der Baͤume, Pflanzen und Straͤucher, im Pfropfen, Okuliren und Kopuliren, im Baumschneiden, Aus— brechen der uͤberfluͤßigen Knospen und Schoßreiser ꝛc.
Wie nuͤtzlich ein solches Institut auf die Land Wirthschaft wirkt, laßt sich leicht entnehmen; auch zeigt die Erfahrung sich in der schoͤnen Obstzucht diefes Regierungs-Bezirkes. — Von dem Um— fange des Institutes mag es ein Beweis seyn, daß uber 36,000 Baume aller Art, eine schoͤne Orangerie, eine Menge Zierpflanzen 2c. darin sind, und daß sich
dabei uberall Tafeln mit den botanischen Namen be—
finden.
Wenn indeßen oben gesagt ist, daß Koblenz diese Annehmlichkeit verliere, so geht deshalb die Anstalt selbst doch nicht verloren, sondern sie wird blos verlegt. Wohin? ist noch nicht bekannt. Man spricht jedoch von dem Schloßgarten zu Engers (anderthalb Stunden von hier) und dort wuͤrde sie auch wirklich am zweckmaͤßigsten plazirt seyn, und dem Schloße zu einer nenen Zierde gereichen.
Vor wenigen Naͤchten haben in der Gemeinde Neuendorf (4 Stunde von hier) einige Woͤlfe die ganze Schaafherde versprengt. Sie kamen aus dem Gebirge. Ihre Erscheinung bei der jetzigen Jahrzeit ist eine Seltenheit.
Danzig. In der Staats-Zeitung ist fruͤher erwahnt, daß zum Besten der bei der Pulver⸗Explo⸗ sion vom 6ten December 1915 allhier Verungluͤckten, die Summe von 115,765 Rthlr. eingegangen. Wir koͤnnen jetzt auch uͤber deren Vertheilung einige Rechenschaft geben:
12) Herstellung beschaͤdigter Kirchen,
ö . gon Rhft.
2) Des Jak. Hospitale. ... . — 13,037 —
3) Die gaͤnzlich verwuͤstete Hospitals
Kirche zu St. Jakob, zur Aufnah—
me der Bibliothek und der Navi—
gations-Schule einzurichten — 13,856
) Herst. der Bartholomaͤus-Kirche n mgegendn — 7 653
5) Zur Entschaͤdigung fuͤr 518 Pri—
JI —— 466614
6) Zur Unterstuͤtzung 1213 Familien
mit Lebensmitteln, Feuerung ꝛc. — 10,671
7) Zur fortdauernden Beihilfe Derer,
welche ihren Ernaͤhrer oder die eige—⸗
ne Gesundheit verloren... — 11,760 —
112,713 Thlr.
Den Rest des Eingekommenen . 36
walt⸗, Bau⸗, Aufsicht, und Boten-RKosten, ingleichen der Verlust an Geldsorten hingenommen.
Köln. 6Gten Nov. Waͤhrend des verfloßenen Monats war die Schiffahrt sehr lebhaft. Es sind angekommen zu Berg ; . ; 70
zu Thal 219
ag9 belade⸗ ne Fahrzeuge, abgegangen zu Berg 180 zu Thal 125
306.
Der Geschaͤftverkehr hat sich indeß groͤßtentheils auf die Beduͤrfniße der Konsumtion 3 96. Preise der Koloniglwaaren haben keine erheblichen Veranderungen erlitten, eben so wenig die der Lan— des-Produkte, mit Ausnahme der 1619er Weine, wo— nach fortwährend große Nachfrage gewesen. Die Rheinhoͤhe war bis gegen das Ende des Monats der Schiffahrt nicht guͤnstig, die Schiffer mußten daher Lichterschiffe mit sich fuͤhren. Gegen Ende des Mo— nats wuchs indeß der Rhein so stark, daß man we—
gen Ueberschwemmung des Leinpfades sehr besorgt
—
war, und die Arbeiten im Sicherheithafen eingestelle werden mußten. Die Preise des Gerißes und der Steinkohlen sind noch eben so mäßig als im vorigen
donate. Die hier befindlichen Vorraäͤthe von 2go,6he
Eentner, laßen auch nicht besorgen, daß das Beduͤr
nis fuͤr den Winter nicht gedeckt sey und eine Preis, Erhohung entstehen werde. —
An Getraide ist in den ersten drei Wochen des
Oktobers eingefuͤhrt worden: Waitzen ; . Roggen
Gerste
Hafer
Buchweitzen .
