1820 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 Dec 1820 18:00:01 GMT) scan diff

Paris so von etwa 2350, 000 Menagen bewohnt wer— den, herumgetragen, und der Waßer⸗Bedarf kostet diesen taglich 16, 939 Franken. Jaͤhrlich bedarf Paris 6 Mill. ah, 350 Trachten, welche 6 Mill. 183,735 Fr. kosten. Die ses macht auf den Kopf nahe 9 Franken oder 23 Berliner . Also auf eine Familie von 5 Personen 1223 Rthl. ' Da im Jahre 1816 die Accise auf Mehl, Fleisch, Bier und Brantwein gemaͤß den Hebebuͤchern von Berlin nur 30 Rthl. auf die Familie betrug, fo ieht man daß die Waßer⸗Steuer in Paris, fuͤr jede Familie nahe die Halfte hievon beträgt, Hieruͤber beschwert sich Niemand, weil jeder die Nothwendigkeit einsieht, daß wenn er Waßer trinken will, er solches bezahlen muß, und weil er begreift, daß er fuͤr seine 13. Rthl. jaͤhr— lich auch Waare erhalt, obgleich nur Waßer. Paris bezahlt jetzt uͤber 8 Mill. Grund⸗Steuet. Wenn das Kataster vollendet ist, so wird die Stant nur etwas uͤber 6 Mill. bezahlen, da sie wirklich in der Grund⸗Steuer uͤberbuͤrdet ist. Da sie auch ein wenig uͤber 6 Mill. fuͤr ihren Waßer⸗Bedarf bezahlt, so betraͤgt die Grund⸗Steuer so viel als die Waßer⸗ Steuer. Ueber die, Waßer⸗Steuer beschwert sic Riemand; uͤber die Grund⸗Steuer beschweren sich Viele. Was ist die Ursache hievon? Die Eigen thuͤmer sehen nicht ein, daß die Grund⸗Steuer eine

in runder Zahl auf jeden Kopf eine jaͤhrliche Fleisch⸗ Konsumtion von 100 Pfund rechnet. Will man wißen wie genau diese Annaßzme von 409, Pfd. ist, so hat nan! nur solche Tabellen uͤber die Konsumtien der großen Staͤdte mit einander zu vergleichen wie die, so Herr Benoiston so eben bekannt gemacht hat. In Paris wurden im Jahr 12817 verzehrt: 71,600 Ochsen, 6 5oo Kuhe, 85, 300 Kaͤlber, 339,990 Hammel, 71,400 Schwelne. Die Ochsen, Kuͤhe, Kälber und Hammel wogen zusammen 55 Mill. gg ooo Pfd. Die Schweine wogen 11 Mill. 424,000 Pfd. In allem 67 Mill. 337,000 Pfd. Die Bevölkerung von Paris ist jetz fn runder Zahl Joo, oo Menschen. Auf den Kopf kommen alfo 96 Pfd. Fleisch. In Berlin wurden im Jahr 1316 au Ochsen⸗, Kuh- Kaͤlber⸗, Hammel⸗, und Schwelne⸗Fleisch verzehrt 18 Mill. 32, 8698 Pfd. Die Bevölkerung von Berlin betragt 166, 00 Men⸗ schen. Dieses macht auf den Kopf ebenfalls 96 Pfd. Fleisch. In Hinsicht des Gewichtes findet auch zwar noch ein kleiner Unterschled zwischen dem Berliner und Pariser Pfunde statt; allein mau sieht denn doch wie gleichfsͤrmig die großen Residenz⸗Staͤdte unter sich in Hinsicht der Fleisch⸗Konsumtion sind, wenn man diese nämlich nach großen Durchschnitt⸗Zahlen berechnet. Es wurde zu weit fuͤhren und die Graͤn⸗ zen eines Zeitungs Artikels uͤberschreiten, wenn man diese Vergleichung fuͤr die verschiedenen Lebens⸗Be⸗ Duͤrfniße durchfuhren wollte. Wir wollen uns daher nur begnuͤgen der Verzehr von Paris aus der Schrift des Herrn Benoiston hier herzusetzen. An Wein, Bier, Apfelwein und Brantwein wurde 18617 getrun⸗ en 97 Mill. 344,000 Pinten. Täglich wurden gegeßen Jod, 500 Pfd. Brd. und 194, 612 Pfb. Fleisch. Hiezu wurden täglich 266,760 Pinten Wein, Bier, Apfel⸗ wein und Brantwein getrunken. Jaͤhrlich werden , ,. 177,000 Kaninchen, 290, 000 Hasen, 549, 000 Truthuͤhner, 250, 000 Fetthuͤhner, 330, 000 Gãänse, 175,000 Enten, 2, Zoo, ooo Huͤhner, 930, 000 Tauben, 151, 00 Rebhühnern, 1, 200900 Dutzend Austern, 74d, ooo, ooo Eier, 1,41 7/500 Pinten Eßig, 6, 233, 2460 t Pfd. frische Butter, 11,000 0οοο Pfd. Zucker, 5, oo0 oo die in einem solchen Hause wohnen 27, obgleich es Pfd. Kaffee, 10, 106,900 Pfd. Oel, 9, Joo, ooo Pfd. auch Haͤuser sbt in denen uüͤber 100 Menschen all er⸗ Seife, 5, oοoο,C,οο Pfd. Lichte, 1,764, 50. Pfd. hand Art beisammen wohnen.

