des Reg. Bezirkes, findet eine verhaͤltnismaͤßige Ver— mehrung der Schul⸗-Jugend ebenfalls statt.
Kleve. Die hiesige K. Regierung hat fuͤr zweck“
maͤßig befunden, vom 1. Jan. k. Jahres ab, beson— dere Quittungs-Buͤcher uͤber die Klaßen-Steuer-Ent— richtung im hiesigen Reg. Bezirke einzufuüͤhren. Da diese Einrichtung nicht nur zur großeren Bequemlich— keit und Sicherheit der Steuer-Pflichtigen und Steu⸗ er⸗Empfaͤnger beitraͤgt, sondern auch bei Wohnort, Veränderungen, bei vorkommenden Zweifeln, ja bei Untersuchungen uͤber diese Steuer, offenbar von gro— ßem Nutzen seyn kann, so verdient dieser Gedanke vielleicht eine weitere Verlautbarung und Beachtung.
Königsberg. Auf den hiesigen Handlungs— Speichern wurden im Nov. 10941 Last inlaͤndischen nebst 22 Last auslaͤndischen Getraides auf- und 249 Last dagegen abgemeßen.
In Pillau liefen denselben Monat 22 Schiffe ein und 32 aus, unter jenen æ, unter diesen 11 mit Ballast. In Memel liefen 389 ein, 39 aus; 25 von jenen, 8 von diesen mit Ballast.
Kreutzburg. Der Kammerherr von Nikisch auf Schmardt hat daselbst ein neues nett gebautes Vorwerk angelegt, und selbiges Heinrichswaldau ge— nannt.
Liegnitz. In der Tuch-Manufaktur des Kommerzien-Raths Ruffer hieselbst und in der Tuch-Manufaktur der Gebruͤder Bauer zu Goͤr— litz wird durch die Fuͤrsorge des K. Handels Mi— nisteriums naͤchstens eine Rauh-Maschine aufgestellt werden. — Die Gemeinde Berthelsdorf am Queis hat vom Staate ein durch die neue Steuer-Verfaßung ent⸗ behrlich gewordenes maßives Zoll-Gebaͤude gekauft, um es zum Schul⸗Gelaß einrichten zu laßen. — Von Baͤdeckers Anleitung zur Obstbaum-Zucht, wird im Liegnitzer Regierungs-Bezirk eine nahmhafte Anzahl Exemplare unter die Schul Lehrer beider Konfeßionen vertheilt und dahin gewirkt werden daß dieses ge— meinnuͤtzige Buch durch die Schul-Lehrer⸗Lesezirkel in Umlauf komme.
In dem, der hiesigen Ritter Akademie zugehoͤri— gen Dorfe Groß-Linz, war ein Erweiterungs⸗Bau der dortigen Kirche noͤthig geworden. Nachdem dieser Bau so weit gediehen war, daß Gottes Dienst in der Kirche gehalten werden konnte, wurde dieselbe am 17. nnter angemeßenen Feier— lichkeiten, durch den dortigen Geistlichen eingeweihet. Die Schul-Lehrer der Umgegend trugen, in Vereinigung der in der Gesang-Kunst unterrich— teten Dorf-Jugend, und unter Leitung des Schul— Lehrers Maiwald daselbst, eine Kantate und mehre Hymnen sehr gut vor, und der Geistliche theilte nach beendigter Predigt eine Uebersicht der Geschichte die— ser Kirche aus aͤlteren handschriftlichen und gedruck⸗ ten Nachrichten mit. — Die Anstellung zweier Leh— rer, die Anlegung einer kleinen Bibliothek, an welcher saͤmmtliche Elementar-Schul-Lehrer des Kreises zu ihrer Fortbildung Theil nehmen, und manche andere lobwuͤrdige Einrichtung zeichnen die hiesige Schule vortheilhaft aus.