Eine ruͤhmliche Erwähnung verdient die Fra Schule und die Suppen-Anstalt in Bonn. In jene
werden 295 Kinder unterrichtet, und von dieser 35 Arme taͤglich unentgeltlich gespeist.
lich aus subskribirten monatlichen Beitragen bestritten
Im vorigen Quartal betrugen sie 1077 Rthlt,
4 Gr. 11 Pf. Kourant.
Oppeln der Zink-Absatz faͤngt an, etwas lebhaes ter zu werden, und die Eisen-Fabriken gewinnen ei was ein Gluͤck ist fuͤr den
nen staͤrkeren Betrieb, Landmann ist, der nun durch
. An- und Abfuhr der Materialien mit gewinnt.
In Krzyzankowiz brannte das Wohngebaͤude
des Grafen von Bethusy ah.
Beim Herabschießen einer Taube vom Dache des Kruges zu Ellguth, gerieth dieser sammt einer gefuͤl ten Scheune in Flammen.
Gumbinnen. Ein Kind in Mittenwalde ward an der Schnur seiner Hausthuͤr hangend, tod gefun
den; wahrscheinlich hatte es ohne Aufsicht mit de
Schnur gespielt und sich darin verwickelt.
— EEingesandt. ) Eine Stelle im Courier frangais bedarf Berich— tigung. Es heißt da Nr. 469: L Academie d. Ber-
lin propose un prix de 50 Ducats, à decerner a
7 2 . 8 * 1 auteur du meilleur memoire sur emploi exterieur de l'eau froid, dans le trait-ment des sievres. Es
ist aber nicht die Akademie, welche diesen Preis ausge setzt hat, sondern Hu feland's Journal der prak⸗
tischen Heilkunde setzt ihn aus im Januarheste dieses Jahres, uͤber die fuͤr die Kunst und die Ret—
tung der Menschen so wichtige Anwendung der kal⸗ t Der nachfolgende Ausruf, so wie die welterhin erzaͤhlte n, g e, ; der neuen Entdeckung, Taube hoͤrend und so auch Taubstumme sprechend zu machen, zeigen, daß der Kourier — was man auch einem Kourier verzeihen muß — nicht in den Wißenschaften seine Staͤrke hat, oder daß er an dem Tage eben nicht seinen geistrei en te. Er erzaͤhlt uns naͤmlich als ein wichtige Neuigkeit, daß Herr Deleau die Entdeckung gemacht habe, daß man vermittels der Durchbrechung des Trommelfelles das Gehoͤr wieder herstellen koͤnn, eine Methode, die schon vor 10 Jahren in Teutsch⸗ auch in Berlin in dem
ten Begießungen in Fiebern.
chen Tag hatte.
land sehr haͤufig ausgeuͤbt, Taubstummen-Institute bei vielen Kindern angewen—
det wurde, aber ohne guͤnstigen Erfolg, daher maß (
sie wieder aufgab.
Druckfehler.
unter denselben.
Gedruckt bei Hayn.
8 4. ; Die Kosten wer den bei den sehr beschraͤnkten Armen-Stiftungen, saͤmmt
; Die vier Zeilen uͤber dem in der . letzten Zeitung enthaltenen Artikel Lißabon, gehoren
Nedakteur Heun.
Allgemeine
Pteußische Staats-Zeit ung.
100 Stuck. Berlin, Sonnabend den 18ten November 1820.
I. Amtliche Kronik des Tages.
Franzoͤsische Blaͤtter, und nach ihnen einige teut⸗ sche, haben vor mehren Wochen die Nachricht ver⸗ breitet, es sey bei Gelegenheit der Einfuͤhrung der neuen Steuer in Saarbruͤck ein Aufstand gewesen, wobei mehre Exzeße begangen, und namentlich die Haͤuser derjenigen Bewohner gepluͤndert worden seyen, die im Jahr 1615 die Trennung von Frankreich ge—⸗ wänscht und betrieben häͤtten. Die Hamburger Boͤr⸗ sen⸗Liste hatte sich nicht begnuͤgt, diese Nachricht auf— zunehmen, sondern in einer folgenden Nummer noch nachtraͤglich berichtet, daß die Unruhen in Saarbruͤck das Einruͤcken Preußischer Truppen in jene Stadt zur Folge gehabt haͤtte.
