1820 / 105 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bestimmte Zahl uͤbersteigend, nicht r könne. Der Englifche Gefanbte Sir William A Court aͤußerte sein Befremden, daß man Mistrauen zeige, und sich auf eine Konvention mit Rußland berufe. Der all⸗ emeine Gebrauch antorisire den Aufenthalt von 5

inienschiffen in einem befreundeten oder neutralen

Hafen, und 2 Fregatten koͤnnten nur fuͤr Ein Linien⸗ schiff gezählt werden; doch werde er bei der Ankunft des Admirals mit diesem Ruͤcksprache nehmen, und er zweifle nicht, daß man einige Schiffe nach anderen Haͤfen schicken koͤnne. . .

Der Prinz Reichs verweser hat den General⸗Lieutenant Gambs zum Praͤsidenten des Hof⸗Kriegrathes ernannt. Der von Palermo gefangen eingebrachte Pater Vaglicg befindet sich dermalen zu Gaeta.

„Nicht leicht (sagt der Oestreich che Beobachter) duͤrft' wol irgend ein Aktenstuͤck ein anschauliche⸗

res Gemaͤlde von dem gegenwartigen zerruͤtteten

Zustande der Dinge in Neapel und eine buͤn—

digere Bestaͤtigung derjenigen Nachrichten liefern,

die wir von Zeit zu Zeit aus sicheren Quellen uͤber den, mit Allem, was der ärgsten Revolutions, eriode in Frankreich zur Vorbereitung diente, die auffallendste Aehnlichkeit darbietenden Gang der Angelegenheiten jenes Landes, in unsern Blattern mitgetheilt haben, als eine hoͤchst merkwuͤrdige Adreße (indirizzo), wel- che kurzlich von einer Gesellschaft sogenannter echter Patrioten, oder mit andern Worten, von einer Ven— dita der Karbonari, an das National⸗Parlament er⸗ laßen worden ist. Diese Adreße umfaßt nachstehende acht Punkte: „Im ersten wird aus dem Grunde, weil die Kon⸗ stitution in 5. 3. des Artikels 17. vorschreibt: der Konig koͤnne weder die koͤnigliche Gtwalt, noch ir⸗ gend eins seiner Vorrechte veräͤußern, abtreten, noch auf irgend eine andere Art uͤbertragen, begehrt, daß der, der Konstitution zuwider, aufgestellte General⸗ Vitar des Reiches von dieser Stelle entfernt werde, undo der Konig setvst wider die Zügel der Megiernng uͤbernehme.“ ö : „Im zweiten wird darauf gedrungen, daß die Be⸗ wachüng der Person des Köͤniges der National⸗ Garde, als der festesten Stuͤtze der Konstitution, uͤbertragen werde.“ .

„Der dritte enthalt bittere Klagen und Beschwer⸗

den uͤber die hoͤchst mangelhaften, oder treulos ge⸗

fuͤhrten Anstalten, welche zur Vertheidigang des Va⸗

terlandes getroffen werden. Was thun wir, (heißt es) unter diesen Umstaͤnden? Gleichgiltig sehn wir die Gefahr, ohne zweckmäßige Gegenmittel zu

ergreifen. Warum steht noch kein Heer von Tapfern an unseren Graänzen? Warum sind drei Monate in solcher Unthaͤtigkeit verfloßen? Warum läßt man die Verabschiedeten, die zu den Fahnen eilen, in Muͤßig⸗

gang und Elend schmachten? Warum kommandtten wei Bösewichte (die ecelerati) das Depot der Re— ruten, um sie zu mishandeln, um sie Hunger leiden ju laßen, um sie zur Desertion zu verleiten? Aus wel⸗ chem Grunde sind die Provinzial-Milizen nicht ein berufen, die Forts nicht vergrovigntirt, und unter das Kommando von solchen aͤnnern gestellt worden,

welche Beweise von ihrer National ⸗Gesinnung gege⸗

ben haben? Aus welchem Grunde wird kein Obser⸗ vations⸗Lager, besonders in Apulien gebildet. Warum werden nicht allen unsern Zeughaͤusern energische Auf⸗ seher vorgesetzt, die, während es uns hier an Waf⸗

en mangelt, mit groͤßerer Thaͤtigkeit uns welche zu

verschaffen trachten?“ .