Memel. Vor ungefahr 20 Jahren lag, zwischen hier und der Rußischen Graͤnze, die Posthalterei Nimmersatt in einem Meere von fliegendem Sande, den jedes Luͤftchen bewegte, und der, weil er fuͤr keine Art von Kultur geeignet war, den naͤchsten brauchbaren Aeckern und benachbarten Dorfschaften Verderben und Untergang drohte. Da faßte der dortige Posthalter Lohmeyer den Entschluß, dem Ue⸗ bel Graͤnzen zu setzen. Er versuchte zunaͤchst seine eigene Sandländereien zu binden, umgab sie mit Strauch-Zaͤunen und uͤberfuhr sie mit Seeduͤnger. Da der Erfolg nicht ganz ungluͤcklich war, erwarb er r noch 6 Hufen fliegenden Sandes, behandelte ie auf dieselbe Weise, und bildete so aus einer Sand Steppe bei Nimmersatt nach und nach 10 Hufen brauchbaren Landes, welches zum Theil mit Bäumen
Rogge,
bepflanzt, zum Theil als Ackerland benutzt, die Muͤ—
he des Bebauens hinlänglich lohnte, auf jeden Zall aber die Dorfschaft Nimmersatt auf immer von der Gefahr der Versandung befreiet hat. Nach Lohmeyers Tode hat der gegenwartige Posthalter Mellin die An— pflanzung fort und fort erweitert, und den Sand der Gegend auf eine Viertel-Meile lang voͤllig zum Ste hen gebracht. Moͤge dies Beispiel recht viele Nach ahmer finden, und die Ueberzeugung allgemeiner ma chen, daß uichts dem angestrengten und ausdauernden Fleiße des Menschen unerreichbar ist. (3u wuͤnschen waͤre, daß Hr. Mellin sein und seines Vorgaͤngers Verfahren, zum Besten anderer Kuͤsten-Bewohner ausfuͤhrlich bekannt machen moͤchte )
Po sen. Bei dem gegenwartigen Preise des Getraides und bei dem Mangel an hinreichender Ge— legenheit zum Absatze von Seiten des Ackerbebauers, hat das Koͤnigl. Kriegs-Ministerium den Entschluß gefaßt, 2000 Wispel Roggen, zur Hinterlegung eines Vorrathes in das Magazin zu Posen aufzukaufen. Die Frucht wird uͤbrigens, mit Verbittung aller Un— terhaͤndler, nur unmittelbar von Grundbesitzern oder Pächtern der Provinz Posen angenommen, Alle Kornhaͤndler und Spekulanten sind ausgeschloßen; der Preis ist ag Rtl. 12 Gr.; Posten unter einen und uͤber 100 Wispel werden nicht angenommen.
Die Zusammenstellung der in unserm Verwal⸗ tungsbezirke im verfloßenen Jahre verrichteten Schutz Blatter⸗Impfung ist sehr gnuͤgend ausgefallen. Die Zahl der Geimpften betragt 7,559. Zu Bezeigung feiner besonderen Zufriedenheit hat daher das K. M nisterium der Geistlichen-Unterricht- und Medizinal⸗ Angelegenheiten, den Herrn Kreis-Chirurgen Renk mann, Holst, Kallmann und Hoffmann jedem 50 Rtl. ingleichen den Herrn Kreis-Arzten Krickow, Koschny, Bulke, Borchardt, Arnold und Remelski, so wie den Herrn Kreis-Chirurgen Pfundheller und Laschke, je— den 25 Rtl. als Belohnung zuerkannt.
Wechsel- und Geld⸗-Kourse. ᷣ Hamhurg, d. 22. Dee.
Amsterdam kurze S. à 1043 pro Ent. 2 Monat à 1055 pro Cent kourrmäßig gut zu laßen. — London k. S. 37 Schill. 3 Den. 2 Mon. 37 Schill., z Den. beßer zu machen. zu 6 Schill. Geld. — Bordeaux 8 Monat 3 261 Schill. wenig vorraͤthig. — Breslau 6 Wochen a 4 Schill,, fuͤr O Monat * beßer zu machen. — Prag in effecriv 6 Wochen 146 pCt. — Augsburg 6 Wo— chen à 1455 pCt. — Frankfurt 6 Wochen à 1455 pC. 2 Mon. zum notirten Kours angeboten. — Leipzis z. M. 1455 pCt. Briefe und Geld. ĩ
Louisd or a 11 Mrk. 33 Schill. zu haben und zu
laßen. — Hollaͤnd. Dukaten, neue fehlen; nominell
à 73 pC. Gold al marco à 1083 Schill. — Daͤ⸗ nisch Grob Kour. 1935 pro Cent. — Fein Sil⸗ ber à 27 Mrk. 11 Schill,, — Silber in Sorten iz Lth. 5 Gr. 4 24 Lth. 9 Gr. 27 Mrk. 107 Schill. zu haben. — Preußische Muͤnze à 7 Mk. 3 Schill. zu laßen.