Kaͤse. Hievon kommen auf 1000 Menschen: 255 Ka⸗ (Fortfetzung folgt. )

ninchen, 44 Hasen, 7G Truthuͤhner, 35, Fetthuͤh⸗ ner, 471 Gaͤnse, 250 Enten, 3500 Huͤhner, 1330 Tau⸗ ben, 1637 Rebhuͤhner,

einziehen. In Paris sind die Haͤuser sehr gros

und etwas lich in so zusammen, um einander bekuͤmmern. Menagen, wie sie sie nennen, 6, 20 bis 10 in einem Hause, das in 8, 10 oder 12 soge⸗ nannte Logis eingetheilt ist. Menage selten mehr als 3 Personen hat (woher denn auf eine Bevölkerung von 700000 Seelen bei det Zählung des vorigen Jahrs nahe

einem Hause eine Menge so sich gar nicht kennen Gewoͤhnlich

17.00 Dutzend Austern, 10,00 Eier, 2025 Pinten Eßig, g9og Pfd. Butter, 16,710 Pfd. Zucker, 3. Pfd. Kaffee, 14.437 Pfd. Del⸗ 13, 50 Pfd. Seife, 7143 Pfd. Lichter, 520 Pfd. Käse. In Hinsicht des Brenn⸗Materials verbraucht Paris jahrlich 430, 000 Wagen Brennholz und 836, 554 Wagen Holz⸗Kohlen. .

Die Kosten des Waßer⸗Verbrauchs sind fuͤr die Familien in Paris sehr bedeutend, da die Stadt nur wenig oͤffentliche Brunnen und Pumpen hat, wo jeder das Waßer was er gebraucht umsonst holen lan. Die Urfache davon liegt in der Struktur des Bodens. Paris steht auf jungen Kalk⸗,„§Fe“ozen die kein Waßer halten, wohingegen man im Sandboden in der Nahe der Fluͤße (wie z. B. in Berlin) immer Waßer findet sobald man auf eine gewiße Tiefe graͤbt. In Paris beschaͤftigen sich über 16, 0 Waßer⸗Traͤ⸗ ßer damit, daß sie das * aus der Seine in Faͤ—⸗ ger pumpen, diese in den traßen herumfahren, und dann eimerweise in die Haäuser ihrer Kunden ver— theilen. Eine solche Tracht, wie sie es nennen, so aus 2 Eimern n. kostet 2 Sous. Dieser Trach⸗ ten werden täglich 169, Zgo in die a, ooo Haͤuser von

Wechsel- und Geld⸗-Kourse.