Ob nun gleich die Regierung, wegen Mangels offizieller Nachrichten uͤber diesen Vorfall alle Ursach hatte, an der Wahrheit der Erzählung zu zweifeln:
ö. so wollte man ihr doch nicht oͤffentlich widersprechen, kFis die von Berichte eingegangen wären.
den Lokalbehöͤrdeu daruͤber verlangten Nunmehr kann man versichern, daß die ganze Sache eine von den boshaf⸗ ten Erfindungen ist, wodurch die in allen Laͤndern an Störung der Ruhe arbeitende Faktion, deren Hauptsitz aber in Frankreich ist, die Semuͤther in steter Bewegung zu erhalten trachtet. Es ist zu Saarbruͤck auch nicht der Anschein einer Widersetzlichkeit oder eines Tumul—
Nachrichten. ö
noch weniger ist ein Individuum be⸗ droht, oder ein Haus geplündert worden. Nur das Einruͤcken einer Abtheilung Koͤniglicher Truppen ist in so fern gegruͤndet, als nach der Allerhöͤchst be⸗ fohlnen Dislokation der 14ten ind 16ten Division, zwei Schwadronen vom g9ten Husaren Regimente, Eisten Division) welche fruͤher in Koblenz garnisonir⸗ ten, die in Saarbruͤck sonst in Garnison gestandenen zwei Schwadronen Ulanen (i4te Division) dort ab⸗ geloͤst haben, und an deren Stelle, jedoch sehr fried⸗ lich in Saarbruͤck eingeruͤckt sind. 1
Die ganze von Grund aus ersonnene Luͤge ge—⸗ hort in die Kathegorie der zu gleicher Zeit in Fran⸗ zoͤsischen und Belgischen Zeitungen verkuͤndigten Nach⸗ richten, daß au
tes gewesen,
f Allerhoͤchsten Befehl alle Freimaurer⸗ Logen im Preußischen Staate geschloßen worden, und daß ein Observations⸗Korps bei Duͤßeldorf zusammenge⸗ zogen werde. — 61 Der bei dem Stadtgerichte zu Breslau ange— stellte Justiz- Kommißarius Dziuba ist zugleich zum Korarsts- publicus in deim Departement des Ober⸗ Landes-Gerichtes daselbst bestellt worden. Angekommen: Seine Excellenz der General von der Infanterie, und kommandirende General des 3ten Ar⸗ mee Korps, Graf Tauentzien von Kiten r g von Sorau. Abger eit. Der Kaiserlich Rußische Feldiaͤger Schmidt, als Kourier nach St. Petersburg.
II. Zeitung s-Nachrichten.
Ausland. Paris. 7. Okt. Graf Chazelles, hat einem durch eine Feuersbrunst zerstoͤrten und wieder neu zufgabaucnden Dorfe, den Namen Ker⸗Hehrry (ville d'FHientri) beigelegt.
In einer Privat⸗Audienz am 5. d. M. uͤberreich⸗
te der Spanische Gesandte und Bevollmächtigte Mi⸗ nister von Lucca, Marquis von. Santa Ert, dem Koͤnige, das Notifikations⸗Schreiben der Infantin, Herzogin von Lucca, in Betreff der Vermaͤhlung ihres Sohnes mit det Prinzeßin ven Sardinien.
Die Akademie zu Dijon hat die Pteis⸗Frage auf⸗ geworfen? „Weichen Einftuß haben die heater zwe, ier Klaße. auf die Siktrü der Voöͤlker, au die Litera⸗
tur und den
Geschmack?“
Der Sohn Gustav Adolphs IV. wird = ehestens
in Calais eintreffen, Frankreich durchreisen und auch
die Hauptstadt besuchen. ö. . Guizots Werk, „hu gouvernement de la france
er du ministre actuel,“ ist in 3 Wochen dreimal
a gt worden. 6
nig gn kuͤrzlich in contumaciam zu Ssahriger Haft
und 10,000 Fr. Strafe verurtheilte Verfaßer der
Schrift, le Despotisme en Etat de siège, Advokat Beaufort, hat sich zur Vertheidigung seines Buches, vor dem hiesigen Assisenhofe gestellt. In Folge der Beredsamkeit seines Vertheidigers, ward das fruͤhere Urteil auf 4 Jahr Gefaͤngnis und 8ooo0 Fr. Strafe ermaͤßigt. ö. . . Unter den kuͤrzlich durch Calals gekommenen aus— gezeichneten Personen, bemerkte man den Lord Ben⸗ inck mit Depeschen von Paris nach London; den Masquis Brehan mit Depeschen aus London nach Paris, und den Brittischen Gesandschaft⸗Sekretair Sir Robert Gordon mit Depeschen nach Troppau.
Der Pair von Frankxeich, Herzog de Cadore, ist zum Präͤsidenten des Wahl⸗-Kollegiums des Depar⸗ tements du Loiret ernannt.
In der so eben erschienenen Voynge dans la Grande Bretagne par Charles Dupin, membres de Finstitut, wir'd von der Art, wie die Beute bei der Englischen Armee vertheilt wird, folgende Nachricht gegeben: Sowol die Land- als Seetruppen erhalten die gemachten Prisen als Eigenthum; der Maasstab der Theilung ist folgender Auf den gemeinen Mann
faͤllt ein Theil, auf den Kapitain So, auf den Bber⸗