Daͤnische Anleihe, erste Abth. à 6 pro Ent. Zin⸗ sen 87 — 88 pro Ent. desgl. 4 5 pC. 681 — gi pCt.“ zweite Abth. 4 5 pCt. à 797 pCt., Norwegische An— leihe à 5 pro Cent à 76 pro iC. Geld. — Besterr. Anl. das Loos von fl. 100 4 109. 110 fl. baar, 109. 110 6 ** ;
ien. Am 16. Dec. war der Mittelpreis der Staats⸗Schuldverschreibungen zu 5 pCt. 3. Konv.
Paris 2 Monat à 261 Schill.
Muͤnze. — Darlehn v. Jahr 1820, fuͤr 100 fl. Konv. Muͤnze 108 fl. — Bank Aktien pro 6 536
in K. M. — Augsburg fuͤr 100 fl. Kour. 993 pC. Uso. — Hamburg fuͤr 100 Thlr. B. , 6 —— — * * * Fl. 9. 56. Br. 3 dtonat. — Paris, üͤr zoo Fr. 185 G. Konv.
Muͤnze, k. S. — Konv. M. pro Ent. go. . 1 . Redakteur Heun.
Gedruct bei Hayn.
tions-Hofe zu Koln,
GSyener als Asfeßor bei dem Königl. Land und Stadt
sehr dermfßtes Werk,, erscheinen laßen. Briefe aus Lyon wegen
lum Tode verurthellt worden. — — Paris enthalt die Grundzuͤge des von St. Maj. er.
Farbe bestimmt, als:
Allgemeine
preußischt Staats-Zeitung.
11716 Stück. Berlin, Donnerstag den 26sten December 1820.
1. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Der bisherige Asseßor beim Rheinischen Appella⸗ Wilhelm Heinrich Marquard, sist zum Rathe beim Ober-Landes-Gerichte in Hamm ernannt worden. Im Hammschen Ob. Landes⸗-Gerichts⸗Bez.
if dem Land- und Stadt⸗Richter Brochof zu Eßen der Karakter als Land und Stadt Gerichts Direktor er⸗ theilt, der bisherige Ober⸗Landes⸗Gerichts- Referendarius
Land⸗ und Stadtgerichte — Bochum/ rige Ob. Landes⸗-Ger. Neferendarius ] seßor bei dem Land⸗ und Stadt ⸗-Gerichte zu Wesel er⸗
nannt worden.
eßors Rudloff zu Lohburg bei Sta e erledigte Stelle, dem Kammer⸗Gerichts⸗Referenda⸗
rius Me bes konferirt worden.
Steuer⸗Einnehmer⸗Stelle in
Herichte zu Eßen, der bisberige Ober- Landes Gerichts Referendarius Bene als Asseßor bei dem Koͤniglichen
und der bishe⸗ Bonati als As⸗
Im Magdeb. Ob. Landes⸗Gerichts⸗Bez. ist die vurch das Absterben des Start-Gerichts⸗As= dem dasigen Stadt⸗ Ge⸗
Im Reg. Bez. Marienwerder ; ist die ᷣurch das Ableben des Fenzelberg erledigte der Festung Graudenz, dem
pensionirtken Lieutenant Gem ki übertragen worden.
11. Zeitungs ⸗Nachrichten.
A u s lan kh.
Madrid. Aus Vittoria wird gemeldet, daß der vormalige Gouverneur von Sant⸗Ander, D. Que⸗ tada verhaftet worden; er diente fruͤher in den Sardes du Corps. Es scheint als sey Quetada nach Gra⸗ nada gesendet worden, und man vermuthet, daß seine Reise nach Vittorig einen heimlichen Zweck hatte.