„Im vierten ergießt sich die Adreße in Klagelieder über die Uudankbarkelt der gegenwartigen Regierung egen Pepe und Konsorten, und schließt mit dem Eier ehren, daß alle diejenigen, welche undaunkbar ge⸗ nug gewesen, ihren Wohlthäter Murat, der sie aus dem Slaube erhoben, zu verrathen, aus dem Heere entfernt werden moͤchten.“ J

„Im fuͤnften wird der Wunsch geaͤußert, daß aus

den Douaniers, von denen das ganze Reich bedeckt

sey, Korps zur Vertheidigung des Vaterlandes gebil⸗ det werden mochten.“

„Im sechsten heißt es: Alle Gefangniße sind voll von Verurtheilten; unter diesen giebt es Viele, die nur das Ungluͤck zu Verbrechen verleitet hat. Rom

hat sich oͤfters der Sklaven, Sparta der Heloten zur

Vertheidigung des Vaterlandes bedient, indem es ih— nen die Freiheit schenkte. Wählt demnach aus den Verurtheilten Diejenigen, die keines infamirenden Ver⸗

brechens schuldig sind; bildet daraus ein Freikorps;

sie werden zu neuem Leben erstehen, und, während Ihr dem Vaterlande dadurch eine Last abnehmet, wer— det Ihr diese Leute fuͤr das Vaterland, und fuͤr sich selbst nützlich machen··

„Der siebente klagt uͤber die langsame und unvoll⸗

sstaͤndige Organisation der National Garde, welcher

alle Staats-Buͤrger, ohne irgend eine Ausnahme, bei⸗ treten follen, und an deren Gedeihen besonders di Beamten (gli impieg ti) keinen sehr lebhaften Antheil zu nehmen schienen, da es pon selben heiße, daß sie, wenn es auf Beziehung ihrer Gehalte an— komme, sie gewohnlich die ersten, wenn aber von Unter— stuͤtzung des Vaterlandes in seiner Noth die Rede sei, leider stets die letzten seyen! Eben deshalb wird

werden follen, die unter die Fahnen zu rufende Jugend des Landes auch anstaͤndig zu hekleiden,

„Der achte und letzte Punkt der Adreße enthaͤlt noch eine Haupt⸗Beschwerde, die darin besteht: daß

die Farben der Karbongri schaͤndlich vernachlaͤßiget,

; ational-Farbe erhohen worden seyen. 4 3 9. und icht zut Narknaleß o . senen und der Minister, und sein allzugroßes Mistrauen

beraubt dieselben der Mittel mit Energie zu han⸗ deln; der Schranken seiner Gewalt uneingedenk, hört es auf eine gesetzgebende Ge eine ausüuͤbende aus. 44 , , n. den 21. Nov. Der Dr. Dam⸗

. pe, welcher = ini Provinz Kapitanata vor. Herr Bivgequa schlägt vor, be, welcher an der Spitze einiger die Soldaten, welche wunschen im Dienste zu bleiben nicht zu entlaßen. Die Gerichtshsfe von Bast⸗

Verschiedene Deputirte des Parlamentes werden

die Ehre haben, Se. Maj. die Modifikationen der

Artikel 2314233, 234 und 239 der Spanisch⸗ Neapoli⸗ tanischen Konstitution, in einer feierlichen Audien;

zu uͤberreichen. Der Kriegsminister schlaͤgt die Errichtung eines berittenen Jager Korps, in der

licata, Bari und Chieti haben ihre Gluͤckwunsch— Adreßen dem Parlamente eingesendet. Die Stadt Catanzaro hat eine Kompagnie von 110 Freiwilligen errichtet, und eine Gabe von 2000 Dukati dem Va teriande dargebracht Die jetzt aus Buͤrgern von

Cotrone gebildete Schaar, hat den Namen: Frei⸗

Kompagnie des diesseitigen Kalabriens erhalten. Bei den Diskußionen uͤber das erfoderliche Alter der Staats

Rathe sagte Hr. Mazzioti: „Die Jugend ist faͤr das

Schlachtfeld, das Alter fuͤr den Rath tauglich. Romulus nahm nur Greise in seinen Rath auf, und nannte sie Senatoren, weil sie Senioren waren. Die besten Juͤnglinge uͤberheben sich oft, wenn sie zu fruͤh zu . Wuͤrden gelangen. Bei dem Vorschlage, die Abschaffung der Hazard⸗Spiele, betreffend sagte Hr.