Wien. Am 6. Dec. war der Mittelpreis der Staarsschuldverschreibungen zu 5 pro C. 717 Konv. Muͤnze. Darlehn v. Jahr 2820, fuͤr 100 5 Kon v. Muͤnze 206 fl. Bank Aktien pro Stuͤck 53356 in K. M. Augsburg fur 100 fl. Kour, 995 pC. Uso. Hamburg fuͤr 19090 Thlr. B. Br. Wochen. London, 2 Pf. St. , Fl. 9. 55. Br. Monat. Paris, fuͤr Zoo Fr. Muͤnze, k. S. Konv. M. pro Cnt. 50.

ne Abbildung des Inneren des Hauses der Großbtit tanischen Pairs nach seiner Einrichtung zum Behn des Verhöͤres in der Sache der Königin, nebst eint umstaͤndlichen Erklaͤrung. .

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Redalteur Heu.

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Gedruckt bel Hayn.

Konsumtions⸗Steuer ist, die sie vorschießen aber nicht bezahlen, und die sie von ihren Miethleuten wieder ne Wem das, jeder einzelnen Kommune zu uͤberlie⸗

fasernenartig gebaut. Es wohnen naͤmn Familien und nicht sind dieset

getroffen, daß Jeder, der dieselbe sich zu wi, . Und da eine solcht w minal,Muͤnze in der Geheimen Registratur der Me—⸗ dtzinal-Abthæeilung des vorgedachten Ministeriums, so 230, 000 Menagen .

kamen so ist die Durchschnitt-Zahl der Menschen]

1 Br. Kon. 8 jenem beruͤchtigten Tage, nachdem alle Klaßen von

Die Bremer und Allgemeine Zeitung liefern

Allrgrgze meine

pteußische Staats-Zitung.

n

1126 Stück. Berlin, Sonnabend den isten December 1820.

IJ. Amtliche Auf Veranlaßung des Ministerlums, der Geistlichen⸗

Unterricht- und Medizinal⸗Angelegenheiten ist gegen⸗ waͤrtig eine lung und Rettung von Schein⸗Todten,

ploͤtzliche Zufaͤlle verungluͤckten Personen, erschienen, und

Anweifung zur zweckmäßigen Behand- oder durch

in Druck sammtlichen Regierungen zugefertigt worden zur unentgeltlichen Vertheilung an die Kreis⸗ Physiker und Kreis-Chirurgen, und an jede Kommu⸗ fernde Exemplar eingehandigt werden soll, ob dem Prediger. Schullehrer oder Gemeinde-Vorsteher, wer⸗ den die Regierungen nach den Lokal⸗Verhaältnißen be⸗ stimmen. Außerdem ist zur moͤglichsten Verbreitung diefer gemeinnützigen kleinen Schrift die Anordnung

iwünscht, sie fär den Preis von einem Groschen No—

wie in den Provinzen kann. .

Kronik des Tages. Im Ob. Landes, Gerichts Rz. Halberstadt sind der bisherige erste Asseßor des Land⸗ und Stadt⸗

bei jeder Regierung erhalten

Nachrichten.

Gerichtes zu Stadtworbis, Hartmann, zum Land⸗ und Stadt⸗Richter (Gerichts Dirigenten) daselbst, und der bisherige Land⸗ und Stadt⸗Gerichts⸗Sekretair Hille

in Heiligenstadt, zum Asseßor bei dem Gerichte in Stadt⸗ Worbis, ernannt;

im Reg. Bez. Stettin

der bisherige Sber-Steuer Kontrolleur Kollgs zu Ndͤrenberg, mit einem Ruh Gehalte aus dem Königl. Bienste entlaßen, und der Steuer- Kontrolleur Hermes in Berlin, zu deßen Nachfolger im Amte; ingleichen der bis⸗ herige Registrator Heldt in Gollnow, zum Justij⸗Aktug⸗ rius ber ben vereinigten Aemtern Verchen, Treptow Lin⸗ denberg und Loitz ernannt;

im Reg. Bez. Bromberg die bisherigen Kommendarien Rynski und Gasig⸗ rows ki ku röpsien, jener der kathol. Lirche in Groß. en n „Nleser, der kathol. Kirche in Osielsk befoͤrdert orden.