Paris, 19. Des. Gestern versammelten sich die
Depüutirten in dem Konferenz Saale, zur Ernennung der an Deputation. ten in großer Anzahl vorhanden, mehre von der linken
Maj. den Konig zu sendenden großen
Die Mitglieder der rechten Seite wa⸗ dagegen fehlten Seite. — Die Arbeiten an dem Monumente Heinrichs 1V. sind nun voͤllig beendigt,
Sr.
nnd die beiden Basreliefs am Piedestal von der bis—
bargen Hulle entblößt worden. Sie stellen so zu . 8 beiden herrlichsten Momente in der Ge⸗ schichte diefes heldenmuͤthigen Köͤniges dar; das eine zeigt ihn, wie er Lebens- Beduͤrfniße unter die Bela⸗ gerten Parifer vertheilt, das andere bildet seinen Einzug in die Residenz. . ᷣ Hr. J. A. Dulaur hat ein neues bisher noch „die Geschichte von Paris“ melden daß der so schwerer Verbrechen vor Gericht gestellte genannt Chevalier,
er erwaͤhnte Lelievre schon fruher erwähnte Das Idurnal de
laßenen Reglements in Betreff, der Kleidung der . der Krone, der Groß- Offiziere, der . ** 8 . ge, Y rer fk, ses. Fuͤr jeden Dienst des Hane e a n, fuͤr den Dienst des Oberst⸗Hof⸗
ar den des Ober-Kammerherrn
meisters, am arent ; f . 3 Groß ⸗Stallmeisters, Ko⸗
bleu barbot; fur den des
*
nigsblau; fuͤr den des Ober- Zaͤgermeisters, grun; und fuͤr den Dienst des Groß- Ceremonienmeisters violet. Fuͤr alle diese Hof⸗-Chargen ist eine große und kleine Tenue bestimmt.
Stuttgart, 20. Dec. Heute hatte der abgeru⸗ fene Rußlsch Kais. Gesandte, Fuͤrst Koslowski seine Abschied und deßen Nachfolger General von Ben⸗ kendorf seine Antritt-Audienz.
Die Stände⸗Versammlung ist bis zum 22. Jan. vertagt.
Unter den Einnahmen unsers Haupt-Finanz⸗Etats befindet sich eine Kapital⸗Steuer à 15 Xr. von 100 Fl. Kapital mit 2q0, 600 Fl., eine Gefäll-Steuer mit ho, ooo Fl., eine Besoldungs-Steuer mit go, 000 FI. die Tabaks-Gefälle mit 120, 000 Fl. die Aeeise mit 1,073, 960 Fl., die Straßenbau⸗Abgabe mit 184,000 Fl., der Salinen Ertrag mit 645, 33351. 20 t.
Unter den jährl. Ausgabe⸗Rubriten bemerkt man: Staats, Schuld⸗Zinsen 1,375,000 Fl.. Ar. Die Pie 522, 254 — 25 — Das Justiz⸗Depart. 7, zoo — 55 Das Sep. d. Ausw. Ang. 252, 693 — 56 — Das Depart. d. Inneren 1,812,757 — 54 —
Das Kriegs⸗Depart. g, 125, 133 — 4 — Das Depart. d. Finanzen g9go5,493 — 56 — Kosten d. Staͤnde⸗Vers. , —
Braunschweig. Sr. Durchl. der Herzog Au— gust von Braunschweig, der letzte noch am Leben ge⸗ bliebene Sohn des Höchstseligen Herzogs Karl Wil— helm Ferdinand, und Oheim des jeht regierenden Her⸗
oges, Königl. Großbr. Handvr. General der Kavg— . und Großkreuz des Guelphen-Ordens, ist mit Tode abgegangen. ö . .
Emden, 18. Dec. Ein hiesiger Schiff- Kapi—⸗ tain lief diefen Herbst von Oporto in den Hafen von
Hl
St. Petersburg ein; unter andern Portugisischen