Areovito: wenn die Neapolitaner hinlaͤngliche Resi⸗ gnation besitzen, dieser ihrer Liebllngs-Böeschäftigung af Rrlgion .

kiten Jäemgs, und Spprtas von ihnen erwärten. Dl: Kngben werden fnge r * 9 9 . FS in Katanisetta eroberten Fahnen * n so fern es auf Er

! n , ,,, hat; die Maͤdchen ganz

ken, Nahen und ander Alnstalt ist ir

zu entsagen, so koͤnnen wir auch alle Tugenden des

Trophaen aufbewahrt werden, weil die, welche sich 6 um selbige versammelten, als Verirrte anzusehen sinz. . Der Praͤsident, der Koͤnigl, Prokurator, und all Richter der K. Civil Gerichtshofes, haben 8 vom Hundert ihrer monatlichen Besoldungen, dem Staat!

dargebracht. 1150 Veteranen sind aus der Provin Kosenza hier angekommen, und ihre Zahl vergrößert

6 mit jedem Tage. Den Unterhalt der zurüͤckblei ickten Jahre . ü .

woͤhnliche Sch hen worden. , e. ö . Otranto harte 2580 Veteranen und 5i Pferde ge dF, aus reiwillige , i,, de r, , ,, er Beitraͤgen subskribirt,

der zum Zwecke hat,

Beilagt

fen, alle Hausarme un

enden Familien der Veteranen zu sichern, sind in

dem Bezirke von Kosenza 20 Dukati fuͤr jeden Moe nat, außerdem aber a4 Dukat, und oo Tomola Ge traide unterzeichnet worden. Die Provinz Terra i

Dukati jaͤhrlich festgese ht. Gorisctzung in der Beilage.)

ium osten Stücke

(SFortsetzung von Neapel.) ( Aus Privat-Briefen vom 31. Okt. noch in derselben age; anscheinende oͤffentliche Ruhe— Zeichen von innerer Auflöͤsung. men die Ordnung und den Gang der Regierung; sie sind den Zwecken des Parlaments und der ausuͤben⸗ de ei Man hat zuvor denen die ö Gewehre genommen, welche sie zu tragen nicht be— rechtiget sind, konnte sie jedoch nicht verhindern, ge— heime Waffen, als Terzerole, Stilets oder Stock De⸗ . ihren. Dieses allgemeine Waffen- Fuͤhren . vermehrt allerdings die Meuchelmerde, und ich habe von einem Polizei⸗Offizianten erfahren, daß in Zeit vvon acht Tagen, in seinem Reviere siebenzehen began⸗ . Die Regierung sucht jedoch solche Ver⸗ ʒ̃jaͤlle der allgemeinen Kenntnis zu entziehen; daher verden sie auch nicht von den höheren Staͤnden be— merkt. Man zeigt Unzufriedenheit mit dem Parla⸗ mente und seinem Tendenz ist offenbar demokratisch; die Monarchie an⸗ erkennend, fürchtet es den Einfluß des Monarchen

Alles ist hier

Die Karbonari hem⸗ den Gewalt entgegen. Jen zu fuͤhren. gen wurden.

verlangt, daß die Beamten vorzugweise angehalten

langsamen Fortschreiten; seine

walt zu seyn, es artet in

; l unruhigen Men⸗ schen stand, die meistens Handwerker sind, und der die Tollheit hatte, den Konstitutions-⸗Macher spielen, Proklamatienen erlaßen, die Gefängniße erbrechen und andere Misgeburten seines phanta hirnes produciren zu wollen, ind gegen 12 jener unruhigen Leute Andre die man unsträflich gefunden, sch Freiheit gesetzt worden. 5 Seit 2 Jahren ist hier sehr viel zur und besonders der zunehmenden Ar⸗ Eine Freischule fuͤr Arme städtischen Gebaͤude errichtet im Monat November 295

ischen Ge⸗ sitzt jetzt im verhaftet und on wieder in

Bonn. unterstuͤtzung der Armen gesch auf Mittel gedacht müth vorzube wurde, in einem dermalen, ganz unentgeltlich unterrichtet w und 3 Lehrerinnen,

worden,

worin Kinder, Ein tuͤchti— stehen der Anstalt t der Armen Kinder erstreckt sich Lesen, Schreiben u h etwas im Zeichen unte lernung von Handwerken Bezug besonders im Spinnen, Strik— en weiblichen Arbeiten. rch die Bemuͤhun⸗ Lehrer und Schul— Herrn Stadtraths An— der Wohlthaͤtigkeitkommißion und schule, noch mit einer Sonntag— welche wegen ihrer vorge— rer Beschaͤftigungen die ge⸗ ule nicht mehr besuchen koͤnnen, ver—⸗ Alle Kosten, einschließlich jener der d der Kleidungskosten der Kinder wer— n Beiträgen bestritt en. uͤrger und der Stadt haben sich zu steten und einen Verein gebildet, die Bettelei gaͤnzlich abzuschaf⸗ d Kranke in ihren Wohnun⸗

ger Lehrer, Der Unterrich nd Rechnen. rrichtet,

diesem Sommer du gen der hiesigen Pfarrer, Freunde, besonders gelbis, Mitgliedes Vorstehers der Frei Schule, fuͤr diejenigen, oder ande

aber des

rei ,,, der Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Feitung,

vom zosten November 1820.

