ hören: 4 erste Kammerjunker, als Groß ⸗Offiztere des Hauses; , Kammerherrn; ein Maitre de la Gar— derobe, als erster Offizier des Hauses; 32 Kammer⸗ herrn, als Offiziere des Hauses; 4 erste Kammerdie⸗ ner; 1 Garderobe Inspektor, ein Garderobe Se kre⸗ taͤr; 19 Kammerdiener; drei gewöhnliche Kammer⸗ Diener; 16 Kammerthuͤrhuͤter wovon die beiden älte⸗ sten beim Kabinet. = ein Direktor der Festlich— keiten und Schauspiele, als Offiziere des Hauses; 2 2 ö. r,. 7 ein Kabinets⸗Sekretair, leichfalls iziere des Hauses. 4 22 3 Gefandte Fuͤrst de Castel . Cichl hatte nebst seiner Gemahlin die Ehre, am 2. d. nach⸗ mittags bei Sr. Maj. zu erscheinen.

Am 3. ist die 834 von Berry nach Rosny abgereist. .

Ein 66 Vergolder erwacht in der Nacht von dem Geschrei „Moͤrder“, steht sogleich auf und oͤffnet die Hausthuͤr. In diesem Augenblick stuͤrzt ihm ein verfolgter, und von Blut triefender Mensch entgegen, wodurch jener vor Schreck todt zu Boden faͤllt. Zwei Stunden darauf stirbt auch der schwer Verwundete. ö

Am 30. Okt. bei Gelegenheit einer Untersuchung des Hochaltars in der Kirche Saint Germain des Près, entdeckte man unter demselben einen bleiernen Sarg mit den wohlerhaltenen Ueberresten eines weiblichen Leichnams. Unterrichtete wollen glauben, daß dies die Reste einer Königin des aͤltesten Stam— mes sein mogen.

Ein Polizei⸗Befehl vom 31. v. M. erhöht den Preis des 4pfuͤndigen Brotes um 5 Centimen.

Unter ben tausend und aber tausend Ermahnun— gen welche die hiesigen Journale aller Farben taglich an die Waͤhler richten, sagt eins derselben unter andern; Royalisten, begebt Euch auf die Stelle welche Euch das Gesetz bezeichnet. Gehet hin und stimmt; stimmt nicht nach den Eingebungen Anderer, sondern nur nach Eurem Gewißen! hort nur auf dieses und (end fuͤr alles Uebrige kaub. Ohne Euch auf den Geist

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