Im Reg. ** Gumbinnen ist der , . Posten eines Land⸗Rathes im Niede⸗ runger Kreise, dem vormals im Amte Winge angestell⸗ ten Intendanten Gerhard verliehen worden.

II. Zeitung s-Nachrichten.

Ausland.

Lißabon, 18. Nov. Gestern hat die Junta ei⸗ ne Proklamation zur Beruhigung und Belehrung der Bewohner Über die Hergaͤnge seit dem n. d. M. er⸗

laßen. Alles kommt wseder in den Zustand wie vor

Bürgern, die Obrigkeiten und das Heer durch ach—⸗ inngswerthe Deputationen, durch Petitionen und in Zeitungen ihren Wunsch deshalb aufs deutlichste zu erkennen gegeben. Schon hatte Coimbra seinen lebhaf⸗ len Unwillen kund gegeben. General Teixeira kuͤn⸗ digte schon am ä13ten oͤffentlich an, daß seine Gesund⸗ helt ihm die Beibehaltung des Ober⸗Befehles nicht er— laub. Am 5öten gingen 70 Ober Offizier zum Ober⸗ sten Sepulveda, um ihm den Beistand des Heeres und ihre Mitwirkung zur Herstellung der Junta in ihrem früheren Wesen und zur Entfernung und Be— strafung des Vice ⸗Praͤsidenten Silveira anzubieten. Er antwortete, er habe schon Erdͤffnungen vom Gen. Teixeira deshalb erhalten, und veranlaßte diesen, so—⸗ fort alle Ober⸗Offiztere, den Gen. Cabreira einbegriffen, zu versammeln. Schon in besggter vorgestrigen Ver⸗ sammlung ward zugegeben, daß das Heer zu den ehr— suͤchtigen Absichten des Viee⸗Praͤsidenten Silveira ge⸗

misbraucht worden; daß militairisches Einwirken in

Offiziere,

gleich durch Kouriere an

Teixeira und Cabreira wurden zu aus ihren Wohnungen in den *

die Handlungen der Regierung ungesetzlich und ein boͤses Beispiel sey, indem der Soldat vor allem den Behoͤrden gehorchen muͤße; und daß der gegen die Majorität der Junta verbreitete Verdacht grundlos

ey. .

Demzufolge versammelten sich alle Chefs und welche die Militair-Konferenz vom 11en N. gestern bei Teixeira, nahmen obige Be⸗ chluͤße ebenfalls an und kamen üͤderein, alles auf den Fuß vom 10 ten herzustellen, die Waͤhl⸗Art nach Spa⸗ nischer Weise ausgenommen. Der Beschluß hieruͤber ward den versammelten neuen Mitgliedern der Junta mitgetheilt, die sogleich erklärten, abdanken zu wollen, da sie hur wider lhren Willen eingetreten wären, und Diejenigen gerne wieder an den Geschaften sehen wur⸗ den, weiche diese vorher so gut geleitet. Es war 4 Uhr nachmittags, und diese Nachrichten wurden so⸗ in die ausgetretenen Mitglie⸗ der gesandt. Diese weigerten sich wieder einzutreten, falls nicht Silveira seinen Abschied nähme. Dieses war schon geschehen, und Jene fuhren, sobald sie die⸗ es vernommen, unter Fackel⸗Schein in den Pallast.

llgemeine Vivas begleiteten sie. Die Generale Fuß vom Volke allast geleitet. Es hatten sich gestern abends wol Zo, 00ο Menschen