gen zu unterstuͤtzen, und ganz vorzuglich durch eine

gute Erziehung der Jugend, diese fruͤhzeitig zur

Arbeitsamkeit und zu einem thätigen Leben zu ge⸗ wohnen, denn dies ist das beste Mittel, dem Muͤßig⸗ gange zu steuern, und der gesunkenen Moralität in den unteren Staͤnden, wieder aufzuhelfen. Der Be— trag der subskribirten Beiträge stieg, im verfloßenen Jahre, auf 4663 Rthlr. Hieraus wurden nicht nur die Kosten der Freischule bestritten, sondern auch jene

der Suppenanstalt für Arme, ebenfalls eine

lobenswerthe Einrichtnng. Hier werden taglich, gan

unentgeltlich im Durchschnitte Joo . 3 ausgetheilt, im Winter mehr, im Sommer weniger; jede Portion zu einem Quart. Der ehrwuͤrdige, nun verstorbene Pfarrer zum H. Reinigius, H. Klöckner, hat ein Lokal, im Erdgeschoße seines Pfarrgebaͤudes, ganz unentgeltlich der Anstalt eingeraͤumt, und sein Nachfolger im Amte a , . recht im Geiste des Evangeliums. Es sst diese gesunde, nahrhafte, und reichlich gespendete Suppe ein sehr zweckmaͤßiges, wirksames, und zugleich wohlfeiles Unterstuͤtzungs⸗ Mittel; nebenbei wird taglich für Kranke eine kraftige Fleischbruͤhe gekocht. Man hat die Bemer⸗

kung gemacht, daß, als die Rothe Rnhr hier herrschte,

3 die diese Suppe genoßen, von derselben befreit blieben. Des Elendes ist viel unter der ge— ringen Volksklaße einer etwas bedeutenden Stadt; Dank daher den wackeren Maͤnnern, die sich zunaͤchst

mit der Ausfuhrung jener so nützlichen Mm 37 83 abgeben, besonders dem eo fene ten Vor ste⸗

her der Freischule, Herrn Angelbis. Die Fruͤchte so vieler vereinten Bemuͤhungen werden auch sichtbar die Bettelei ist abgeschaft arme Kin⸗ der, die sonst zer Gaßen durchliefen, , Anstand und heiterem Frohsinne, reinlich gekleidet regelmäßig zur Schule, und die etwas erwachsenen Knaben und Maͤdchen

lumpt, und fast ohne Aufsicht, die

aus der Freischule werden schen wirklich, wegen ihres sittlichen Benehmens, am liebsten zu Lehrlingen und Dienstboten begehrt. V3 23

Unsre geliebte Rhein-Universitaͤt hat sich fortdau—

ernd mancher größeren und kleinexen Geschenke

fuͤr die Bibliothek zuů erfreuen. Namentlich haben sich dies Jahr ein ehrenwerthes Denkmal bei dersel⸗

ben gestiftet: der Hofrath Fau st in Buͤckeburg, der

Ober,⸗Konsist. Rath Natorp, der Justiz⸗Rath Vahl⸗

kamp, der Freiherr von Moll, der Graf von Wak—

kerbart, der Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗RNath von Wan⸗ gerow in Halberstadt, der Apotheker Brocke in Köln, der Ditektor Breisig in Danzig. Hieruͤber hat der Buchhändler Badeker in Eßen alle seine Verlag-Artikel eingeschickt, solches auch fuͤr die Zu⸗

kunft zu thun versprochen.

Breslau. Sr. Maj. unser verehrter Monarch, trafen am 22. Nov. nachmittags 4 Uhr, in Aller⸗ ,, , , von Troppau hier ein, geruheten das hiesige Garde-Landwehr- Bataillon in Augenschein zu nehmen, und dann das Theater mit Ihrer hohen Gegenwart zu beehren. Den 23. Nov. früh 10 Uhr war große Parade, worauf Se. Maj. den Prinzen Byron vou Kurland, welcher krank darnieder liegt, besuchten, und dann einen Theil unsrer so schoͤn wie⸗ der aufbluͤhenden 3 . huldreichst besichtigten. Mittags war bei Sr. Maj. große Tafel, wozu alle fremde und hiesige Standes- Personen so wie die

ELhefs der Civil- und Militair-Behoͤrden eingeladen waren. Abends beehrten Se. Maj. abermals das

hiesige Theater mit Allerhoͤchstdero Gegenwart, und